Ich glaub ich hab ein "Aussie-Problelm"!!!

4Pfötchen

Super Knochen
Gleich mal vorweg: ich hab ne Hundetrainerin, die auch nächste Woche auf meinen Wunsch nen Hausbesuch macht und sich vor Ort das "Problem" anschaut und mir Trainingstipps gibt.

Trotzdem hätte ich gerne die Meinung und Erfahrung von Aussie-Besitzern, warum, das werde ich gleich erklären.

Ich hatte heute irgendwie so ne Art Erleuchtung wo die ganzen Probleme herkommen, bisher hab ich es immer nur auf seine vermutlich schlechte Sozialisierung Menschen gegenüber geschoben und es damit entschuldigt.

Aber ganz von Anfang an mein Problem, ich versuchs möglichst kurz zu halten und trotzdem nichts auszulassen:

Ich habe 2 Hunde, 2 Rüden. Mein Chico ist kastriert, 2 Jahre alt und total unproblematisch und super verträglich. Das einzige, er hat Jagdtrieb, der lässt sich aber gut lenken.
Am 10. April ist bei mir ein kleiner Welpe eingezogen. Ein Mischling aus Serbien, Vater unbekannt, wie er vorher gelebt hat weiß man nicht wirklich, man weiß nur er war bei seiner Mutterhündin, die hat nen Besitzer, die Menschen leben in sehr sehr armen Verhältnissen und sie haben den Welpen nicht behalten wollen oder können, was mit seinen Geschwistern passiert ist, weiß ich leider auch nicht. Wie die Mutterhündin aussieht weiß ich leider auch nicht, hab kein Foto bekommen und die Besitzer wollten danach auch nicht mehr in Kontakt bleiben mit der Tierschützerin vor Ort.

Der Kleine ist im Alter von 4 Monaten zu mir gekommen, sein Verhalten mir gegenüber war anfangs sehr eingeschüchtert und er hat auch zurückgezuckt, wenn man ihn streicheln oder anfassen wollte. Diese Schüchternheit/Reserviertheit hat sich aber total schnell gelegt und nach wenigen Tagen war er auch den anderen Familienmitgliedern gegenüber aufgeschlossen und freundlich.

Menschen, die er kennt, die liebt er abgöttisch, da verhält er sich wie ein normaler Welpe: spielt, schmust, ist auch mal frech, ... wie kleine Welpen halt so sind.

Fremden/Besuchern gegenüber ist er aber sehr misstrauisch und bellt total hysterisch jeden an. Ich hab das "Problem" auch gleich ernst genommen und bin gleich zu meiner Hundetrainerin (die ich sehr schätze und für sehr kompetent halte) gefahren und hab ihr mein Problem geschildert. Damals hat er sich Besuchern/Fremden gegenüber so verhalten, dass ausnahmslos alle angebellt wurden. Er war richtig hysterisch und hat sich kaum beruhigt.

Meine Hundetrainerin hat mir dann den Tipp gegeben, ihn mit Wasser anzusprühen. Klingt im ersten Moment extrem und ich war auch etwas skeptisch am Anfang, aber sie sagt, alles andere hat wenig Sinn, weil man muss ihn aus dieser Kläfferei/Aufregung rausbringen und dann, wenn er ruhig ist kann man ihn loben und belohnen. Und das mit der Wasserflasche braucht man auch nur solange, bis er das Kommando zum ruhig sein kennt.

Es hat wunderbar funktioniert und er hats auch sofort kapiert und die Wasserflasche kam genau 3 Mal zum Einsatz, dann kannte er das Kommando und war auf Kommando auch ruhig wenn Besuch kam.

Und dann hab ich den Fehler gemacht und auf ne andere Hundetrainerin gehört, die gemeint hat, sie findet es nicht gut, einem Welpen, der ohnehin sehr sensibel und ängstlich ist noch eine quasi "auf den Deckel" zu geben, indem man ihn mit Wasser besprüht. Sie ist eher für die positive Verstärkung und sonst nichts und hat mir den Tipp gegeben ihn bei Besuch "durchzufüttern" mit Leckerlis. Funktionierte auch, nur hats das Problem nicht gelöst, sondern eher schlimmer gemacht. Denn, er war zwar ruhig wenn ich ihn bei Besuch mit Leckerlis vollgestopft habe, aber er hat sich ja dem eigentlichen Problem = Besuch nicht gestellt, sondern wurde durch mich und mein Leckerli vollstopfen lediglich abgelenkt.

Das heißt, jedes Mal wenn unerwartet Besuch kam (und das ist ja auch der Alltag, vor allem bei uns wo so viele Menschen im Haus wohnen) und ich keine Leckerlis parat hatte, hat er natürlich wieder hysterisch gebellt und auch immer mehr angefangen, nach vorne zu gehen.

Und dann war vorige Woche eine Situation, da war ich mit den Hunden grad im Hof und es ist unerwartet jemand bei der Tür reingekommen (der Nachbarsjunge, 13 Jahre alt) und BeeJay ist wild bellend hingestürmt und hat auch in seine Richtung geschnappt. Das ging alles so schnell, dass ich es gar net verhindern konnte.

Und da ging mir dann das Licht auf, das diese ganze mit Leckerli vollstopfen wenn Besuch kommt rein gar nix bringt, weil Fremde/Besucher mag er trotzdem nicht.

Deshalb hab ich mit meiner ursprünglichen Trainerin wieder Kontakt aufgenommen (sie wohnt etwas weiter weg und ist momentan auch privat sehr eingespannt, deshalb hab ich mir damals auch ne andere Trainerin in meiner Nähe gesucht, die mir den Tipps mit dem durchfüttern bei Besuch gegeben hat). Naja, sie hat jedenfalls dann gemeint, dass dieses durchfüttern bei Besuch das Problem nicht wirklich löst, weil ich ihn damit ja ablenke und er sich dem Besuch nicht stellen muss, er muss das aber lernen dass Besucher nix Böses sind und auch das mit dem Hinschnappen muss er lernen, dass er das nicht darf. BeeJay schnappt nämlich auch, wenn jemand Fremder versucht ihn anzugreifen, ich habs bisher immer damit entschuldigt, dass er aus schlechten Verhältnissen kommt und vermutlich schlecht sozialisiert wurde Menschen gegenüber und einfach noch etwas Zeit braucht, aber sie hat mir gesagt, ich soll dieses "der arme serbische Straßenhund" schnell aus meinen Gedanken verbannen, denn ein Hund muss trotzdem lernen, dass er nicht schnappen darf, weil es wird ja immer mal wieder Situationen geben, wo fremde Leute den Hund anfassen (müssen). Er soll zumindest lernen, dass schnappen nicht akzeptiert wird, er darf es anders zeigen wenn er es nicht will, aber nicht durch schnappen. Ich weiß zwar ehrlich gesagt noch nciht genau, wie man das trainieren soll, dass er sich auch von Fremden anfassen lässt in manchen Situationen (soll jetzt aber bitte nicht heißen, dass ich will, dass mein Hund von jedem angrapschen lassen muss, aber wie schnell passierts und man hat Besuch und das Kind greift den Hund an!). Sie wird sich die Situation vor Ort anschaun wenn sie zu mir kommt und dann werden wir alles besprechen.

Naja, jetzt hab ich doch weit ausgeholt ...

Jedenfalls ist mir dann eingefallen, dass einige Leute damals zu mir gesagt haben, dass BeeJay ein bissl wie ein Aussie ausschaut und ich hab mich im Internet schlau gemacht über Aussies und bei denen ist ja bekannt, dass sie Fremden gegenüber reserviert sind und einen extremen Wach- und Schutztrieb haben. Und BeeJay ist jetzt 6 Monate alt, also mitten in der Pubertät, vielleicht ist das auch lediglich sein Wach- und Schutztrieb, der jetzt erwacht. Keine Ahnung, ob wirklich ein Aussie dabei war und wenn ja, wie viel, aber scheinbar scheint nicht nur seine schlechte Sozialisierung schuld an seinem Verhalten zu sein, vermutlich ist es auch einfach rassebedingt.

Da ich mit Aussies aber keinerlei Erfahrung hab und mein Chico so ein Verhalten nie gezeigt hat, wär ich jetzt dankbar über Erfahrungsberichte von Aussie-Besitzern, wie man mit dem erwachenden Schutz- und Wachtrieb und der Reserviertheit fremden Menschen gegenüber richtig umgeht, damit man nachher keine Probleme hat.

Mein BeeJay ist sicher kein einfacher Hund und es ist manchmal nicht leicht mit ihm und ich hab mir eigentlich einen Hund gewünscht, der wie mein Chico offen und freundlich auf alle Menschen zugeht, aber Fakt ist, er gehört jetzt zu uns und ich werd mich dem Problem stellen und es in den Griff bekommen, auch wenns nicht leicht wird.
 
Ich glaub die bessere positive Veknüpfung für den Hund wäre, wenn er das Leckerlie auchvon den Besuchern bekommt und nicht nur von dir.

Wenns möglich ist, den Hund nicht einfach hinstürmen lassen, absitzen lassen, dafür bekommt er dann von dir ein Leckerlie und dann gemeinsam zum Besuch hin und von dem bekommt er dann auch ein Leckerlie.

Damit könnte er Selbstbeherrschung üben in dem er bei dir bleibt wenns läutet an der Tür und mit dem Besucherleckerlie könnte er lernen, das die Leut nicht ihn fressen wollen sondern ihm was zu fressen bringen.

Hoffe ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt.
 
Das war auch mein erster Gedanke, dass er von den Besuchern Leckerlis bekommen soll, so nach dem Motto "jedes Mal wenn fremde Menschen kommen ist das was ganz Tolles", aber das funktioniert leider nicht, weil er nimmt zwar zögerlich das Leckerli wenn es ihm wer hinhält, ist dann aber ganz schnell wieder weg und bellt dann trotzdem sobald der Besucher aufsteht. Und die Hundetrainerin hat mir auch davon abgeraten, sie sagt, wenn dann sollen wir ihn von selber kommen lassen (zum Besuch) und ihn nicht bedrängen oder versuchen zwangszubeglücken.

Problem ist aber, er braucht extrem lang bis er zu nem Menschen Vertrauen aufgebaut hat und ihn an sich "ranlässt" und kein Besucher wird je zu ihm ne engere Bindung oder Vertrauen aufbauen können in der kurzen Zeit.

Ich hab irgendwie das Gefühl, in seinem "Menschenrudel" fühlt BeeJay sich wohl und alle anderen können ihm gestohlen bleiben.

Ich hab echt keinen Schimmer wie ich hier ein gutes Mittelmaß finden soll, weil einerseits denk ich mir, warum soll sich mein Hund von jedem angreifen lassen, gibt halt Hunde die nicht jeden Menschen toll finden und außerdem hat keiner ohne zu fragen einen fremden Hund anzugreifen, Fakt ist aber (leider), dass es in der Praxis oft anders ist und es sehr oft zu Situationen kommt (denk mal an Kinder!) die einfach hingreifen ohne groß nachzudenken. Und dann hast mit einem Hund, der hinschnappt weil er das nicht will, ein großes Problem, weil es ist IMMER der Hund der Böse, bei nem Hund wird nicht groß nach Erklärungen gesucht wie bei Kindern ("mei, der arme Junge musste ja so werden bei der Vergangenheit, da müsst ihr Verständnis haben"), nein, ein Hund der beißt ist immer der Böse, weil ein Hund hat nicht zu schnappen und schon gar nicht zu beißen.

Problem bei BeeJay ist ja auch noch, dass er extrem süß und wuschelig ausschaut und wir Menschen sofort glauben, mei ist der süß, der will geknuddelt werden. Und jetzt hab ich das Problem, dass er zwar aufhört zu bellen wenn ich es ihm sage, dann ist er wirklich brav und "duldet" den Besuch im Haus, ABER genau das ist der Anlass für viele, dass sie versuchen ihn zu streicheln, weil "er ist ja sooo süß und so brav und ruhig". Und da fühlt BeeJay sich dann bedrängt, weil er es nicht will, dass fremde ihn anfassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,
wenn du ihm mit Wasser bespritzt verändert es seine Emotionen nicht, im Gegenteil, fremde empfindet er noch schlimmer, auch wenn er dann ruhig ist, das Bellen ist 1. Kommunikation und 2. ein Ventil um Stress los zu werden,so kann der hnd nicht lernen was er tun soll und das fremde nicht schlimm sind.

Hund von Fremden füttern lassen ist auch nicht die beste Idee,wenn man ihn mit leckerchen logt gerät er nur in einem Konflikt zwischen fressen und flüchten

Hund mit lecker vollstopfen ist gar nicht mal so schlimm,auch wenn er noch bellt, die Emotionen ändern sich.

Der hund sollte nicht mit leckerchen vom fremden abgelenkt werden, der hund sollte lernen können wie er sich verhalten soll, wenn fremde da sind.
Also,er soll ihn schon wahrnehmen können,aber noch ansprechbar sein und dann mit ihm übungen machen.

Wenn die Trainerin dir rät,das schnappen zu bestrafen,wechsel die trainerin!
Kein Hund muss sich anfassen lassen, gib ihn rüchzugs möglichkeiten wo er nicht gestört wird und wo es sich sicher fühlt.

Wieso ist bei euch so viel los und ständig fremde?
Wie reagiert er draussen auf fremde?
Hast du mit ihm schon aufdecke gehen geübt(positiv)
LG Jenny
 
Ja, aber wenn ich das bellen nicht abstelle, dann wird er so hysterisch dass er gar nimma runterkommt weil er sich so reinsteigert. Ich hab ihn anfangs auch mal versucht einfach zu ignorieren und weiterbellen lassen, so nach dem Motto, unerwünschtes Verhalten ignorieren, dann hört er von selber wieder auf. Denkste, das hat genau gar nix gebracht, außer dass er sich selbst immer mehr hochgepusht hat und man kein einziges Wort mehr verstanden hat weil er dauernd gebellt hat und sich nicht beruhigt hat.

Ich halte sehr viel von dieser Trainerin, obwohl auch mein erster Gedanke bzw. mein skeptischer Einwand war, dass er das mit dem Wasser bespritzen dann mit dem Besuch (also negativ) verbindet, sie meinte das ist nicht so, er soll das Wasser bespritzen mit dem Kommando verbinden. Also ich geb Kommando zum ruhig sein (z.B. "hör auf" was man halt als Kommando einübt) und dann kommt Wasserspritze. Irgendwann verknüpft er das Kommando mit der Wasserspritze und weiß, ah wenn ich jetzt nicht ruhig bin kommt Wasserspritze. Er verknüpft es also nicht mit dem Besuch wenn man das richtig trainiert. Und er fand fremde Menschen noch nie toll, egal ob er Leckerlis von ihnen bekommt oder nicht.

Ich wohn im Haus meiner Eltern, großer Vierkanter, hab 3 Schwestern und bei und ist daher ständig was los. Leute die aus- und eingehen, Freundinnen meiner Schwestern, der Freund, Bäcker, Postmann, Nachbarn usw. usw. Es ist bei uns (leider) an der Tagesordnung, dass viel Trubel ist, das kann ich nicht ändern. Und es ist ja nicht so, dass ich ihn zwinge dem Besuch gegenüberzutreten, er hat genug Rückzugsmöglichkeiten, keiner bedrängt ihn wenn er auf seinem Platz liegt. Nur wenn er dann mal Richtung Besuch geht und neugierig an einem schnuppert und der macht dann Anstalten ihn zu streicheln, dann schnappt er und das geht einfach nicht. Und auch wenn ich mir wünschen würde, dass Leute so weit mitdenken, dass sie immer fragen bevor sie einen fremden Hund angreifen, leider ist das nicht die Realität und man kann den Hund nie so gut schützen, dass ihn nie wer angreift ohne zu fragen, das geht so schnell, dass man oft gar net schaun kann. Und deshalb muss er es zu seinem Schutz lernen, dass er nicht schnappen darf in solchen Situationen.

Und es ist auch nicht so, dass sein Verhalten sich noch gar nicht gebessert hat, am Anfang hat er jeden angebellt und sobald der Besuch vom Sessel z.B. aufgestanden ist, hat er wieder gebellt, das macht er jetzt nicht mehr, solange sie ihn in Ruhe lassen hat er kein Problem mit dem Besuch, er darf melden, aber muss aufhören wenn ich ihm das Kommando zum ruhig sein gebe.

Hund mit Leckerchen vollstopfen hab ich jetzt fast 4 Wochen lang gemacht, hat gar nix gebracht, es hat sich eher wieder verschlimmert mit der Bellerei. Meine Hundetrainerin hat mir das so erklärt, dass ich durch das Leckerchen vollstopfen ihn von der Situation ablenke, aber eigentlich soll er ja lernen, indem er sich dem Besuch stellt, und lernt damit zurechtzukommen und nicht, indem man ihn durch Leckerchen vollstopfen ablenkt. Durch Leckerchen vollstopfen und ablenken verbindet er Besuch nicht automatisch positiv und was Schönes, hab ja den Beweis, weil es sich wieder verschlimmert hat und er vorige Woche sogar geschnappt hat, das war für mich dann der Punkt, wo ich begriffen habe dass ich das ganze völlig falsch angehe und doch auf den Rat meiner ersten Trainerin hätte hören sollen.

Draußen reagiert er auf Fremde mittlerweile ganz normal, also er geht ohne Probleme an Fremden Menschen vorbei, ganz am Anfang hat er auch draußen Leute angebellt.

Das liegt wohl aber auch zum Teil sicher daran, dass wir seit ca. 4 Wochen in einer Welpengruppe (Kleingruppe) sind, wo er langsam daran gewöhnt wurde, dass fremde Menschen dort sind, da hat er auch überhaupt kein Problem mehr mit fremden Menschen, nur anfassen lässt er sich auch dort von niemandem.

Die Trainerin hat mir nicht geraten das Schnappen zu bestrafen, das schnappen hat er letzte Woche das erste Mal gemacht, danach hab ich sie gleich kontaktiert, weil ich nicht will das sich das Verhalten festfährt. Sie ist halt der Meinung, dass man ihm ein Alternativverhalten lernen soll anstatt dem Schnappen, schnappen darf nicht toleriert werden. Wie genau das gehen soll weiß ich nicht, sie sagt, sie muss sich das ganze erst mal vor Ort anschaun um es beurteilen zu können.

Die Trainerin hat selber 2 Galgos aus Spanien und hatte immer mal wieder Auslandshunde in Pflege, ist auf Problemhunde spezialisiert und weiß garantiert, was sie tut und sie ist die letzte, die nen Hund unfair behandeln würde. Man kann aber nicht alle Verhaltensweisen beim Hund schönreden, man muss dem Hund auch seine Grenzen zeigen und darf ihn nicht vermenschlichen, so wie es viele leider tun (und da muss ich mich auch manchmal selber an der Nase nehmen wenn ich ehrlich bin).
 
Zuletzt bearbeitet:
also Aussies sind zwar reserviert gegenüber fremden und sie haben einen Wach- und Schutzinstinkt, ABER: Das von dir beschriebene Verhaltung deutet (nach meiner Interpretation) eher auf ein Misstrauen hin. Wenn Aussies sich aussietypisch in solchen Situationen verhalten meiden sie lediglich den Kontakt zu Fremden und wollen nicht angekuckt, -getatscht oder sonst wie in Kontakt treten. Verbellen und Hysterisch-werden ist aber nicht aussietypisch (also nicht im Rassestandard vorgesehen) - wobei man natürlich zugestehen muss dass sich das Verhalten signifikant oft beim Aussie zeigt. Aber wie gesagt: Gewünscht oder gar niedergeschrieben ist das nicht.

Ohne deinen Hund und seine Vorgeschichte usw. zu kennen würde ich sagen, dass das beste in der Situation ist, den Empfang von Fremden/Besuchern selbst zu übernehmen und den Hund auf seinen Platz zu schicken. Mimi hat auch eine ausgeprägte Tendenz zum Hysterisch werden (wobei sie dabei extrem freundlich ist und beschwichtigt ohne Ende, aber man merkt einfach dass der Situationsstress sie herumreißt!). Da es schier unmöglich ist, Besuchern oder fremden Leuten zu erklären wie sie sich richtig verhalten (denn ignorieren allein nutzt nix) habe ich für Mimi nun beschlossen, dass sie nicht mehr mit zur Tür darf. Sie darf das Klopfen melden, wofür ich sie lobe - aber dann muss sie den Rest mir überlassen. Das mach ich jetzt seit einigen Wochen und es wird zusehens besser und ich merke, dass auch sie (für Mimi-Maßstäbe, hihi) schon ruhiger wird und sich schneller wieder einkriegt. Bei Bekannten und Freunden bin ich ein bissl nachsichtiger, da muss sie "Nur" stillsitzen, soweit halt möglich :)

Ansonsten würd ich auch nicht selbst hysterisch werden, denn grad wenn da wirklich ein Aussie mit drin is, probieren die mal alle Verhaltensmuster durch wenn sie in die Pubertät kommen. Mimi wird im September 3 und ich hab nicht selten Stoßgebete abgeschickt - aber sie wird immer besser und cooler - genau wie ich :)

In diesem Sinne: Kopf hoch, es wird vorbeigehen! :)
 
Problem bei BeeJay ist ja auch noch, dass er extrem süß und wuschelig ausschaut und wir Menschen sofort glauben, mei ist der süß, der will geknuddelt werden. Und jetzt hab ich das Problem, dass er zwar aufhört zu bellen wenn ich es ihm sage, dann ist er wirklich brav und "duldet" den Besuch im Haus, ABER genau das ist der Anlass für viele, dass sie versuchen ihn zu streicheln, weil "er ist ja sooo süß und so brav und ruhig". Und da fühlt BeeJay sich dann bedrängt, weil er es nicht will, dass fremde ihn anfassen.


hallo!

tja, das ist ein großes problem - und du hast es ja auch gut erkannt. mit der strafe (wasser sprühen) hast du das verhalten (besuch anbellen) unterdrückt! d.h. beejay fühlt sich um keinen deut wohler, wenn besuch kommt, darf es aber nicht mehr zeigen. daraus folgt, dass ihn die leute noch mehr bedrängen, weil sie es nicht merken, dass er in ruhe gelassen werden will....
ebenso ist es keine besonders gute idee den besuch leckerlis füttern zu lassen. beejay wird durch das leckerli verleitet und findet sich dann auf einmal in einer situation mit der er überhaupt nicht umgehen kann, nähmlich viel zu nah beim "feind"! :eek: also wenn leckerlis, dann bitte nur von dir!

bin schon gespannt, was euch eure trainerin rädt! hoffentlich wirds besser! :)

lg verena
 
Ja, das mit dem auf den Platz schicken wird im letzten Trainingsschritt auch das sein, wo ich hin will. Problem ist hier nur, dass ich oft gar net die Chance/Zeit habe ihn Platz zu schicken, weil wenn es klingelt stürmt er schon bellend zur Tür und oft ist es so, dass jemand anderes dann die Tür schon geöffnet hat und den Besuch reingelassen hat (wie gesagt bei uns wohnen einige Leute im Haus und ich hab nicht die Kontrolle über die Tür).
Deshalb muss er es auch können, auf Kommando aufhören zu bellen und das funktioniert schon total super.

Das einzige was mir jetzt Sorgen macht ist das schnappen wenn ihn wer angreifen will, weil ich absolut keine Ahnung hab wie ich ihm das abgewöhnen soll und inwieweit ein Hund sich das überhaupt von Fremden gefallen lassen muss. Aber ignorieren kann ich so ein Verhalten nicht, weil von selber wirds nicht besser werden und dann beißt er vielleicht mal wirklich richtig zu und wird zum Problemhund, den man nur mehr mit Maulkorb führen kann und wo man ihn bei Besuch wegsperren muss und das will ich nicht.

Und ja, vermutlich spielt seine schlechte Sozialisierung ne gewisse, wenn nicht sogar tragende Rolle, er ist nicht optimal sozialisiert worden und das gepaart mit gewissen Rasseeigenschaften und dem jetzigen Alter (Pubertät) ist ne Herausforderung!

Und da ich in 2 Wochen Sommerferien hab (bin Lehrerin) und ich da dann gezielt mit ihm üben kann, bin ich zuversichtlich dass wir das hinbekommen (am Vormittag passt ja meine Mutter auf meine Hunde auf und wenn da Besuch kommt und sie falsch reagiert, ist da fürs Training ja auch net förderlich). Jedenfalls hat die Trainerin gemeint, dass es am Anfang notwendig ist, dass ich gezielt mit ihm trainiere und dass nur ich mit ihm trainiere.

Aber ohne Trainerin trau ich mir das einfach nicht zu, man macht selber so viel unbewusst falsch bzw. vermittelt dem Hund unbewusst die falschen Signale, sodass man vieles nur noch schlimmer macht.
 
@JennyP: da warst du wohl etwas schneller... :)

@4pfötchen:

ablenkung ist es nur, wenn beejay den besuch dabei nicht bemerkt.
glaubst du, dass man in 4 wochen ev. tief verankerte emotionen ändern kann?? :(

gibt es keinen rückzugsort für beejay, wenn besuch kommt?

lg verena
 
tja, das ist ein großes problem - und du hast es ja auch gut erkannt. mit der strafe (wasser sprühen) hast du das verhalten (besuch anbellen) unterdrückt! d.h. beejay fühlt sich um keinen deut wohler, wenn besuch kommt, darf es aber nicht mehr zeigen. daraus folgt, dass ihn die leute noch mehr bedrängen, weil sie es nicht merken, dass er in ruhe gelassen werden will....
ebenso ist es keine besonders gute idee den besuch leckerlis füttern zu lassen. beejay wird durch das leckerli verleitet und findet sich dann auf einmal in einer situation mit der er überhaupt nicht umgehen kann, nähmlich viel zu nah beim "feind"! :eek: also wenn leckerlis, dann bitte nur von dir!

Tja und genau darin liegt MEIN Problem.

WIE SCHAFFE ICH ES, DASS ER SICH BEI BESUCH WOHL FÜHLT BZW IM NÄCHSTEN SCHRITT SICH AUCH STREICHELN LÄSST VON FREMDEN?

Ich hab mittlerweile nämlich schon das Gefühl, dass er bei Besuch nach kurzer Zeit wieder entspannt, er legt sich sogar unter den Tisch wo der Besuch sitzt und schläft dann ein. Solange sie ihn in Ruhe lassen ists kein Problem. Aber im Alltag gibts oft mal Situationen wo z.B. ein Kind stolpert und auf ihn drauffällt oder sich bei ihm abstützen muss und da darf er dann einfach nicht zuschnappen! Wenn das bei meinem Chico passiert, dann weiß ich, dass er in so einer Situation zwar erschrecken würde, aber mit Sicherheit nicht zu beißen tät.
 
ablenkung ist es nur, wenn beejay den besuch dabei nicht bemerkt.
glaubst du, dass man in 4 wochen ev. tief verankerte emotionen ändern kann?? :(

gibt es keinen rückzugsort für beejay, wenn besuch kommt?

Oh Mann, es ist echt schwierig, es gibt so viele verschiedene Meinungen! :confused:

Nein, ich glaube nicht dass sich tief verankerte Emotionen in 4 Wochen ändern, ich glaube eigentlich eher, dass sich solche Emotionen nie ganz auslöschen lassen werden können. Bei dem was ich bisher so gelesen habe, gehts sogar soweit, dass ich glaube, dass wenn ein Welpe in seinen wichtigsten Phasen - z.B. Prägephase, keinen oder kaum Kontakt zu Menschen hatte, dass das dann so tief verankert ist, dass er nie ein "Allerweltshund" wird, der alle Menschen toll findet und auf jeden freundlich schwanzwedelnd zugeht. Das was in dieser Zeit nicht gelernt wird, kann nie wieder nachgeholt werden würd ich sogar sagen. Wenn Welpen während der Prägephase viel Menschenkontakt haben (in Form von Streicheleinheiten) dann werden sie zu sehr kontaktfreudigen und Fremden gegenüber aufgeschlossenen Hunden. Wenn das nicht der Fall ist (so wie es bei BeeJay vermutlich auch war), dann ist in ihnen ne gewisste Skepsis Fremden gegenüber tief verwurzelt und zwar so tief, dass man es nicht mehr auslöschen kann, sondern das beste draus machen muss, sodass es für den Hund ein erträgliches Maß hat und für die anderen Menschen keine Gefahr darstellt. Das ist meine ehrliche Meinung dazu und meine Hundetrainerin siehts glaub ich nicht ganz so, sie glaubt schon, dass man ihm das noch beibringen kann, aber wenn ich ehrlich bin hab ich da schon meine Zweifel.

Ich glaube, dass BeeJay bei diesen Leuten in Serbien aufgewachsen ist ohne Menschenkontakt. Die Mutterhündin hat zwar Besitzer, hat aber vermutlich mehr oder weniger ungewollt Welpen bekommen, die anderen Welpen wird man erschlagen haben und einen hat man am Leben gelassen. Dann ist der Welpe halt herangewachsen, aber gekümmert (gestreichelt, sozialisiert) hat ihn keiner. Die Menschen waren für ihn Futtergeber und große, furchteinflößende Wesen, nicht mehr und nicht weniger. Warum sie ihn solange behalten haben und schlussendlich dann doch einer Tierschützerin überlassen haben weiß ich nicht, vielleicht damit die Mutterhündin nicht aggressiv wird wenn man ihr alle Welpen wegnimmt oder vielleicht auch als nettes "Spielzeug" für die Kinder, die ja Welpen süß finden. Wobei letzteres glaub ich eher nicht, weil wenn sich jemand emotional um ihn gekümmert hätte und gestreichelt hätte (egal ob Erwachsene oder Kinder), dann würde er sich Fremden gegenüber ganz anders verhalten und wäre auch nicht bei mir ganz am Anfang zurückhaltend gewesen. Er hat ja selbst bei mir anfangs zurückgezuckt, als ich ihn streicheln wollte, er hat ne gewisste Zeit gebraucht um mir zu vertrauen. Dafür vertraut er mit jetzt wirklich ohne wenn und aber und die Leute sind jedes Mal erstaunt, dass er sich Menschen gegenüber, die er kennt, total "normal" verhält.

Und ja, BeeJay hat mehrere Rückzugsorte, ich wohn ja eigentlich im 1. Stock, da ist alles offen und er kann jederzeit rauf. Es ist auch immer die Tür zum Wohnzimmer offen, das heißt er muss nicht in der Küche bleiben, wenn der Besuch da reingeht. Er bleibt eigentlich nur dabei, wenn ich dabei bleibe, wenn ich gehe, dann geht er mit mir raus.
 
Zuletzt bearbeitet:
naja es liegt an DIR, dass du solche situationen verhinderst! inwieweit du dich da auch auf deine familie verlassen kannst (tür aufmachen,wenn dein hund noch davor bellt usw....), kann ich natürlich schlecht abschätzen - wäre aber sehr hilfreich!!
DU musst deinen hund vor solchen situationen mit denen er nicht zurecht kommt, beschützen!! :cool:
besucher sollten ihn keinesfalls streicheln! nie! auch nicht wenn er von selbst kommt! und schon gar nicht sollte ein kind auf ihn drauffallen ect.!!! das kann sowohl für das kind (sehr gefährlich!!!!) als auch für beejay schlecht ausgehen! :eek:

und natürlich könntest du ihm verbieten zu bellen und zu schnappen, aber bedenke, dass er,wenn du ihm alle möglichkeiten zur kommunikation nimmst, ihm im notfall (wenn er sich extrem bedrängt fühlt) nichts anderes mehr bleibt, als tatsächlich zu beissen!!! - du hast ihm ja alle anderen kommunikationsmittel (die er zeigen würde, bevor er beißt) ja verboten! :(

bitte denk darüber nach - nur weil es nach außen gut aussieht, heißt das nicht, dass es auch innen gut ist - also nur weil dein hund nicht bellt, heißt das nicht, dass er den besuch jetzt auf einmal mag!

lg verena
 
Oh Mann, es ist echt schwierig, es gibt so viele verschiedene Meinungen! :confused:

Nein, ich glaube nicht dass sich tief verankerte Emotionen in 4 Wochen ändern, ich glaube eigentlich eher, dass sich solche Emotionen nie ganz auslöschen lassen werden können. Bei dem was ich bisher so gelesen habe, gehts sogar soweit, dass ich glaube, dass wenn ein Welpe in seinen wichtigsten Phasen - z.B. Prägephase, keinen oder kaum Kontakt zu Menschen hatte, dass das dann so tief verankert ist, dass er nie ein "Allerweltshund" wird, der alle Menschen toll findet und auf jeden freundlich schwanzwedelnd zugeht.

ja, das ist ziemlich unwahrscheinlich! damit solltest du dich wohl abfinden. man kann mit training und geduld viel erreichen, aber manchmal gibts eben grenzen. die sollte man erkennen und das beste für den hund machen.

Und ja, BeeJay hat mehrere Rückzugsorte, ich wohn ja eigentlich im 1. Stock, da ist alles offen und er kann jederzeit rauf. Es ist auch immer die Tür zum Wohnzimmer offen, das heißt er muss nicht in der Küche bleiben, wenn der Besuch da reingeht. Er bleibt eigentlich nur dabei, wenn ich dabei bleibe, wenn ich gehe, dann geht er mit mir raus.


allein wir er diese rückzugsorte nicht aufsuchen - dazu ist der besuch zu unheimlich!! (und was unheimlich ist, will man ja im auge haben...:p)
also wäre es wahrscheinlich keine schlechte idee, wenn du mit beejay anfangs einen für ihn sicheren raum aufsuchst - ihm dort ev was zu kauen gibst (baut stress ab). und wenn der besuch ruhig sitzt - kann er ja mal mit dir schauen gehen...

lg verena
 
Beschützen ja, aber irgendwann muss er doch auch lernen damit zurechtzukommen? Und ich sag jedem Besucher, dass sie ihn nicht streicheln sollen, nur manche tuns trotzdem, z.B. meine eigene Großmutter und dann sagt sie mir ins Gesicht, sie ist das gewöhnt, dass sie einen Hund streicheln darf, was soll man da noch drauf sagen? Nach solchen Aktionen hätte ich echt Lust, dass wir jedem Besuch aus dem Weg gehen, wenn sogar Erwachsene so dumm sind, wie kann man dann von Kindern auch nur im Geringsten verlangen, dass sie sich daran halten was man ihnen sagt. Nur das ändert nichts an BeeJay´s Problem bzw. an seinem Misstrauen fremden Menschen gegenüber und wenn ich Besuchern jetzt aus dem Weg gehe, würds auch net besser werden.

Ich hab ihn anfangs schon geschont und manchmal sind wir auch bewusst dem Besuch aus dem Weg gegangen, weil er sich ja erst mal eingewöhnen musste in seinem neuen Zuhause. Aber wenn ich ihn dauernd vom Besuch abschotte dann wirds ja nie besser werden, er muss sich zu nem gewissen Grad ja daran gewöhnen und lernen, dass es nix schlimmes ist wenn es an der Tür läutet und Besuch kommt :confused:

Das mit dem Kind drauffallen war jetzt nur ein (Extrem)beispiel, aber sowas kann im schlimmsten Fall im Alltag passieren und da ist es einfach nicht akzeptabel in unserer Gesellschaft dass ein Hund dann schnappt, das geht einfach nicht.

Irgendwie hab ich schön langsam echt keinen Plan mehr was jetzt richtig ist und wie ich das wirklich angehen soll!
 
also wäre es wahrscheinlich keine schlechte idee, wenn du mit beejay anfangs einen für ihn sicheren raum aufsuchst - ihm dort ev was zu kauen gibst (baut stress ab). und wenn der besuch ruhig sitzt - kann er ja mal mit dir schauen gehen...

Ja, das hab ich auch schon mal versucht. Ihn erst dann dazugeholt, als der Besuch schon gesessen ist. Das funktionierte wunderbar, kein Bellen, gar nix. Nur das ist leider nicht der Alltag und so wie es bei uns daheim oft zugeht, kaum durchführbar.

Ich bau im Moment ja den 1. Stock für mich weiter aus, mit eigenem Eingang und so, wenn das fertig ist, wirds sicher auch etwas leichter werden, weil dann bin ich die einzige, die die Haustür aufmacht. Für den Moment muss ich ne Lösung finden, die für BeeJay und alle anderen FAmilienmitglieder tragbar ist, es haben leider nicht alle so viel Verständnis (meine jüngste Schwester z.B.).
 
mein kleiner orthos ist aus der tötungsstation in nitra (slowakei). wie ich ihn bekommen habe, (mit ca 1,5 jahren) hat er weder fremde menschen noch andere hunde "leiden" können. er hat also sowohl andere menschen als auch hunde fürchterlich angebellt! ich selbst habe mir sein vertrauen sehr hart erarbeiten müssen (hat monate gedauert) - und jetzt nach über einem jahr training, kann er schon fast immer ruhig bleiben, wenn er andere hunde/fremde menschen trifft. :)

aber er wird sich garantiert niemals GERNE von anderen menschen angreifen lassen... :rolleyes:
das ist mir klar und ich achte sehr genau darauf, dass es nicht passiert! ;)

lg verena
 
ja kann ich mir vorstellen, dass es sehr schwer ist, wenn bei euch so ein kommen und gehen ist - wird dann sicher besser, wenn du allein oben wohnst.
trotzdem solltest du dir vielleicht angewöhnen so eine art ritual einzuführen. also wenn es ander tür klingelt/läutet gehst du mit beejay in seinen "sicheren raum" gibst ihm etwas zur entspannung und wenn er mag, kann er danach den besuch ansehen gehen!
dass das nicht alltag ist, ist klar - aber wenn du es (vielleicht wenn du ferien hast) JEDES mal, wenns an der tür klingelt so machst, hat er sich vielleicht schon bald daran gewöhnt und geht dann nach einiger zeit schon allein in seinen sicheren raum, ohne vorher vollkommen aufgeregt und bellend zur tür zu stürmen...

(ich möcht bitte nur betonen, dass alle tips hier von mir, mehr oder weniger ins blaue "geraten" sind, weil ich weder die genaue situation noch beejay noch euren umgang miteinander kenne!)

sicher kann dir deine trainerin vor ort bessere tips und trainingsvorschläge machen!
mein ziel ist es eigentlich nur, dich auf gewisse sachen aufmerksam zu machen, die man genauer hinterfragen könnte.... ;)

lg verena
 
Irgendwie hab ich schön langsam echt keinen Plan mehr was jetzt richtig ist und wie ich das wirklich angehen soll!


:):)Ich denke, dass es nicht an Deiner Planlosigkeit liegt, sondern an Deinem für den Hund sichtlich schwierigen Umfeld.

z.B. Mein Hund war ein Panikhund der allerschlimmsten Sorte. Der zitterte und kotzte, wenn einer nur hinsah. Ergo, nach eioner gewissen Eingewöhnung mit mir allen, Besuch ja, aber die Leute durften nie hinsehen. Demonstratives Kopf auf die Seite wo Hund nicht ist. Das führte dazu, dass er langsam in das Zimmer kam und sich nach einiger Zeit auch zu entspannen begann.

Meiner Meinung nach, macht Deine Umgebung jedes Training zunichte.
Ich weiß schon, ist leicht gesagt, aber kannst Du nicht mal für den Anfang ein "Machtwort" sprechen. Wenn ein Hund, der nicht angefasst werden möchte, immer wieder zwangsbeglückt wird, hat er Dauerstress, kommt nie zur Ruhe und ein Lernen oder eine Verhaltensänderung ist faktisch unmöglich. Jede halbwegs positive Erfahrung, wird von negativen Erfahrungen, die natürlich nachhaltiger wirken, verdrängt.

Es wär halt wichtig, dass mal ein bischen Besuch kommt, der sich ruhig verhält, den Hund nicht beachtet und keinesfalls anfasst.
Und dass das Kerlchen schlicht von niemandem angefasst wird.

Ich weiß, es redt sich leicht.:(
 
@orthos
Gut, in deiner Situation (also bei nem Hund mit 1,5 Jahren) ist es sicher noch um einiges schwieriger als bei nem Welpen/Junghund.

Um BeeJay´s Vertrauen zu gewinnen hab ich nicht mal 2 Tage gebraucht, dachte eigentlich es dauert länger, aber er sich richtig danach gesehnt geliebt zu werden und ne Bezugsperson zu haben kommt mir vor und er hat anfangs neben meinem Kopfpolster im Bett geschlafen und immer Körperkontakt gesucht.

Mittlerweile hat er so viel Selbstsicherheit, dass er wenns extrem heiß ist sogar auf dem Fußboden schläft weils ihm im Bett einfach zu heiß ist. Oder er schläft im Hundekörbchen (ja, sowas hab ich auch, wenns auch eher Deko ist :D).

Und wie hast du das dann geübt dass er bei Besuch z.B. nicht hysterisch bellt? Irgendwie muss man ihm ja beibringen oder ihn runterbringen? Ich kann ihn ja nicht nehmen und wegsperren? Oder soll ich mit ihm einfach in nen anderen Raum gehen? Und wenn ja, sollte er überhaupt mit zur Tür dürfen wenn es an der Tür klingelt? Oder sollte er da auf seinem Platz bleiben?

Und ich finds extrem schwierig bzw. eigentlich fast unmöglich, dass man immer Situationen verhindert, wo fremde Menschen den Hund anfassen. Oft geht das so schnell, dass man nichts machen kann denk ich. Ich sehs ja bei mir daheim, selbst wenn ich es ihnen sage, tuns einige trotzdem noch. Und wenn er dann mal richtig zuschnappt, hast vielleicht auch noch ne Anzeige sitzen und der Hund ist erst recht der Böse. Das ist halt meine Angst dabei.

Und meine Trainerin sagt, ich muss BeeJay zeigen, dass ich so ein Verhalten (bellen, schnappen) nicht akzeptiere und dass er deshalb unsicher ist, weil ich ihm diese Sicherheit nicht gebe. Sie sagt auch, dass die positive Verknüpfung (Leckerlis und Besucher) eigentlich schon längst sitzen müsste und dass er alleine entscheidet wie er sich verhält, also dass er schnappt und nach vorne geht und ich ihm zeigen muss, dass so ein Verhalten nicht akzeptiert wird. Und wenn ich ihn mit Leckerlis besteche, dann lenk ich ihn vom Besuch ab, dann lernt er nicht, wie er sich zu benehmen hat, weil er sich nur auf mich und meine Leckerlis konzentriert.
 
Zuletzt bearbeitet:
:):)Ich denke, dass es nicht an Deiner Planlosigkeit liegt, sondern an Deinem für den Hund sichtlich schwierigen Umfeld.

Meiner Meinung nach, macht Deine Umgebung jedes Training zunichte.
Ich weiß schon, ist leicht gesagt, aber kannst Du nicht mal für den Anfang ein "Machtwort" sprechen. Wenn ein Hund, der nicht angefasst werden möchte, immer wieder zwangsbeglückt wird, hat er Dauerstress, kommt nie zur Ruhe und ein Lernen oder eine Verhaltensänderung ist faktisch unmöglich. Jede halbwegs positive Erfahrung, wird von negativen Erfahrungen, die natürlich nachhaltiger wirken, verdrängt.

Es wär halt wichtig, dass mal ein bischen Besuch kommt, der sich ruhig verhält, den Hund nicht beachtet und keinesfalls anfasst.
Und dass das Kerlchen schlicht von niemandem angefasst wird.

Ja, du hast sicher recht, und ich war vor wenigen Tagen als ich meine Hundetrainerin kontaktiert hab schon so verzweifelt, dass ich dachte, ich schaff das alles nicht mehr und bin einfach nicht der geeignete Platz für BeeJay, weil meine Familie mir jedes Training extrem erschwert bzw. wieder zunichte macht. Genauso sauer bin ich, wenn Besuch kommt und die meine Anweisungen BeeJay nicht anzufassen schlichtweg übergehen.

Viele Besucher sind dann auch noch so, dass sie auf den Hund einreden, wenn er sie anbellt, was natürlich super toll für den Hund ist :mad: Aber versuch das mal deinem 70-jährigen Nachbarn zu erklären!

Ich bin mir dessen leider durchaus bewusst, dass mein familiäres Umfeld alles noch zusätzlich erschwert. Eigentlich war ich immer froh darüber, dass mein Chico so gut wie nie allein ist, weil immer wer da ist, aber so wie es bei BeeJay jetzt ist, ist es nicht grade förderlich. Und wenn dich dann deine kleine Schwester auch noch ansuddert, warum der Hund nicht endlich lernen kann dass er aufhört zu bellen und dann kommt dein Großvater zu Besuch, der dann sagt, "das musst dem Hund aber schon beibringen, dass er nicht schnappen darf", dann wirds mühsam. :( Und selber beißt dir auf die Zunge um dir ne Meldung deiner Oma gegenüber zu verkneifen wie "warum greifst du den Hund an, obwohl ich sage, ich will das nicht."
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben