Hi an alle,
bin wieder da, wir (Feundin, 2 Hunde und ich) waren die letzten zwei Tage im Revier und haben in der jagdhütte geschlafen.
Ich hatte das Privileg 4 gams zu beobachten da ich als Jäger dorthin darf wo es gottseidank für die "Zivilbevölkerung" verboten ist, weil es dort sonst kein Wild mehr gäbe. Ausser vielleicht Rehwild vertragen die Hochwildarten kaum den Zivilsationsdruck, und dürften dort alle hin gäbe es dort keines mehr.
Das ist wohl der Grund warum so viel Jagdpacht gezahlt wird.
Daß ich für diesen Anblick um 5 in der Früh aufgebrochen bin, eine Stunde zu der Kanzel bergauf gegangen und bis ca. 7 30 mir den Arsch abgefroren habe ist auch noch zu erwähnen. Nachdem ich entschieden habe nicht zu schiessen( die Distanz von knapp 200 Meter war mir zuweit, da ich sonst nicht auf so weite Distanzen schiesse), obwohl zwei davon passend gewesen wären lt. Abschußplan, und die gams noch dazu auf einen Schlag sich an den Jungpflanzen den Wamst vollgeschlagen haben (hoffentlich liest das nicht der Waldbesitzter), habe ich gewartet bis die Gams wieder abgezogen sind um mich lautlos zu entfernen.
Ich spiele in diesen Momenten nicht Gott, sondern halte mich an die für die Jagd geltenden Regeln.
"gott gespielt" hat wohl eher der Autofahrer, der das rehkitz ,das unser Hund gefunden hat, totgefahren hat. Auf einer einsamen Bergstraße so schnell zu fahren!!
Ich hoffe es weiß jeder Führerscheinbesitzer hier, dass nachdem eine Rehgais über die Straße springt ihr gleich das Kitz folgt,egal ob ein Auto kommt oder nicht. Immer bremsen und gaaaanz langsam weiterfahren.
Ich bin übrigends nicht nur, wie schon geschrieben, HH, Sohn eines Jäges und Absolvent der Höheren Lehranstalt für Forstwirtschaft, sondern in erster Linie leidenschaftlicher Radrennfahrer. Da mr aber bewußt ist, wie extrem hoch der Zivilisationsfruck in unseren Wäldern ist, bin ich bis heute noch nie mit einem Mountainbike durch den Wald abseits der freigegeben Routen gefahren. Auch mit meinen Tourenski käme ich nie auf so einen Wahnsinn. Denn schließlich gelten außerhalb des Jagdrevieres auch für mich die Regeln die alle einzuhalten haben.
Eine Frage hätte ich aber gerne beantwortet:
Wie bitte kommt hier jemand auf die irre Idee dass irgendwelche Raubtiere den Wildbestand niedrig halten könnten??
Erstens möchte ich den Wolf oder Bären sehen der ein ausgewachsenes Wildschwein oder einen Hirschen angreift
.
und zweitens sind alle Vergleiche zu anno dazumals wo Mitteleuropa noch nicht nahezu flächendeckend Kulturlandschaft (auch Wald ist in Mitteleuropa entweder Nutz, Schutz oder Bannwald), Urwald kommt so gut wie gar nicht vor.
in unserer kulturlandschaft ist alles schon so verändert, dass sich keiner mehr Gedanken machen braucht wie es mal früher war.
Bis heute ist übrigends immmer noch nicht wissenschaftlich erwiesen wie sich das berühmte Hase-Fuchs Verhältnis wirklich reguliert, da eben das Nahrungsangebot der hasen eine viel größere Rolle spielt als angenommen. Wahrscheinlich ist, daß es so läuft. Viel nahrung für hasen ergibt viele hasen, ergibt viele Füchse. viele Füchse könnten zwar mehr hasen fressen, ist aber eben nicht so regulierend wie angenommen da ein gesunder hase jeden Fuchs locker entkommt.
Insofern wieder logisch, denn könnte ein gesundes Beutetier nicht seinen Jäger entkommen wäre es mit ziemlicher Sicherheit schnell ausgerottet, da es außer dem menschen keine andere Art gibt die sich um das wohlergehen anderer Arten schert.
Einen gedanken finde ich aber auch sehr interessant, würde es mehr Wild geben das den Menschen gefährlich werden könnte, (Bären, Wölfe) währe es vielleicht ruhiger in den Wälder, und dem könnte ich einiges abgewinnen, denn NICHTS vertreibt das Wild schneller aus unseren Wäldern als der Mensch..
lg Robert