Gleich mal vorweg: ich hab ne Hundetrainerin, die auch nächste Woche auf meinen Wunsch nen Hausbesuch macht und sich vor Ort das "Problem" anschaut und mir Trainingstipps gibt.
Trotzdem hätte ich gerne die Meinung und Erfahrung von Aussie-Besitzern, warum, das werde ich gleich erklären.
Ich hatte heute irgendwie so ne Art Erleuchtung wo die ganzen Probleme herkommen, bisher hab ich es immer nur auf seine vermutlich schlechte Sozialisierung Menschen gegenüber geschoben und es damit entschuldigt.
Aber ganz von Anfang an mein Problem, ich versuchs möglichst kurz zu halten und trotzdem nichts auszulassen:
Ich habe 2 Hunde, 2 Rüden. Mein Chico ist kastriert, 2 Jahre alt und total unproblematisch und super verträglich. Das einzige, er hat Jagdtrieb, der lässt sich aber gut lenken.
Am 10. April ist bei mir ein kleiner Welpe eingezogen. Ein Mischling aus Serbien, Vater unbekannt, wie er vorher gelebt hat weiß man nicht wirklich, man weiß nur er war bei seiner Mutterhündin, die hat nen Besitzer, die Menschen leben in sehr sehr armen Verhältnissen und sie haben den Welpen nicht behalten wollen oder können, was mit seinen Geschwistern passiert ist, weiß ich leider auch nicht. Wie die Mutterhündin aussieht weiß ich leider auch nicht, hab kein Foto bekommen und die Besitzer wollten danach auch nicht mehr in Kontakt bleiben mit der Tierschützerin vor Ort.
Der Kleine ist im Alter von 4 Monaten zu mir gekommen, sein Verhalten mir gegenüber war anfangs sehr eingeschüchtert und er hat auch zurückgezuckt, wenn man ihn streicheln oder anfassen wollte. Diese Schüchternheit/Reserviertheit hat sich aber total schnell gelegt und nach wenigen Tagen war er auch den anderen Familienmitgliedern gegenüber aufgeschlossen und freundlich.
Menschen, die er kennt, die liebt er abgöttisch, da verhält er sich wie ein normaler Welpe: spielt, schmust, ist auch mal frech, ... wie kleine Welpen halt so sind.
Fremden/Besuchern gegenüber ist er aber sehr misstrauisch und bellt total hysterisch jeden an. Ich hab das "Problem" auch gleich ernst genommen und bin gleich zu meiner Hundetrainerin (die ich sehr schätze und für sehr kompetent halte) gefahren und hab ihr mein Problem geschildert. Damals hat er sich Besuchern/Fremden gegenüber so verhalten, dass ausnahmslos alle angebellt wurden. Er war richtig hysterisch und hat sich kaum beruhigt.
Meine Hundetrainerin hat mir dann den Tipp gegeben, ihn mit Wasser anzusprühen. Klingt im ersten Moment extrem und ich war auch etwas skeptisch am Anfang, aber sie sagt, alles andere hat wenig Sinn, weil man muss ihn aus dieser Kläfferei/Aufregung rausbringen und dann, wenn er ruhig ist kann man ihn loben und belohnen. Und das mit der Wasserflasche braucht man auch nur solange, bis er das Kommando zum ruhig sein kennt.
Es hat wunderbar funktioniert und er hats auch sofort kapiert und die Wasserflasche kam genau 3 Mal zum Einsatz, dann kannte er das Kommando und war auf Kommando auch ruhig wenn Besuch kam.
Und dann hab ich den Fehler gemacht und auf ne andere Hundetrainerin gehört, die gemeint hat, sie findet es nicht gut, einem Welpen, der ohnehin sehr sensibel und ängstlich ist noch eine quasi "auf den Deckel" zu geben, indem man ihn mit Wasser besprüht. Sie ist eher für die positive Verstärkung und sonst nichts und hat mir den Tipp gegeben ihn bei Besuch "durchzufüttern" mit Leckerlis. Funktionierte auch, nur hats das Problem nicht gelöst, sondern eher schlimmer gemacht. Denn, er war zwar ruhig wenn ich ihn bei Besuch mit Leckerlis vollgestopft habe, aber er hat sich ja dem eigentlichen Problem = Besuch nicht gestellt, sondern wurde durch mich und mein Leckerli vollstopfen lediglich abgelenkt.
Das heißt, jedes Mal wenn unerwartet Besuch kam (und das ist ja auch der Alltag, vor allem bei uns wo so viele Menschen im Haus wohnen) und ich keine Leckerlis parat hatte, hat er natürlich wieder hysterisch gebellt und auch immer mehr angefangen, nach vorne zu gehen.
Und dann war vorige Woche eine Situation, da war ich mit den Hunden grad im Hof und es ist unerwartet jemand bei der Tür reingekommen (der Nachbarsjunge, 13 Jahre alt) und BeeJay ist wild bellend hingestürmt und hat auch in seine Richtung geschnappt. Das ging alles so schnell, dass ich es gar net verhindern konnte.
Und da ging mir dann das Licht auf, das diese ganze mit Leckerli vollstopfen wenn Besuch kommt rein gar nix bringt, weil Fremde/Besucher mag er trotzdem nicht.
Deshalb hab ich mit meiner ursprünglichen Trainerin wieder Kontakt aufgenommen (sie wohnt etwas weiter weg und ist momentan auch privat sehr eingespannt, deshalb hab ich mir damals auch ne andere Trainerin in meiner Nähe gesucht, die mir den Tipps mit dem durchfüttern bei Besuch gegeben hat). Naja, sie hat jedenfalls dann gemeint, dass dieses durchfüttern bei Besuch das Problem nicht wirklich löst, weil ich ihn damit ja ablenke und er sich dem Besuch nicht stellen muss, er muss das aber lernen dass Besucher nix Böses sind und auch das mit dem Hinschnappen muss er lernen, dass er das nicht darf. BeeJay schnappt nämlich auch, wenn jemand Fremder versucht ihn anzugreifen, ich habs bisher immer damit entschuldigt, dass er aus schlechten Verhältnissen kommt und vermutlich schlecht sozialisiert wurde Menschen gegenüber und einfach noch etwas Zeit braucht, aber sie hat mir gesagt, ich soll dieses "der arme serbische Straßenhund" schnell aus meinen Gedanken verbannen, denn ein Hund muss trotzdem lernen, dass er nicht schnappen darf, weil es wird ja immer mal wieder Situationen geben, wo fremde Leute den Hund anfassen (müssen). Er soll zumindest lernen, dass schnappen nicht akzeptiert wird, er darf es anders zeigen wenn er es nicht will, aber nicht durch schnappen. Ich weiß zwar ehrlich gesagt noch nciht genau, wie man das trainieren soll, dass er sich auch von Fremden anfassen lässt in manchen Situationen (soll jetzt aber bitte nicht heißen, dass ich will, dass mein Hund von jedem angrapschen lassen muss, aber wie schnell passierts und man hat Besuch und das Kind greift den Hund an!). Sie wird sich die Situation vor Ort anschaun wenn sie zu mir kommt und dann werden wir alles besprechen.
Naja, jetzt hab ich doch weit ausgeholt ...
Jedenfalls ist mir dann eingefallen, dass einige Leute damals zu mir gesagt haben, dass BeeJay ein bissl wie ein Aussie ausschaut und ich hab mich im Internet schlau gemacht über Aussies und bei denen ist ja bekannt, dass sie Fremden gegenüber reserviert sind und einen extremen Wach- und Schutztrieb haben. Und BeeJay ist jetzt 6 Monate alt, also mitten in der Pubertät, vielleicht ist das auch lediglich sein Wach- und Schutztrieb, der jetzt erwacht. Keine Ahnung, ob wirklich ein Aussie dabei war und wenn ja, wie viel, aber scheinbar scheint nicht nur seine schlechte Sozialisierung schuld an seinem Verhalten zu sein, vermutlich ist es auch einfach rassebedingt.
Da ich mit Aussies aber keinerlei Erfahrung hab und mein Chico so ein Verhalten nie gezeigt hat, wär ich jetzt dankbar über Erfahrungsberichte von Aussie-Besitzern, wie man mit dem erwachenden Schutz- und Wachtrieb und der Reserviertheit fremden Menschen gegenüber richtig umgeht, damit man nachher keine Probleme hat.
Mein BeeJay ist sicher kein einfacher Hund und es ist manchmal nicht leicht mit ihm und ich hab mir eigentlich einen Hund gewünscht, der wie mein Chico offen und freundlich auf alle Menschen zugeht, aber Fakt ist, er gehört jetzt zu uns und ich werd mich dem Problem stellen und es in den Griff bekommen, auch wenns nicht leicht wird.
Trotzdem hätte ich gerne die Meinung und Erfahrung von Aussie-Besitzern, warum, das werde ich gleich erklären.
Ich hatte heute irgendwie so ne Art Erleuchtung wo die ganzen Probleme herkommen, bisher hab ich es immer nur auf seine vermutlich schlechte Sozialisierung Menschen gegenüber geschoben und es damit entschuldigt.
Aber ganz von Anfang an mein Problem, ich versuchs möglichst kurz zu halten und trotzdem nichts auszulassen:
Ich habe 2 Hunde, 2 Rüden. Mein Chico ist kastriert, 2 Jahre alt und total unproblematisch und super verträglich. Das einzige, er hat Jagdtrieb, der lässt sich aber gut lenken.
Am 10. April ist bei mir ein kleiner Welpe eingezogen. Ein Mischling aus Serbien, Vater unbekannt, wie er vorher gelebt hat weiß man nicht wirklich, man weiß nur er war bei seiner Mutterhündin, die hat nen Besitzer, die Menschen leben in sehr sehr armen Verhältnissen und sie haben den Welpen nicht behalten wollen oder können, was mit seinen Geschwistern passiert ist, weiß ich leider auch nicht. Wie die Mutterhündin aussieht weiß ich leider auch nicht, hab kein Foto bekommen und die Besitzer wollten danach auch nicht mehr in Kontakt bleiben mit der Tierschützerin vor Ort.
Der Kleine ist im Alter von 4 Monaten zu mir gekommen, sein Verhalten mir gegenüber war anfangs sehr eingeschüchtert und er hat auch zurückgezuckt, wenn man ihn streicheln oder anfassen wollte. Diese Schüchternheit/Reserviertheit hat sich aber total schnell gelegt und nach wenigen Tagen war er auch den anderen Familienmitgliedern gegenüber aufgeschlossen und freundlich.
Menschen, die er kennt, die liebt er abgöttisch, da verhält er sich wie ein normaler Welpe: spielt, schmust, ist auch mal frech, ... wie kleine Welpen halt so sind.
Fremden/Besuchern gegenüber ist er aber sehr misstrauisch und bellt total hysterisch jeden an. Ich hab das "Problem" auch gleich ernst genommen und bin gleich zu meiner Hundetrainerin (die ich sehr schätze und für sehr kompetent halte) gefahren und hab ihr mein Problem geschildert. Damals hat er sich Besuchern/Fremden gegenüber so verhalten, dass ausnahmslos alle angebellt wurden. Er war richtig hysterisch und hat sich kaum beruhigt.
Meine Hundetrainerin hat mir dann den Tipp gegeben, ihn mit Wasser anzusprühen. Klingt im ersten Moment extrem und ich war auch etwas skeptisch am Anfang, aber sie sagt, alles andere hat wenig Sinn, weil man muss ihn aus dieser Kläfferei/Aufregung rausbringen und dann, wenn er ruhig ist kann man ihn loben und belohnen. Und das mit der Wasserflasche braucht man auch nur solange, bis er das Kommando zum ruhig sein kennt.
Es hat wunderbar funktioniert und er hats auch sofort kapiert und die Wasserflasche kam genau 3 Mal zum Einsatz, dann kannte er das Kommando und war auf Kommando auch ruhig wenn Besuch kam.
Und dann hab ich den Fehler gemacht und auf ne andere Hundetrainerin gehört, die gemeint hat, sie findet es nicht gut, einem Welpen, der ohnehin sehr sensibel und ängstlich ist noch eine quasi "auf den Deckel" zu geben, indem man ihn mit Wasser besprüht. Sie ist eher für die positive Verstärkung und sonst nichts und hat mir den Tipp gegeben ihn bei Besuch "durchzufüttern" mit Leckerlis. Funktionierte auch, nur hats das Problem nicht gelöst, sondern eher schlimmer gemacht. Denn, er war zwar ruhig wenn ich ihn bei Besuch mit Leckerlis vollgestopft habe, aber er hat sich ja dem eigentlichen Problem = Besuch nicht gestellt, sondern wurde durch mich und mein Leckerli vollstopfen lediglich abgelenkt.
Das heißt, jedes Mal wenn unerwartet Besuch kam (und das ist ja auch der Alltag, vor allem bei uns wo so viele Menschen im Haus wohnen) und ich keine Leckerlis parat hatte, hat er natürlich wieder hysterisch gebellt und auch immer mehr angefangen, nach vorne zu gehen.
Und dann war vorige Woche eine Situation, da war ich mit den Hunden grad im Hof und es ist unerwartet jemand bei der Tür reingekommen (der Nachbarsjunge, 13 Jahre alt) und BeeJay ist wild bellend hingestürmt und hat auch in seine Richtung geschnappt. Das ging alles so schnell, dass ich es gar net verhindern konnte.
Und da ging mir dann das Licht auf, das diese ganze mit Leckerli vollstopfen wenn Besuch kommt rein gar nix bringt, weil Fremde/Besucher mag er trotzdem nicht.
Deshalb hab ich mit meiner ursprünglichen Trainerin wieder Kontakt aufgenommen (sie wohnt etwas weiter weg und ist momentan auch privat sehr eingespannt, deshalb hab ich mir damals auch ne andere Trainerin in meiner Nähe gesucht, die mir den Tipps mit dem durchfüttern bei Besuch gegeben hat). Naja, sie hat jedenfalls dann gemeint, dass dieses durchfüttern bei Besuch das Problem nicht wirklich löst, weil ich ihn damit ja ablenke und er sich dem Besuch nicht stellen muss, er muss das aber lernen dass Besucher nix Böses sind und auch das mit dem Hinschnappen muss er lernen, dass er das nicht darf. BeeJay schnappt nämlich auch, wenn jemand Fremder versucht ihn anzugreifen, ich habs bisher immer damit entschuldigt, dass er aus schlechten Verhältnissen kommt und vermutlich schlecht sozialisiert wurde Menschen gegenüber und einfach noch etwas Zeit braucht, aber sie hat mir gesagt, ich soll dieses "der arme serbische Straßenhund" schnell aus meinen Gedanken verbannen, denn ein Hund muss trotzdem lernen, dass er nicht schnappen darf, weil es wird ja immer mal wieder Situationen geben, wo fremde Leute den Hund anfassen (müssen). Er soll zumindest lernen, dass schnappen nicht akzeptiert wird, er darf es anders zeigen wenn er es nicht will, aber nicht durch schnappen. Ich weiß zwar ehrlich gesagt noch nciht genau, wie man das trainieren soll, dass er sich auch von Fremden anfassen lässt in manchen Situationen (soll jetzt aber bitte nicht heißen, dass ich will, dass mein Hund von jedem angrapschen lassen muss, aber wie schnell passierts und man hat Besuch und das Kind greift den Hund an!). Sie wird sich die Situation vor Ort anschaun wenn sie zu mir kommt und dann werden wir alles besprechen.
Naja, jetzt hab ich doch weit ausgeholt ...
Jedenfalls ist mir dann eingefallen, dass einige Leute damals zu mir gesagt haben, dass BeeJay ein bissl wie ein Aussie ausschaut und ich hab mich im Internet schlau gemacht über Aussies und bei denen ist ja bekannt, dass sie Fremden gegenüber reserviert sind und einen extremen Wach- und Schutztrieb haben. Und BeeJay ist jetzt 6 Monate alt, also mitten in der Pubertät, vielleicht ist das auch lediglich sein Wach- und Schutztrieb, der jetzt erwacht. Keine Ahnung, ob wirklich ein Aussie dabei war und wenn ja, wie viel, aber scheinbar scheint nicht nur seine schlechte Sozialisierung schuld an seinem Verhalten zu sein, vermutlich ist es auch einfach rassebedingt.
Da ich mit Aussies aber keinerlei Erfahrung hab und mein Chico so ein Verhalten nie gezeigt hat, wär ich jetzt dankbar über Erfahrungsberichte von Aussie-Besitzern, wie man mit dem erwachenden Schutz- und Wachtrieb und der Reserviertheit fremden Menschen gegenüber richtig umgeht, damit man nachher keine Probleme hat.
Mein BeeJay ist sicher kein einfacher Hund und es ist manchmal nicht leicht mit ihm und ich hab mir eigentlich einen Hund gewünscht, der wie mein Chico offen und freundlich auf alle Menschen zugeht, aber Fakt ist, er gehört jetzt zu uns und ich werd mich dem Problem stellen und es in den Griff bekommen, auch wenns nicht leicht wird.