Herdenschutzhund

Mir stößt bei so etwas immer sauer auf, wenn man sich einen Hund ALS irgendwas nimmt, als Wachhund, oder auch als Sporthund, oder als Laufbegleiter.

Was ist, wenn der sich entwickelt, dass er diesem Bild gar nicht entspricht?

Damit muß man rechnen ist ja keine Maschine, deswegen wird er dann trotzdem nicht weniger geliebt.
Und als Wachhund tuts jeder Hund, der anschlägt, weil der Einbrecher sich eher vor Entdecken fürchtet als vor gebissen werden.

Naja das kommt wieder drauf an wo du wohnst. Bei uns hat die Alarmanlage lange geläutet und bis die Polizei da war, war das wichtigste schon weg. denen dürfte es anscheinend egal gewesen sein.
Und mein böser, böser Bulli hat sie, wie ich ihn kenne, sicher noch herumgeführt :eek:
 
Irgendwas muss ich falsch machen,ich leb seit 25 Jahren mit HSH, und nur mit dem allerersten (Kuvasz aus dem Tierschutz) gab es einen Beissvorfall... Derzeit hab ich 7 Slovensky Cuvac,die mit uns im Haus leben, seit 10 Jahren arbeiten sie erfolgreich als Therapiehunde, auch im Kindergarten, und sie bewachen unserer Grundstück durch eindrucksvolles Bellen. Ein HSH hat es gar nicht nötig zu beissen, seine Größe und sein tiefes Gebell reichen aus,um Eindringlinge fernzuhalten...

Und natürlich informiere ich potentielle Welpenkäufer,oder auchLeute,die sich nur prinzipiell für einenHSH interessieren, genau über die Eigenschaften unserer Hunde, ihre Ansprüche und mögflichen Haltungsprobleme
 
der slovensky cuvac ist aber auh ein sehr "dezenter" hsh......

wurde hier eh schon mal erwähnt das es innerhalb der gruppe auch groooooooße unterschiede gibt!
so wie eben bei windhunden hütehunden terriern usw. auch....


zwischen whippet und azawakh liegen welten, beides windhunde...
zwischen manchester terrier und jagdterrier wahrscheinlich auch....
usw.


ein arbeitskollege hat einen bauernhof in ungarn und hat dort eiige tiere (ziegen usw.) er hat immer 3-4 hsh(mixe)....die aber AUCH familienhunde sind........

er geht damit sehr verantwortungsvoll um......das ist wichtig!
 
Von wegen dezent: wennst in der Slowakei,der Heimat der SC, mit einem solchen spazieren gehst,wechseln die Leute die Straßenseite...

Es kommt immer drauf an,was man aus seinem Hund macht, ich kenn ganz tolle Sarplaninac, Podhalaner, Estrella und Kaukasen-Mix!

Jagdterrier hatte ich übrigens auch schon,für micheinTraumhund,leider am Land schwierig zu halten,obwohl meiner mit Katze und Kanninchen sich bestensverstanden hat,den eigenen allerdings.
 
Irgendwas muss ich falsch machen,ich leb seit 25 Jahren mit HSH, und nur mit dem allerersten (Kuvasz aus dem Tierschutz) gab es einen Beissvorfall... Derzeit hab ich 7 Slovensky Cuvac,die mit uns im Haus leben, seit 10 Jahren arbeiten sie erfolgreich als Therapiehunde, auch im Kindergarten, und sie bewachen unserer Grundstück durch eindrucksvolles Bellen. Ein HSH hat es gar nicht nötig zu beissen, seine Größe und sein tiefes Gebell reichen aus,um Eindringlinge fernzuhalten...

leider entsteht bei solchen diskussionen leicht der eindruck "die san olle so oarg", obwohl`s keiner so meint.

die allerwenigsten hunde haben es nötig, überhaupt zu beißen. aber wenn, dann können der "rasseeigenschaften" der schlüssel dazu sein, weshalb der hund gebissen hat.

`s hilft nix, ich denke sehr wohl, dass wach- und territorialverhalten des hundes, besonders, wenn stark ausgeprägt, viele hundebesitzer überfordert oder unterschätzt wird.

mit meinen windhunden werd ich nie in die situation kommen, dass sie meine wohnung für verteidigenswert halten, hat der besuch nix zu fressen mit, isser uninteressant und es wird weiter geschlafen, die haben so gut wie keinen wachtrieb, mein amstaff-mädel dagegen ist deutlich wachsamer, mit ihr könnten sich eher situationen ergeben wo ich als hundebesitzer drauf schauen muss, dass nicht der hund die initiative ergreift und sei es nur stellen und verbellen - für mich, in meinem lebensumfeld ist ein hund der bewacht nicht wirklich "nützlich", dafür fällt in meinem umfeld etwa der jagdtrieb meiner hunde kaum ins gewicht - es gibt nix, dass sie jagen könnten. nicht jeder hündische "eigenschaft" passt in jedes menschliche umfeld und zu jedem besitzer. wenn, dann liegen vermutlich gerade da mögliche probleme.


Und natürlich informiere ich potentielle Welpenkäufer,oder auchLeute,die sich nur prinzipiell für einenHSH interessieren, genau über die Eigenschaften unserer Hunde, ihre Ansprüche und mögflichen Haltungsprobleme.

das find ich gut, als fan von "erst überlegen, ob ich mit möglichen problemen leben könnte, bevor ich mir einen hund der rasse x oder y anschaffe." aber was für den einen eine erwünschte oder duldbare eigenschaft ist, kann für den anderen eine "problematische" eigenschaft sein.
 
Von wegen dezent: wennst in der Slowakei,der Heimat der SC, mit einem solchen spazieren gehst,wechseln die Leute die Straßenseite...

hier gibt es eine dame mit einem sc mix, da sind sie alle immer ganz entzückt was das den nicht für ein schöner flauschiger riesengoldenretriever ist:rolleyes::D............



ja die jagdterrier........absolute schneid...........:D:eek:
 
es gibt auch ein tolles HSH Forum, google doch mal,
ich finde ihr habt ideale Bedingungen für einen HSH, viell. ist auch der Leonhartsberger, Bernh., was für euch? Ich habe eine BEk. mit einem Kangal Rüden, beeindruckender Hund besonders wenn einem wütende 68kg anbellen und in der Leine hängt:) beim ersten Besuch hab ich mich fast in die Hose gemacht :D,

nach einem Jahr unregelm. Besuch hat Devon (Kangal) mich so eingeschätzt ich darf ungestraft im Haus zb vom Wohnz. in die Küch gehen, hätt ich früher ohne Begl. nicht gekonnt;) aber ich darf nicht ohne Begl. von seiner Fam. wieder zum Auto gehn und irgendwas holen, :eek: also wenn ihr viel Besuch habt, wird das anstrengend.
Viel Erfolg bei der Suche nach einem neuem Hund!
lg
Bettina
 
schau mal hier :
http://www.wuff-online.com/forum/showthread.php?t=98927&highlight=siroko

ich hab zwar jetzt nicht alle vorherigen beiträge gelesen,möchte dir aber kurzbeschreibung geben :

siroko ist ca.1,5 jahre alt, ein riesenschmusebär zu menschen, der seine kuscheleinheiten braucht. er ist deiner familie und deinem grundstück sicher ein zuverlässiger bewacher.
er stammt aus der ungarischen tötung, muß aber vorher schon in den genuß einer grunderziehung gekommen sein. er geht brav an der leine, ist stubenrein, macht nichts kaputt. er lernt auch sehr leicht (für leckerlies macht er alles)
ist trotz seines jugendlichen alters ein gemütlicher typ, der aber gerne ball spielt. ganz alleine mag er nicht sein. er spielt am liebsten mit meiner hope (mini-collie-verschnitt, ca.11 monate) die kann mit ihm machen, was sie will.
er ist am liebsten mit meinen mädels im garten (wir haben über 2000qm steilhang), da fühlt er sich sicher.
autofahren geht nur in der box, kennt er noch nicht so gut.
draußen ist er unsicher, läßt nicht viele hunde innerhalb eines bestimmten radius.
habe begonnen mit ihm in hundeschule zu gehen, damit er bei begegnung mit anderen hunden entspannter wird.
komm doch einfach auf einen kaffee um ihn kennenzulernen, für mich ist er ein traumhund. leider mault mein mann bei vier hunden, ist ihm zuviel.
 
..hm, gings net um an wachhund, sprich herdenschutzhund ?

Warum müssens dann die seltensten sein die man nur finden kann ?

Reicht n normaler DSH nimmer , oder ein rottweiler ?

Warum soll ich mir in Auto nehmen das keine werkstatt kennt , nur damits net n VW Golf is mit dem jeder halbwegs zurecht kommt ?

... vestehst auf was ich hinaus will ? .. wo wären die vorteile eines HSH oder Kangals gegenüber eines DSH oder Rotties ?

Bei dem einen die Rasseliste, beim anderen die Gesundheit und Wesen;)
 
Also nochmal... ich möchte keinen Hund scharf machen oder Schutztrieb fördern!!!! Dann nehm ich mir nen Hund der einfach zuführen und zu lenken ist und überleg nicht wegen eines HSH...

@ camellia

Du willst es nicht verstehen, kannst aber gerne vorbei kommen. Es ist Zaun inkl. aussen Brombeerhecke. Ausserdem warum sollte der Hund die Mühe auf sich nehmen und zaun überwinden wollen? Vl. weil er keinen Aufgabe hat, weil er zu triebig ist? Tut mir leid, aber deine Aussagen sind schon etwas "Komisch" auserdem ist die HEcke dazu da nichts drinnen zuhalten, sondern Menschen DRAUSSEN zu halten!...

Aber wie hältst du deine Hunde? An der Kette? So wie du schreibst kann man das ja nicht anders?

Ich bin fast immer zu Hause, was heisst ich arbeite auch dort. Meine Hunde sind ifast mmer bei mir und um mich herum. Wenn ich zu Hause bin können sie alleine raus, weil ich dann höre wenn sie melden, und das ist das Einzige was mich interessiert. Sie verlassen den Hof nicht, bezw. sollen sie auch nicht.

Dein Bedürfnis nach Schutz für dich und deine Tiere ist verständlich, aber ein Tier gegen Tierqüäler einzusetzten geht für mich am Sinn vorbei. Ein kleiner Happen und das wars. Lass dir nicht einreden , dass diese Hunde kein Futter von Fremden annehmen. Muss nur der richtige Leckerbissen sein.

Das, was ich bei deiner Haltung als gefährlich erachte ist das Bewachen ohne Aufsicht. Du hast ja dann keinerlei Kontrolle über das Verhalten des Hundes. Er wird so entscheiden wie das für ihn richtig ist. Egal ob Pferderipper oder unvernünftiges Kind.

Das HSHs immer nur die Herde bewachen und sich für sonst nichts interessieren entspricht nicht immer der Wahrheit. Ich kenne welche die sehr wohl Haus und Hof verlassen, oder Zäune überwinden um die Umgebung auch zu bewachen bezw. Nachbars Hündin zu besuchen. Eine ist sogar jagen gegangen, und nicht nur einmal. Zum Schluss ist sie im TH gelandet. Leider.
 
Eigentlich würde mich interessieren, wie sie so sind im alltäglichen Leben. Ich denke es gibt ja Leute die welche haben, egal welche Rasse. Wie werden sie gehalten? Wobei gibts Probleme? Was geht gar nicht und was ist ideal? Auf was muß man sich einstellen?

Meine Erfahrung mit meinem HSH Mix (Komondor - auch eigentlich ein weisser HSH, aber kein "leichterer" im Gegensatz zu Kuvacs zb.: http://www.komondor.de/Neue_Dateien/Komondor.html):

Thyson wird ganz normal gehalten: Haus mit Garten, 2 x die Woche Hundeschule (durch seinen Briard Anteil gibt er einen ganz brauchbaren UO Hund ab und wenn wir nicht regelmäßig trainieren würden, könnte ich ihn nicht oder nur schwer kontrollieren - die UO gibt mir eine gewisse "Sicherheit" und ihm Führung/Beschäftigung- wir machen aber keinen Tunierhundesport...), 3 x täglich spazieren gehen wo er auch ohne Leine laufen kann/darf (das sind weite, gut einsehbare Flächen, Felder, ohne Kinder oder andere Spaziergänger, viel Wildwechsel zwar - er jagd aber überhaupt nicht, von daher kein Problem...)

... 2-3 Tage die Woche ist er im Büro mit - sagen wir so: glücklich ist er damit nicht (Kunden die rein und raus gehen, etc.) deshalb hat er einen Platz hinter einer Trennwand (wo er die Kunden nicht direkt sehen kann = weniger Stress für ihn) und ist natürlich entsprechend gesichert (lange Leine, ohne die Möglichkeit einem Kunden zu Nahe zu kommen). Wenn keine Kunden da sind sitze ich immer bei/neben ihm hinten, so ist er nicht allein.

Im Büro beschränken wir uns auf kurze Gassi Gänge, die immer etwas mühsam sind, weil wie schon gesagt mit fremden Menschen hat er es nicht so, mitten in der Stadt etwas schwierig immer und überall auszuweichen, gerade Kinder sind bei uns ein massives Problem....gerade mal 1 m Leine, immer knapp bei Fuß und ich immer angespannt (kommt von hinten einer zu knapp ran, von vorne, von der Seite, etc.).

Da muss man wirklich aufpassen - solange Fremde seinen Wohlfühlradius nicht überschreiten ist es ok, aber wenn einer zu knapp ist, werden schon die Zähne gezeigt, der Pelz aufgestellt und geknurrt...einen Schritt noch näher... und schnapp...

Deshalb immer Abstand halten, Bogen gehen, Straßenseite wechseln wenn keine Ausweichmöglichkeit vorhanden - ganz besonders bedrohlich: Männer (wenn noch mit Hut, Schneeschaufel, Kapuze, Kappe, etc. dann ganz schlimm) und Kinder (die immer und überall).

.... natürlich ist er kontrollierbar und springt nicht jedem an die Kehle, aber es ist ein deutliches Meideverhalten da und wenn er vorbei geht ohne zu knurren, dann NUR weil ICH das gerne möchte und weil er es mir zuliebe macht... wenn er entscheiden könnte - würden die Begegnungen ganz anders ablaufen.

Fremde Menschen sind definitiv unser größtes Problem, er will von Fremden nicht angetascht werden, er nimmt von Fremden überhaupt nichts an (absolut unbestechlich), er hat auch keinerlei Interesse an ihnen - sofern sie ihm nicht zu Nahe kommen...

Sich in ein Kaffeehaus zu setzen - schlicht unmöglich, oder eine ausgedehnte Shooping Tour, oder in die Stadt bummeln gehen... keine Chance. Das ist nur Stress für den Hund und Stress für mich.

Wenn Thyson nicht im Büro mit ist, dann ist er bei meinen Großeltern (Haus mit Garten) - da macht der Opa ausgedehnte Spaziergänge mit ihm und sonst schlafen die beiden gemeinsam auf dem Sofa :p (bei mir darf er net aufs Sofa, aber bei den Großeltern darf der Hund alles, was er bei mir net darf).

Wie gesagt: jeder Mensch der zur Familie gehört, auch enge Freunde die regelmäßig kommen, die Katzen, der Hund meiner Mutter, etc. - werden geliebt ohne Ende, da gibts gar nix.

Thyson folgt auch sehr brav, ist abrufbar, hört aufs Wort, ist sehr gelehrig, freut sich auf die gemeinsame Arbeit mit mir (UO, Longieren, Nasenspiele...), ist im Haus super angenehm (sehr ruhig), er kann brav alleine bleiben (Garten) er ist wetterfest (mit 7kg Wolle auch kein großes Kunststück :p) und er versteht sich gut mit anderen Hunden (auch mit Rüden).

Wichtig ist nur, dass sie ihm genügend Höflichkeit entgegen bringen - einem Streit geht er nicht aus dem Weg: also knurrt zB. ein anderer Rüde, dann knallts. Bei Hündinnen ist er toleranter, lässt sich aber auch nicht alles gefallen, bei Welpen ist er der gutmütigste Trottel den man sich überhaupt vorstellen kann.

Bei anderen Hunden ist manchmal das Problem, dass sie ihn nicht lesen können - zumindest konnte ich beobachten, dass viele ein Problem haben eine sehr ausgeprägte und ursprüngliche Körpersprache lesen zu können.

Vielleicht liegts auch an den vielen Haaren, dass es manchmal Kommunikationsprobleme zwischen den Hunden gibt. Vor allem mit den oft ewig kindlichen Labradoren knallt es häufig - die sind einfach so unhöflich (gleich anspringen, anhüpfen, etc.), das mag er nicht. Mit Border Collies gibts auch manchmal Streit - da dürfte aber eher die geduckte Haltung und das fixieren der Border ein Problem darstellen.

Beim spielen mit anderen Hunden ist Thyson sehr körperbetont und eher grobmotorisch, kleine Rassen gehen gar nicht (die mag er zwar, aber die Zwerge würden wohl kaum überleben...) - er spielt einfach sehr rauh und für Zwerghunderassen viel zu grob. Es geht zwar wenn ich daneben steh und alle 3 Minuten "langsam" sag, aber das ist mir zu mühsam ehrlich gesagt.. :eek:

Er ist auch sonst eher eine Wildsau - langsam, vorsichtig, zurückhaltend...kommt in seinem Sprachschatz nicht vor. Mir ist aber aufgefallen, dass er gerne das Tempo bestimmt - wenn wir jetzt auf einen anderen Hund treffen der ebenso "wild" ist und nicht nur beim spielen mithalten kann sondern auch noch "fordert" - dann muss ich auch aufpassen, damit die Situation nicht kippt.

Sollte es mal krachen, weil ich nicht aufgepasst hab oder nicht schnell genug reagiert hab ODER weil uns ein freilaufender "der tut-eh-nix" belästigt, passiert soweit nichts. Thyson ist laut, groß, schwer und wirkt super böse, es schaut auch sehr schlimm aus... aber er hat noch nie einen anderen Hund verletzt. Er drückt den unterlegenen Hund zu Boden und fixiert ihn dort...aus. Das ist alles.

Ich bin unendlich dankbar, dass er hier zumindest keine große Gefahr darstellt. Allerdings, versuche ich solche Situationen auch zu meiden so gut ich eben kann!

Besucher: sind oft ein Problem. Kommt jetzt mal schnell der Katzenfutterlieferant, der Paketbote, der Versicherungsmensch oder der Nachhilfelehrer - wird Thyson in ein Zimmer gesperrt. Das stresst ihn weniger, als einen fremden Menschen im Haus zu dulden.

Möchte ich, dass dieser Besuch häufiger kommt und sich Thyson an ihn gewöhnt, gibt es mittlerweile feste Regeln wie das abzulaufen hat:

Thyson ins Zimmer, Besuch kommt, zieht sich Schuhe/Jacke aus und setzt sich hin, Besuch wird instruiert: Hund nicht anfassen, nicht antatschen, nicht anschauen, einfach ignorieren, fuchtle nicht mit den Händen rum..., Thyson darf aus dem Zimmer, ich sag "lieb sein" :D - Hund murrt herum, grummelt... geht auf seinen Platz, kommt dann weil doch neugierig und schnüffelt am Besucher rum... je nach Sympathie dauert es länger/kürzer bis er seinen Kopf auf den Oberschenkel des Besuchers legt.... DANN darf man den Hund streicheln, ansprechen, etc.

Und dann ist es auch gut.. Besuch darf am Boden mit Hund rumkugeln, streicheln, aufstehen, durch die Wohnung gehen, ins Bad/auf WC gehen, alles kein Thema mehr. Aber wie gesagt... es dauert ein bisserl und man muss ein bisserl was beachten um akzeptiert zu werden.

Und JA: es ist MÜHSAM, es ist oft anstrengend, es ist oft zum aus der Haut fahren... aber ICH hab diesen Hund aus der Tötung geholt, also löffle ich die Suppe auch aus ;)

Es gibt (ganz selten) Menschen die Thyson sofort mag - und die sind so unterschiedlich in Statur, Geschlecht, etc. das man einfach keine Linie erkennen kann - die begrüßt er wie alte Freunde und die schauen mich dann meistens an und sagen "was machst denn für ein Theater? Der ist doch eh super lieb..." :rolleyes:

Ich würde niemanden raten ohne meinem Beisein mein Grundstück zu betreten... er würde es verteidigen ohne Wenn und ohne Aber.

Egal wer das ist - so wie Markus schon geschrieben hat - auch wenn der Typ nur nach dem Weg fragen will... fremder Mensch = Bedrohung (so siehts der Hund nun mal). Fremde Katzen hat er auch nicht so gern in "seinem" Garten und auch sonst nix, was nicht zum Rudel gehört.

Das Auto gehört da ebenfalls dazu - ich muss immer aussteigen wenn die Polizei mich anhält: wenn der Polizist ins Fenster reingreift um meinen Führerschein zu nehmen, zuckt er aus. Im Auto hab ich dann das Problem ihn nicht kontrollieren zu können - er weiß, das ich mal aussteigen, ums Auto rumgehen, die Box öffnen müsste... damit ich ihn mal anschauen bzw. einwirken kann.

In der Dunkelheit/Abendstunden ist es oft noch um einen Ticken schwieriger, da ist gleich mal alles böse, bedrohlich und gefährlich... hat natürlich auch einen Vorteil wenn man um 2 Uhr morgens mit dem Hund Gassi geht, eine Gruppe Betrunkene entgegen kommt und der Hund die Zähne blitzen lässt, die wechseln alle die Straßenseite... so muss ich es nicht tun... :p

Natürlich fühle ich mich, als Frau, alleine in meinem Haus sicher - ich weiß das niemand an diesem Hund vorbeikommt wenn ich es nicht möchte... ich möchte nicht abstreiten, dass einem dies enorm viel Sicherheit vermittelt.

Ich wusste nicht WAS ich mir ins Haus hole, als ich den wuscheligen Welpen der einem Bernersennen Hund zum verwechseln ähnlich sah, ins Haus holte...
aber ich habe gelernt damit zu leben, das Beste daraus zu machen, meinen Alltag darauf eingestellt... und nun klappt es ganz gut.

Das ich keinen "netten" Hund hab weiß ich inzwischen, wie ich damit umgehen kann auch...

...ob ich es nochmal tun würde? Ich weiß es nicht... ich liebe HSHs, sie haben ganz, ganz tolle Eigenschaften und sind einfach tolle Hunde... aber ob ich mir in der Stadt noch mal sowas "antun" würde... ich würde es jetzt mal stark bezweifeln.

JETZT ist es ein halbwegs angenehmes Leben... aber ich glaube es wäre schon gut, wenn man mal völlig entspannt spazieren gehen könnte ohne Angst haben zu müssen das plötzlich irgendwo ein Fremder um die Ecke biegt der den Hund antatschen will, weil er ja "sooo wuschelig ausschaut, der Bär".

Ich denke in der Stadt ist es schwieriger - am Land vermutlich einfacher.

MEINEN Thyson geb ich jedenfalls - trotz aller Eigenheiten - nicht mehr her, wir sind ein Team geworden und ich habe eine MENGE über Hundeverhalten bei ihm gelernt, mehr als aus jedem Buch und von jedem Trainer - dieser Hund hat mich gefordert ohne Ende und er hat es mir nicht leicht gemacht. Vermutlich beruht dies auf Gegenseitigkeit, denn Thyson hatte es Anfangs mit mir auch bestimmt nicht leicht ;)

Ich glaube die Besserung und das "annehmen" kam bei uns erst, als ich aufgehört habe UNBEDINGT und mit allen Mitteln zu versuchen, dass er fremde Menschen liebt und ein freundlicher, aufgeschlossener und zugänglicher Hund wird... ich wollte immer so einen lieben Wuschelhund haben der mit nichts und niemanden ein Problem hat, einen angenehmen Begleiter den man überall mit hin nehmen kann und der jedes Kind dermaßen lieb hat und überhaupt...

.... joa... ich habe aufgehört ihm meine Vorstellung von einem optimalen Begleiter aufs Aug zu drücken - ich bin zufrieden wenn er die Leute nicht frisst, weil ich es ihm sage - er muss sie nicht mehr lieben, er muss nicht auf sie zugehen und Leckerlis nehmen und er muss sich auch nicht anfassen lassen... es ist ok.

Und nun ist es auch ok - für uns beide :)
 
Zuletzt bearbeitet:
nisi, du hast gerade ein gefällt mir bekommen, obwohl ich nicht immer deiner meinung bin.

ich nehme einen hund zu mir, weil ich voll und ganz bereit bin mich auf diesen gefährten einzulassen. das hast du gemacht und das gefällt mir;)

ich glaube nicht einen HSH gerecht werden zu können, darum werde ich so einen hund sicher nicht bewußt auswählen. ob ich mit dem hund gemütlich in einem kaffeehaus sitzen könnte, ist mir egal.

ich sollte auch einen hund haben, der territorial ist und wacht. bin froh, dass es nicht so ist, denn ich bin schon froh, wenn er mal wach ist, wenn der besuch mitten im wohnzimmer steht, denn vorher hat er ihn nicht mal registriert. (er hört allerdings ausgezeichnet)

HSH sind für mich tolle hunde, aber ich bin sicher nicht (mehr) so um diesen hunden gerecht zu werden. nicht vom platz, den ich ihnen bieten kann noch von der aufgabe, die sie erfüllen wollen.

ich glaube, dass das das problem der derzeitigen hundehaltung ist. menschen suchen ihren hund nach der optik aus und sind nicht bereit ihr leben nach dem auserwählten gefährten auszurichten.

ich hab auch keinen windhund, weil ich mit seiner jagdleidenschaft sicher nicht zurecht komme und mir nicht sicher bin ihn so auslasten zu können, dass er glücklich ist.

ich habe die wahl, welchen hund ich in mein leben hole, - der hund hat diese wahl nicht. also ist es meine verantwortung dem hund das leben zu bieten, das ihn glücklich macht.
 
ich musste jetzt schon kurz schmunzeln denn genauso wurde ich instruiert beim ersten mal azis "anschauen":D nicht gucken, nicht fummeln, nicht bewegen............am besten nicht atmen:D:D:D



andererseits weil du sagst.....mal entspannt spazieren gehen.......
jeder hat vor und nachteile.......
bei einem anderen hund musst haltwieder aufpassen wegen wild....:eek:


aber schön das ihr das so gut meistert.......
 
das stimmt..........:(
leider stimmt das, denn der hund hat keine wahl:eek:
und wenn mir das der hund wert ist, so sein zu dürfen, wie er ist, kann ich das nicht bei jedem HH voraussetzen,

mein hund iat mein leben, seine freude mein glück:)


und mein hund hat mein leben wieder lebenswert gemacht. dafür bin ich bereit alles zu geben, was mir möglich ist
 
hab mir jetzt nicht alle beiträge durchgelesen und es kann daher sein dass mein beitrag nicht zum aktuell letzten dazu passt.

was ich nur sagen wollte: an und für sich klingen die haltungsbedingungen der threaderstellerin ideal für einen HSH - ich glaube auch nicht dass ein HSH 2 m 20 zaun überwinden kann

NUR: alle HSH besitzer die ich kenne (ich inklusive) verwenden sehr viel zeit, geld und geduld dafür ihrem HSH den schutzinstinkt abzutrainieren bzw. ihn in kontrollierbare bahnen zu lenken und haben trotz allen trainings hunde die niemals 100% kontrollierbar sein werden.

einen HSH einfach nur aufpassen zu lassen (was ihm sicher spass machen wird) und ihn nicht von anfang an intensiv zu trainieren, wird unweigerlich dazu führen einen hund zu haben, mit dem man sich nicht ausserhalb des eigenen grundstückes bewegen kann, weil das für die umwelt zu gefährlich ist.

bitte das zu bedenken......

ich wohne in wien floridsdorf in der vorstadt und habe seit 3 jahren einen kangal - und es geht - aber der aufwand den ich treibe dass es geht und die lebensumstellung die der kangal nach sich gezogen hat, war sehr gross.

viele grüsse,

oliver
 
Super Antwort!
Ich hoffe wirklich, dass der Kangal auch in Zukunft nur selten in Wien zu sehen ist...nicht weil ich ihn nicht mag oder für besonders gefährlich halte, sondern weil es Leuten wie DIR (du scheinst sehr umsichtig und gut mit deinem Hund umzugehen) und den Hunden sehr schaden würde.

"Meine" Hunde sind und bleiben Terrier, aber ich habe (aus Mangel an direkten Kontakten zu Kangals) viele Videos auf youtube angesehen und nur eine weitere falsch dargestellte Rasse gefunden - die gezeigten Hunde waren durchwegs keine gefährlichen Bestien, sondern Hunde, die "ihre Leute" lieben.

Dass sie keine Hunde für Anfänger sind glaube ich gerne, aber welcher Hund ist das schon?

Ich drücke jedenfalls die Daumen, dass Kangals nicht wie Pit und Co zum Ersatzschwaaaa.. für Vollkoffer oder Kuschelhunde für "die sind eh lieb" beweisen wollende, spätpubertäre Mädchen werden.
 
@Nisi: mein "gefällt mir" hast für den gesamten Beitrag bekommen, ein riiiiesiges extra-"gefällt mir" würde ich gerne noch für die letzten Absätze draufgeben!
 
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