Darf ich mich da mal als absoluter Laie in das Thema einbringen und meine Interpretation versuchen?
Es gab mal vor kurzem eine Untersuchung, die der Frage nachging, zu welcher Person im Haushalt ein Hund die meiste Beziehung hat. Herausgekommen ist: NICHT zu derjenigen, die ihn füttert. Und auch nicht zu derjenigen, die ihn ausbildet. Sondern zu jener Person, die mit ihm am häufigsten Spazieren geht.
Im Prinzip -so beobachte ich es halt - ist ja für einen Hund nahezu JEDER Spaziergang eine Art Jagd. Wenn´s nicht gerade darum geht, sich mal auszupowern oder was zu üben, schnüffeln (die meisten) Hunde, nehmen Witterung auf, wollen irgendeinem Geruch nach etc..... Kein Hund geht spazieren um das schöne Panorama zu genießen
Und da hat man dann halt mehrere Möglichkeiten. Entweder man schreit dauernd nein, Fuß, gehst jetz her, sakrament, oder man versucht dem Hund zu vermitteln, dass man auch interessiert ist an dem was er tut. Und wenn man dem Hund dann noch vermitteln kann, dass Frauli oder Herrl eigentlich gar kein so depperter Jagdversager ist, sondern auch was findet, vom Mäuseloch über das Hasenfell bis zum Wurststückerl, wird vermutlich fast jeder Hund draufkommen, dass GEMEINSAM "jagen" viel mehr Spaß macht, als alleine...(und daher auch besser folgen, wenn man ihn zurückruft, weil er ja annehmen kann, dass es wieder was Neues, Interessantes gibt)
Man kann das Ganze sicherlich auch mit einer perfekten UO lösen, d.h. sobald Hund auch nur geringste Anzeichen zeigt, dass er jetzt was gerochen hätt, muss er per Kommando wieder retour.
Für mich stellt sich halt auch die Frage, welche der beiden Varianten macht Halter UND Hund mehr Spaß???
Und zum Thema Wild: Jetzt so zu tun, als würden Rehe, Hasen etc. allesamt tot umfallen, nur weil ein Hundehalter samt Hund an der Schlepp durchs Unterholz streift, halte ich für etwas überzogen. Angesichts der Heerscharen von Mountainbikern, Wanderern, Traktoren und Jägern, die auch unterwegs sind, müßten die schon längst ausgestorben sein, wären sie wirklich so schreckhaft und sensibel. Und es geht ja genau nicht darum, den Hund jetzt unkontrolliert hetzen zu lassen und sich dabei die Seele aus dem Leib zu schreien...
Vielleicht lieg ich ja auch ganz falsch, aber so hätt ich´s verstanden.
Und ich sehe keinen Widerspruch darin, dem Hund selbstverständlich auch zuverlässiges Herkommen, Absitzen etc. beizubringen