Hundesport und Alltag. Oder die Frage was ein Hund können muss.

Wenn ich ohne Hundeerfahrung als Ersthund meinen Yorkie gehabt hätte, hätte ich mich wahrscheinlich auch gefragt, was ihr da alle faselt von Hundesport, Tricks beibringen, UO, Hundeschule etc .... Der Hund war zwar urverfressen aber absolut dagegen auch nur ansatzweise irgendwas für ein Leckerli zu tun, ich habe eine Woche gebraucht bis der widerwillig Sitz gemacht hat, worauf ich das Thema dann ad acta legte, der Hund war absolut lernresistent, aber in jeder Situation (außer beim Hundefrisör :D) wahrscheinlich der alltagstauglichste Hund den ich je hatte oder auch noch haben werde , er konnte problemlos solange er hörte und sah auch offline laufen obwohl er noch nicht mal ein hier beherrschte. Mit dem Hund war alles unheimlich easy, aber letztlich auch ein wenig langweilig.

Was ich damit sagen will: man kann nicht aufgrund einer einzelnen Erfahrung mit einem Hund daraus großartige Schlüsse über Hundehaltung generell ziehen, schon gar nicht wenn der Hund durch eine Krankheit schwer beeinträchtigt ist.
 
Schön, dass man hier einmal zugibt, dass man doch so Manches "managen" muss, dass Hund nicht komplett "alltagstauglich" gemacht wurde. Dass er doch noch Ecken und Kanten hat, wo HH dann "managen" muss.
Mich ärgert diese Aussage maßlos! In mehreren Threads kann man lesen, dass ich eine unverträgliche Hündin habe. So unverträglich, dass sie im Alltag Maulkorb trägt. Astrids Wolfhundethread + geschredderte Couch lässt auch einiges an Freiraum für Kanten... Ich hab nicht das Gefühl, dass wie sonderlich viel Ecken kaschieren, wir leben halt mit ihnen.

Und in diesem Zusammenhang finde ich folgendes nochmal frecher:
Ich weiß nicht, ob man das antrainieren kann. Ich denke auch nicht, dass ein ausgeübter Hundesport daran was ändern würde.
Das sind zwei Paar Schuh'...
Ah jetzt auf einmal ist Alltag und Hundesport zwei Paar Schuhe, aber wenn's passt, dann wirds wieder ein Schuh? Und natürlich passt's immer dann, wenn wir unsere Hunde nicht Hunde sein lassen.

Bäh! ich bin jetzt wirklich beleidigt und aus dem Impuls heraus hätte ich gute Lust dich zu fragen, was du dir eigentlich einbildest! Aber ich frag nicht und du brauchst nicht Antworten, ich mach es anders: Wenn du Lust hat, kannst "uns" gerne einmal treffen. Je nachdem was dich interessiert, gern auch das volle Programm von UO-Training (ich geb dir auch einen meiner Hunde und da kannst ausprobieren), über einen Kaffee in der Stadt, von mir aus auch Gassi mit/ohne Aron.
Es ist mir vollkommen egal, such dir was aus. Ich bin eh ab und zu in OÖ und mehr als das meine Hündin vollkommen ausflippt wirst du nicht sehen und dazu kann ich eh stehen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wäre möglicherweise auch frustriert wenn ich nach langem Suchen mir einen Rassewelpen (wohl ohne Papiere aber dennoch) aussuchen würde mit romantischen Vorstellungen ihn womöglich rassespezifisch sogar jagdlich zu führen und dann stellt sich raus , dass der Hund weder jagdtauglich ist/wird, noch sporttauglich ist/wird , ja noch nicht mal jemals auch nur annähernd alltagstauglich ist/wird (wenns mit 7 noch nicht geklappt hat, wird es sich kaum mehr großartig bessern) aufgrund seiner Prädisposition und seiner schweren chronischen Erkrankung.

Vielleicht können wir ja alle wirklich nicht mitreden, weil wir alle keinen von Anfang an so kranken Hund haben/hatten, wo nichts von dem was andere HH mit ihren Hunden gemeinsam machen (vollkommen egal ob Sport, Freizeitgestaltung oder einfach nur Alltag ) möglich ist.
 
Radetzky - "Sport" macht man mit gesunden Hunden. Alltagstraining auch mit kranken. Sehe ich halt so. Zum Sport muss man - gesundheitlich - geeignet sein. Erstens belastbar - ein Hund, der ständig ausfällt, der ganz einfach nicht kann... was macht das für einen Sinn "Sport" zu betreiben? Abgesehen davon, dass die Konzentration im Erkrankungsfall ja auch nicht da ist.

Wir wollten - Trainerin gemeinsam mit Aaron und mir, "üben" gehen. Weit sind wir nicht gekommen, da ist Aaron gelegen. In der Wiese - aus war es. Sie hat sofort gesagt, dass wir wieder nach Hause gehen sollen - es würde keinen Sinn machen - er kann nicht. Dazu fiel mir halt der Vergleich mit dem Opernsänger ein. Ohne Anlage einer Musikalität... wie soll er denn die richtigen Töne hören/treffen?
Stimmt, die Stimmbänder kann man trainieren. (umgekehrt verliert man "die Stimme", wenn man sehr lange nicht singt - merke ich bei mir :o)
Aber die Begabung muss vorhanden sein. Natürlich ist auch ein Großteil Training. Aber halt nicht nur.
Und natürlich muss auch die Fähigkeit zur Ausdauer, zur Belastung gegeben sein. Ohne die geht gar nix.
So sehe ich das... es gibt sicher sehr viel Hunde, die für Sport nicht geeignet sind. Für den Alltag hingegen schon.
Und... "Sport" ist für mich (bitte, nur für MICH!) nicht nur ein bisserl Üben am Platz - da gehört ständiges, regelmäßiges Training dazu, auch Prüfungen, Wettkämpfe.
Als ich damals bei Brita mit dem Aaron den Parcour gegangen bin (es gab diverse "Geräte", wie Baumstamm usw. ), war es auch kein "Sport". Obwohl es auf einem Trainingsplatz stattfand. (Durch den Reifen springen hat er übrigens immer verweigert.)
Training, so wie hier geschrieben:


sehe ich als "Alltagstraining". Findet halt auf einem Sportplatz statt - ohne selbst "Sport" zu sein.


Tja, das ist Definitionssache. Für mich ist Sport alles, was man so halbwegs regelmäßig macht, mit dem Ziel, sich zu verbessern. Also nicht nur einmal LAufen und dann wieder aufgeben, sondern zumindest einmal oder zweimal in der Woche. Übertragen auf dem Hund: Jeden Monat einmal Stöckchen werfen ist kein Sport....sich was dabei zu überlegen, um vielleicht die Kondition zu steigern, das regelmäßig zu machen, ja, das wäre Sport. Und Wettkämpfe sind das allerletzte, was es dazu braucht, um Sport mit dem Hund zu machen.
 
hallöchen
[FONT=Arial, sans-serif]Hast Du Deinen Hund als Welpen bekommen?[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]
Mein Erster Hund Bandit war ein 12 alter Welpe als wir ihn vom Züchter bekamen. In der ersten Zeit unseres Zusammenseins war ich ein reiner Trödelladen. Das 1. Ziel, dass ich mir setzte war, meinen kleinen Welpen an mich zu „binden“. Wenn ich in der Wohnung von ein Zimmer in das andere ging, rief ich meinen Wuffel. Schwups kam er um die Ecke in das Zimmer in das ich gegangen bin. Ich fasste in die „Wundertüte“ und es gab ein kleines Spielchel, mit dem was ich gerade herausgeholt hatte. So ging das in den 1. Wochen laufend. Hat er mal mein Ruf überhört, rief ich noch mal. Kam er immer noch nicht, machte ich ein hörbares Geräusch z.b. ich blies leise und kurz in eine Trillerpfeife. Da musste er gleich kommen weil er neugierig geworden war, was das war, was ich eingesetzt habe. Ich habe gelernt, dass über die Neugierde auch ein Kommen möglich ist. Er hat gelernt, dass wenn ein anderes Geräusch ertönt, beim Kommen kein Spiel gespielt wird.
[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Die Trillerpfeife[/FONT] wurde nicht oft eingesetzt. Hunde haben ein empfindliches Gehör, was ja wohl allgemein bekannt ist. Es reichte ein leises unbekanntes Geräusch. Jedoch bei Ungehorsam müsste ich meine Stimme deutlich lauter und schärfer einsetzen, in der Hoffung er kommt. Wahrscheinlich würde er nicht kommen, weil er den lauteren Ruf mit veränderter Stimmlage als Bedrohung verknüpfen könnte. Er ist ja noch ein Welpe von 12 Wochen. Kein Hund in seinem vorigen Rudel hat ihn jemals laut angeknurt. Er hat lautes Knurren vielleicht mal vernommen, jedoch galt es nicht ihm, also keine bleibende Erinnerung, keine Verknüpfung. Mein Hund wird ja auch schnell zum Junghund. Er gehörte zu den Schlittenhunden. Die sind Berüchtigt für ihren „eigenen Kopf, für ihre Neugierde, für ihre Jagdbegeisterung, auf alles was unterwegs ist und schnell (einschliesslich Autos). Ergo sollte die 1. Ausbildungsstufe bis zu der Zeit der „Schnösel“ abgeschlossen sein.
Das 2. Ziel, dass ich mir setzte war, Leinenführigkeit. Der kleine Welpe wuchs in einer grösseren Siedlung, es waren z.T. 4-5 Stöckige Häuser vorhanden auf. Morgens war ich mit ihm nur zum „Geschäfteerledigen“ draussen, mit selbstgenähter längeren Leine (ca. 2m). Ich passte mich seinem Tempo an, wir waren also flott unterwegs.Gepinkelt, Haufen setzen, etwas Zeitungslesen und möglich schnell, nach ca. ½ Stunde wieder rein.
Er lernte immer mehr von seiner (beschissenen) Umgebung kennen. Wir sehnten den eingeplanten Umzug herbei, der sich einer Regel unterziehen musste. Die Umschulung des Sohnes musste Zähneknirschend abgewartet werden. Fast zwei lange Jahre lagen vor uns. Am Nachmittag, nach dem Feierabend des Herrchen ging es dann richtig toll los. Ab in das Auto, raus auf eine grosse Wiese, die kaum von jemanden benutzt wurde. Keine Spielgeräte in Sicht, herrlich. Da kam eine 15 m lange Leine mit Ruckdämpfer und an bestimmten Stellen eingespleisste Schlaufen zum Einsatz.
Zuerst war „freies flitzen“ an der langen Leine angesagt. Ich sah zu, dass es grosse Runden waren, somit war der Ruckdämpfer, ausgelegt auf 4 Hunde ausser Dienst. Ich machte mich dann irgendwann klein, in dem ich mich hinkniete und rief meinen Hund, der dann angerannt war. Für ihn war ich ja schon „sehr weit weg, weil ich mich klein gemacht habe“. Auch das hat er sofort verknüpft, oh je, ich bin ja ganz alleine, also ab in Sicherheit zu Frauchen. Dann war sofort spielen im Nahbereich angesagt. So zog sich das Tat für Tag, Woche für Woche hin. Und am späteren Abend ging es wieder um die Häuser.
Nachdem mein Wuffel das Heranrufen aus den mehr oder weniger grossen Rundläufen begriffen hatte, kam etwas neues auf den Übungsplan. Der freie Geradeauslauf an der 15 m Leine. Kurz bevor er das Ende der Leine erreicht hatte, rief ich ihn. Aber typisch Husky, je weiter weg, um so schneller „vergass“ er seinen Namen. Ich rief noch einmal, nix, er rannte weiter und wurde vom Ruckdämpfer sanft gestoppt und war ganz verdattert. Also wieder auf die Knie Hund rufen, der inzwischen schon ungefähr zwischen 5 und 6 Monaten alt war, aber er kam gleich an. Der folgende Ablauf s.o. Das ging jetzt wieder einige Wochen so. Bis die Übung richtig sass. Einmal im Winter tauchte ein Besitzer mit seinem Dobermann auf. Der war nicht angeleint, kam gleich in bester Spiellaune zu uns, und ab ging die Post. Mein Hunde wusste in der Zwischenzeit genau, wo das Ende der Leine war, zusätzlich rief ich doch seinen Namen, er drehte ab, und der Dovermann gleich wieder hinterher. Sie tollten und spielten, wir alle hatten unsere Freude daran. Als der Dovermann vorauslief, wurde es spannend. Hund rufen, und tatsächlich, meiner drehte ab, und sein Spielkamerad wieder hinter ihm her. Wir hatten einen netten Hundehalter kennen gelernt, mein Hund seinen 1. Spielfreund. Die Leine war für keine Zeit ein Hindernis für die beiden Hunde. Der neue Hundefreund sagte, da in seiner Siedlung auch Besitzer von Schlittenhunden wohnten, dass er denen das mal erzählen will, wie das mit der langen Leine gelaufen ist. Und wie wir das geschafft haben. Einer wusste er, war auch noch ein Junghund, der andere wäre schon ein paar Jährchen alt. Wir trafen uns häufig. Mit anderen Hunden schloss Bandit auch Freundschaft. Eine Hündin mochte er nicht, da entstand keine Sympathie, die hatte er, nachdem er sich mächtig präsentierte und sie richtig angrollte verband. Sie war öfter auch auf den grossen Wiese, jedoch spielten die beiden nicht mit einander.
Wir hatten in der langen Leine in einigen Abständen die Handschlaufen eingespleisst. Im Laufe der Zeit verkürzten wir die Abstände immer mehr, um auf unsere 3 m lang Hundeleine zu gelangen. Also auf die Sonntagsnachmittagsausgehleine und auch gleich Siedlungleine. Zwischendurch jeden Tag lange Leine, nach und nach einkürzen, zum Abschluss wieder lange Leine zum auspowern.
Mein Hund hat gelernt, und das sehr schnell, was ich von ihm wollte. Auch in der 2m langen Leine kam sicherheitshalber ein Ruckdämper; und zwar für zwei Hunde. (nicht ganz so dehnbar) Weil zwischen Abrufen und Leinenende nicht viele cm waren, kam der Ruckdämpfer in der ersten Zeit öfter zum Einsatz. Er fing meinen Wuffel sanft ab. Das kannte er ja schon von der langen 15 m Leine. Es war ja bereits verknüpft, also dauerte es nicht lange, und der Ruckdämpfer schlabberte gebrauchslos über die Erde. Ich rief seinen Namen und er kam zurück. Dafür gab es Leckerlie. Als er einmal hinter einer Katze her rennen wollte, fiel er, weil er meinen Ruf ignoriert hatte um, als der Ruckdämpfer in plötzlich das Tempo nahm. Ich rief ihn, noch einmal und er kam aber dann. An seinem Gang und den etwas gesenktem Kopf konnte man annehmen, es war ihm „peinlich“, dieses umfallen. Aber das ist vielleicht etwas Vermenschlicht, diese Gedanken, die ich kurz hatte.
Mein Hund kannte keinen harten Leinenruck, und dann noch mit kurz hochgezogenem Halsband. Ich habe diese Ausbildung mit meinem Bandit in Mitte der 80er Jahre durchgeführt. Hundeschulen, wie sie jetzt bekannt sind, in unserer Umgebung gab es das noch nicht. Ausser Ausbildungsplätze für die Schutzhundearbeit. Die ich kategorisch, so wie sie immer noch durchgeführt werden darf, „hetzen auf einen „Ärmel“, ablehne. Bandit wurde als er ca. 1 ½ Jahre alt war langsam aber sicher zum Schlittenhund ausgebildet. Ich hatte gute Freundinnen und Freunde, die ihre Jobs als Tutoren super machten. Einen besseren Einstieg in diese „Sportwelt“ konnte ich mir gar nicht wünschen.
Ich war mit meinem 3-Hundeteam bzw. mit 6 Hunden unterwegs. Mit meinen besten Bekannten liehen wir uns gegenseitig die Huskys aus. Was problemlos funktionierte.


nette Grüsse
skaska :):)

picture.php
 
Heißt der Thread leistungsorientierter Hundewettkampfsport?

Nein, ich denke aber, da Sebulba sich ja auch auf die vorherigen Threads (bezüglich Sportschutz) bezogen hat, dass das hier gemeint war.

Wie würdet ihr einen sportlichen Menschen beschreiben?

Meine Beschreibung:
Bewegt sich gerne und regelmässig.
Hat Spaß an dem, was er dabei tut.
Steigert dabei seine Leistungsfähigkeit und erweitert die Grenzen.
Freut sich am persönlichen Erfolg und/oder an den Fortschritten, die er dabei immer wieder erlebt, weil er sie sich selbst verschafft.

Ja, bis vor meiner Meniskusverletzung war ich das. Ich habe regelmäßig Sport betrieben (Step-Aerobic) und bin mit einem damals noch jüngeren Aaron mehr oder weniger regelmäßig als Gassirunde längere Spaziergänge gegangen. "Längere"... so ungefähr bis zu 2 Stunden. Mehr war nicht drin, jetzt ist nicht einmal das mehr drin, bzw. nur selten.
Demzufolge hätten wir "Sport" betrieben. War relativ regelmäßig, Spaß und Freude war auch vorhanden. Die Leistungsfähigkeit hat es damals zumindest bei mir gesteigert. Ich hätte es trotzdem nur als "Morgenspaziergang" gesehen, nicht wirklich als "Sport". Aber gut, das ist Ansichtssache. :)

Liebe Laubfrosch... zuerst entschuldige ich mich für das "man" in meinem Beitrag. Hier sollten manche User sich nicht betroffen gefühlt haben - vor allem die nicht, die mehrmals schrieben (wie z.B. Astrid - eben wegen der geschredderten Couch z.B.), dass ihre Hunde auch nicht so ohne wären.
Das war mehr auf Michl (Tschuldige, Michl, aber ich empfinde das so..:o) bezogen, bei denen man den Eindruck hat, dass sie immer alles bestens machen und können.

Und dass Alltag und Hundesport (so wie ich es verstehe) zwei Paar Schuhe sind, hab ich schon immer geschrieben - z.B. in der Art, dass viele Hunde auf den Hundeplätzen "funktionieren", draußen aber alles Andere als alltagstauglich sind. Das hat man von mir immer wieder lesen können. (was z.B. dann in Folge den Georg immer wieder aufgeregt hat....)
Zum Treffen... absolut kein Problem! Wenn deine Hündin zwar vorerst ein wenig matschkern muss, wird auch der Aaron nach vor gehen, aber das krieg ich schon hin - im Gegenteil, ein sehr gutes Training! :D
Das fällt für mich wirklich unter "Alltagstraining"... was tue ich, damit mein Hund trotz anderem, sich aufregenden Hund, auf mich achtet - und dann sieht, dass die Welt nicht untergeht, dass man sogar mit dem anderen Hund unter Umständen freundlichen Kontakt aufnehmen kann, dass es unnötig war, sofort herumzuknurren, in der Leine zu hängen. Ein derartiges Training ist mir überhaupt das Liebste! :) Wenn man als HH Verständnis füreinander hat, wenn durch's Reden die Leut' zusammenkommen. Und gemeinsam miteinander getan wird, dass die Hunde merken, dass es auch einen anderen Weg gibt, als sich aufzuregen.
 
Ich wäre möglicherweise auch frustriert wenn ich nach langem Suchen mir einen Rassewelpen (wohl ohne Papiere aber dennoch) aussuchen würde mit romantischen Vorstellungen ihn womöglich rassespezifisch sogar jagdlich zu führen und dann stellt sich raus , dass der Hund weder jagdtauglich ist/wird, noch sporttauglich ist/wird , ja noch nicht mal jemals auch nur annähernd alltagstauglich ist/wird (wenns mit 7 noch nicht geklappt hat, wird es sich kaum mehr großartig bessern) aufgrund seiner Prädisposition und seiner schweren chronischen Erkrankung.

Vielleicht können wir ja alle wirklich nicht mitreden, weil wir alle keinen von Anfang an so kranken Hund haben/hatten, wo nichts von dem was andere HH mit ihren Hunden gemeinsam machen (vollkommen egal ob Sport, Freizeitgestaltung oder einfach nur Alltag ) möglich ist.

Eva, von mir einmal ein großes Danke! :) Ganz ehrlich gemeint!
 
Skaska, ja, Aaron haben wir mit 9 Wochen abgeholt. Aber im Unterschied zu dir (du dürftest schon vorher viel gewusst haben), waren wir relativ ahnungslos. Mein Mann ein wenig von der jagdlichen Hundeausbildung - ich überhaupt nicht. Null, gar nichts. Drei Bücher über jagdliche Erziehung und auch ein wenig über Aufzucht von Welpen und auch Ernährung - da hat aber überhaupt nichts für unseren Aaron gepasst.
Er hatte von Anfang an das morgendliche Nüchternerbrechen, dann totalen Stress in der Hundeschule... hätte ich das gewusst - dass alles nämlich eine Stressreaktion war (ok, vermutet habe ich es, deshalb haben wir drei Monate pausiert), hätte ich ihn aus der Welpenschule genommen. Er war von Anfang an total stressempfindlich, hat fast jedes Mal nach der Hundeschule erbrochen. Wir dachten, dass er die verabreichten Würstl (als Belohnung) zu rasch gefressen hatte....dabei war es purer Stress. Die anderen Hunde stressten ihn, von daher war ein Auf-mich-Aufmerksam-Sein schon überhaupt nicht gegeben.
Heute würde ich so viel komplett anders machen! :( Aber "heute" sind schon 7 Jahre vergangen - in denen ich ganz viel lernte.

Zum Sport... so, wie Astrid es beschrieben hat, UO also relativ spielerisch - ich glaub, das könnte ich mir auch vorstellen. Denn das entspricht nicht dem, was ich kennenlernte.
Ich habe irgendwann geschrieben, dass ich Aaron auf einem nichtbenützen Fußballfeld- komplett eingezäunt - frei laufen ließ und dann UO Übungen mit ihm - ohne Leine - durchführte. Das klappte so super - und war SO anders als das, was ich als "UO" Übungen erfahren hatte.
Natürlich hat das Spaß und Freude gemacht. Ich hab's als Alltagstraining verbucht - das, was mir als UO als "Sport" bekannt war, war eben anders... diese langen Reihen von HH mit Hund, die auf "Befehl" geradeaus, mit Kehrtwende links oder rechts, den Platz abliefen. Oder.. Abrufen... alle stehen in einer Reihe, Hund wird vom Helfer gehalten, HH geht auf die andere Seite... abrufen. "Grundstellung"... ich wusste nicht einmal, wie man Hund in die Grundstellung kriegt...Aaron saß stets vor mir, statt neben mir.

Aber um zum Thema zurückzukommen... vielleicht könnte Sebulba hier schreiben, was sie unter "Hundesport" versteht? :)

Denn - ich vermute, dass sie nicht das fröhliche, gemeinsame Training irgendwo in Wald und Wiese, darunter versteht? :confused:
 
Radetzky - "Sport" macht man mit gesunden Hunden. Alltagstraining auch mit kranken. Sehe ich halt so. Zum Sport muss man - gesundheitlich - geeignet sein. Erstens belastbar - ein Hund, der ständig ausfällt, der ganz einfach nicht kann... was macht das für einen Sinn "Sport" zu betreiben? Abgesehen davon, dass die Konzentration im Erkrankungsfall ja auch nicht da ist.

Dazu nur soviel-ich bin selbst chronisch krank und Sport ist ein gaaaaanz, ganz wichtiges Kapitel für mich. Natürlich muss ich aufpassen und kann nicht alles so wie ein "gesunder", aber auf Sport zu verzichten mit der Argumentation ich bin krank wär in meinem Fall fatal.
Sport heißt ja nicht immer alles auf Hochleistungsniveau machen....

Training, so wie hier geschrieben:


sehe ich als "Alltagstraining". Findet halt auf einem Sportplatz statt - ohne selbst "Sport" zu sein.

Das muss aber nicht unter "Sport" fallen. Wohl eher unter "Alltagstraining am Hundeplatz".
Wobei.. hier zählen dann auch die Hundeplätze der "Alternativhundetrainer" dazu. Denn auch dort wird ja "erarbeitet".

da muss ich jetzt ehrlich gesagt ein bisserl lächeln. Du weißt nicht was wir dort trainiert haben, aber es fällt für Dich unter Alltagstraining?
Eine saubere 90° Rechtswendung fällt für Dich unter Alltag? Ein dichtes Vorsitzen mit Anschauen? Ein knappes Fussgehen mit Blickkontakt?
All das was von sovielen HH-und auch Dir- gern kritisiert wird-die meisten Hundeschulen trainieren ja nicht auf Alltagstauglichkeit, wer braucht schon knappes Fuss oder grades Sitz etc pp...
Genau das haben wir aber trainiert, das war kein wir versuchen mit unserer Umwelt klarzukommen, sondern Training auf eine BGH-Prüfung hin.

Genau das war aber für uns das richtige-denn sie konnte "Lernen-lernen" ohne sich ununterbrochen mit ihren Ängsten auseinandersetzen zu müssen. Sie konnte lernen mit mir zu kommunizieren, mir zu vertrauen, konnte lernen dass sie auch Selbstvertrauen haben kann weil sie neue Situationen meistern kann ohne sich fürchten zu müssen. Natürlich hab ich dass dann auch mit "hinaus" genommen und langsam draussen ein Alltagstrainig gemacht, aber das hatte mit der Hundeschule und dem Training dort nur am Rande zu tun. Dort haben wir für den Sport trainiert, und die Grundlagen die wir uns dort geschaffen haben -Bindung, Vertrauen, Selbstvertrauen- die konnte ich in den Alltag mitnehmen.

Über die genaue Definition von Sport kann man sicher trefflich diskutieren-mir gefällt die von Radetzky recht gut ;)
 
Aber um zum Thema zurückzukommen... vielleicht könnte Sebulba hier schreiben, was sie unter "Hundesport" versteht? :)

:confused:

Es wäre shön, wenn auch das

Leinenführigkeit ist für mich ein Element, das aus der "Abrichtung" und dem daraus hervorgegangenen Hundesport in den Alltag getröpfelt ist, ohne seine soziale Bedeutung zu hinterfragen..... Und so müssen heute z.B. Hunde an der Leine alles ertragen, was ihnen von ihren Menschen vorgesetzt wird. Die Methode macht für mich keinen Unterschied. ... Nein, natürlich ist das bei euch allen, die sich gleich wieder aufgegen werden, alles ganz anders. ... mag sein. Und trotzdem: Wie geht es jemanden mit diesen Anforderungen und Ansprüchen, der sich nicht so intensiv mit Hunden auseinandersetzt? Dem nur beigebracht wird: Hund hat nicht zu ziehen.....

In diesem Sinne ist "nicht zu anderen hinlaufen" für mich auch keine Bedingung für Freilauf. Meine Bedingung ist: Lauf nur zu denen, die das mögen. Und weiche aus, wenn die das nicht mögen. Mit Leinenführigkeit und sonstigen menschlichen Prinzipien krieg ich das nicht hin... Das krieg ich nur hin, wenn meine Hunde soziale Erfahrungen machen dürfen.


erklärt werden würde.

Woher kommt das Wissen, dass HH die soziale Bedeutung der Leinenführigkeit nicht hinterfragen?

Was müssen Hunde an der Leine ertragen, was wird ihnen vorgesetzt?

Was ist mit "Methode", die keinen Unterschied macht gemeint?

Darf der unangeleinte Hund auch zum angeleinten Hund hinlaufen, sofern der angeleinte Hund das möchte?

Und falls nicht, wie lernt ein Hund durch soziale Erfahrung, dass er nicht zum angeleinten Hund hinlaufen darf, auch wenn der angeleinte Hund das möchte?
 
Es wäre shön, wenn auch das

Leinenführigkeit ist für mich ein Element, das aus der "Abrichtung" und dem daraus hervorgegangenen Hundesport in den Alltag getröpfelt ist, ohne seine soziale Bedeutung zu hinterfragen..... Und so müssen heute z.B. Hunde an der Leine alles ertragen, was ihnen von ihren Menschen vorgesetzt wird. Die Methode macht für mich keinen Unterschied. ... Nein, natürlich ist das bei euch allen, die sich gleich wieder aufgegen werden, alles ganz anders. ... mag sein. Und trotzdem: Wie geht es jemanden mit diesen Anforderungen und Ansprüchen, der sich nicht so intensiv mit Hunden auseinandersetzt? Dem nur beigebracht wird: Hund hat nicht zu ziehen.....

In diesem Sinne ist "nicht zu anderen hinlaufen" für mich auch keine Bedingung für Freilauf. Meine Bedingung ist: Lauf nur zu denen, die das mögen. Und weiche aus, wenn die das nicht mögen. Mit Leinenführigkeit und sonstigen menschlichen Prinzipien krieg ich das nicht hin... Das krieg ich nur hin, wenn meine Hunde soziale Erfahrungen machen dürfen.


erklärt werden würde.

Woher kommt das Wissen, dass HH die soziale Bedeutung der Leinenführigkeit nicht hinterfragen?

Was müssen Hunde an der Leine ertragen, was wird ihnen vorgesetzt?

Was ist mit "Methode", die keinen Unterschied macht gemeint?

Darf der unangeleinte Hund auch zum angeleinten Hund hinlaufen, sofern der angeleinte Hund das möchte?

Und falls nicht, wie lernt ein Hund durch soziale Erfahrung, dass er nicht zum angeleinten Hund hinlaufen darf, auch wenn der angeleinte Hund das möchte?

ja das würde mich auch interessieren

zu letzerem-ich denke, indem er sich einen "g'stiefelten" vom HH des angeleinten Hundes einfängt....
 
Genau das war aber für uns das richtige-denn sie konnte "Lernen-lernen" ohne sich ununterbrochen mit ihren Ängsten auseinandersetzen zu müssen. Sie konnte lernen mit mir zu kommunizieren, mir zu vertrauen, konnte lernen dass sie auch Selbstvertrauen haben kann weil sie neue Situationen meistern kann ohne sich fürchten zu müssen. Natürlich hab ich dass dann auch mit "hinaus" genommen und langsam draussen ein Alltagstrainig gemacht, aber das hatte mit der Hundeschule und dem Training dort nur am Rande zu tun. Dort haben wir für den Sport trainiert, und die Grundlagen die wir uns dort geschaffen haben -Bindung, Vertrauen, Selbstvertrauen- die konnte ich in den Alltag mitnehmen.

Über die genaue Definition von Sport kann man sicher trefflich diskutieren-mir gefällt die von Radetzky recht gut ;)

DAAAAAANKE!!!!!!!!:):):):):):):):)

Ist für jeden Hund wichtig.....aber grad für ängstliche, unsichere Hunde.......

dieses "Lernen lernen", geschützt sein, Erfolgserlebnisse, lernen...das ist die Grundlage für Bindung......
 
Was aber wenn die Erfolgserlebnisse offenbar weitgehend ausbleiben und stattdessen Speiberei und Epi-Anfälle das Resultat sind ?
 
Kleinere oder ganz andere Ziele setzen- wenn du noch nie gelaufen bist, wirst du auch nicht mit einem Marathon anfangen 😉
 
Hundesprot und Sport mit Hunden, sind doch 2 unterschiedliche Dinge...oder versteh ich da was nicht:confused:
 
Also wenn ich mit meinen Hunden bikejören oder canicrossen gehe, mache ich Sport mit Hunden, der in die Kategorie Zughundesport oder auch Laufhundesport fällt... :rolleyes:
 
Was ich damit sagen will: man kann nicht aufgrund einer einzelnen Erfahrung mit einem Hund daraus großartige Schlüsse über Hundehaltung generell ziehen, schon gar nicht wenn der Hund durch eine Krankheit schwer beeinträchtigt ist.

Da stimm ich Dir absolut zu. Hunde sind individuell so verschieden, wie es Menschen ja auch sind. Und wenn man mit "Hund A" die Erfahrung macht, daß dieses oder jenes ganz leicht zu erlernen /erreichen ist - kann man bei "Hund B" ganz schnell draufkommen, daß alles ganz anders und überhaupt nicht mehr einfach ist. Selbst Menschen, die schon mehrere Hunde hatten und grundsätzlich sehr gut "mit Hunden können", sind nicht davor gefeit, einmal einen Hund zu bekommen, bei dem dazulernen angesagt ist, weil die bisherige Kompetenz und die gemachten Erfahrungen, für diesen individuellen Hund einfach nicht ausreichen.

Einen Hund, der so viele gesundheitliche "Baustellen" hat, wie Brigitte's Aaron, hatte ich zum Glück noch nie. Ich wüßte ehrlich gesagt auch gar nicht, wie ich die "Rund-um die Uhr-Betreuung", die er braucht bewerkstelligen und nebenbei noch "die Brötchen verdienen" sollte. Die Betreuung so eines Hundes ist ja tatsächlich schon eine enorme Leistung.

Trotzdem VERMUTE ich aus Brigitte's Posts (wissen kann ich's nicht, ich kenn den Hund ja nicht), daß ihm etwas weniger Schonung, etwas weniger Angst vor dem nächsten Anfall und dafür etwas mehr an Lern- und Beschäftigungsmöglichkeiten gut tun würden.

Ich erklär einmal warum ich das glaub:
Ich hatte vor dem Simba zwei gesunde, sichere und (von ein paar kleineren Macken der Hündin abgesehen) unkomplizierte Hunde. Wir haben uns mit den Hunden immer viel beschäftigt, viel gepielt, gekuschelt, waren sehr viel und oft tagelang in den Bergen mit ihnen - aber wir waren mit dem ersten Hund nie und mit der Hündin dann nur kurz in einer HuSchu. Trotzdem hatten beide Hunde den nötigen Grundgehorsam recht rasch und fast "spielerisch" erlernt und nennenswerte Probleme gab's nicht.

Mit einem "gesundheitlich angeschlagenen" und unsicheren Hund, schaut die Welt GANZ anders aus. Da reicht Zuneigung, Hausverstand und liebevolle Konsequenz unter Umständen eben NICHT aus; der lernt alles Notwendige auch nicht einfach "spielerisch" im Alltag, weil die Alltagsbewältigung selbst, schon jede Menge bereit hält, was ihn streßt und ängstigt. Mit dem kann man manches, was dem gesunden, sicheren Hund Freude macht, schon gar nicht machen, weil er's eben nicht schafft.

Und für so einen Hund ist das "geschützte Umfeld" einer guten HuSch eben ein Segen. (Die2 beschreibt das ja sehr gut). Da kann er IN RUHE lernen; kann Selbstvertrauen daraus beziehen, kann richtiges "Team-Work" mit seinem Menschen erleben etc. etc.und der Mensch hat fachmännische Traineranleitung, was wichtig ist, weil so einen Hund Fehler des Halters ja wesentlich mehr "zurückwerfen", als den gesunden, sicheren Hund. Und all das kann dann Stück für Stück die Alltagsbewältigung leichter machen. Ich erleb das halt zumindest mit dem Simba so. Grad er, der eben nicht gesund und sicher ist, wie es seine "Vorgänger" waren, braucht das sichere Umfeld einer HuSchu und die "ritualisierten" Anforderungen des UO-Trainings. Und er geht mit Riesen-Freude in die HuSchu. Selbstverständlich kann man mit so einem Hund keinen Hundesport auf Wettbewerbsniveau betreiben, sondern man macht's eben "just for fun" und paßt sich dem langsameren Lerntempo des Hundes an.

Ich meine, das gilt halt für mich und meinen Hund; das sind eben unsere Erfahrungen, und natürlich kann bei jedem anderen Hund wieder alles ganz anders sein.

Aber ich würde eben nicht prinzipiell sagen, daß einem Hund mit gesundheitlichen Einschränkungen und Unsicherheiten, lernen nicht gut tut - eher eben das Gegenteil.

Liebe Grüße, Conny
 
Was aber wenn die Erfolgserlebnisse offenbar weitgehend ausbleiben und stattdessen Speiberei und Epi-Anfälle das Resultat sind ?

Sie bleiben ja nicht aus, wenn Du Calimeros posts liest....

ich habe nur den Eindruck, alles was etwas mehr ist, mehr lernen, etwas besser machen, exakter, Anforderungen erhöhen

wird sofort mit Drill und der aaarme Hund in Verbindung gebracht.....

und weil die Vorstellung fehlt (vielleicht aufgrund von Enttäuschung und Frust) wird verurteilt......
 
Bei manchen Hunden ist es aber wohl so dass man irgendwann aufgibt und das beste aus dem Ist-Zustand macht, bevor man sich und den Hund womöglich unnötig quält.
 
Oben