s ist schon interessant, was da so im Forum geschrieben wird. Das Thema lautet zwar H u n d a l s S p o r t g e r ä t aber offensichtlich ist das
für niemand hier im Forum tatsächlich ein Thema .
Zufällig habe ich gerade mit zwei Kolleginnen zum Thema Hundesport und Stress eineinhalb Jahre recherchiert. Ich habe selbst mit meinem Hund Flyball und Agility trainiert und bin daher auf dieses Thema gekommen, weil in den meisten Vereinen vieles falsch rennt und die Bedürfnisse der Hunde zu kurz kommen.
Ich habe viele Hundeschulen und Turniere besucht und daher Einblick, wie es da oft zugeht. Da kann mir niemand einreden, er übe diesen Sport seinem Hund zuliebe aus. Der Hund wird nicht als fühlendes Lebewesen behandelt, sondern eindeutig zum Sportgerät degradiert. Da geht ausschließlich darum sich selbst zu beweisen. Wie es dem Hund dabei geht ist den meisten egal. Hunde werden für Führungsfehler verantwortlich gemacht und niedergebrüllt, Belohnung ist das Ausbleiben von Strafe. Trainer schauen und hören weg oder trauen sich nichts sagen oder billigen das Verhalten. Hunde die zu Dauerbellern geworden sind, weil sie dem Druck nicht gewachsen sind. Natürlich gibt es Ausnahmen aber eben wirklich sehr sehr selten.
Neben zahlreichen, teils sehr erschreckenden Videoaufnahmen haben wir Fragebögen verschickt und eine Statistik angefertigt.
F a z i t : Ein Großteil der Hunde, die Flyball oder Agility ausüben zeigen gesundheitliche Symptome wie übertriebene Körperpflege, an den Extremitäten knabbern, häufig Durchfall etc.... . Verhaltensauffälligkeiten im Umgang mit Artgenossen nicht mit eingerechnet. Neben anderen körperlichen Schädigungen, die durch zu viel und zu hartes Training verursacht werden und nicht Thema der Arbeit waren ist es uns gelungen zu beweisen ,dass Hundesport wie er zur Zeit praktiziert wird - Stress verursacht und dieser Stress zu gesundheitlichen Problemen und Streotypen Verhalten führt.
Wer Interesse hat, kann ja im Oktober auf meine Homepage schauen, wo eine Kurzfassung der Studie veröffentlicht wird.
http://homepage.univie.ac.at/sonja.hartl/
Um eines klar zu stellen: ich bin nicht absolut gegen Hundesport, nur eben können bzw. wollen die meisten Vereine die Rahmenbedingungen nicht so gestalten, das die Bedürfnisse der Hunde berücksichtigt werden. Außerdem besteht überall da, wo es um Wettkämpfen geht, die Gefahr, dass Hunde maßlos überfordert werden. Deshalb wäre es an der Zeit umzudenken. Aber ich fürchte, die Zeit ist noch nicht reif.