Ich möchte nochmal etwas dazu sagen. Erstens: Ich habe seit 5 1/2 Jahren ein und denselben Freund und obwohl ich doch als Kind nichts anderes kennengelernt habe, als Schläge,

ist mein Freund das genaue Gegenteil von gewalttätig.
Nun, wie passt das denn mit sogenannten hobbypsychologischen Theorien überein??
Würde ich einmal eine abfangen, dann wär ich weg und zwar auf nimmer Wiedersehen!
Obwohl es schon Situationen gibt, wo ich mir vorstellen könnte, dass ich ihm eine kleben würde oder er mir. JEDER Mensch kann emotional überfordert sein und in eine Extremsituation kommen, in der er nicht mehr weiß, wie er reagieren soll. Stellt euch vor, euer Mann erfährt nach 15 jahren, dass sein Sohn gar nicht von ihm ist. Stellt euch vor, ihr würdet euren Partner beim Fremdgehen erwischen, knutschend mit einer fremden Frau /Mann in der Stadt etc. etc.
Natürlich kann man jetzt leicht sagen, ich würd so oder so reagieren, aber ehrlich, keiner von uns weiß, was er tun würde, wenn man nicht schon einmal in der Situation war. Ich für mich könnt mir jedenfalls sehr gut vorstellen, dass ich ihm dann einfach eine klebe, was nicht heißen muss, dass ich es dann auch wirklich tu.
Genauso wenig habe ich vor, je meinen Kindern einen Klaps zu geben. Ich kann aber von mir sagen, dass mir die Watschn jetzt keine Narben hinterlassen hat und auch als Kind hat mich das nicht sonderlich beeindruckt. Deswegen find ich es ja witzig, dass manche fest und steif behaupten, dass es immer Narben hinterlässt, aber jeder der mich kennt, weiß, dass ich ein durch und durch normaler Mensch bin. Wo sind meine Narben? Werd ich das erst später erfahren, wenn ich meinen jetzigen Freund in Luft schieße und ihn gegen einen brutalen Schläger eintausche?
Und ich glaube sehrwohl, dass Eltern Grenzen ziehen können und nicht jeder der seinem Kind einmal einen Klaps gibt wird automatisch zum "Blauschläger". Und normalerweise sind ja die Eltern, die einmal einen Klaps geben auch nicht diejenigen, die sofort zu"schlagen", sondern die, die schon alles versucht haben und in einer bestimmten Situation einfach überfordert sind.
Natürlich muss man das nicht gutheißen, aber genauso wenig überbewerten.
Man kann höchstens dran arbeiten, dass sowas nicht mehr passiert und das ist das wichtigste dabei!
Und was machen manche von euch, wenn es doch mal passiert, dass euch die Hand auskommt? Wenn ihr so überzeugt seid, dass diese Eltern versagt haben, dann müsstet ihr eure Kinder umgehend in ein Heim schicken, denn dort sind sie wohl besser betreut.