Hundeerziehung - die Welt der Extreme

Am schwierigsten (die häufigsten Wiederholungen) war Buddy das "Bleib" zu vermitteln.

:cool: Natürlich - genau das "Bleib" ist eine der Übungen, die ein Hund am schnellsten mit positiven Methoden lernt weil er dadurch die Chance hat, zu verstehen, was von ihm gewünscht wird. Schade, dass Du es nicht versucht hast - dann würdest Du die Vorteile des "Wattebällchenwerfens" ganz klar erkennen.

lg
Gerda
 
diese Konsequenzen können angenehm oder unangenehm sein. Je nachdem ob der Hund erwünschtes oder unerwünschtes zeigt. Das ist etwas ganz natürliches, was ich da nutze.
 
Womit wir wieder beim Runterschubsen vom Sofa wären. Ist ja auch Zwang.

Nein, kein Runterschubsen! Er hat von Anfang an gelernt, das Sofa und Bett Tabu sind. Und es akzeptiert. Er "holt" sich aber meine Hand zum Kraulen, und ich akzeptiere dies (im Gegensatz zum in der Huschu gelernten).

Ich hoffe, Du drückst Deine Kinder nicht zu Boden? :eek: :rolleyes:

Nein. Sie sind inzwischen 17 und 19! :cool: In all den Jahren gab es 3x einen "Hinternvoll", und wurde meine Tochter wegen fortgesetztem hysterischen Schreien bei Tisch 10x auf den Hausflur verfrachtet mit dem Hinweis, erst wiederzukommen, wenn sie sich beruhigt habe!

Hast du Kinder?


Damit kann ich leben.

Andere hier nicht!
.
Wozu soll das gut sein? Rangordnungsstreitigkeiten? :confused:

Nein. Fortgesetztes Ignorieren eines Befehles in Tateinheit mit Anknurren.

Wie wurde das gemacht?

Ständige Wiederholungen und positive Verstärkung. Bewegte sich Buddy vom Platz, wurde er wieder dort hingesetzt, der Befehl stimmlich nachdrücklicher wiederholt. Der Zeitraum des "Bleib" wurde langsam erweitert, das Durchhalten bis zur Auflösung stimmlich und mit Leckerli belohnt.

AM

Es gab meinerseits durchaus Kritikpunkte an der Erziehungsmethode. Wir haben unseren "Mittelweg" gefunden, passend für Hund und Familie
 
diese Konsequenzen können angenehm oder unangenehm sein. Je nachdem ob der Hund erwünschtes oder unerwünschtes zeigt. Das ist etwas ganz natürliches, was ich da nutze.

Vollkommen richtig! Und es ist unangenehm genug, nicht zu bekommen, was man möchte! Wozu also noch bestrafen, wenn es reicht, angenehme Konsequenzen zu verhindern?

lg
Gerda
 
Dann nimmst du dir ein "tolles Mittel" der Triebsteigerung und der Steigerung des Ausdrucksverhalten in der Ausbildung
Wie Du weißt, bin ich kein Freund der Triebsteigerung. Bei mir lernen Hunde auf weitgehend normalem Erregungslevel. ;)

Hunde, die auf die tolle Wurst übermotiviert reagieren, werden z.B. mit Käse bestärkt - oder auch mit TroFu-Stückchen.

Triebsteigerung erfolgt - so dann überhaupt noch notwendig - bei Hunden, die in den Wettkampf sollen, aber erst dann, wenn das Gelernte zuverlässig sitzt. :)
Die Extreme der aversiven Ausbildungshilfen als "Paradebeispiel" herzunehmen ist wohl nicht gerade für diese Diskussion zweckdienlich
Doch, denn viel zu viele Menschen glauben, daß der Erfolg mit steigender Intensität der Einwirkungen erzwungen werden kann. :eek:
Bestimmt nicht der Mensch die "Anwendung" div. Hilfsmittel? Wenn ich als Trainer, HH, HF keine Anwendung im "Bestrafungsmodus" wünsche/durchführe kann ich diese sehr wohl im "Motivationsmodus" einsetzen
Damit wären wir bei der Thematik, wie man ein TIG aktivierend einsetzen kann, anstatt hemmend. Diese Disk. hatten wir schon mit M.M. :(

Imho kann man Hunde auch anders aktivieren, als über - auch noch so leichte - Stromreize oder noch so kleine Leinenzupfer.

LG, Andy
 
:cool: Natürlich - genau das "Bleib" ist eine der Übungen, die ein Hund am schnellsten mit positiven Methoden lernt weil er dadurch die Chance hat, zu verstehen, was von ihm gewünscht wird. Schade, dass Du es nicht versucht hast - dann würdest Du die Vorteile des "Wattebällchenwerfens" ganz klar erkennen.

lg
Gerda

Ach Gerda .... wo steht, das ich es mit "Zwangsmitteln" versucht habe?

Ich habe mit meinem damaligen Wissen eine Hundeschule aufgesucht, die mir hilfreich zu Seite gestanden ist bei der Erziehung "unseres" Hundes. Ich habe nicht alles kommentarlos akzeptiert, was uns vermittelt wurde. Ich habe Vermitteltes und Gelesenes für den Alltag adaptiert, ebenso wie bei meinem Pferd.

Im Endeffekt stelle ich heute fest, das das gesetzte "Klassenziel" erreicht wurde ... und das nicht alle Erziehungsmethoden von allen Hundebesitzern und Trainern gutgeheißen werden. So what!?

Ich kann gut damit leben, meine Familie ebenfalls, mein Hund auch! Nur fanatische Verfechter einer bestimmten Linie nicht! Komisch, oder? Im Grunde bin ich weder "Zwängler" noch "Wattebäuschler", die Wahrheit liegt wie immer im Leben irgendwo in der Mitte.;)
 
Wieso wird ein Anknurren IMMER so extrem auf den Menschen bezogen negativ ausgelegt.

Da es ja anscheind noch nicht alle kapiert haben: Hunde können nicht sprechen und somit auch nicht sagen "ich mag das nicht"...wie SOLL der Hund denn deutlich machen, dass ihm eine Situation gerade total unangehm ist? WIE?

Und wenn der Hund schon knurrt, dann hat der Besitzer oder Hundeführer schon einige Signale vorher nicht mitbekommen oder ignoriert...

Da empfehle ich mal ein Buch über Calming Signals...

Ein Hundehalter sollte schon in der Lage sein, die Mimik seines Hundes zu erkennen und zu verstehen.

Mein Hund hat mich noch nie angeknurrt, sie hätte es sicherlich schon oft getan, aber ich habe ihre Unwohlseinssignale vorher bemerkt und demnach gehandelt.

Der Buchtipp soll keine Provokation sein, sondern ein Hinweis, wie man Signale seines Hundes erkennen und deuten kann, denn dann würde es auch nicht dazu kommen, dass einen der eigene Hund anknurrt.

Und dann wird der Hund noch bestraft, weil er "gesagt" hat: Ich fühle mich unwohl...große Klasse, wirklich... :rolleyes:
 
Ich persönlich bin übrigens sehr froh, dass ich noch nie eins auf die Fresse bekommen hab, wenn ich auf der Wiese mal ausgespuckt hab.

Oder dass ich *Moment* rufen darf, wenn mein Mann was von mir will... ohne dass er mir gleich eins reinwürgt....


Für mich sieht das so aus: Der Alltag an sich beinhaltet schon genügend unangehehme Kosequenzen für alle beteiligten.
Ich muss mir das nicht zunutze machen, um meinem Hund was beizubringen, denn dafür ist es nicht notwendig.

Fakt ist, es funktioniert.
Aber Fakt ist auch, dass man nie weiß, zu welchem Preis.

Fakt ist auch, dass mittlerweile bewiesen ist, dass DInge, die auf dem *guten* Weg gelernt werden besser ausgeführt werden als Dinge, die über den *Meideweg* erreicht werden.

Ich bin nach wie vor sehr froh, dass ich, wenn meine Hunde auf nen leckeren Scheißhaufen losgeiern fröhlich ihre Namen und das KOmmando fürs Herankommen rufen kann und sie dann umdrehen und völlig fasziniert auf mich zurasen, weil sie von mir was Gutes erwarten.
Und ich bin sackfroh, dass ein leckerer Scheißhaufen, wenn ich nicht dabei bin, für sie nur ein leckerer Scheißhaufen ist und nichts, was sie innerlich zusammen zucken lässt....

Und ja... wenn der Kurti zu lange mittem Kopp in nem Mauseloch steckt, dann zuppel ich an der Leine, um ihn zu aktivieren, mitzugehen.... aber ob das gemeint ist von Georg.. weiß ich nicht *lächel*.

Grüßli
Günni
 
diskutieren wir jetzt allen ernstes darüber, dass die leinenruckmethode doch durchaus relativ zu sehen ist:confused: :cool:

Ich meine ja nur, es kann nicht so schlimm sein, wenn er ihn sich wiederholt selber zufügt...wenn es furchtbar wehtun würde, würde er das doch in Zukunft vermeiden. Kein gesundes Tier tut sich absichtlich selber weh.
Und, wohlgemerkt, ich spreche hier davon, dass mein Hund mit BG in die Leine läuft, nicht, dass ich ihn zurückreiße.

Zum thema Gewalt: Ich kannte mal eine Hündin, die von ihrem Vorbesitzer mit der Faust auf den Schädel "erzogen" wurde. Ein Freund von mir hat sich ihrer dann angenommen. Irgendwann haben sie den Vorbesitzer dann mal auf der Straße getroffen...und die Hündin freute sich fast ein Bein aus, ihn zu sehen :eek:
Aber freiwillig geblieben ist sie bei dem Freund.

Hunde sind schon komisch. Wieviel kann man ihnen eigentlich antun, ohne dass ihre Liebe erschüttert wird?:eek:
 
Vollkommen richtig! Und es ist unangenehm genug, nicht zu bekommen, was man möchte! Wozu also noch bestrafen, wenn es reicht, angenehme Konsequenzen zu verhindern?

lg
Gerda
funktioniert nicht immer.
Nur ein Beispiel: ich bin in Kanada zu faul, mein Essen im Baum aufzuhängen und lass es im Vorzelt liegen. Unangenehme Konsequenz: ich bekomme nachts Besuch von einem Bären. Konsequenz: das nächste mal hänge ich es wieder raus. Wäre der Bär nicht gekommen und hätte meine Faulheit ignoriert, hätte ich weiter mein Essen im Vorzelt gebunkert. Warum auch nicht?
 
Hunde sind schon komisch. Wieviel kann man ihnen eigentlich antun, ohne dass ihre Liebe erschüttert wird?:eek:

Tja und das probieren die Zwängler doch so gerne aus anscheinend.

Ja, der Hund schmust trotzdem mit ihnen und er freut sich, wenn sie nach Hause kommen und trotzdem muss er einen hohen Preis zahlen, wenn die Besitzer am Ende ihres Wissens nicht oder einfach nur noch genervt, dass es stimmt, dass ein Hund Zeit und Geduld braucht, denn diese beiden Dinge haben diese Menschen nicht, sonst würden sie anders mit ihrem Hund arbeiten.
 
funktioniert nicht immer.
Nur ein Beispiel: ich bin in Kanada zu faul, mein Essen im Baum aufzuhängen und lass es im Vorzelt liegen. Unangenehme Konsequenz: ich bekomme nachts Besuch von einem Bären. Konsequenz: das nächste mal hänge ich es wieder raus. Wäre der Bär nicht gekommen und hätte meine Faulheit ignoriert, hätte ich weiter mein Essen im Vorzelt gebunkert. Warum auch nicht?

Und wie lässt sich das jetzt auf einen Hund abwenden, der nicht nachdenken kann, da ihm nämlich die nötige Intelligenz fehlt, die uns Menschen doch gegeben wurde... :rolleyes:
 
der Transfer ist einfach. Aktion - Konsequenz unangenehm - wird nicht wiederholt. Da sind alle lernenden Lebewesen gleich, weil die Natur nunmal so ist.

Und muss diese Konsequenz unbedingt mit Schmerz verbunden werden?

Hattest du körperliche Schmerzen, als du verstanden hast, dass du das Essen nächstes Mal lieber an den Baum hängst? :rolleyes:
 
Und nochmal die Frage:

Wieso muss ein Hund laut Aussagen von einigen Personen perfekt funktionieren, wenn das nicht mal der intelligenteste Mensch der Welt hinbekommen kann?
Und wieso muss der Hund darunter leiden, wenn er nicht perfekt ist? (Was in der Natur liegt - es ist ein Lebewesen).
 
funktioniert nicht immer.
Nur ein Beispiel: ich bin in Kanada zu faul, mein Essen im Baum aufzuhängen und lass es im Vorzelt liegen. Unangenehme Konsequenz: ich bekomme nachts Besuch von einem Bären. Konsequenz: das nächste mal hänge ich es wieder raus. Wäre der Bär nicht gekommen und hätte meine Faulheit ignoriert, hätte ich weiter mein Essen im Vorzelt gebunkert. Warum auch nicht?

:cool: Nicht alles, was hinkt ist ein Vergleich!

lg
Gerda
 
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