angie52
Super Knochen
Ich hätte ja jetzt diese Aussagen von Frau Sommerfeld-Stur voll unterschrieben, hätte ich nicht davor die Meinungen darunter gelesen. Dem meisten möchte ich jedoch zustimmen, da war Vieles dabei, was ich selbst gedacht und schreiben wollte.Quelle: https://www.facebook.com/irene.sommerfeld.98/posts/2459278880756153 IRENE SOMMERFELD-STUR schreibt:
Wenn Frau Sima wirklich etwas zum Schutz der Wiener Bevölkerung vor Verletzungen durch Hunde tun will, dann sollte sie
• Dafür sorgen, dass die Einhaltung bestehender gesetzlicher Regelungen flächendeckend kontrolliert und Verstöße auch betraft werden. Immerhin gibt es ja gesetzliche Regelungen, dreizehn an der Zahl, von ihr wohl selbst erdacht. Wenn diese aber nicht kontrolliert und von vielen Hundehaltern nicht berücksichtigt werden, dann würde auch eine vierzehnte Variante nicht wirklich greifen. Sondern nur diejenigen zusätzlich schikanieren, die sich auch bisher an die Bestimmungen gehalten haben. Diejenigen, die sich um Gesetze nicht pfeifen, würden auch mit Nummer 14 nicht erreicht werden.
• Dafür sorgen, dass jeder Bürger – nicht nur Hundebesitzer– lernt, wie man mit Hunden umgeht und wie man vermeiden kann, von Hunden verletzt zu werden. Diese Schulung sollte verbindlich bereits in frühester Jugend beginnen. So wie Kinder bereits im Kindergarten lernen, wie man sich im Straßenverkehr richtig verhält, sollten sie auch den richtigen Umgang mit anderen potentiellen Gefahren lernen. „Der Feind, den man kennt, ist kein Feind mehr“, heißt es. Und auch wenn man den Hund sicher nicht als Feind des Menschen sehen sollte, so stellt er doch, wie viele andere Dinge des täglichen Lebens auch, unter Umständen eine Gefahrenquelle dar.
• Dafür sorgen, dass Hundebesitzer sich bereits vor der Anschaffung eines Hundes über alles was mit dem Zusammenleben mit einem Hund zusammenhängt, umfassend informieren. Oberösterreich macht es vor – eine verbindliche Schulung vor dem Hundekauf könnte viele Probleme verhindern, die bei unbedachtem Kauf zwangsläufig auf die Besitzer zukommen. Dazu gehört nicht nur die Wahl einer Rasse, die zu den Lebensumständen der zukünftigen Hundebesitzer passt, dazu gehört auch das Wissen um rassetypische Erkrankungen (Stichwort Qualzucht) sowie über die Notwendigkeit einer guten Primärsozialisation, die eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen sozialverträglichen Hund darstellt.
• Dafür sorgen, dass endlich die unzähligen „Kofferraumimporte“ von Billigwelpen aus osteuropäischen Hinterhofzuchten unterbunden werden. Denn speziell in diesen Fällen kann eine artgerechte Primärsozialisation nicht unterstellt werden. Statt also die Zucht bestimmter Hunderassen in Wien zu verbieten, sollte diese, ganz im Gegenteil gefördert werden. Allerdings keine unkontrollierte Zucht, sondern Zucht im Rahmen organisierter Zuchtverbände eventuell unter amtstierärztlicher Kontrolle.
• Ganz schnell ihre Forderung nach einer generellen Maulkorb- und Leinenpflicht vergessen. Denn nur jemand, der tatsächlich keine Ahnung von Hunden hat, kann auf die Idee kommen, dass Hunde weniger gefährlich sind, wenn sie ständig mit Maulkorb und Leine geführt werden. Hunde sind Bewegungstiere mit ausgeprägten Sinnesleistungen wie Riechen, Sehen, Tasten. Und wenn noch so oft versichert wird, dass das ständige Tragen eines Maulkorbs einem Hund nichts ausmacht – dann stimmt das einfach nicht. Es mag für einzelne Hunde zutreffen und es ist sicherlich auch für die meisten Hunde kein Problem in bestimmten Situationen einen Maulkorb zu tragen und an der Leine geführt zu werden. Aber als Dauerlösung ist das schlicht und einfach eine Zumutung mit ausgeprägter Tierschutzrelevanz und einem hohen Gefährlichkeitspotential. Denn Hunde, die ihre arttypischen Bedürfnisse nicht ausleben können, sind einer hohen Frustration ausgesetzt– und das macht sie tatsächlich gefährlicher.
• Ganz schnell die Begriffe „Listenhund“ und „Kampfhund“ aus ihrem Wortschatz streichen. Zu der Unsinnigkeit von Rasselisten ist schon so viel gesagt und geschrieben worden. Es gibt unzählige Studien zu dem Thema , von denen keine einzige beweisen konnte, dass Hunde bestimmter Rassen gefährlicher sind als alle übrigen Hunde . Ebenso wenig konnte bewiesen werden, dass eine rassespezifische Gesetzgebung auch nur irgendeinen Erfolg im Sinne der Reduzierung von Beißvorfällen bringt. Wenn Frau Sima diese Aussage bezweifelt, kann ich ihr gerne entsprechende Literatur zur Verfügung stellen.
• Bedenken, dass jede Definition einer Rasse als besonders gefährlich zu der Annahme verleitet dass alle anderen Rassen weniger gefährlich sind und damit zu einem leichtfertigeren Umgang mit Hunden nicht gelisteter Rassen verführt.
• Auch die Forderung nach einer 0,5 Promille-Grenze vergessen. Diese wirkt zwar auf den ersten Blick recht sinnvoll, bei näherer Betrachtung ist sie aber nicht praktikabel und wohl auch kaum kontrollierbar. Die Analogie zur Promillegrenze beim Autofahren ist eine Scheinanalogie, denn das Auto kann man im Notfall stehen lassen und ein Auto muss auch nicht unerwartet nächtlicherweise Gassi gehen.
• Und bitte auch ganz schnell vergessen bei einem Hundehaltungsverbot, die gesamte Familie mit zu bestrafen. Diese Regelung ist familienfeindlich im wahrsten Sinn des Wortes.
• Akzeptieren, dass es hundertprozentige Sicherheit nicht gibt. Kein noch so ausgefeiltes Gesetz kann verhindern, dass es Unfälle gibt. Das zeigt sich täglich im Straßenverkehr aber auch in vielen anderen Bereichen des Lebens.
Prävention ist wichtig, man sollte aber immer auch die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen im Auge behalten. So tragisch der Tod des kleinen Waris ist, so rechtfertigt er dennoch nicht, unzählige Hunde und ihre Besitzer mit Mitteln zu schikanieren, die einer nach unserem Rechtssystem gar nicht zulässigen Vorverurteilung gleichkommen und die die tief in die Lebensqualität und Privatsphäre von Menschen eingreifen, die sich nichts anderes zu Schulden kommen lassen, als einen Hund einer ihnen zusagenden Rasse zu wählen.
Quelle: https://www.facebook.com/irene.sommerfeld.98/posts/2459278880756153
Z.B.: Maulkorbpflicht: bedingt ja für Hunde, die schon einmal zugebissen haben. Was aber auch in einer Gerichtsverhandlung geklärt werden sollte. Schließlich ist es ein Unterschied, ob ein Schnapper aus der Situation heraus passiert ist, oder ob der Hund aus vermeintlich unersichtlichen Gründen ernsthaft zugebissen hat mit dem Vorsatz, zu verletzen. Gutachten eines Experten, die dem Gericht vorzulegen ist auf Kosten des Hundebesitzers.
Hundeführschein für alle, bevor sie sich einen Hund nach Hause holen möchten. Später mit Hund nochmals. Von mir aus nur dieses „später“, wenn schon einige Hunde in der Familie gelebt haben, sodass man Erfahrung voraussetzen kann. Verhaltensüberprüfung, das sagt schon sehr viel über den Besitzer aus. Wenn Aggressivität vorhanden, aber nicht Schuld des HB, Überprüfung, wie er das handelt.
Alkohollimit ist schon wichtig. Denn auch wenn der Hund nicht aggressiv ist, kann er einen Verkehrsunfall mit schweren Folgen verursachen. Nicht nur der Hund ist dann tot, sondern Unbeteiligte leiden darunter.
Große Hunde: unseren 1.Hund, den Schäfer, konnte man schon zu den großen Hunden zählen, aber er war der besterzogene von unseren Hunden überhaupt. Er hat nichts hinterfragt, sondern wollte alles richtig machen. Ob ich ihn halten hätte können im Notfall? Ich fürchte nein. Oder doch, wenn einem das Adrelanin Kräfte verleiht. (?)
Noch größer? Ich kann mich noch gut an einen Landseer in der Hundeschule erinnern, der zwar sofort, aber im Schlaftempo auf alle Kommandos reagiert hat. Der hätte keiner Fliege was zuleide getan.
Unsere Hunde wollen uns zwar manchmal austricksen, aber sie wissen es ja gar nicht, dass sie uns ab einer gewissen Größe körperlich überlegen sind. Da muss schon Einiges schief gehen, dass einer so austickt.
Deswegen alle bzw. alle "potentiell gefährlichen" Hunde in Sippenhaft zu nehmen, halte ich für Tierquälerei und artgerechtes Halten für unmöglich.
Die Frage ist halt nur, wie man das kontrollieren soll. Es fahren auch viele Alkolenker längere Zeit, ohne erwischt zu werden …