Also für mich klingt das erstmal auch nach einem völlig überforderten und eigentlich ängtslichem Hund der viel Geduld,Liebe und vor allem Sicherheit braucht.Eine andere Frage:wurde der Hund auf Hirnschäden untersucht?
Ich würde den Hund erstmal nicht untersuchen (und somit weiteren Stress aussetzen). Für mich klingt das alles nach einem armen Welpen, aus einer Vermehrerstation, der keine Prägungs- und Sozialisierungphase hatte.
Das jagen von sich bewegenden Gegenständen/Personen (Kind,Auto, Rad usw) spricht für: a) Jagdinstinkt, b) kein Kennen von diesen. So ein Verhalten ist sehr oft, wenn der Hund das nicht kennt. Mit Ausdauer und Geduld, kriegt man das aber im Griff.
Fressen: Auch das muss der Hund erst mal lernen. Wenn er um seine Portion kämpfen musste, dann hat er schon mal gelernt, dass er sehr schnell sein muss und auch mit Stehlen seinen Hunger stillen kann. Das er sein Futter nicht will, sehe ich sehr oft bei Welpen. Da wird alles mögliche an Leckerlis gegeben und dann wundert man sich wenn der Hund sein Futter nicht will. Hier würde ich sämtliche Leckerlis mal einstellen und nur sein Futter als Leckerli geben. So lernt der Hund, dass es nichts anderes gibt.
Schnappen: Hund beginnt Zahnwechsel und wird jetzt alles zwischen seinen Zähnen genießen. Da er vielleicht keine gute Sozialisierung hatte, kann das natürlich schmerzhafter sein.
Verteidigung: Ist ein normales Verhalten. Wenn der Kleine um alles Kämpfen musste ist dies dann noch stärker. Hier könnte seine Logik sein: Warum soll ich das der Besitzerin geben? Wer ist sie? Was will sie? Ich kenn sie nicht (nach 2 Tagen kann er noch kein Vertrauen zu ihr haben) = das ist meins und ich werde darum kämpfen.
Leineziehen: Sieht auch nach fehlender Sozialisierung und Prägung. Der Kleine will jetzt die Welt kennen lernen. Ich würde ihn nicht mal auf einer normalen Leine ausführen, sonder gleich zu Beginn eine 2 M Leine verwenden, dass er sich frei Bewegen kann. Hin und wieder mich interessant machen und dann Belohnen.
Konzentrieren: Wenn der Kleine so viele Einflüsse auf ein Mal hat, ist sein Kopf voll und somit eine Konzentration unmöglich.
Ich würde Vorschlagen: Mal eine Woche von dem Kleinen so wenig wie möglich verlangen.
Auch darf man nicht vergessen: Jeder Hund hat einen anderen Charakter. Wenn der Kleine zu seinen wenigen Lebenserfahrungen und dem Durchgemachten ein größeres Temperament hat, dann spürt man das sofort.