Die2
Super Knochen
Irgendwann und irgendwo, war gar nicht so lange her, ist geschrieben worden (Tamino, ich glaub, das warst eh du), dass man so trainieren müsse, solle, dass Hund quasi gar nicht mehr gemanaged werden muss. Dass man also z.B. auch an engen Stellen im Fuß mit Hund an anderen, sogar pöbelnden Hunden vorbei gehen kann. Oder dass Hund in gewissen Situationen ganz relaxed ist.
muss...nun schön wärs doch oder? und das bemühen darum sollte man schon haben. Denn zu sagen na meiner wird eh nie ein Opernsängern deswegen lass ma den Musikunterricht gleich ist auch nicht wirklich sinnvoll, oder? Natürlich ist es erklärtes Ziel dem Hund ein Verhalten zu zeigen mit dem er selbst in der schwierigen Situation umgehen kann. Denn das hilft letztlich ja auch dem Hund ungemein. Heißt aber im Umkehrschluss nicht dass jeder Hund alles können muss.
Ich habe immer zugegeben, dass ich das nicht schaffe. Ich manage insoweit, dass ich halt ausweiche. Oder Aaron absitzen lasse. Oder....
Mein Hund wird NIE relaxed sein - genauso wenig wie ein Unmusikalischer Opernsänger weden kann. Da kann er noch so viel üben.
Heißt, ich muss MEINE Handlungen an ihn anpassen, das hat aber oft nichts mit Erziehung zu tun.
Ich kann noch so oft an genau jener Stelle, wo die Straßenbahn bei der Oberleitung Funken sprühte, vorüber gehen, noch so entspannt sein, wenn nun eine Straßenbahn neben uns fährt... er wird immer angespannt sein - da hat er ein Elefantengedächtnis. Ich nehme an, das ist in Hund drinnen.
Daran würde auch ein ausgeübter Hundesport nichts ändern. Sportplatz ist Sportplatz, Alltag ist Alltag.
jain....
denn der Sportplatz kann quasi Trockentraining sein. Der Sportplatz ist dann eben der Ort wo man manches erstmal in Ruhe übt, ganz ohne Ablenkung und störende Einflüsse. Wo man sich selbst vielleicht auch gegenseitig besser kennen lernen kann, wo man dann nach und nach gesteuert Ablenkungen dazunehmen kann und damit den Stresslevel deutlich leichter steuern kann als im Alltag.
Und viele Hunde die das gemeinsam mit ihrem Halter erleben durften können auch im Alltag dann was damit anfangen.
Darüberhinaus wird -als Sahnehäubchen - dabei auch noch Verhalten angelernt das manchmal eben praktisch sein kann. Und man glaubt es kaum, aber manchmal hilft es dem Hund ihn in einer für ihn schwierigen Situation in ein Kommando zu nehmen. Warum? Weil er da aus einer stressigen Situation in eine Situation wechseln kann in der er sich auskennt. Wenn Du weder ein noch aus weißt und jemand kommt und bietet Hilfe an fühlst Dich doch auch sicherer,oder? Zumal wenn derjenige ein Vertrauter ist und Du schon öfter erfahren hast dass die Ratschläge und Tipps hilfreich waren...
Und da schließt sich für mich der Kreis zwischen Sport und Alltag.
Meine Hündin war zu anfang ein Bündel Angst, Arbeit im Alltag fast unmöglich weil sie alles überfordert hat. In der "geschützten Werkstätte" Hundeplatz konnten wir uns gemeinsam viel erarbeiten. Sie konnte viel Lob abstauben und damit rasch Selbstvertrauen aufbauen. Selbstvertrauen dass ihr natürlich auch im Alltag geholfen hat und bis heute hilft.