Hundeverhalten, Hundebisse

Wenn ich mit allen dreien unterwegs bin, gehen wir dort, wo es möglich ist, direkten Kontakten aus dem Weg. Das hat den Grund, dass nämlich die zwei Oldies durchaus den kleinen Krümel verteidigen würden (wenn ich es nicht täte) und der sich auf Grund mancher Defizite in arteigener Kommunikation selber in Schwierigkeiten brächte, wenn er an NICHT souveräne, selbst in sich gefestigte Hunde gerät.
Die anderen HH sind da oft ganz froh drum, vor allem, wenn sie selbst Hunde dabei haben, die nicht pauschal mit allem und jedem gut Freund sind.
Letztens gingen wir weiträumig an einem freiliegenden Bauernhof vorbei. Der freilaufende Hofhund hat über große Distanz eindeutig gezeigt, dass er uns nicht in seinem Territorium haben will.
Was machten meine Drei? Schlugen sofort einen Bogen, vergrößerten die Distanz und waren sichtlich erleichtert, dass wir nicht näher gegangen sind, was sehr deutlich durch bestimmte Stresssignale und darauf folgende Entspannung zu erkennen war.
Würde ich als Mensch das nicht wahrnehmen und einfach mit ihnen weitermarschieren, dann müssten sie wohl oder übel Kontakt aufnehmen und sich irgendwie mit dem anderen Hund arangieren, weil Unterschreitung der Individualdistanz ganz einfach viele Hunde im Kontakt abklären versuchen und nicht im Rückzug.
Klar, meist läuft das, vor allem bei einzelnen Hunden, spielerisch ab. Aber umso näher man kommt, umso höher wird der Reiz durch den anderen Hund und dann muss quasi kontaktiert werden - egal ob Hund das ursprünglich wollte oder nicht.

Beobachtet mal ganz genau, welche Distanzen Eure Hunde wählen zum von sich aus noch gelassen vorbeigehen - und ab welcher Distanz sie anfangen spielerisch oder einfach nur "kontaktfreudig" zu kommunizieren, und auch wie sich die Körperhaltung des anderen Hundes verändert, wenn man von der "ich bleibe weg und lasse Dich in Ruhe-Distanz" in die "ich komme näher und will Deinen Raum mit Dir teilen oder ihn beanspruchen-Distanz" reingeht.
Ist oft sehr aufschlussreich, wie die Hunde ohne Zutun seitens des Menschen, viel lieber die Wahl treffen, ausserhalb des vom anderen Hund eingenommenen Bereiches bleiben WOLLEN und dies auch tun.
Können sie aber nicht, wenn wir immer schnurstracks des Weges gehen, weil wir die Wege halt so gewohnt sind und es für uns "normal" ist, dass alle HH dieselben Wege gehen.
Wir nehmen Strasse xy , damit wir zum Gebiet vz gelangen, also den direkten Weg von A nach B und unsere Hunde sind ganz einfach gewöhnt, dass sie das mitgehen müssen und damit werden sie schon in ihren eigenen Entscheidungen massiv eingeschränkt.
manche Hunde würden vielleicht lieber 10 Meter weiter weg einen Bogen schlagen................aber da ist die Strasse und Hund hat gelernt, die darf er nicht alleine betreten........
Die Hunde müssen täglich in vielfältigen Situationen mit dieser Ambivalenz klarkommen, die WIR oft überhaupt nicht wahrnehmen, weil wir menschlich denken und unterwegs sind - nicht hündisch.

Aber was bleibt ist, dass WIR als menschen niemals den Kontakt zu Artgenossen ersetzen können. Hund ist und bleibt Hund - und ein vermenschlichtes Beispiel: Wenn Ich auswandere und 20 jahre in Frankreich gelebt habe, sogar die Sprache fließend spreche.......................wie toll fühlt es sich trotzdem an, wenn ein Landsmann/frau auftaucht und ich damit in meiner Muttersprache quasseln kann, über die gemeinsame deutsche "Kultur", meine Heimat....
 
also grad in der "nervphase" fährt die hündin auch schon mal ordentlich drüber und die kleinen schreien laut um hilfe:p, hab das aber bisher eher bei den gebrauchshunderassen gesehen, keine ahnung obs bei zb. kleinhunden/anderen rassen moderater zugeht.

DAS
http://www.youtube.com/watch?v=dLh02KK4eSg
habe ich gemeint. Man beachte vor allem sec. 29-30 :D

Arme Mama! War schon Zeit, dass die Hundekinder bald ausziehen.
So wie bei uns Menschen "Jugendliche" ab 25 endlich Hotel Mama verlassen sollten .... :rolleyes:

Meine Lonna ist die mit dem linken blauen Auge. Bei dem Gewusel natürlich schwer zu erkennen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Auweiha, die arme Hundemutter ist nur auf der Flucht vor der knuffigen, nervigen Rasselbande. Gut, dass sie wenigstens auf die Hütten rauf kann.
In der Natur wären da noch Tanten und evtl. ältere Geschwister, mit denen sich die Welpis beschäftigen könnten - aber bei menschlicher Hund-Zucht muss die Hundemutter die ganze Last alleine tragen.
Welpen können aber auch sowas von nervig sein:D

Aber echt ne goldige Truppe!
 
@ Chess: vielen lieben Dank für die Mühe die du dir mit deinem ausführlichen Posting gemacht hast. Hast du deine Hündin von Welpen an gehabt? Wenn ja - gabs da ein oder mehrere ungute Erlebnisse mit Artgenossen?

Das soll bitte keinerlei unterschwellige Unterstellung sein! Mich interessieren einfach die möglichen Gründe für beschädigendes Verhalten und ob es dafür meist Auslöser gibt oder nicht. Ich meine, einmal gelesen zu haben, dass Serienmördern (nein, ich ziehe selbstverständlich keine Parallelen zwischen Serienmördern und Hunden!!!) häufig eine Abnormität im Gehirn aufweisen...

Bzgl. halten... Stimmt schon, der ruhig haltende Hund ist leichter zu greifen und wenn man weiß, wie man das Maul aufbekommt, vermutlich auch leichter zu trennen. Und nur halten dürfte i.d.R. ja auch keine übergroßen Verletzungen hervorrufen (halt davon abhängig, wo gehalten wird und mit welcher Intensität gepackt wird). Wenn man jetzt mal für eine klitzekleine Sekunde an diverse Horrormeldungen verschiedener Medien denkt - welche "Rauftechniken" sind dann die, die wirklich große Schäden (mir fällt da auf die Schnelle wegreissen der Schädeldecke, Durchtrennung der Halsschlagader... ein) hervorrufen?

@ Angie: ich wäre bitte auch an dem Namen der Dame interessiert. :)

Na GsD hat die Brigitte wieder einmal einen Grund gefunden, auf Hundeschulen/-vereinen und natürlich dem Gehorsam herumzuhacken. :rolleyes:
 
ich bin absolut nicht der meinung daß ein welpe zwingend andere welpen für die sozialisierung braucht.

und das sag ich jetzt nicht weils bei meinem zufällig gut geklappt hat.

erwachsene hunde die in ordnung sind und fair maßregeln bringen mmn viel mehr wenn die kleinen meinen sie sind die größten:)

herrscht in der welpengruppe ungleichgewicht
muss immer der mensch regulierend eingreifen und da fängt das dilemma an, weils auch im besten fall nicht so beim welpen ankommt wie wenn ihm ein souveräner hund dies klarmacht.

im optimalen Fall sind in einer Welpengruppe auch erwachsene Hunde da, die den Welpen einiges lernen:)
 
DAS
http://www.youtube.com/watch?v=dLh02KK4eSg
habe ich gemeint. Man beachte vor allem sec. 29-30 :D

Arme Mama! War schon Zeit, dass die Hundekinder bald ausziehen.
So wie bei uns Menschen "Jugendliche" ab 25 endlich Hotel Mama verlassen sollten .... :rolleyes:

Meine Lonna ist die mit dem linken blauen Auge. Bei dem Gewusel natürlich schwer zu erkennen ...

meine Hündin ist jetzt gerade durchgedreht, als sie die Welpen hörte :eek: und hat sie gesucht...:eek:, so hab ich sie noch nie erlebt...
 
@ Chess: vielen lieben Dank für die Mühe die du dir mit deinem ausführlichen Posting gemacht hast. Hast du deine Hündin von Welpen an gehabt? Wenn ja - gabs da ein oder mehrere ungute Erlebnisse mit Artgenossen?


nein, sie war 17 monate alt und hatte 3 vorbesitzer. ich konnte aber ihren weg total zurückverfolgen und habe mit allen gesprochen, eben weil der hund so speziell war..ich versuch mich knapp zu fassen;)

sie wurde bei einem nachtclubbesitzer geboren, dann war sie kurz beim türsteher, dieser gab sie an die kellnerin weiter.

dort war sie bis zum siebten monat und lebte mit einer rottihündin im haushalt. auf meine frage wie das klappte, meinte die frau, chess wäre die tonangebende und lebt das auch ziemlich aus.
ich persönliche denke diese höhenflüge haben iht verhalten sehr geprägt.

sie hatte dort nur im garten gelebt und ist permanent abgehauen trotz stromzaun, wurde dann von der polizei ins th gebracht und saß dort bis zum neunten monat.

dann war sie einige stunden bei einem mann, hat zu hause seinen kastrierten rüden durchgeschüttelt und wurde umgehend zurückgebracht.

saß dann noch monate im th bis ich ihr über den weg lief. soweit ich es sagen kann hatte sie nix gravierend schlechtes bzgl. andere hunde erlebt, sie vertrug sich aber damals schon nur mit selbstbewußten rüden oder extrem unterwürfigen hunden.

einige wochen nach der vertragsbedingten kastration wurde aber alles schlimmer und sie ist wirklich regelrecht "verrüdet".


Das soll bitte keinerlei unterschwellige Unterstellung sein! Mich interessieren einfach die möglichen Gründe für beschädigendes Verhalten und ob es dafür meist Auslöser gibt oder nicht. Ich meine, einmal gelesen zu haben, dass Serienmördern (nein, ich ziehe selbstverständlich keine Parallelen zwischen Serienmördern und Hunden!!!) häufig eine Abnormität im Gehirn aufweisen...

haha, nein eine verhaltenstierärztin war auch ratlos, meinte aber sie habe im mutterleib zwischen viel brüdern gelegen und zuviel testosteron abbekommen.
und sie hatte nicht so unrecht, der wurf hatte neun welpen und 7 rüden.
zwei geschwister hab ich später kennengelernt und sie waren auch nicht ohne und nur bedingt verträglich.


Bzgl. halten... Stimmt schon, der ruhig haltende Hund ist leichter zu greifen und wenn man weiß, wie man das Maul aufbekommt, vermutlich auch leichter zu trennen. Und nur halten dürfte i.d.R. ja auch keine übergroßen Verletzungen hervorrufen (halt davon abhängig, wo gehalten wird und mit welcher Intensität gepackt wird). Wenn man jetzt mal für eine klitzekleine Sekunde an diverse Horrormeldungen verschiedener Medien denkt - welche "Rauftechniken" sind dann die, die wirklich große Schäden (mir fällt da auf die Schnelle wegreissen der Schädeldecke, Durchtrennung der Halsschlagader... ein) hervorrufen?

@ Angie: ich wäre bitte auch an dem Namen der Dame interessiert. :)

Na GsD hat die Brigitte wieder einmal einen Grund gefunden, auf Hundeschulen/-vereinen und natürlich dem Gehorsam herumzuhacken. :rolleyes:

also packen und halten hat wirklich fast nie folgen, die verletzungen entstehen, wenn der hund ungehemmt schütteln kann bzw. an den hunden gezogen wird.

sie hat auch bis auf die eine ernsthaftrauferei mit der hofhündin keinen hund massiv verletzt aber halt gelöchert wenn ein hund in den radius von ca. 3 m kam.

was für mich immer ein geheimnis bleiben wird war ihre tödliche abneigung gegen kastrierte rüden, das war in der intensität schlimmere als bei hündinnen und kastraten waren wirklich in lebensgefahr wenn sie freien lauf gehabt hätte.

und das zweite paradox war ihre körper/lautsprache vor einer rauferei, ich kannte bis dato nur die üblichen verhaltensweisen.

sie hat wenn überhaupt, sehr jammervoll gewinselt und es hörte sich einfach so an wie "bitte, ich will dahin " die anderen hundebesitzer sagten oft" na jetzt lassen sie sie doch" und haben mich für doof oder was weiß ich gehalten und meinen erklärungen nur selten geglaubt.

sie hatte bloß rute hoch, keine bürste, kein knurren nur die augen (das hab ich erst später gelernt) haben bände gesprochen.

bei hunde von freunden hat sie aber immer die vorwarnstufen eingehalten, aber eben nicht bei fremden.

so das war jetzt ein outing;) ich hätt das nie in einem forum geschrieben wenn sie noch leben würde.

trotz allem vermiss ich sie unheimlich:(:(:(, sie ist mir extrem nahe gestanden, im umgang mit menschen war sie absolut liebenswert und offen.
 
@ Astrid: Welche Angie meinst Du?:D

Zum Raufverhalten fällt mir noch etwas ein. Ob zB nur festgehalten wird, hängt auch mit vom Gehaltenen ab. Der kann mit seinen Bewegungen wiederum ein Nachpacken und auch schütteln auslösen.
Raufen tun immer zwei - und je nach Kräfteverhältnis und zwar nicht nur körperlich, sondern auch psychisch, fällt das unterschiedlich aus.

Das von den Serienmördern hab ich auch gelesen.
Ich denke, die Anlagen spielen sicher auch mit eine Rolle.
Ein schlecht veranlagtes Tier (was das auch immer heißen mag, ich hoffe, ihr versteht, was ich meine), kann vielleicht ein Leben lang vollkommen unauffällig bleiben - aber bestimmte Lernerfahrungen dazu können dann wiederum die Anlagen zum Tragen bringen und schneller einen "Bissigen Hund" hervorbringen, als zB bei einem Hund mit "guten Anlagen", der dieselben Lernerfahrungen macht, bei diesem aber nicht zur Bissigkeit führen UND die wichtige Prägephase, das "Urvertrauen" macht sicher einen sehr großen Teil aus, ob ein Lebewesen im Charakter stabiler oder labiler ist....sich also durch negative Erfahrungen leichter oder schwerer erschüttern läßt. .

@ches: Hab Dich grad erst im Nachhinein gelesen. Sehr interessant und auch von mir ein danke fürs Outing.
Kannst Du den Blick näher beschreiben?
Ich frage deshalb, weil meine Hündin zB manchmal auf bestimmten Routen auch zu winseln anfängt, wenn sie bestimmte Gerüche aufnimmt, sichtlich aufgeregt dabei ist und wegen des Stresses tellergroße Pupillen hat. Wenn sie so unterwegs ist, weiß ich, dass da eine der beiden Hündinnen unterwegs ein müssen, die sie ganz zu anfangs an der Leine niedergebissen haben.
Bei ihrem fiepen meinen andere dann auch, die würde spielen wollen und sei lieb aufgelegt - aber das ist dann absolut nicht so. Da ist sie derart erregt, dass die Zähne auch sehr locker sitzen würden.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich kann nur sagen, das mein Rüde immer geschüttelt hat, dabei aber niemals verletzt hat...einen Dackel(der ihn direkt ins "Maul" gelaufen ist) hat er wirklich blöd am Rücken erwischt und bis ich Aus sagen konnte, war der Dackel sicher einige Male durchgeschüttelt...er hatte weder Kratzer noch andere Verletzungen, wobei es wirklich Glück war, das er nix an den Wirbeln hatte..und auch bei einer Rauferei die ausgetragen wurde, bis einer aufgab, hat er die Gurgel gepackt und geschüttelt..ohne zu verletzen....
Die Hündin meiner Mom wurde von 2 Hündinen angegangen und die haben nicht geschüttelt, aber es gab wirklich tiefe Bisse....das sah echt arg aus...

und Chess...ich kann dir so nachfühlen...wir haben wohl beide so ziemlich die gleichen Kandidaten gehabt..nur du halt eine Hündin...

bei meinem Hund gab es aber eine extrem negative Vorgeschichte, im Bezug auf Menschen und auf Hunde...zusätzlich war er vom Wesen her ein Hund der nach vor ging....
 
@ Astrid: Welche Angie meinst Du?:D

Zum Raufverhalten fällt mir noch etwas ein. Ob zB nur festgehalten wird, hängt auch mit vom Gehaltenen ab. Der kann mit seinen Bewegungen wiederum ein Nachpacken und auch schütteln auslösen.
Raufen tun immer zwei - und je nach Kräfteverhältnis und zwar nicht nur körperlich, sondern auch psychisch, fällt das unterschiedlich aus.

Das von den Serienmördern hab ich auch gelesen.
Ich denke, die Anlagen spielen sicher auch mit eine Rolle.
Ein schlecht veranlagtes Tier (was das auch immer heißen mag, ich hoffe, ihr versteht, was ich meine), kann vielleicht ein Leben lang vollkommen unauffällig bleiben - aber bestimmte Lernerfahrungen dazu können dann wiederum die Anlagen zum Tragen bringen und schneller einen "Bissigen Hund" hervorbringen, als zB bei einem Hund mit "guten Anlagen", der dieselben Lernerfahrungen macht, bei diesem aber nicht zur Bissigkeit führen UND die wichtige Prägephase, das "Urvertrauen" macht sicher einen sehr großen Teil aus, ob ein Lebewesen im Charakter stabiler oder labiler ist....sich also durch negative Erfahrungen leichter oder schwerer erschüttern läßt. .

@ches: Hab Dich grad erst im Nachhinein gelesen. Sehr interessant und auch von mir ein danke fürs Outing.
Kannst Du den Blick näher beschreiben?
Ich frage deshalb, weil meine Hündin zB manchmal auf bestimmten Routen auch zu winseln anfängt, wenn sie bestimmte Gerüche aufnimmt, sichtlich aufgeregt dabei ist und wegen des Stresses tellergroße Pupillen hat. Wenn sie so unterwegs ist, weiß ich, dass da eine der beiden Hündinnen unterwegs ein müssen, die sie ganz zu anfangs an der Leine niedergebissen haben.
Bei ihrem fiepen meinen andere dann auch, die würde spielen wollen und sei lieb aufgelegt - aber das ist dann absolut nicht so. Da ist sie derart erregt, dass die Zähne auch sehr locker sitzen würden.


ja hier auch, augen weit offen pupillen rund, aber der ausdruck war einfach " ich will dich und ich mach dich fertig"

gerüche haben manchmal auch ausgereicht, sie blickte sich dann suchend um und hatte so ein zorniges, quengelndes winseln.

sie war in meinen augen und meiner laienmässigen beurteilung eine "lustrauferin". vielleicht wirklich geprägt durch die gutmütige rottihündin, die ihr nichts entgegengesetzt hat und sie machte eben da schon die erfahrung das sie gewinnt.

sie machte nach einer auseinandersetzung immer einen extrem befriedigten eindruck, sie hat weder gekeucht oder gehechelt, war immer ansprechbar...sie wirkte immer nur zielstrebig und entschlossen.

nach dem trennen konnte ich sie neben dem anderen hund ins platz legen, sie hätte keinen zweiten durchlauf gestartet.
man hatte einfach den eindruck ziel erreicht-jetzt können wir uns anderen dingen zuwenden, war echt ganz eigen....
 
danke andrea J, die sorgenkinder sind einem wohl immer ganz speziell nahe..hab zwar keine kinder aber da stell ich mir das auch so vor.
 
Nochmal ein dickes Danke!

"Lustig" was die Leute so interpretieren. Nanook hatte ne Vizsla-Freundin, wenn wir uns getroffen haben, haben die schon von weitem vor "Freude" zu jammern und schreien begonnen. Da meinten manche allerdings, die würden sich hassen... :o

Chin ist übrigens auch so eine, die man als "Lustrauferin" bezeichnen könnte. Bzw. als sehr statusbewusst - die Position zwischen ihr und einem fremden Hund muss bei Direktkontakt geklärt werden. Den Direktkontakt würde sie ohne zu zögern herstellen, wenn sie könnte (soviel also zu der Ansicht mancher User, dass Hunde Konflikten aus dem Weg gehen, wenn sie können). Da sie gelernt hat, dass die Leine sie daran hindert und pöbeln nicht erwünscht ist, können wir fremden Hunden sehr brav und gesittet begegnen - solang sie nicht direkt zu uns kommen. Dann gibt´s eins auf die Mütze weil - Direktkontakt und Position klären wollen und sich ihre Vorstellung von höflichem Verhalten meist nicht mit jenem des Artgenossen decken und sie deshalb nachhilft. Ausnahme sind Welpen; verspielte, tölpelige Rüden, die sie einfach ins Leere laufen lassen oder Hunde, mit die sie über längere Zeit ohne Direktkontakt kennenlernen konnte. Zähne setzt sie allerdings nicht ein. Es ist ein drüber fahren, damit sich der andere Hund auf den Rücken legt. Ich vermute, sie erwartet selbiges Verhalten, das Welpen automatisch zeigen. Freiwilliges hinlegen, ruhiges liegen und abschnüffeln lassen. Nur spielt´s das logischerweise meist nicht.
Ach und sie hatte eine gute Kinderstube bei liebevoller Aufzucht, 6 Geschwister, Mama und Papa, sowie 2 weitere erwachsenen Hunden anderer Rassen; einen Welpenkurs, der gut moderiert wurde, wo sie aber dennoch schnell mitbekommen hat, dass sie den anderen überlegen ist; 2, 3 blöde Erfahrungen als Welpe/Junghund. Sie kann extrem gut kommunizieren und sich sehr kompetent verhalten, tut´s aber (aus meiner Sicht) nicht immer. Unsicherheit vermute ich in den seltensten Fällen. (Die Rasse könnte man ev. noch mit ins Spiel bringen, da es allerdings auch sehr souveräne Individuen gibt, seh ich darin weniger einen Erklärungsansatz.)

Ich erkenn sie also tw. in manchen Erzählungen über andere Hunde hier wieder, nie aber zu einem auch nur annähernd überwiegenden Teil.

Mich würde grade bei ihr und ihrer ausgeprägten Kommunikation die Einschätzung eines "Experten" sehr interessieren; ich finde aber das Thema Hundekommunikation und daraus ab und an entstehende Konflikte auch grundsätzlich interessant, weil eben ganz offensichtlich so extrem vielschichtig und diffizil...

@ AngieM: dich natürlich, die andere Angie heisst ja eigentlich Eva. ;)
 
meine Hündin ist jetzt gerade durchgedreht, als sie die Welpen hörte :eek: und hat sie gesucht...:eek:, so hab ich sie noch nie erlebt...

Tja, vielleicht wollte deine Hündin halt die Welpen finden und beschützen.
Für mich ist das ein wunderschönes Video.
Und die Welpen waren alle seeehr lustig drauf.
Und unsere, die es dann geworden ist, war ganz besonders lustig drauf...
Hat uns der Züchter damals "auffegedruckt", aber er hat schon gewusst, wer zu uns passst.
 
danke andrea J, die sorgenkinder sind einem wohl immer ganz speziell nahe..hab zwar keine kinder aber da stell ich mir das auch so vor.

ja :), ein "kamoter" Hund läuft nebenher...da brauchst nicht schon 3 Straßen weiter denken, wo ein Hund ist, wo es brenzlig werden könnte...und selbst wenn man mal was übersieht..wurscht...beim Jo hatte ich mit der Zeit ein Radar...da wäre das Militär neidig geworden :) und ich hab ihn viel mehr beobachtet und geschaut, zeigt er was...er war übrigens auch einer, der freundlich gewirkt hat..keinerlei Spannung oder Haare aufstellen, oder knurren..die Leute haben ihn immer als freundlich eingestuft und komischer Weise meine Langhaarige als grantig...die konnten nie glauben, wenn ich gesagt haben, nein nicht angreifen, er beißt...

Die Hündinen der Familie waren überhaupt kein Problem..Rüden gingen nur bis zu einem gewissen Alter...er hat sehr gerne gespielt...und war da auch unglaublich tolerant, ...aber sobald die Rüden so um 1 Jahr alt geworden sind, ging das nicht mehr...dann kippte die Situation von einem Tag auf den anderen...dann ging nix mehr, außer normal spazieren gehen...war auch sehr interessant...

Fremde Hunde waren alle Feinde, egal ob Weiberl oder Manderl, oder Welpe....
 
Tja, vielleicht wollte deine Hündin halt die Welpen finden und beschützen.
Für mich ist das ein wunderschönes Video.
Und die Welpen waren alle seeehr lustig drauf.
Und unsere, die es dann geworden ist, war ganz besonders lustig drauf...
Hat uns der Züchter damals "auffegedruckt", aber er hat schon gewusst, wer zu uns passst.

ja genau so ein Verhalten hat sie gezeigt...:)...sie wär sicher eine supertolle Mama gewesen...:)
 
ja :), ein "kamoter" Hund läuft nebenher...da brauchst nicht schon 3 Straßen weiter denken, wo ein Hund ist, wo es brenzlig werden könnte...und selbst wenn man mal was übersieht..wurscht...beim Jo hatte ich mit der Zeit ein Radar...da wäre das Militär neidig geworden :) und ich hab ihn viel mehr beobachtet und geschaut, zeigt er was...er war übrigens auch einer, der freundlich gewirkt hat..keinerlei Spannung oder Haare aufstellen, oder knurren..die Leute haben ihn immer als freundlich eingestuft und komischer Weise meine Langhaarige als grantig...die konnten nie glauben, wenn ich gesagt haben, nein nicht angreifen, er beißt...

Die Hündinen der Familie waren überhaupt kein Problem..Rüden gingen nur bis zu einem gewissen Alter...er hat sehr gerne gespielt...und war da auch unglaublich tolerant, ...aber sobald die Rüden so um 1 Jahr alt geworden sind, ging das nicht mehr...dann kippte die Situation von einem Tag auf den anderen...dann ging nix mehr, außer normal spazieren gehen...war auch sehr interessant...

Fremde Hunde waren alle Feinde, egal ob Weiberl oder Manderl, oder Welpe....

oja das radar....war unheimlich belastend die ganzen jahre, die angst einen hund zu übersehen..

ich dachte immer wenn sie mal nicht mehr ist hab ich einen lebenslangen schaden von dieser permanenten "hab acht haltung"

tatsache war, es ist von mir am ersten tag nach ihrem tod abgefallen dieses verhalten jede ecke zu sichern und permanent rundumblick zu haben.

ich war wirklich erstaunt weil vorher die vorsicht automatisch da war wenn wir zur tür raus sind, ich musste mir das garnicht mehr bewußt machen.

@astrid
experten sind ja geschmackssache;) aber für mein empfinden haben t. baumann und auch seine frau da sehr viel zu bieten.
 
DAS
http://www.youtube.com/watch?v=dLh02KK4eSg
habe ich gemeint.

Arme Mama! War schon Zeit, dass die Hundekinder bald ausziehen.
So wie bei uns Menschen "Jugendliche" ab 25 endlich Hotel Mama verlassen sollten .... :rolleyes:

So süße Zwerge. Aber die arme Mama - sagt eh schon x-Mal, daß die Milch-Bar geschlossen ist, aber ständig wollen die Kleinen ran. Wie alt waren denn die Welpen auf diesem Video?

Ich denke, die Anlagen spielen sicher auch mit eine Rolle.
Ein schlecht veranlagtes Tier (was das auch immer heißen mag, ich hoffe, ihr versteht, was ich meine), kann vielleicht ein Leben lang vollkommen unauffällig bleiben - aber bestimmte Lernerfahrungen dazu können dann wiederum die Anlagen zum Tragen bringen und schneller einen "Bissigen Hund" hervorbringen, als zB bei einem Hund mit "guten Anlagen", der dieselben Lernerfahrungen macht, bei diesem aber nicht zur Bissigkeit führen UND die wichtige Prägephase, das "Urvertrauen" macht sicher einen sehr großen Teil aus, ob ein Lebewesen im Charakter stabiler oder labiler ist....sich also durch negative Erfahrungen leichter oder schwerer erschüttern läßt. .

Ich glaube nicht, daß es normalerweise so etwas wie ein "Aggressionsgen" gibt. Bei Serienmördern besteht in der Regel eine ausgeprägte Psychopathologie (ev. tatsächlich auch mit hirnorganischen Veränderungen) , also wirklich KRANKHAFTE Veränderungen der Persönlichkeitsstruktur - möglicherweise mit einer genetischen Komponente. Solche Dinge sind naturgemäß schwer zu erforschen, da es ja zum Glück in Relation zur Gesamtbevölkerung nur extrem wenige Serienmörder gibt. Möglich, daß es sehr, sehr vereinzelt auch Hunde gibt, deren aggressives Verhalten auf bereits genetisch bedingte Veränderungen des Gehirns zurückzuführen ist (ich glaube bei der Cocker-Wut nahm man so etwas ja an - hab mich aber nicht näher damit beschäftigt). Aber da geht es dann ja eigentlich nicht um den "normalen" Hund, der in irgend einem Bereich ein Aggressionsproblem hat, sondern wirklich um Hunde mit krankhaften Veränderungen in der Gehirnfunktion. (sicher ein Thema, das auch wichtig zu erforschen wäre).

Trotzdem glaube ich, daß es einige Aspekte "des Wesens" gibt, die bereits durch die Gene teilweise vorgegeben werden. Z.B. Temprament; Reizschwelle, besondere Ängstlichkeit etc.

Und in der Prägephase wird dann die Grundlage dafür gelegt wie gut der Hund mit neuen Reizen umgehen kann, ob er die Welt als "sicheren" oder eher bedrohlichen Ort empfindet etc.


Wenn man das zusammennimmt, dann ist natürlich schon Einiges festgelegt, wenn der Hund beim Züchter "auszieht". Trotzdem glaub ich, daß noch ein guter Spielraum bleibt, den man im Interesse des Hundes und seines friedlichen Zusammenlebens mit seiner Umwelt nutzen kann.

gerüche haben manchmal auch ausgereicht, sie blickte sich dann suchend um und hatte so ein zorniges, quengelndes winseln.

Gerüche (und Geräusche) reichen - das kenn ich auch vom Simba gut. Gleich im Haus gegenüber wohnt ja einer seiner beiden "Erzfeinde". Ich hab es jetzt schon wiederholt erlebt, daß dieser Hund aus seinem Haustor kam und der Simba den Hund NICHT gesehen hat - z.B. weil er gerade mit Schnüffeln im Gebüsch beschäftigt war und der Halter des "Feindes" eh gleich um's nächste Eck verschwunden ist, damit sich die Hunde nicht sehen.

Dann läuft Folgendes ab. Plötzlich unterbricht der Simba seine "Gebüschschnüfflerei", hebt den Kopf, wittert in der Luft - ich erkenn genau den Augenblick wo ihm klar wird, wer da gerade in der Nähe war. Wenn ich da nicht wirklich blitzschnell und richtig reagier, kommt als nächstes: Pelz stellen, Steif werden, Keifen. UND DANN - wenn er schon wieder ansprechbar und im Begriffe ist sich zu beruhigen - kommt winseln. Auf die Weite seiner Pupillen hab ich dabei eigentlich noch nie geachtet, bei dem Erregungslevel wär's aber logisch, wenn sie weit wären.

Was ich immer wieder interessant finde ist, daß es nur EIN ganz bestimmter "Typ Hund" ist, mit dem er nicht kann (und der anscheinend bereits einen ganz bestimmten Geruch hat). Ansonsten kann ich bei ihm keine "Anomalien" im Umgang mit anderen Hunden erkennen. Er kann andere Hunde gut "lesen", gut mit ihnen kommunizieren, WILL mit Hunden spielen und ist dabei kleineren und schwächeren gegenüber sehr vorsichtig und rücksichtsvoll.

Aber mit dem "einen Typ Hund" (groß, kräftig, Selbstbewußt, sich mit hoher Körperspannung bewegend) geht's einfach gar nicht (und ich fürchte, daß es da bei direktem Kontakt auch zum Kampf kommen würde und nicht nur zu ein bißchen Getöse).

Und damit ihr's wißt - Ihr macht mir da echt Angst, weil wenn da schon mehrere User die Erfahrung gemacht haben mit einem Hund ein ganzes Leben lang, mit Radar-Blick durch die Gegend laufen zu müssen, dann kann ich's mir wohl "abschminken", den Radar-Blick nach genau diesem "Typ-Hund" mit dem der Simba nicht kann, jemals aufgeben zu können :eek:

Liebe Grüße, Conny
 
weil du schreibst bei einem bestimmten typ hund...

bei mir hatten auch die verträglichen hunde fast alle einen oder mehrere erzfeinde.
mir ist da eher aufgefallen das weniger das aussehen, farbe rasse eine rolle spielte sondern das auftreten, imponiergehabe, blicke etc.

da ich auch die halter dieser hunde kannte und wir uns ausgetauscht haben war bei diesen feindschaften eher der gemeinsame nenner daß die beiden kontrahenten statusmässig und vom selbstbewußtsein her auf einem anähernd ähnlichen level waren.

psychisch stärkere, souveränere oder devotere hunde waren nie erzfeinde sondern die wo sich bei blickduellen etc. keine deutlichen klärungen ergeben haben.
 
@Chess: Es ist so arg deine Beiträge zu lesen. Es ist als würdest du über meine Hündin schreiben!
Auch das mit dem winseln, nicht knurren aber die Augen (und bei mir vor allem die Ohren) sprechen Bände...
 
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