Zur Bindung gehören zwei, schon gehört?
Ach wirklich? Ist ja ganz was Neues.
Zum Aufbau einer Bindung bedarf es keiner gemeinsamen Nächte im Bett.
Hab ich das je behauptet? Wo?
Ihr habt immer alle so eine "ich habe die Weisheit als einziger mit Löffeln gefressen und alle anderen reden Sch..."-Attitüde.
Danke. Glücklicherweise stehst Du auf der anderen Seite.
Wie ist das möglich, nachdem sich nicht einmal die Wissenschaft sich einig ist und regelmäßig alles über den Haufen wirft?
Die Wissenschaft weiß heute schon sehr gut über das Lernverhalten, die sozialen Fähigkeiten und Bedürnisse, über Rangordnungsstrukturen usw, Bescheid. Es dauert halt offensichtlich, bis sich eine große Menge von ewiggestrigen Dominanztheoretikern daran gewöhnt hat, daß Hunde Lebewesen mit Gefühlen und Bedürfnissen sind.
Sogar einer der bekanntesten dt. Schutzhundesportler (Edgar Scherkl), der nach eigenem Bekunden früher mit Starkzwangmethoden gearbeitet hat, lehrt in seinen Seminaren "Back to nature" Teile der Lerntheorie und weist auf die Bedeutung positiver Emotionen beim Lernen hin.
Solange es noch Gestalten gibt, die Hunden beispielsweise gegenüber dem Menschen ein geringeres Schmerzempfinden attestieren (was natürlich einen groberen Umgang mit dem Hund rechtfertigt, weil der Hund das ja eh weniger spürt), solange es sogenannte Fachleute gibt, die nahezu jedes Problemverhalten mit schiefer Dominanzlage erklären (und natürlich die entsprechenden Erziehungsmethoden verkaufen) und solange Leute, deren letztes gelesenes Buch über Hundetraining anscheinend der Most war, behaupten, daß Hunde nur zu ihrer Triebbefriedigung leben würden, solange werde ich (hoffentlich weiterhin mit Unterstützung von Leuten wie Giacomo, Shonka, Shicassy und einigen anderen) versuchen, in diesem Forum aufzuklären, damit die meist stillen Mitleser darüber informiert werden, daß es andere, neuere und humanere Ansichten und Trainingsmethoden gibt.
Mir ist klar, daß ich weder Dich, noch Leute wie Gauloises und weitere jemals von meinem Weg überzeugen werde. Aber jeder mitlesende Hundehalter, der sein bisheriges Tun überdenkt und anfängt, neue Wege zu beschreiten, ist mir den ganzen Aufwand wert.
Dabei von Euch Ewiggestrigen als arrogant empfunden zu werden, nehme ich achselzuckend in Kauf.
Genauso abfällig wird in 20 Jahren über die Glaubenssätze heute geredet werden.
Möglich. Aber da ich kein Hellseher bin, versuche ich, stets am heute aktuellen Stand zu sein und diesen weiterzuvermitteln.
Der Mensch beschäftigt sich seit 100 Jahren intensiv mit der Psyche des Menschen und ist nicht sehr weit gekommen - und das, obwohl der Mensch reden kann.
Vielleicht besteht das Problem in der Humanpsychologie ja darin, daß der Mensch reden - und somit auch lügen - kann.
Hunde lügen nicht. Und für die angeblich intelligente "Krone der Schöpfung" ist es eigentlich erbärmlich, wie wenig Mühe sie sich gibt, die Sprache der von ihnen abhängigen Lebewesen zu verstehen.
Wie wäre es also mal, etwas bescheidener zu werden im eigenen Absolutätsanspruch und der Beleidigung Andersdenkender?
Mit Bescheidenheit lassen sich scheinbar unverrückbar einzementierte alte Dogmen nicht verändern. Du kannst mir Sarkasmus vorwerfen, keine Frage. Vielleicht schieße ich ja manchmal auch ein wenig übers Ziel hinaus, mag sein. Aber das sollten "Rudelführerpersönlichkeiten" schon aushalten.
MfG, Andreas MAYER