Irgendjemand hat von einem souveränen Dackel geschrieben. Da fielen mir die Dackel ein, mit denen ich aufgewachsen bin.
Die waren so ziemlich die sozial kompetentesten Hunde, die ich im ganzen Leben erlebt habe. Sie stammten aus wirklich vorbildlicher Zucht, waren bestens sozialisiert und wurden einfach wie Hunde behandelt. Als Kinder lernten wir, dass man Hunde beim Fressen nicht stört - weil sie sonst beißen. Das war ganz einfach Fakt.
Die gingen teils stravanzen und kamen immer unbeschadet wieder zurück, zwar saudreckig und stinkend, aber unverletzt, schienen also auch nie ernste Auseinandersetzungen zu haben.
Führten wir sie als Kinder an der Leine spazieren und es ging Richtung heim - legte sich einer davon einfach platt auf den Boden und war nicht weiter zu bewegen. Manchmal trugen wir ihn zu 2 heim. Eine das Vordergestell, die andere das Hintergestell - der war laaang, der Dackel
Das was man unter anderem auch Sozialisierung nennt, schafft, wenn sie gut verläuft das, was Fritzi als Urvertrauen bezeichnet hat.
meiner Erfahrung nach haben gut aufgewachsene Hunde eine viel höhere Anpassungsfähigkeit, als solche, die zB als Handaufzuchten aufwachsen, zu früh von der Mutter weggenommen werden, nur in Zwingern ohne Anregung aufwachsen usw.
Mit den aggressiven Impulsen angemessen umzugehen, lernen die Hunde bestenfalls schon im Aufwachsen mit Mutter, Geschwistern und evtl. dazu noch souveränen Althunden. Derart gut vorgeprägte Hunde ticken meiner Erfahrung nach später in seltensten Fällen aus, sofern sie nicht total krass verdorben werden.
Trotzdem kann aber gut "nachgeprägt" werden, später noch gelernt werden, Gelassenheit zu entwickeln. Natürlich alles in Grenzen, aber es ist viel möglich.
Ich habe das Glück in relativer Nähe eine hervorragende Hundetrainerin zu haben, die ein 10 köpfiges Rudel mit sich leben hat. Die letzten 10 Jahre hat sich der Bestand immer mal wieder verändert und ich fahre immer wieder mal hin, um dort die Hunde untereinander zu beobachten, auch mit meinen, letztens mit dem Terrier.
Die Frau ist sehr kompetent, was das Wahrnehmen und zutreffende Interpretieren der Körpersprache betrifft und es ist jedesmal wieder ein lehrreiches Erlebnis, weil sie des Erklärens nie müde wird - und auch nicht, was eigene Fortbildung betrifft.
Wer sich dafür interessiert, wie sich Hunde verhalten, was da zwischen ihnen abläuft und diesbezüglich dazulernen will, dem kann ich nur empfehlen, sich solche Beobachtungsmöglichkeiten mit kompetenter Anleitung zu suchen. Für mich ist das jedesmal jeden Cent wert und bringt mir mehr als irgendein Seminar, in dem nur die Theorie durchgekaut wird und vielleicht paar einzelne Beispiele erlebt werden können.
So eine Hundegruppe in Life mit dazugehöriger, kompetenter Person zu erleben ist Intensivkurs vom Feinsten.