So, die Trainerin war am Donnerstag da und es ist super gelaufen, sie hat mir wieder richtig die Augen geöffnet und mir auch einen Spiegel vors Gesicht gehalten was ich alles falsch mache, weil oft haperts schon an Kleinigkeiten, die sich bei nem unsicheren Hund dann fatal auswirken.
Kurz zusammengefasst: ich werd das Training angehen und eine Abgabe kommt nicht in Frage!
Meine innerliche Unruhe und Anspannung der letzten Tage hat sich mit Sicherheit auch auf BeeJay übertragen, weil ich seh jetzt nach 2 Tagen schon ne Verbesserung.
Meine ganze Familie war mit dabei und ich war total überrascht wie sehr sie mich ohne eine Aufforderung meinerseits unterstützen wollen, weil eigentlich heißts von meiner Familie immer: "Es sind deine Hunde, schau dass sie sich ordentlich benehmen".
In erster Linie fangen wir jetzt an mit ich sag jetzt einfach mal Stichwort Ressourcenverwaltung, also dass BeeJay mal generell das bleib lernt bzw. auf seinen Platz zu gehen und dort liegen zu bleiben bis ich ihn wieder frei gebe. BeeJay verfolgt mich ja Schritt auf Tritt und das ist anscheinend ein Kontrollverhalten seinerseits, er muss jetzt mal lernen, alleine in einem anderen Raum liegen zu bleiben (anfangs nur für ein paar Sekunden). Wobei ich es natürlich nicht zulasse (auch vorher nicht), dass er mir bis aufs Klo folgt, er würds aber mit Sicherheit machen wenn er könnte, weil er sitzt dann immer vor der Tür und wartet.
Und nebenher werden wir üben dass er auch wenns klingelt bzw. Besuch kommt er auf seinen Platz geschickt wird und liegen bleibt. Der Besuch soll in Ruhe reinkommen können, ablegen und dann in die Küche (oder wo auch immer) hingehen und Platz nehmen. Erst dann darf BeeJay von seinem Platz aufstehen und wenn er wieder bellt wird er einfach wieder auf seinen Platz geschickt. Dort soll er seine Ruhe haben und es darf ihn auch niemand angreifen, da muss ich einfach konsequenter werden und härter durchgreifen (hört sich einfach an, ist es bei uns aber nicht immer, aber es muss sein sonst ist das ganze Training zum Scheitern verurteilt).
Ich hab zwecks dem Bellen bei Besuch generell schon einige unterschiedliche Meinungen gehört von zwei Hundetrainerinnen. Die eine machts so, dass ihr Hund gar nimma bellen darf sondern gleich auf dem Platz liegen bleibt wenn Besuch kommt und meine Trainerin, die am Donnerstag da war, die verbietet das Bellen jetzt nicht komplett, dafür muss aber Ruhe sein wenn sie es sagt, sie hat 5 Hunde, das wär sonst ein Wahnsinn sagt sie.
Sie hat gesagt, ich muss das selber entscheiden wegen dem Melden bei Besuch, sie hat mir ein Beispiel erzählt von einer Bekannten mit Dobermann-Hündin. Die hat das auch total gestört dass ihre Hündin bellt bei Fremden und ihr das auch komplett abgewöhnt. Einige Wochen später habens ihr dann die Bude ausgeraubt und der Hund stand quasi daneben und hat nix gemacht. Ich mein, hier gehts nicht darum dass der Hund die Einbrecher anfallen soll, aber wenn er zumindest gebellt hätte, dann hätte das wer hören können.
Mein Chico ist auch kein Hund, der nen Fremden im Haus anfallen würde wenn keiner von uns im Haus ist, aber er würd bellen was das Zeug hält wenn der einfach so reinkommt, sodass die ganze Nachbarschaft wach wird. Und das find ich ehrlich gesagt gut so, wir ham a großes Haus in der Einschicht und keine Wohnung im 3. Stock wo wegen jedem Gebell sich 5 Nachbarn aufregen.
Die nächsten 2-3 Wochen werden wir das mit dem Platz schicken bei Besuch üben und dann gehen wir einen Schritt weiter, also Annäherung von Leuten an BeeJay, aber in so nem Ausmaß, dass es ihm nicht zu viel wird und das steigert man dann langsam immer mehr. Er soll lernen, dass Fremde nix Böses sind und ich muss lernen damit umzugehen (und es endlich auch akzeptieren, was mir ehrlich gesagt nicht so leicht fällt) dass BeeJay nie ein Allerweltshund werden wird der von jedem gestreichelt werden will.
Alles in allem bin ich sehr zuversichtlich dass wir es schaffen!