Lasst die Hunde einfach Hunde sein...

gibt halt Hunde, die trotzdem auch arbeiten wollen.
Trotzdem? Auch? Ich kann EvaJens Einwand sehr gut verstehen. Und eigentlich bestätigst du ihn. Was ist denn "Arbeit" für Hunde?

Wenn ich mit meinen Hunden Schwammerl suchen gehe, dann arbeiten wir. Wir kümmern uns nicht groß umeinander, jeder macht sein Ding und jeder darf das auch: Ich such meine Schwammerl, der Kleine aus seiner Sicht interessantere Beute und der Große sichert die Umgebung. Wir arbeiten zusammen, wir "kooperieren". Die Rehspur, die den Kleinen wie an einer Schnur dahin zieht, interessiert mich nicht, sag ich ihm kurz, dass er dableiben soll, und er sucht was Neues. Das Knacksen im Gebüsch halte ich nicht für gefährlich, sag ich dem Großen kurz, dass des scho passt. Ich mein das auch so und weil Hunde als soziale Lebewesen gerne kooperieren, gerne geschätzt werden, haben sie unendlich viele Möglichkeiten zu arbeiten. ... Wenn ich sie lasse. Wenn ich mich freuen kann an ihrem Beitrag, den sie freiwillig und selbständig leisten wollen.

Nur aus meiner rein menschlichen Sicht ist die Arbeit meiner Hunde beim Schwammerlsuchen natürlich nix. Ich finde kein einziges zusätzliches Schwammerl, ein Reh würde ich niemals selbst erlegen wollen, weil ich Rehe mag, und dass uns niemand hinterrücks überfallen und abstechen wird, weiß ich auch. Aber Hunde sind Hunde, und aus ihrer Sicht machen sie ihren Job. Ihren wichtigen Job im Interesse der "Familie".

Deswegen mag ich mit meinen Hunden lieber Schwammerl suchen als mir irgendeine Arbeit für sie zu suchen. Obwohl wir auch das ab und an tun und auch gerne. Aber das ist dann halt eher so wie der Sport, den man am Wochenende betreiben muss, weil man während der Woche nur am Schreibtisch hockt und alle Einkäufe mit dem Auto erledigt.

Ich fürchte, dass wir Menschen in unserme leistungs- und erfolgorientierten Streben ein bisschen das Leben aus den Augen verloren haben. Wir könnten da von unseren Hunden viel lernen; Hunde beschweren sich nicht - sie machen. Für Hunde ist ihr alltägliches Leben Arbeit, die einzige Arbeit, die sie kennen und die für sie wichtig ist: Das Frauchen, das da völlig unaufmerksam und schutzlos im Gras Schwammerl sucht oder zu blöd ist, eine frische Rehspur zu schnuppern, der depperte Nachbarköter, der Koch vom Wirtshaus nebenan, dem man in der Rauchpause eine Jause abschwatzen kann, die flotte Rothaarige, die demnächst läufig wird ... Diese Arbeit "unterbinden" wir. Dafür rennen oder radeln wir am Wochende auf den Berg und zertrampeln die Natur.

Doch, ich kann auch den schrägen Beiträgen von Lykaon zum Thema "Hunde Hunde sein lassen" einiges abgewinnen. Auch Hunde brauchen nur dann Sport oder "Arbeit", wenn man sie nicht leben lässt...
 
Du weißt schon, was ich mein, Die2. Mein Großer "beschwert" sich auch, wenn er mich nicht beschützen darf. :D ... Ändert nur nichts daran, dass ich seine Arbeit nicht trotzdem ernst nehme... Wäre nett, wenn du meinen Beitrag ähnlich ernst nehmen könntest. Danke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Solange Hunde gar nicht wissen was "Sport" und "Arbeit" ist (das lernt ihnen ja wohl erst der Mensch) , können sie auch gar nicht wissen dass sie arbeiten oder sporteln wollen , oder ?
 
Solange Hunde gar nicht wissen was "Sport" und "Arbeit" ist (das lernt ihnen ja wohl erst der Mensch) , können sie auch gar nicht wissen dass sie arbeiten oder sporteln wollen , oder ?

da hat du schon recht...wenn man ARbeit im Sinne von menschl. Übungen etc. sieht...
Wichtig ist, das der Hund mit seinem Menschen zusammen etwas macht....nur neben einander her hatschen, ergibt meistens einen Hund der sich dann seine Abwechlsung selber sucht..und 100 Meter weiter im Feld Löcher gräbt..zum Ärger der Bauern...oder jeden Vogel aufscheucht, den er auf Entfernung sieht...

Arbeit mit Hund muss nicht Sitz-Platz-Fuß heißen...das sind menschl. Erfindungen...
 
Du weißt schon, was ich mein, Die2. Mein Großer "beschwert" sich auch, wenn er mich nicht beschützen darf. :D ... Ändert nur nichts daran, dass ich seine Arbeit nicht trotzdem ernst nehme... Wäre nett, wenn du meinen Beitrag ähnlich ernst nehmen könntest. Danke.

sorry, wollte mit meinem Post Deinen Beitrag nicht lächerlich machen, nehme Dinge halt einfach gern mit Humor, die Welt ist so ernst genug ;)

Bin aber trotz allem der Meinung dass sich Hunde wohl beschweren, wenn auch nicht auf eine Art wie wir Menschen es vielleicht definieren. Aber ein langfristig unter- oder überforderter Hund wird sich "beschweren". Meist wird er dann halt als Problemhund betitelt, dabei hat er nur "Problemmenschen"-bös gesprochen..

Solange Hunde gar nicht wissen was "Sport" und "Arbeit" ist (das lernt ihnen ja wohl erst der Mensch) , können sie auch gar nicht wissen dass sie arbeiten oder sporteln wollen , oder ?

eben und genau deshalb finde ich eine Diskussion alá - oh mein Gott Du machst Hundesport oder eben oh mein Gott Du machst keinen Hundesport recht lächerlich. Der eine macht "offiziell" keinen Sport, aber der Hund geht täglich ins Büro mit, hilft beim Einkäufe tragen und bekommt lange Schnupperrunden, der andere bleibt daheim bekommt aber feierabends eine schöne Actionsstunde am Hundeplatz und dann eine gemütliche Runde zum ausklingen.
Je nach Veranlagung des Hundes und Lebensart des Menschen gibts doch hundertunddrei Möglichkeiten seinen Hund auszulasten (aber leider eben auch seinen Hund zu über/unterfordern)-ich finde diese Hickhack daher etwas entbehrungswürdig. Man muss sich eben an den Hund anpassen und während einer glücklich und zufrieden ist mit seiner täglichen Waldrunde, mag das für den anderen auf Dauer zuwenig sein. Während es für den einen Hund eine super Auslastung ist mit ins Büro zu gehen ist das für den anderen viel zu stressig. Kann man bitte einfach mal akzeptieren dass Hunde verschieden sind?
 
eben und genau deshalb finde ich eine Diskussion alá - oh mein Gott Du machst Hundesport oder eben oh mein Gott Du machst keinen Hundesport recht lächerlich. Der eine macht "offiziell" keinen Sport, aber der Hund geht täglich ins Büro mit, hilft beim Einkäufe tragen und bekommt lange Schnupperrunden, der andere bleibt daheim bekommt aber feierabends eine schöne Actionsstunde am Hundeplatz und dann eine gemütliche Runde zum ausklingen.


Je nach Veranlagung des Hundes und Lebensart des Menschen gibts doch hundertunddrei Möglichkeiten seinen Hund auszulasten (aber leider eben auch seinen Hund zu über/unterfordern)-ich finde diese Hickhack daher etwas entbehrungswürdig. Man muss sich eben an den Hund anpassen und während einer glücklich und zufrieden ist mit seiner täglichen Waldrunde, mag das für den anderen auf Dauer zuwenig sein. Während es für den einen Hund eine super Auslastung ist mit ins Büro zu gehen ist das für den anderen viel zu stressig. Kann man bitte einfach mal akzeptieren dass Hunde verschieden sind?

DAAAANKE.

Ich habe sowieso mit dem Titel so meine Schwierigkeiten....

diesen Worten stimme ich absolut zu:

Aber ein Hund will auch wie ein Hund behandelt werden, er will den Menschen folgen können und nicht selbst entscheiden müssen.
Er will sich auch mal schmutzig machen können und er will manchmal einfach nur wie wild herumdüsen. Er will gelobt werden und er will geliebt werden, so wie er ist.
Er will nicht unterdrückt werden, aber er will auch nicht , alles alleine managen müssen.
Er will seinem Menschen vertrauen können und er will einfach so sein können, wie er ist.

Ein glücklicher Hund braucht keinen volleren Terminkalender , wie ein Manager. Er will einfach auch mal nichts tun müssen, nicht funktionieren müssen...


Nur was hat das mit "Hundesport" oder sonstiger "Beschäftigung" zu tun?????

Auswüchse gibt es immer und überall......


Ich kenne Hunde,

die gehen 2x pro Woche in einen Verein zum "Hundesport"....werden als Individuum gesehen, dürfen "nix tun.....sich schmutzig machen und und und"

die machen keinen "Hundesport" im Verein, werden aber privat ausrechend beschäftig, dürfen "nix tun, sich schmutzig machen und und und"

ehrlich gesagt, ich verstehe diese Richtung von "entweder oder" nicht....
 
eben und genau deshalb finde ich eine diskussion alá - oh mein gott du machst hundesport oder eben oh mein gott du machst keinen hundesport recht lächerlich. Der eine macht "offiziell" keinen sport, aber der hund geht täglich ins büro mit, hilft beim einkäufe tragen und bekommt lange schnupperrunden, der andere bleibt daheim bekommt aber feierabends eine schöne actionsstunde am hundeplatz und dann eine gemütliche runde zum ausklingen.
Je nach veranlagung des hundes und lebensart des menschen gibts doch hundertunddrei möglichkeiten seinen hund auszulasten (aber leider eben auch seinen hund zu über/unterfordern)-ich finde diese hickhack daher etwas entbehrungswürdig. Man muss sich eben an den hund anpassen und während einer glücklich und zufrieden ist mit seiner täglichen waldrunde, mag das für den anderen auf dauer zuwenig sein. Während es für den einen hund eine super auslastung ist mit ins büro zu gehen ist das für den anderen viel zu stressig. Kann man bitte einfach mal akzeptieren dass hunde verschieden sind?

vielen dank!
 
Ich hab das Thema offenbar anders verstanden, es ging doch der Threaderstellerin nicht um pro oder kontra Hundesport, sondern um den Förderwahn mancher Hundebesitzer, die ihren Hund nie Hund sein lassen - und ja diese Ehrgeizlinge gibt es, da muss der Hund immer funktionieren, nebst diversen Kursen in der Huschu wird jeder Spaziergang zur Nachhilfestunde .... die lassen ihren Hund nicht einfach mal machen und haben einfach nur Spass daran ihren Hund zu beobachten, das sind im allgemeinen - oh Wunder :rolleyes: - dann auch nicht die sozialsten / verträglichsten Hunde.
 
Glaubst du wirklich dass ein Hund es als anspruchslos empfindet , wenn er vom Menschen unmoderiert sich durch Wälder und Wiesen durchschnüffelt ? Der Mensch hält das vielleicht für anspruchslos, weil das nicht leistungs- und erfolgsorientiert ist ...

Dass ein Großteil der Hunde ein Leben lang nicht in den Genuss dieser "anspruchslosen" Beschäftigung kommt , ist das wahre Problem vieler Hunde.

dankeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee
 
:D Wo du recht hast, hast du recht. :D

ABER: wie heißt es so schön: "Wer rastet, der rostet".
Da steckt viel Wahrheit drin. Wenn du mit 60 mit dem Rollator rumlaufen möchtest (übertrieben natürlich ;)), dann nur weiter so. Immer sich schön schonen und keinen Schritt zu viel tun.
Du wirst sehen, das macht sich früher, oder später bezahlt. Und ob dir das dann gefällt - jedem das Seine.

Jein.

Wer es nicht schafft, Bewegung in den Alltag zu integrieren, der muss Sport betreiben.

Wer allerdings 3 Stunden durch den Wald spaziert, Gartenarbeit selbst erledigt, etc etc - muss nicht unbedingt.:)
 
Ich denke, das ganze "Hundesportln" und all die Dinge, die sich so anbieten und die die Leute mit ihren Hunden tun, tun sie zum eigenen Vergnügen.
Ihnen machts Spaß, und deshalb muss der Hund mit. Ohne Hund wäre es ja auch blöde, auf dem Hundeplatz, etc. aufzutauchen.

Die Hunde brauchen das nicht. Ich denke nicht, dass ein Hund unbedingt durch - oder über irgendwelche Hindernisse laufen möchte oder jemanden verbellen oder sich an ihm festklammern möchte. Nur zum Spaß. (Wobei der Spaß da manchmal auch aufhört.) Das dient alles nur dazu, dem Menschen Befriedigung zu verschaffen. Und da muss der Hund herhalten. Jemand anderen gibt's ja dafür nicht.

Mein Hund ist äußerst zufrieden, wenn wir spazierengehen und wandern und wenn sie überall hin mit darf. Schnüffeln, schnüffeln und nochmal schnüffeln und rennen wenn ihr danach ist. Das tut sie am liebsten und da ist sie am glücklichsten.
Und am Balkon auf der Bank liegen und alles ganz genau beobachten.

Was sie können muss, das kann sie. Kommen, warten, bleiben. Mehr brauchen wir nicht.
 
Über Auslastung brauche ich nicht mitschreiben - mein Hundsi ist ausgelastet, wenn er nur einige Mauslöcher untersuchen darf. Danach liegt er "ausgelastet" und müde im Körbchen. Heißt, von meinem Hund kann man nicht auf andere Hunde schließen.

Ganz etwas Anderes... ein bisserl off topic zu "Sport"..

Wandern... nein, ich wandere nicht unbedingt, um von A nach B zu kommen. Ich liebe Schwammerlsuchen (gerade ich!), ich sollte von Brigitte eher auf "Waldschrat" umgetauft werden - es gibt zumeist nichts, was ich nicht von Wald und Wiese mitbringe. Irgendwas findet sich immer.

Nur - trotzdem... beim Wandern gilt auch die Devise... Der Weg ist das Ziel. Das gilt für mich, das gilt auch für Aaron. Was man unterwegs so alles findet - auch riecht. Ich - würzige Waldluft, Aaron Mäuse, Rehe, Hasen - was auch immer. Ich erfreue mich am Anblick von - z.B. jetzt im Herbst- buntem Laub an den Bäumen, am Frühnebel, der von den ersten Sonnenstrahlen durchdrungen wird. An der gesamten Stimmung. An der Umgebung.
Von A nach B... und "Gehen muss einen Zweck erfüllen"....liebe Lykaon, natürlich kann man das auch mit dem Auto vollbringen. Nur - sowohl Wandern als auch Radfahren... da ist man mitten in der Natur - inklusive sämtlicher Eindrücke. Beim Wandern, auch beim Radfahren - ändert sich die Landschaft - nichts Statisches ist dabei. Eindrücke - von visueller, olfaktorischer Natur -die sich im Laufe der Wanderung ändern.

Und - das alles kann man genießen. So man es von Kindheit auf gelernt hat.
Hund macht hier mit. Gerne sogar.
 
Ich denke, das ganze "Hundesportln" und all die Dinge, die sich so anbieten und die die Leute mit ihren Hunden tun, tun sie zum eigenen Vergnügen.

Ihnen machts Spaß, und deshalb muss der Hund mit. Ohne Hund wäre es ja auch blöde, auf dem Hundeplatz, etc. aufzutauchen.



Die Hunde brauchen das nicht. Ich denke nicht, dass ein Hund unbedingt durch - oder über irgendwelche Hindernisse laufen möchte oder jemanden verbellen oder sich an ihm festklammern möchte. Nur zum Spaß. (Wobei der Spaß da manchmal auch aufhört.) Das dient alles nur dazu, dem Menschen Befriedigung zu verschaffen. Und da muss der Hund herhalten. Jemand anderen gibt's ja dafür nicht.



Mein Hund ist äußerst zufrieden, wenn wir spazierengehen und wandern und wenn sie überall hin mit darf. Schnüffeln, schnüffeln und nochmal schnüffeln und rennen wenn ihr danach ist. Das tut sie am liebsten und da ist sie am glücklichsten.

Und am Balkon auf der Bank liegen und alles ganz genau beobachten.



Was sie können muss, das kann sie. Kommen, warten, bleiben. Mehr brauchen wir nicht.


Da hätte dir mein Triebwerk von Dobermann widersprochen. Spazieren gehen war super aber ausgelastet hat ihn das 0. Ihm war das nicht genug. Er war aber total begeistert von Agility und hat mir die Ohren voll gesungen wenn wir am Platz gefahren sind. Für ihn war das einfach die Krönung. Ich hätte sehr gut ohne den Platz leben können.
War bei meinen Pferden auch nicht anders. Der eine war happy mit einem Program aus Dressur mit Bodenarbeit und Ausreiten war für ihn ein wenig zu stressig. Das Mädln war das Gegenteil. Ausritte super - Dressur bäh.
Warum sollen Hunde anders sein?
Meine zwei kleinen freuen sich aufs wandern in der Pampas und genießen das. Gino ist lieber in Garten, denn da gibt's immer was zum Fressen, kann man was ausgraben das man vorher vergraben hat und kann wilder Alpha Terrorhund sein und alles schimpfen was dem König nicht gefällt (Eidächsen die einfach rum rennen, Vögel die den Luftraum unerlaubt benutzen usw.).
 
der Föderwahn von manchen Hundebesitzern ist ja wohl der Hammer...
Gerade bei so aktiven und intelligenten Rassen wie eben ein Border Collie oder einem Aussie, übertreiben es die Leute oft maßlos.
Auch hier gilt:
Lasst eure Hunde , einfach Hunde sein.
Natürlich braucht jeder Hund genug Auslauf, Beschäftigung und, was auch noch zu erwähnen wäre : einen Grundgehorchsam um zumindest zu kommen, wenn der Besitzer ruft und wissen das PLATZ auch liegen bleiben heißt.
Aber gut gemeint, ist wie in jeder Erziehung, das Gegenteil von gut.

Ein Hund ist ein Hund, ein soziales Wesen, das sich extrem viel von uns Menschen gefallen lässt und uns viele viele Fehler auch verzeiht.
Aber ein Hund will auch wie ein Hund behandelt werden, er will den Menschen folgen können und nicht selbst entscheiden müssen.
Er will sich auch mal schmutzig machen können und er will manchmal einfach nur wie wild herumdüsen. Er will gelobt werden und er will geliebt werden, so wie er ist.
Er will nicht unterdrückt werden, aber er will auch nicht , alles alleine managen müssen.
Er will seinem Menschen vertrauen können und er will einfach so sein können, wie er ist.

Ein glücklicher Hund braucht keinen volleren Terminkalender , wie ein Manager. Er will einfach auch mal nichts tun müssen, nicht funktionieren müssen...

Grundsätzlich stimme ich mit dir überein.

Allerdings finde ich schon, dass es Rassen und Mischlinge gibt, die durchaus einen (wenn auch nicht prall gefüllten, aber zumindest tageweisen schön gefüllten) Terminkalender brauchen. Ich hatte nie vor, Hundesport oder sonstiges mit meinem Hund zu machen. Er hat mir jedoch recht schnell gezeigt, dass ihm etwas fehlt und dann muss man sich damit befassen und auch eine Beschäftigung finden, die den Hund zufrieden stellt. Nur spazieren gehen, egal wie lange, das hat meinem Hund in jungen Jahren nicht gereicht. Wir sind den Jakobsweg zwei Wochen lang durch Österreich gegangen. Täglich bis zu 7 Stunden. Aber von tiefenentspannt konnte keine Rede sein. Er braucht Kopfarbeit und nur Grundgehorsam üben reicht da nicht. Und das sage ich nicht, weil ich so gern am Hundeplatz stehe. Im Gegenteil, ich wollte einen Hund, den ich in meinen Alltag integriere, der mit mir meine Freizeit verbringt und gut ist. Jack sieht das anders. Ihm sind das Mitgehen in die Arbeit, das Mitgehen in Lokale etc. nicht wichtig, das findet er mühsam. Er will mit mir arbeiten und was tun, das taugt ihm.

Ich hatte, als er bei mir einzog, keine Ahnung, was in ihm steckt und ich weiß, dass ich mir nie wieder auch nur annähernd eine Rasse bzw. eine Mischung nehme, die so viel Trieb, Arbeitswillen und Eifer besitzt. Malinois, Hütehunde, Terrier,... die gehören schon gut bespaßt meiner Meinung nach.

lg Cony
 
.

Ich kann solche "Ziele" leider in keinster Weise nachvollziehen. Warum sollte irgendwer, Memsch oder Hund, wie ein Trottel zu einem Punkt X im Gelände rennen, wenn er dort gar nichts Brauchbares bekommt?

Ein Spaziergang sollte ein Produkt erbringen. 3 Stunden war ich jetzt unterwegs. Das Mittagessen ist heute teil-gesammelt (Stäublinge), außerdem war ich zu Fuß (!) am Markt. Der Vater hat eine gefühlte Tonne an Eichelkappen glücklich abgeschleppt - er erzeugt daraus sehr originelle Christbaumfiguren. Er wollte nur die Kappen, mit Durchmesser x und langen Fasern - und wer darf sie suchen gehen?

Hundchens sind halt einfach auf Sammelrunde mitgegangen, wie es schon in der Steinzeit üblich war. Die Doofbolzen taugen leider nicht zum Schwammerlsuchen, der Merlin hat wenigstens Schwammer gefunden. (Toll hast du das gemacht, noch ein Knollenblätterpilz, ganz super, feiner Hund, glaubst kannst heut auch noch einen ungiftigen finden?)

Bezogen auf dein umweltfeindliches "Wandern" -
Du läufst durch die Welt mit deinen Hunden zweckgemäß (suchst Schwammerl, gehst zum Markt,etc.) - andere laufen durch den Wald, die Felder, etc. , ohne ersichtlichen "Ziel" - wo ist hier der umweltfeindliche Unterschied?




Jede einzelne Kalorie, die vollkommen sinnlos beim "Radsport" - oder sonstigem Sport - verheizt wird, muss zuerst mal irgendwo wachsen! Und für die Ackerflächen holzt man Wälder ab, verbraucht Wasser und verändert Naturlandschaften unwiederbringlich.
Auch die Sportausrüstung fällt nicht vom Himmel, sondern wird - zu Lasten der Umwelt - irgendwo produziert.

Kann ich alles nachvollziehen und da muss ich dir recht geben. Doch leider nicht zeitlich konform.

Ein Sport, also eine zwecklose Bewegung, die kein konkretes Produkt bringt, ist generell in höchstem Maße umweltfeindlich.

Kein Sport ist in der heutigen Zeit - in der wir vielen Kalorien zu uns nehmen MÜSSEN damit Gehirnfunktionen reibungslos funktionieren - das schlechteste was man dem Körper anbieten kann.
Früher musste man kilometerweite Strecken hinter sich lassen um Wasser/Wurzeln/Tiere zu erbeuten, heute reichen 4 Schritte zur Mikrowelle und ein volles Menü steht am Tisch. Das wiederum liefert uns Energie um Job/Haushalt/Hobbies etc. über den Tag verteilt zu meistern.
Wenn wir noch immer so umweltfreundliche Kalorien zu uns nehmen würden wie man es vor etlichen Jahrhunderten getan hätte, dann würden wir den heutigen Lebensstandard nicht mehr leben können.


Wenn jeder Bimbo dieser Erde durch die Gegend strampelt oder rennt, ohne Sinn und Zweck, nur um der "Fitness" willen, und dabei +500 kcal/Tag verheizt, dann ist das eine Katastrophe für die Umwelt.
Weniger essen wäre die umweltfreundlichere Variante - das ist sogar noch gesünder! Auch hier gebe ich dir recht.

Bewegung muss einen Sinn haben, ein greifbares, nutzbringendes Produkt liefern.
Mit dem Rad einkaufen fahren wäre sinnvoll, wenn es körperlich möglich ist. Warum ist das Radfahren zum Supermarkt hier für dich moralisch vertretbar und umweltfreundlich - ein Radfahren auf einen Berg oder der Spaziergang zur Hütte jedoch nicht?
Man hat dabei eine fassbare Arbeit geleistet. Noch besser wäre es, zu Fuß einkaufen zu gehen, dann muss nicht unnötig das Gewicht des Rads bewegt werden.

Mountain Biking ist in höchstem Maße sinnlos und naturfeindlich. Waldwege, von Reifen völlig zerwühlt. Tot gefahrene Kleintiere. Unruhe im Wald, überall Biker, die ein für Fluchttiere höchst beunruhigendes Tempo erreichen. Und dazu die Nahrungsvergeudung. Um das, was diese Sportler an Kohlehydraten und Wasser verbrauchen, nur damit sie ihren Sport ausüben, lebt aufs Jahr gerechnet eine afrikanische Mutter mit zwei Kindern.

Jeder Mensch ist überall naturfeindlich. Auch du die umweltfreundlich Schwammerl sammelt. Wie kannst du nur dessen friedliches Ökosystem zerstören ..



Einen Hund befriedigt ALLES, was Hunde früher tun durften.

Auf Haus und Hof aufpassen.
Im Garten rumhängen, während dort Essen produziert wird.
Mäuse und Ratten fangen. (Da hast du deine Jagd.)
Im Geschäft dösen und schauen, was für Kundschaft kommt.

Usw., usw.

Ich verstehe all deine Ansichten und du liegst da auch richtig, aber es sind Ansichten die man in der heutigen Zeit leider nicht genauso umsetzen kann.

Einen Hund befriedigt es auch, wie es Wölfe schon taten:
Kilometerweite Strecken zurückzulegen, dabei nicht nur gemütlich vor sich hin trotten, sonder auch mal richtig Gas geben.
In Gruppen über Wald und Wiese laufen, die Umwelt erkunden, schnüffeln, buddeln, einsauen.
Bellen.
Knurren.
Jaulen.
Spielen, dominieren, sich gegenseitig putzen, sekkieren, etc.
auf eigenständige Entdeckungsreisen gehen
uvm. ..
 
Hallo

Ich habe mir jetzt einiges durchgelesen .

In vielen Aussagen gibt es in sich selbst , Widersprüche .

Die Aussage von Radetzky treffen es annähernd , vor allem wenn es genauer ... überlegt wird .
Den im Grunde genommen , formt der Mensch den Hund zu dem , wie er ihn haben will oder was er/sie sich eben vorstellt .
Es stellen sich auch einige Fragen :
Sagt einem der Hund wirklich was er braucht . ? Oder ist dies eher nur menschliche Denken , dass braucht er halt ... dass ist die Rasse , die sind eben so ...
Oder handelt es sich bei diesen Hunden die ein unruhiges , für mich gesehen kein ruhiges .. ausgeglichenes Wesen haben , um Ausnahmen ? Weil die Rasse generell so ist ?
Ich denke mal ... nicht , das es Ausnahmen sind . In meinen Augen hat der Hund nicht gelernt sich anzupassen . Warum ? Da gibt es unterschiedliche Gründe , warum sich der Hund nicht anpasst . Meistens aber deshalb , weil einiges in der Mensch-Hundebeziehung falsch gelaufen ist . Vor allem aber , weil der Mensch sich dem Hund ... anpasst

Ich muss auch immer lächeln wenn gesagt wird , der Hund brauche dies oder jenes ... der Hund stammt ja immerhin aus einer Arbeitslinie oder was es sonst noch so gibt .
Fakt ist wie ich oben schon geschrieben habe , es ist eine Ausrede , wenn man den Hund nicht in den Griff bekommt . Und dann wird mit den Hunden gearbeitet .. gestopft - geklikert und womöglich von einer zur anderen Hundeschule gelaufen . Wobei ... eines haben diese Hundeschulen gemeinsam , sie sind der Meinung das nur durch eine Hundeschule der Hund so wird , wie er sein soll bzw wie der Besitzer/in ihn haben will .
Für mich gesehen , der vollkommen falsche weg . !
Denn ...
1 ) Wurden die Fehler schon im Aufziehen des Hundes gemacht .
2 ) Was bringt es dem Besitzer/in zu lernen ... wann gibt man ein Kommando ... wann klikert man ( richtig ) ... wann belohnt man , was belohnt man .

Was lernt der Hund daraus ?
Der Besitzer/in bringt ihn durch eine stätig antrainiertes Arbeiten , zum aufpassen ... andererseits brauchen diese Leute sich dann nicht wundern , wenn der Hund dann , sobald man weniger oder gar nichts mehr macht mit ihm , das diese Hunde dann zu rebellieren beginnen oder sich gar selbstständig machen .
Es wurde ihnen ja so vorgelebt und nicht wie es sein sollte , das der Hund lernt sich unter Kontrolle zu haben .. zur Ruhe zu kommen .. sich zu entspannen .
Vor allem aber wurde dem Hund nicht gelernt , sich anzupassen .. zu lernen was Bindung und Bezug zum Menschen ist bzw bedeutet .. vor allem aber , zu fühlen - Zuneigung zu zeigen und Liebe zu zeigen . Letzteres betrifft auch den Menschen selbst . Den was ich bisher so gesehen habe , hat mit Liebe zwischen Tier und Mensch rein gar nichts zu tun , auch wenn man noch so viel Geld für die Ausbildung ... fürs Futter ... fürn TA , rausschmeißt . Fürn Hund positiv ... sagt aber nicht , das der Hund einen deshalb liebt.. lieben muss .

Mit dem Titel selbst , bin ich auch nicht so ganz , einverstanden .
Den in der heutigen Zeit , kann man den Hund einfach nicht so Hund sein lassen ... das geht schon aus rechtlicher Sicht , nicht .


PS :
Bitte nicht gleich losdonnern ... einfach in Ruhe überlegen , ob an meinen Aussagen etwas dran ist .
Oder einfach versuchen ... zu verstehen , auch wenn einem von anderen Menschen was anderes ins Ohr gepflanzt wird/wurde .

LG . Josef
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu dieser Aussage , noch kurz .

Einen Hund befriedigt es auch, wie es Wölfe schon taten:
Kilometerweite Strecken zurückzulegen, dabei nicht nur gemütlich vor sich hin trotten, sonder auch mal richtig Gas geben.
In Gruppen über Wald und Wiese laufen, die Umwelt erkunden, schnüffeln, buddeln, einsauen.
Bellen.
Knurren.
Jaulen.
Spielen, dominieren, sich gegenseitig putzen, sekkieren, etc.
auf eigenständige Entdeckungsreisen gehen
uvm. ..


Du kannst freilebende Wölfe , überhaupt nicht mit den heutigen Hunden vergleichen .
Denn ...
1 ) Laufen Wölfe ja nicht an Lust an der Freude , sondern um ihr Revier abzustecken , vor anderen Wölfen . Also eine Art von Sicherung der eigenen Nahrung in dem Gebiet .
Haushunde machen es ähnlich , ihr Wohngebiet abmarkieren , aber nicht des Futters wegen .

2 ) Das was du sonst geschrieben hast .
Knurren, Bellen , Jaulen ... da hättest du sehr schnell Probleme , mit der Nachbarschaft und mit der Zeit würde dir selbst , dieses Bellen auf den Geist gehen .
Spielen ? Ich denke du siehst es zu menschlich . Den zwischen dem angeblichen Spielen und dem Raufen , ist eine hauchdünne Linie .
Für mich gesehen , sollte es erst gar nicht so weit kommen , das dies geschieht und domminieren brauch sich Hunde , sowieso nicht , wozu ?
Eigenständigkeit , ist auch so eine Sache .
Um dies zuzulassen , setzt es beim Besitzer/in und dem Hund , schon einiges voraus .

LG .
 
Der perfekte Hund sollte also stumm durchs Leben gehen, mit Artgenossen gar nicht erst interagieren weil spielen, dominieren, knurren vom Menschen unerwünscht und seine Eigenständigkeit aufgeben um sich hundertprozentig dem Menschen zu unterwerfen.

Ich würde in diesem Fall zu einem Stoffhund raten ...
 
Hallo


Es stellen sich auch einige Fragen :
Sagt einem der Hund wirklich was er braucht . ? Oder ist dies eher nur menschliche Denken , dass braucht er halt ... dass ist die Rasse , die sind eben so ...
Oder handelt es sich bei diesen Hunden die ein unruhiges , für mich gesehen kein ruhiges .. ausgeglichenes Wesen haben , um Ausnahmen ? Weil die Rasse generell so ist ?
Ich denke mal ... nicht , das es Ausnahmen sind . In meinen Augen hat der Hund nicht gelernt sich anzupassen . Warum ? Da gibt es unterschiedliche Gründe , warum sich der Hund nicht anpasst . Meistens aber deshalb , weil einiges in der Mensch-Hundebeziehung falsch gelaufen ist . Vor allem aber , weil der Mensch sich dem Hund ... anpasst

Der Hund hat sich also anzupassen? Der Mensch braucht ihm nicht entgegenkommen? Und falls sich der Hund nicht anpasst hat's mit mangelnder Bindung, mangelnder Liebe zu tun?

Dann kann man ja ruhig einen jungen Husky in einer 30m² Wohnung mitten in der City halten, obwohl man selbst am Stock geht? Der Hund hat sich eben anzupassen? Und dem Yorkie werd ich sein Körbchen genau neben den Rattenkäfig stellen und wehe, wehe der schaut auch nur interessiert. Der hat sich eben an mein Leben anzupassen. Der Weimaraner der -obwohl nicht in Jägerhänden- im Wald gern stiften geht der hat sich nicht angepasst weil seine Menschen ihn nicht lieben?

Sorry da kann ich nicht mit

@Eva
ja natürlich ist das Thema nicht ob Hundesport oder nicht Hundesport-nur wie immer wenn es um Auslastung geht springen halt viele gleich auf das Thema auf. Was jetzt genau Sport ist-ist ja wiederrum für den einzelnen Definition und wie Du selbst ja schon sagst für den Hund letztlich völlig egal. Der möchte eben mehr oder minder viele Aufgaben.
Was ich mit meinem Post ua sagen wollte dass man einen Hund auch schnell mit dem Alltag überfordern kann. Da brauchts kein Hubschrauberherrli das Mo Agility, Di Dogdance, Mi Dummytraining etc macht-für manche Hunde reicht Mo-Mi Büro, Do -Hundezone, Fr Shoppingtour und Sa und So "zum Ausgleich" mehrstündige Wanderungen. Auch das kann-je nach Naturell einfach zuviel, bzw einfach das Falsche für den jeweiligen Hund sein.
 
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