Hundeverhalten, Hundebisse

calimero+aaron

Super Knochen
Was ist eigentlich schon "bedenklich" und was ist noch "normal"?
Dass Hunde raufen, sehe ich als normal an. Wie sie es tun, wie sie beißen? :confused:

Kann das rassespezifisch sein? Ich mein, der eine Hund wurde für einen anderen Zweck gezüchtet, als der nächste - so wird sich auch das Verhalten hinsichtlich Rauferei und Bisse - etwas - unterscheiden?

Beispiel Terrier... die wurden - hinsichtlich Jagdsequenzen - für's Packen, Festhalten, Schütteln und Töten gezüchtet.

Kommt das dann bei Raufereien auch durch? Halt nicht mit Tötungsabsicht, aber mit den entsprechenden "Handlungen"? Also nicht "Abschnappen", sondern "Festhalten"? Eventuell auch noch Beuteln?

Und zum Timing... es wurde geschrieben, dass Hunde ja im Prinzip durch Knurren warnen. Kann das bei manchen Rassen viel rascher, unbemerkter passieren - weil sie eben so gezüchtet wurden? Weil ein langes Warnen durch Knurren negativ gewesen wäre?

Ich weiß, das kann ein heikles Thema werden, aber ich hoffe nun nicht, dass auf bestimmte Rassen "losgedroschen" wird.
Hier soll es nur ums Verhalten - und das Warum - gehen.
 
Und zum Timing... es wurde geschrieben, dass Hunde ja im Prinzip durch Knurren warnen. Kann das bei manchen Rassen viel rascher, unbemerkter passieren - weil sie eben so gezüchtet wurden? Weil ein langes Warnen durch Knurren negativ gewesen wäre?

ich glaube nicht, dass die Calming Signals rassespezifisch sich unterscheiden, sondern vom Selbstbewußtsein des Hundes gesteuert werden. Ein eher ängstlicher Hund wird seine Warnung, komm mir nicht zu nahe, sowohl durch visuelle Signale (Haare aufstellen), als auch durch deutlich wahrnehmbare Knurrlaute bis zum bellen kundtun.

Aber meist passieren diese Calming Signals ja nicht nach dem Lehrbuch, sondern in Sekundenbruchteilen und für uns Menschen meist nur wenig wahrnehmbar, aber wir sind eben auch kein Hund, der ja schon auf Entfernung seinen Gegner einschätzt und genau dessen Mimik beachtet. Die meisten Hunde haben eine soweit es geht aufrechte Ohrhaltung, der Fang wird quasi zugespitzt und die Lefzen zucken, reagiert der "Gegner" nicht auf diese Warnungen, oder übersieht sie bzw. reagiert seinerseits mit einem Zucken der Lefzen, geht schneller die Post ab, als wir vermuten würden und dann kommen eben so Aussagen vom "Menschen" der hat nicht gewarnt. Man muss seinen Hund schon sehr genau kennen um die feinen Nuancen deuten zu können und das kann man nicht, wenn der Hund Kilometer entfernt ist, oder es gibt auch HH die dann noch immer sagen, der will nur spielen, weil er mit hocherhobener steifer Rute wedelt :eek:

lg
Tina
 
ich kann nur von meiner rasse sprechen....franz.bulldoggen knurren äusserst,äusserst selten.
deshalb kommts da auch oft zu Missverständnissen.ich war immer froh,meine Schottin zu haben,die den jungen mit zähneblecken und knurren stufenweise zeigte,wie "Verwarnung" im Normalfall funktioniert.

meine Welpen lernen von klein auf,dass ich ihnen im maul & ohren herumgreif.......augenfalten abwische,pfoten angreife,auf den rücken lege um den bauch zu inspizieren....das ist ganz wichtig für mich,dadurch hat noch keiner meiner Hunde in 30 jahren je beim TA geschnappt oder nur versucht sich zu wehren....natürlich lernen sies auch für Ausstellungen.
abgesehen davon erkennt der hundebsitzer dann auch sehr wohl,was sein Hund so gar nicht mag und wo man eventuell doch aufpassen muß.
und.......der Hund lernt auch vertrauen in kritischen Situationen (Verletzungen,schreckmomente)...wenigstens seinen Besitzer an sich ran zu lassen ohne um sich zu schnappen.

in meinem ganzen leben hat mich einmal ein Hund gebissen.....da war ich 6 jahre alt und trotz Warnung meiner Oma wollte ich einem nachbarshund,kettenhund,ein paar knochen durch den zaun geben....die folge war:ein fast abgebissener Daumen und eine ohrfeige meiner Oma.
und der hat auch nicht gewarnt...der ist einfach an den zaun gefahren und hat auch gar nicht die knochen bemerkt.

es war mir eine lehre und ich hab dadurch Respekt gelernt,aber keine angst vor Hunden.

worauf ich bei der Erziehung im 1. Lebensjahr extrem achte:meine Hunde sollen nie negatives mit anderen Hunden erleben und selbst nie wissen,wie stark sie sein können.....da kommen mir meine jahre des reitens schwieriger Pferde entgegen.
auch ein Pferd darf nie lernen dass es mit 700kg einfach mehr kraft hat und mit dem menschen machen kann,was es will.

und bei meinen alten Hunden achte ich drauf,immer zu wissen,wies ihnen geht.als hundebesitzer sollte man mit den jahren schon deuten können,ob der Hund mal schmerzen hat und ihm dann unangenehme Situationen ersparen.

so gesehen hab ich nie negative Erlebnisse mit anderen Hunden und auch meine sind sehr positive,immer aufgeschlossene Zeitgenossen....aber ich geb gleichzeitig zu,dass meine 3 jungen derzeit nicht die best erzogenen sind.:D

ich glaube manche menschen gehen sehr naiv an die hundehaltung ran.und bis ein Hund ein wirkliches Problem hat,gibts schon vorher viele zeichen,die diese menschen einfach nicht erkennen und wie vom blitz gestreift sind,wenn es zu bissen kommt.

und solche Erfahrungen machen den Besitzer unsicher....und diese Unsicherheit überträgt sich dann zusätzlich auf den Hund.meiner Meinung nach hilft dann NUR ein guter hundetrainer.da sollte man dann nicht warten,sondern wirklich sofort daran zu arbeiten beginnen die Balance wieder herzustellen.
auch wenn ein Hund selbst gebissen wurde..manche steckens weg,andere reagieren dann halt selbst als angstbeisser/schnapper.da sollte man dann auch dem Hund helfen wieder ins lot zu kommen....auch mit einem hundetrainer,der einem zeigt,wie mans macht.

und die verflixte Vermenschlichung machts halt auch nicht besser.hunde denken,agieren und reagieren eben NICHT wie menschen und somit muß man bei einem Tier halt einfach mit unvorhersehbarem immer rechnen.

ist halt meine bescheidene Meinung
lg
gabi
 
Hmmm... ausnahmsweise mal ein durchaus spannendes Thema...

Für mich persönlich ist es nicht abnormal, dass es zu Auseinandersetzungen kommen kann - sei´s weil 2 gleichgeschlechtliche Tiere aneinander geraten, sei´s wegen Ressourcen, aufgrund von Territorialverhalten. Ich finde es auch nicht abnormal, dass manche Hunde den Kontakt zu fremden Artgenossen nicht schätzen bzw. dass es Rassen gibt, die tendenziell verträglicher sind als andere.

Hunde warnen ja nicht nur durch knurren, sondern auch mit einer ganzen Reihe an Gesten und Mimiken. Aber ja, ich glaube durchaus, dass es da zu Missverständnissen kommen kann. Wenn ich an Feddersen-Petersen´s Studie zum unterschiedlich großen Repertoire an Mimiken verschiedener Rassen denke (da waren welche mit 9 oder 12 Mimiken und welche mit über 40!), wenn ich an diverse Deformationen denke, die es teils schwer bis unmöglich machen, noch diese oder jene Mimik/Gestik zu zeigen, an die teils stark variierenden Eigenschaften verschiedener Rassen, das unterschiedliche Spielverhalten usw..., wundert es mich gar nicht, dass es da krachen kann.

Interessieren würde mich allerdings, welche Auslöser es gibt, dass Hunde gleich in Verletzungs- oder Tötungsabsicht agieren; inwieweit das mit welchen Erfahrungen, Prägungen ect. zusammen hängt, ob es da bestimmte An/Vorzeichen gibt, usw.

Ich muss auch zugeben, dass mir persönlich ein Hund der festhält mehr "Angst" macht, als einer, der tackert. Subjektiv denke ich mir, hat man beim Tackerer zwar mehrere kleinere Verletzungen, aber vielleicht nicht so schwer bzw. ist da leichter zu trennen? Das sind allerdings reine Mutmaßungen, da ich mich mit dem Thema bislang noch nicht wirklich auseinandergesetzt habe, GsD noch nie eine wirklich ernste Rauferei auf Leben & Tod erlebt habe und meine eigenen Hunde "nur" verhauen...
 
Ich glaub dass die meisten Hunde "nur verhauen" wie das Astrid so schön nennt. Meine vorige Hündin konnte auch eine ganz schöne Zicke sein wenn ihr andere Hunde nicht mit dem nötigen Respekt begegnet sind. :rolleyes: Aber sie hat in ihrem ganzen Leben keinen Hund verletzt obwohl sie schon ein paar mal in eine Rauferei verwickelt war. Eigentlich hat´s immer viel wilder ausgesehen als es dann überhaupt war.
 
Dieses "Festhalten" kenne ich schon - sehr gut sogar. Trotzdem hat der andere Hund nicht einen Kratzer. (außer einmal, da gab es einen Kratzer am Ohr eines Hundes, möglicherweise aber vom Trennen)
Es schaut entsetzlich aus, noch dazu mit diesen Knurrgeräuschen. Jeder HH fällt da fast in Ohnmacht.

Knurren als Vorwarnung gibt es übrigens schon - allerdings zeitgleich mit dem Packen. Das geht derart rasch, dass der andere Hund gar nicht mehr reagieren kann.
Als HH siehst du übrigens die Vorzeichen schon - nur der andere Hund bemerkt sie anscheinend nicht. :eek:

Dieses Steifwerden, irgendwie die gesamte Körperhaltung... man merkt es. Da ist es dann höchste Zeit, einzugreifen.

Dieses Verhalten zeigen meiner Meinung nach aber nicht alle Hunde. Viele andere Hunde bellen, knurren, zeigen die Lefzen... das wiederum kenne ich z.B. nicht.

Was mich noch interessiert... dieses Schütteln (z.B. bei viel kleineren Wuselhunden)... werden diese kleinen Wuselhunde wirklich mit "Beute" verwechselt, wie oft geschrieben wird?
 
Ich denke schon das Raufverhalten stark Rasseabhängig ist, auch die Art des Raufens, Rangeln oder Spielen ist seehr unterschiedlich.
Bestimmt gibt es auch Verhaltensweisen die "gelernt" sind aber ich denke das meiste ist doch genetisch bedingt bzw. einfach Charakterabhängig.
Wenn man sich Hunde ansieht die zum ersten mal in eine Rauferei geraten kann man oft schon da bestimmte Züge erkennen mit welcher Taktik der Hund agiert (sich an bestimmten Körperzonen festbeissen, viele kleine Löcher tackern, packen und runterdrücken,...)

Das kleine Hunde als Beutetier zu erkennen - sprich mit einem Kaninchen zu verwechseln halte ich für ein Gerücht. Klar können kleine Tiere die sich schnell bewegen einen Beutereiz auslösen aber sie werden sicher als Hund erkannt.
 
Was ist eigentlich schon "bedenklich" und was ist noch "normal"?

"Normal" und "bedenklich" (Im Sinne von, das muß der HH bedenken und dementsprechend aufpassen), sind für mich im Bezug auf Hundeverhalten eigentlich "zwei paar Schuhe".

Als normal empfinde ich ein breites Spektrum an Hundeverhalten

-z.B den "territorial" veranlagten Hund, der Haus und Garten bewacht, genauso wie den, der jeden Fremden "hereinbitten würde".

-den Hund der sich mit jedem Artgenossen verträgt, genauso wie den, der "seine Freunde aussucht".

- den Hund der jagdlich sehr "ambitioniert" ist und gerne wildern würde, genauso wie den, der kaum Jagdtrieb zeigt.

-den Hund, der sich von jedem fremden gerne anfassen läßt ("Juhu ein neuer Freund, der mir schön tut") genauso wie den, der Fremden gegenüber mißtrauisch ist und Körperkontakt mit Fremden nicht schätzt.

Der Beispiele gäb's noch viele; Wichtig ist nur, daß der HH seinen Hund wirklich kennt und dort wo er, von seinem "Charakter" her möglicherweise bereit wäre, Schaden anzurichten, eben sorgfältig erzieht / managt / sichert / aufpaßt.

NICHT normal finde ich es, wenn Hunde innerhalb der eigenen Familie beißen oder vor dem Beißen tatsächlich überhaupt nicht warnen.

Ist aber meine "Laien-Meinung", bin gerade bei diesem Thema auch auf die Meinungen der Fachleute sehr gespannt.

Liebe Grüße, Conny
 
Hallo,
Hab eigentlich in einem anderen Beitrag was über das Thema Hundebegegnungen geschrieben, setze es aber jetzt mal hier rein, weil ich denke, dass es schon auch dazu passt.
Vor allem dazu, wie es zu bestimmten Verhaltensweisen kommt:
Also, wenn ein Hundehalter zu seinem Hund sagt "der/die dürfen net spielen", dann weiß ich ganz einfach, dass dem nicht so ist und behalte meine Gedanken entweder für mich, oder je nach Mensch und Hund , die mir Gegenüber stehen und Situation, frag ich auch, ob wir paar Meter gemeinsam gehen und dann spielen lassen, weil ich zB grade übe, dass der Terrierknopf nicht wahllos auf jeden Hund zu rennt, sondern ruhig und kontrolliert den Kontakt aufnimmt.
Vor allem wenn ich einzeln unterwegs bin, gibts ganz viel freie Kontakte mit anderen Hunden - ABER kontrolliert.
Aus dem Grund, wenn ich schon einen Einzelnen nicht unter Kontrolle habe - wie soll ich dann bei Begegnungen drei steuern können, wenns nötig ist?
Und es ist einfach so, dass nicht jeder jeden Hund gleich sympathisch findet. Ich lasse nicht zu, dass zB meine Drei einen anderen mobben oder einer einer den anderen daran hindert, mit einem fremden Hund freundlichen Kontakt aufzunehmen. Die dürfen splitten, wenn nötig, durchaus artgerecht miteinander im Rudel toben - aber auf die Einhaltung der Spielregeln hab ich ein Auge.
Meist schauen solche Begegnungen so aus, dass nach ganz kurzer Zeit der Krümel mit der Nase in einem Mäuseloch angedockt hat, der Opirüde zu mir kommt, weil er lieber in Ruhe weiter zieht und die Hündin auf spielerisch selbstbewusste Weise den Fremdhund quasi auf Rudeltauglichkeit testet und ihn sich "zum Untertan" macht.
Oft laufen uns dann die Fremdhunde noch nach oder mit uns mit, wenn wir uns trennen und die Besitzer wundern sich, wieso ihre Hunde dann "nicht folgen".
Würde ich unkontrolliert einfach machen lassen, würde Handaufzucht Terrier seine alten Verhaltensmuster ablaufen lassen, die da waren: Aaaangrifff, zack drauf und böse vertreiben - der Opirüde würde mache: "Lasst uns doch alle in Ruhe, wir gehen grad gemeinsam jagen und sind ein Team" und die Hündin würde Hündinnen gegenüber einen auf "ich bin die einzige Prinzessin der Welt" - Du nix, machen. Und würde sich dann ein Fremdhund nicht an erteilte Anweisungen halten, ja, dann würden sie im Dreierteam an einem Strang ziehen.
Nicht weil sie asozial sind, sondern weil der Terrier von arteigenen Benimmregeln bis vor Monaten nix gewusst hat, und Opi und Omi schon mehrfach gebissen wurden und lieber konfliktvermeidend jeder Begegnung aus dem Weg gehen würden. Und in der Rudeldynamik beeinflusst halt dann jeder auch den anderen mit.
Und ich als verantwortliches "Oberhaupt" der Truppe, kläre im Vorfeld ab, ob Begegnung ok ist und die Hunde verlassen sich drauf, dass auch der Fremndhund dann die Spielregeln einhält, weil ich drauf achte und sie wissen, dass sie da nix ausmachenbrauchen, wegen Territorium und Rudel usw., weil ich das für sie tue.
Hätte ich nun best sozialisierte Hunde, die cool und gelassen sind, nicht die bösen Vorfälle gehabt hätten, würde ich das vielleicht anders handhaben, aber man kann eben nur mit dem arbeiten, was gegeben ist.
Durch dieses Management kann ich alle drei gemeinsam mit anderen freilaufen lassen, ohne dass es Konflikte gibt und jeder ist einzeln abrufbar aus dem Spiel heraus.
SO ist mir persönlich das lieber, als wie wenn meine Dreie evtl. unsicher, sozial nicht kompetente , junge Hunde hündisch zu sehr massregeln würden.

Einzeln, jeder für sich kann mit so ziemlich jedem Hund problemlos laufen. Die wissen, wenn sie Hilfe brauchen, kriegen sie die - und der Terrierkrümel, der gerne noch gigantisch übertreiben würde, den brems ich aus, wenn der andere Hund signalisiert, jetzt wirds zu bunt, er will Hilfe., indem er zb. beschwichtigend mit dem Knopf im Fell hängend ankommt und signalisiert: "Wenn IHR mir nicht helft, muss ich das selber machen und das geht böse aus."
Und da der Terrier ganz einfach viele Signale im "Wahn" gar nicht wahrnimmt - und es auch keine Hilfe wäre, ihn zusammenbeißen zu lasse, weil ihn das nur darin bestätigen würde, dass er kämpfen MUSS - der würde wirklich kämpfen, egal wie groß der andere ist - lernt der erstmal richtig Benimm unter Hunden.
Ja, man kann aus allem eine Wissenschaft machen ;):D:D:D
Ich finds Klasse, wie sich die Hunde konfliktvermeidend ausdrücken, WENN man ihnen dazu die Wahl lässt und ihnen nicht ständig laufend Begegnungen aufzwingt und wie dankbar sie es annehmen, vom Menschen in Konflikten unterstützt zu werden, geführt zu werden.

Ich könnte auch ohne Management die Drei einfach in alle Begegnungen reinlaufen lassen - Leinen los und gucken, wie die das hündisch unter sich mit Fremdhunden machen würden................eben artgerecht, natürlich in Kombination mit gestörten Vorprägungen.........sicher für den ein oder anderen Hund keine förderliche Erfahrung, was Konfliktvermeidung betrifft.


Meine Hündin knurrt nur gaanz leise fast flüsternd tief aus dem Bauch raus - umso leiser um so ernster, zeigt dabei aber auch deutlich konfliktvermeidende Beschwichtigunsgsignale und defensive Haltung, dabei aber sehr zielgerichtet. Aber nur mehr gegenüber Hunden. Menschen gegenüber gibts keine Situationen mehr, in denen sie es für nötig halten würde, abzuwehren. Nicht mal bei Erschrecken.
Die weiß was sie will und setzt das spielerisch durch bei Artgneossen.
Gebissen hätte sie vor 10 Jahren in vielen Situationen, in denen sie sich bedrängt fühlte - reine Abwehraggression, aber durchaus bereit zuzubeißen. jedoch nie ohne Vorwarnungen - außer, es beugte sich urplötzlich jemand Fremder zu ihr hinunter. Reflexartiges Schnappen wäre da ihre Wahl gewesen.
Festgebissen hätte die sich aber nur, wenn sie zum Erntskampf herausgefordert worden wäre, wie wir das nach den Angriffen an der Leine erlebt hatten. Da biss sie sich einmal in mir fest, weil ich sie festhielt, damit sie nicht aus dem Geschirr geschlüpft, den anderen Hund erwischt.
Das war bei ihr meiner Einschätzung nach, purer Überlebenswille, und als Übersprungshandlung, weil sie selber an der Leine und festgehalten wurde, nicht klären konnte, reagierte sie das an mir ab.
Die hat das aber wieder vollkommen abgelegt, ist wieder total freundlich und souverän geworden - nur fremde Hündinnen in einem Revier, das sie meint, es steht ihr zu, würde sie unterbuttern - allerdings nicht einfach beißen, sondern die weist sie mit ganz vielfältiger, subtiler Kommunikation ein.


Der Terrier macht Riesenradau und war anfangs NUR auf Abwehraggression aus, gesteigert in manchen Situationen bis zur Offensive.
Durch Handaufzucht verstand der schlicht und einfach viele Signale gar nicht, bzw. hatte nie gelernt angemessen drauf zu reagieren.
Auch Menschen gegenüber hatte der gelernt, die Zähne einzusetzen, wenn ihm etwas unangenehm war, unter anderem auch angstbissig wegen schmerzhafter, langwieriger TA-Behandlungen. Wäre er kein 13kg Stöpsel gewesen und ich nicht bereit, immer sehr voraussschauend mit ihm zu gehen, hätte ich ihm einen Maulkorb verpassen müssen.
Der attackierte mich sogar, als ich im Garten auf eines der Mäuselöcher zuging.
Beim ersten TA-Besuch biss der so wild um sich, dass wir zu dritt Mühe hatten, ihn mit Maulschlaufe zu versehen und dann behandeln zu können. Ohne Maulschlaufe hätte der sich mit Sicherheit verbissen - aus der Motivation heraus, sich nicht Schmerz zufügen lassen zu wollen.
Der biss beim Geschirr an und ausziehen, eigentlich in jeder Situation, in der er sich eingeschränkt oder an etwas gehindert fühlte. Ließ man ihn in Ruhe - ein total lieber, anschmiegsamer Hund.
Aber anfassen, wie an den Pfoten oder Halsband ummachen, ihn fixieren - nogo. Das konnte der schnell in festbeißen steigern.
Wie es bei ihm dazu kam kann ich nur meiner Einschätzug nach wiedergeben:
Stärkster vom Wurf, ohne Mutterkontakte, hat der schon gelernt, dass er sich in jeder Situation mit den Zähnen durchsetzen kann.
Später ebenso bei den kleinen Kindern. Zielgerichtete Lernerfahrungen hatte er kaum die ersten 10 Monate, weil er nur ganz selten Spazierengeführt und nicht konsequent erzogen wurde und wenn Gassi dann mit dünnem Lederschnürl als Halsband ohne Zugstopp, da er sich aus allem anderen rauswand, Leinen durchbiss usw.
War im Garten oft angehängt wegen der Kinder. Dazu kam eine monatelange eitrige Blasenentzündung, also auch Schmerzen, was erst nach Kollabieren wegen blutgefülltem, entzündetem Bauchraum bei der NotOP als Nebenbefund festgestellt wurde. Lief immer fort über den Zaun und machte da dann seine eigentständigen Jagderfahrungen und auch, wie man Hunde an der Leine provoziert und attackiert - ebenso, wie man Kinder zum schreien und weglaufen bringt.
Und wisst ihr was?
Dieser Hund ist sowas von hochsensibel, ängstlich und leicht überfordert ....der hat sich all diese "Eigenschaften" aneignen müssen, aus hündischer Sicht, um zu überleben - natürlich gepaart mit den genetischen Anlagen der Terrier: "Nach vorne, egal was auf Dich einprasselt und egal wie es um Dich steht!"
Der hat innerhalb kurzer Zeit ganz schnell und dankbar erlernt, dass es anstatt Attacke möglich ist, in Bögen, am Boden schnüffelnd, anderen Hunden und auch Menschen, die ihm Angst machen, aus dem Weg zu gehen.
Nachdem er Alternativverhaltensmöglichkeiten erlernt hat, wählt er von sich aus IMMER die konfliktvermeidende Variante, solange er nicht schon in arger Bedrängnis ist - und es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das nicht soweit kommt.
Zb beim Spaziergang, wenn Passanten anfangs nahe an uns vorbeigingen, drehte der in dem Moment um und versuchte sie von hinten zu beißen, wenn sie genau an uns vorbeigingen.
Jetzt guckt er mich an, wenn jemand unheimlich frontal auf uns zukommt, kommt ran und geht dann von sich aus etwas abseits neben mir einen kleinen Bogen und wenns nur Zentimeter sind, die er dafür Platz hat.
Gibts dazu keine Möglichkeit, sucht er den Blickkontakt und geht im Blickkontakt zu mir vorbei, anstatt rüberzuschnappen.
Der läßt sich inzwischen beim TA ohne Maulschlaufe spritzen, Analdrüse ausdrücken, kriegt momentan täglich von mir Augentropfen verpasst, läßt sich die Pfoten und Krallen inspizieren, auch festhalten und auch fremden Menschen gegenüber hat er eine sehr aufgeschlossene, souveräne , freundliche Grundhaltung entwickelt.
Situationen, in denen er vorher geschnappt bis gebissen hätte, bereiten ihm keinen Stress mehr und dementsprechend braucht er nicht mehr abwehraggressiv zu reagieren.
Dazu war aber nötig, dass er erstmal kennenlernen konnte, dass er geschützt wird, nicht mehr bedrängt oder gar schmerzhaft konfrontiert wird. Er hat gelassenes "Aushalten" gelernt - nicht unter Zwang, sondern unterhalb der Reizschwelle, die langsam aber sicher und stabil immer mehr gestiegen ist.
Und Artgenossen gegenüber braucht er einfach manchmal noch Anleitung, weils sehr wenige, wirklich souveräne Hunde hier bei uns gibt. Aber auch dabei nimmt er sehr feinfühlig die Anweisungen an, wenn er sich zB zu sehr reinsteigert. Da scheint er richtig "froh" zu sein, wenn ich ihn ausbremse und er kommt sofort runter, entspannt sich und erinnert sich ans konfliktvermeiden, anstatt austragen.

Der Altrüde war vor der 5 Woche ebenfalls schon ohne Mutter aufgewachsen und der stärkste im Wurf - ein total unsicheres Kerlchen, das ebenfalls die Zähne als Schutzwerkzeug kennengelernt hatte. Allerdings lernte er von der Hündin, die bei uns dazukam, als er halbjährig war, sehr viel an gutem Benimm gegenüber Artgenossen - allerdings mit der Einschränkung, dass er rassespezifisch ein Kontaktrüpelchen ist,aber nie auf Krawall gebürstet. Schäfer-Labi-Retrievermix.
Menschen gegenüber anfangs ähnlich ähnlich "bissig" wie der Terrier, aber mit deutlicher Rückzugstendenz - obwohl der bei der ersten Begegnung als Welpe sich an meiner Hand festbiss, als ich über die Boxenwand hinhalten zum schnüffeln lassen wollte.
Der ist froh, wenn er keinen Konflikt haben muss - kann aber in Hundegruppen sehr gut und souverän splitten. Machte da bei Wanderungen, dem Rudelleben mit den Windhunden und auf Treffen immer einen guten Job.
Menschen gegenüber äusserst tollerant geworden.
Auch ihn habe ich bewusst vor übermässigen Bedrängungen geschützt, solange ich es für notwendig empfand und ihm gezielt Möglichkeiten für Alternativverhalten beigebracht.
Heute kommt mir der vor, als würde er denken, egal was der Mensch macht, der Mensch meints immer gut mit ihm. Selbst wenn er pötzlich arg bedrängt werden würde, würde er nachfragen:"Ok, ich versteh das grad nicht, erklär mir, was Du möchtest und ich machs".
Der wurde so der Typ, dem man mit nachwerfen eines Gegenstandes als Abbruch eine Freude machen würde, weil er dächte: Uiii, Mensch hat was verloren, ich brings ihm gleich wieder.:D

Ich bin mir sicher, dass es viele Situationen mit allen drei Hunden gegeben hätte, in denen nur der Maulkorb ausreichend Schutz vor beschädigendem Biss geboten hätte - WENN ich diese Situationen zugelassen hätte.
Aber das hab ich nicht und sie konnten dabei sehr schnell viel mehr Gelassenheit lernen, sodass es nicht notwendig wurde.

Was das packen von Kleinhunden als Beute betrifft, hab ich schon mehrmals erlebt, wie große Hunde plötzlich mit Hetzlaut einen Kleinhund gehetzt und gepackt haben. Da bin ich mir echt nicht sicher, on die in dem Moment den Hund als solchen erkennen. Kann mir vorstellen, dass aufgestaute Energie bei einem sehr jagdtriebigen Hund durchaus fälschlicherweise dann bewirkt, dass dem die Sicherungen knallen un er sich einen Kleinhund als Jagdbeute schnappt.
 
Was das packen von Kleinhunden als Beute betrifft, hab ich schon mehrmals erlebt, wie große Hunde plötzlich mit Hetzlaut einen Kleinhund gehetzt und gepackt haben. Da bin ich mir echt nicht sicher, on die in dem Moment den Hund als solchen erkennen. Kann mir vorstellen, dass aufgestaute Energie bei einem sehr jagdtriebigen Hund durchaus fälschlicherweise dann bewirkt, dass dem die Sicherungen knallen un er sich einen Kleinhund als Jagdbeute schnappt

Ich würde sowas dann mit "Freud'sche Fehlleistung" interpretieren.
Dass er irrtümlich angesichts von etwas, was wie eine Beute wirkt, in den Jagdmodus kippt.
 
Das, was der Elmayer-Rex da beim Lagotto Zwerg getan hat... ich würd's nicht unter "blutrünstige Bestie, die abnormal handelt" reihen.
Ok, der verstorbene Jack-Russel Terrier - aber da wissen wir ja nicht, wie das wirklich war. Totbeißen geht nun wirklich nicht! :(
Dass der Lagotto am Ohr geblutet hat... kann es nicht sein, dass - hätte der Rex wirklich ernsthaft verletzen wollen - dieser Zwerg anders verletzt gewesen wäre? War es wirklich nur dem sofortigen Eingreifen des Lagotto Herrlis zu verdanken?

Solche Angriffe/Bisse... gehen die weiter, oder ist das nur mehr oder minder harmloser?

Woran erkennt man denn, wie gefährlich so ein Biss, so eine Rauferei ist?
Da gibt es ja die Kommentkämpfe.... schauen die auch - je nach Rasse- unterschiedlich aus?
 
Meiner war zweimal an einer rauferei/rangelei beteiligt - die, die ich am genauesten (wirklich im detail) beobachten konnte, war mit einem jrt. Dessen frauli hat nen ball geworden - meiner ist zwar mit, war aber am ball selbst nicht interessiert. Jrt dreht sich um, knurrt meinen hund an und schnappt ab - cooper bleibt steif stehen , dreht den kopf zur seite und schaut nach unten. Ich will meinen grad schnappen und gehen, wirft die gurken nochmal den ball - cooper bleibt diesmal in noch größerer entfernung zum ball stehen, aber dem jrt wars wohl zu nahe...er dreht sich zu cooper um und knurrt ihn an. Diesmal schaut cooper nicht mehr weg und wartet ab - und der jrt schnappt wirklich nochmal nach ihm.

da hats meinem dann gereicht und er hat sich unter furchtbarem gebrummel auf ihn dreufgeworfen und iszlt mit offenem maul mehrmals auf ihn hingefahren (ohne zu zwicken). Ich hab cooper von dem kleinen kerl runtergeholt und die sache war sofort wieder gut - der jrt war wieder komplett uninteressant.

ich empfand das damals.als.sehr heftig, obwohl genau gar nichts geschehen ist. mittlerweile denke ich, dass sich das kurz darauf auch ohne mein einschreiten (ohne verletzungen) geklärt hätte. Als abnormal sehe ich meinen hund deshalb nicht (mehr)r
 
Beim Rex wissen wir von keinem einzigen Vorfall die genauen Details.
Möglich, dass er sofort in beschädigender Absicht zugebissen hat - möglich aber auch, dass er sich erst verbissen hat, weil der Mensch den Lagotto wegziehen oder ihn wegdrängen wollte - und dazwischen ist auch noch ne Menge anderer Varianten möglich.
Auch beim Jacky wissen wir nicht, was genau ablief.
Was aber klar ist: Der Hund HAT ganz einfach schon mehrfach beschädigend zugebissen und das zeigt deutlich, dass Herr E. nicht in der Lage ist, den Hund so zu führen, dass die Umwelt vor Bissen geschützt ist und dass beide - Herr E. wie auch Rex dringend angemessene , kompetente Hilfe brauchen und deshalb bleibt derweil nur die Möglichkeit, mit Maulkorb zu sichern.
Und auch mit Maulkorb würde ich dem Rüden keine einzige Möglichkeit mehr geben, in einen Aggressionslevel zu kommen, in dem er zubeißen würde.
Kann mir vorstellen, dass der ziemlich Testosteron überflutet ist UND unter chronischem Stress steht. Dazu evtl. noch körperliche Zipperleins, wie HD usw.....armer Hund!
Das soll NICHT das Verhalten entschuldigen oder rechtfertigen, sondern bedeuten, dass ganz einfach der Hund nicht gelernt hat, anders zu agieren und reagieren und nicht vermenschlicht gesagt "das mit überlegter Absicht macht, was er tut".
Der muss runterkommen und dann kann man sicher auch vernünftig mit den Beiden arbeiten, wenn Herr E. einsichtig dafür ist.

Wenn ich Hunde beobachte, dann finde ich es erstaunlich wie fein und wohldosiert und auch zielgerichtet sie mit ihren Zähnen umgehen können.
Da gibts dann ganz einfach spezifische Auslöser, die die Handlung einleiten und steuern und der Hund macht ganz einfach. Ist beim ansonsten sou8veränen Hund ausgelöst: "Einschüchtern und Verjagen" wird der Hund anders agieren und reagieren, als wenn beim unsicheren Hund ausgelöst ist, selbstschützend: "fürchte um meine Unversehrtheit und muss kämpfen, um möglichst heil aus der Sache rauszukommen, da der Gegenüber mir keine Wahl läßt" - oder auch Rüde gegen Rüde wegen läufigem Weibchen, arterhaltend : "ICH möchte mich fortpflanzen und muss das mit dem Konkurrenten auskämpfen, wer sich fortpflanzen darf."

Ich denke, es ist wichtig, dass man versteht, was den Hund dazu bringt, so oder anders zu agieren/reagieren.
Dass man die unterschiedlichen Wesenstypen erfasst, die Körpersprache einschätzen kann und lernt, die zurgundeliegende , arteigene Motivation zu verstehen, damit man aus einem unsicheren Angstbeißer zB. keinen offensiv angreifenden Hund macht - oder auch keinen, der nur noch gedrückt abhängig und hilflos durch die Gegend schleicht - mit dem Potential, wenns drauf ankommt und Angst vor Strafe geringer als Angst vor dem Auslösereiz ist, sich mit aller Kraft ums "überleben kämpfend" zu wehren, wobei dann Überreaktionen geschehen können durch aufgestaute Energien und gesteigerte Ängste, die sonst unterdrückt wurden.

Wenn ich alleine an die "gewachsene" Sanftheit meines Terriers denke, wie der inzwischen feinfühlig mit seinem Maul umgehen kann, dem Menschen gegenüber.......sagenhaft.
Aber auch, wenn er übers Ziel hinausschießt, quasi unreflektiert und überschießend zubeißen kann, mit der Gefahr, sich festzubeißen (im "Spiel" mit anderen Hunden)- das ist eine Gratwanderung und erstaunlich, wie er schon gelernt hat, sich immer wieder selber runter zu regulieren, aber auch direkt froh zu sein scheint, wenn man ihm Grenzen dabei setzt und positives Verhalten bestätigt.
Hunde sind halt mal keine Plüschroboter...............
 
Wenn ich alleine an die "gewachsene" Sanftheit meines Terriers denke, wie der inzwischen feinfühlig mit seinem Maul umgehen kann, dem Menschen gegenüber.......sagenhaft.

Das kenne ich auch! :)

Sowas von sanft und feinfühlig!

Aber ich meine, dass das situationsbedingt ist. Der Meine kann nämlich recht wohl zupacken und festhalten - ohne, dass der andere Hund auch nur einen Kratzer hat. Aber das schaut derart schlimm aus - und bis auf ein paar ausgerissene Haare und einen Schreck hat der andere Hund - sichtbar - nichts.
Ich lasse das ja nicht mehr zu, weiß nun, wie ich dahergelaufene Hunde abwehren kann. (und ich glaub, der Meine weiß das zu schätzen)
Würde ich das aber nicht gelernt haben, samt entsprechender Körperhaltung, würd der Aaron recht wohl ordentlich - nach Terrierart - nach vor gehen. Und zupacken.


Das mit dem Rex sehe ich auch so. Ich seh da einen überforderten Hund - da wurde sicher schon viel zu viel Rummel gemacht und er leidet darunter.
Und in bestimmten Situationen zuckt er aus.
 
Also meinen Terrorkrümel lass ich soviele Hundekontakte wie möglich erleben - sonst lernt er ja nix, wie man sich anders verhalten könnte.
Vertreiben tu ich ihm gegenüber keinen. Wohl aber blocke ich anfangs wenn nötig, wenn er oder der rankommende zu angespannt sind und bewirke erstmal höfliche , ruhige Annäherungen und lasse dann die Kommunikation zu.
Aber ich hab da gezielt ein Auge drauf, wie das abläuft.
Durch die Kommunikationsmöglichkeiten hat er schon sehr viel gelernt - nämlich, dass auch er spielen kann - ohne sich wie ne Zecke ins andere Fell zu hängen und dabei Büschelweise Haare zu rupfen.
Dass er an der Leine keinen Konflikt befürchten muss, aber er durchaus schnüffeln darf, wenns erlaubt ist und dass man dann einfach ruhig weitergeht, ohne den anderen verbellt haben zu müssen usw.
Der kannte zB gar nicht, dass die anderen Hunde auf seine Signale eingehen und er selber steuern kann, wie miteinander umgegangen werden kann.
Der hatte quasi einen arteigenen Wortschatz wie ich ihn hätte, wenn ich nach Israel reisen würde. Paar Wörter kenn ich noch aus einem Jugendaustausch vor 35 Jahren und dann ist Ende.......und die Wörter passen quasi absolut NICHT in jede Situation.
Learning by doing - das bringt die Wuffels weiter.
Ok, ich weiß, Du befürchtest den Stress dabei für Aaron - das Problem hab ich nicht so sehr bei dem Krümel, obwohl auch er schnell körperlich reagiert, wenn er zuviel Stress hat.
Wir fahren sehr gut damit und in der Siedlung kann er inwzischen mit fast jedem Hund an der Leine freundlich kontakten im Vorbeigehen und gut isses, aber auch ohne Kontaktaufnahme anständig weitergehen.
Anfangs wurde auf große Distanzen jeder Artgenosse angekeift wie blöd und da hätte er beim Rankommen auch zugebissen, wegen mangelnder Möglichkeit an der Leine, sich frei zu bewegen UND Leine hatet er mit Halsband und würgen verbunden.
 
Diese Hundebegegnungen lass ich auch zu, wobei mir persönlich lieber ist, wenn auch der andere Hund an der Leine hängt. Dann kann ich das besser steuern.

Ich würd halt gern wissen, was wirklich "aggressiv" (im bösen Sinn) ist, und was normales Hundeverhalten.
Andi hat das angesprochen - dass das beim Rex nicht normal wäre.
Ok, der Jacky-Fall - sicher nicht. Aber der Angriff auf den Chops? Da war eine Hundedame in der Hundezone, draußen ein (wahrscheinlich ?) noch nicht kastrierter Rüde...

Wann ist eine Rauferei "nicht normal" - also wirklich bösartig? Wie erkenne ich denn das, wann es wirklich sehr ernst wird?
 
Dazu müsstest Du wohl ganz viele verschiedene Hunde miteinander beobachten können, unter Anleitung von jemandem, der sie genau kennt und die Signale wahrnimmt, sowie richtig interpretieren kann. Das kann man so per Net gar nicht im Detail - woraufs ankommt, beschreiben. Das macht wohl die Erfahrung....
Muss jetzt in die Arbeit. :)
 
Man sieht ja bei dem scheuslichen Video nicht sonderlich viel... aber... der nterschied liegt doch womöglich einfach nur in der Größe? Während ein etwa gleichgroßer Hund bei gepackt, gehalten und mehr oder weniger geschüttelt werden vermutlich alleine aufgrund seiner Größe weniger Verletzungen davon tragen wird, kanns bei einem um ein Vielfaches kleinerem Hund schnell um einiges böser ausgehen, weil der durch das geringe Gewicht gar nicht fähig ist, am Boden zu bleiben.

Ich hab anno dazumal gelernt... je leiser ein Kampf, desto ernster, da sämtliche Energien ja benötigt werden. Je mehr Getöse, desto mehr Show. Wieviel da dran ist - keine Ahnung. Ich hab - wie gesagt - GsD noch nie einen Ernstkampf erlebt, wohl aber einige Raufereien.

Beute... ich weiß nicht, inwiefern ich wirklich glauben kann, dass ein Tier, welches einen ganz bestimmten Geruch noch Tage später aus einer Vielzahl anderer Gerüche heraussonderien und verfolgen kann, den Geruch eines kleinen Artgenossen mit Beute verwechselt...?! Zumal des Hundes wichtigster Sinn ja der Olfaktorische ist...
 
Beute... ich weiß nicht, inwiefern ich wirklich glauben kann, dass ein Tier, welches einen ganz bestimmten Geruch noch Tage später aus einer Vielzahl anderer Gerüche heraussonderien und verfolgen kann, den Geruch eines kleinen Artgenossen mit Beute verwechselt...?! Zumal des Hundes wichtigster Sinn ja der Olfaktorische ist...

Aber wie kommt es dann zu solchen Zwischenfällen?
Ich kann mir irgendwie weder vorstellen, dass sowas aus einem misslungengen Spielversuch entsteht (nicht dass das immer ungefährlich sein muss, aber aus einem Spiel mit ungleich verteilten Kräften wird eher ein "draufspringen" oder "umrennen", als ein "packen und schütteln"), noch dass große Hunde meinen, sich wirklich so "aus Leibeskräften" gegen die kleinen wehren zu müssen.
Ich kannte zb. einen Kleinhund (2-3 kg) persönlich, der in der Hundezone von einem Weimaraner gepackt und geschüttelt wurde, und wenig später beim Tierarzt den Verletzungen erlag. Der kleine war nicht mehr der jüngste und ein sehr gemütlicher Typ, wollte nur in Ruhe schnüffeln, der wollt weder viel Spielen, noch kann ich mir vorstellen, dass der einen vergleichsweise riesigen Hund "blöd angemacht" hätte. Laut seinem Besitzer rannte er einfach quer über die Wiese, als plötzlich der Weimaraner zu ihm hinschoss und ihn packte. Ich war nicht dabei, kann es also nicht wirklich beurteilen, aber was ist denn das dann, wenn nicht verirrter Beutetrieb?
 
in der natur sehen sich tiere einer spezies immer ziemlich ähnlich und sind in etwa gleichwertig - gleich gross, gleich stark....
durch die eingriffe des menschen (zucht) haben wir hunde von irischer wolfshund bis chi.
wie sollen sich hunde da noch als gleichartig erkennen können ?

ja, ich glaube, dass manche (unbekannten) kleinsthunde gar nicht mehr als hunde sondern als kleines beutetier wahrgenommen werden und dass das auch der grund ist, warum grosse hunde immer wieder scheinbar grundlos auf kleinsthunde losgehen.
 
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