Flugzeugabsturz

Claudia, nein. "Mord" ist für mich, wenn jemand bewusst entscheidet, ein anderes Menschenleben auszulöschen.
Darum gibt es ja den "erweiterten Selbstmord" - zum Unterschied vom "Mord".
Ich denke nicht, dass der junge Pilot dachte... "So, jetzt bringe ich jemand um.", sondern dass das eine Verzweiflungstat war, möglicherweise sehr spontan. Vielleicht ist ihm das, was der Arzt ihm sagte, durch den Kopf gegangen, samt Krankmeldung. Dürften ja sogar zwei Ärzte gewesen sein. Zwei Krankmeldungen, die er zerrissen hat.

Im Düsseldorfer Spital ging es nicht um Depression, aber um zwei Untersuchungen zwecks Diagnose. Was, wenn das eine schlimme Diagnose war?

Zum ruhigen Atmen - weil das immer gebracht wird... ich kann mir vorstellen, wenn der Gedanke nun da ist, dass jetzt eine endgültige Tat vollbracht wird, dass dann derjenige ruhig wird - und somit auch ruhig atmet. Für ihn ist das, was er nun tut, eine "Lösung". Und damit wird er ruhig.
 
Claudia, nein. "Mord" ist für mich, wenn jemand bewusst entscheidet, ein anderes Menschenleben auszulöschen.
Darum gibt es ja den "erweiterten Selbstmord" - zum Unterschied vom "Mord".
Ich denke nicht, dass der junge Pilot dachte... "So, jetzt bringe ich jemand um.", sondern dass das eine Verzweiflungstat war, möglicherweise sehr spontan. Vielleicht ist ihm das, was der Arzt ihm sagte, durch den Kopf gegangen, samt Krankmeldung. Dürften ja sogar zwei Ärzte gewesen sein. Zwei Krankmeldungen, die er zerrissen hat.

Im Düsseldorfer Spital ging es nicht um Depression, aber um zwei Untersuchungen zwecks Diagnose. Was, wenn das eine schlimme Diagnose war?

Zum ruhigen Atmen - weil das immer gebracht wird... ich kann mir vorstellen, wenn der Gedanke nun da ist, dass jetzt eine endgültige Tat vollbracht wird, dass dann derjenige ruhig wird - und somit auch ruhig atmet. Für ihn ist das, was er nun tut, eine "Lösung". Und damit wird er ruhig.

Wenn ich jemanden im Affekt -was es gerichtlich ja eh nicht mehr gibt- umbringe hatte ich es auch nicht zwingend vorher schon vor, Mord ist es dennoch.

Nimm dir bitte nochmal mein Beispiel mit dem Krankenwagen und deinem Mann ... würdest du dann auch hinterher sagen "ach, die hatte es ja nicht geplant meinen Mann zu töten, es war kein Mord"?

Egal wie !!! ich einen Menschen töte, ob nun geplant oder nicht, für mich ist es Mord. Ok, eine sog. fahrlässige Tötung gilt noch ... wenn mein Auto warum auch immer -Reifen platzt zb.- ausgleitet und dann damit andere Verkehrsteilnehmer raufrutschen usw. und dann sterben, denn sowas plane ich nicht oder mache es mit Absicht.
 
auch wenn der juristisch korrekte begriff bei bewusster vorgehensweise "erweiterter suizid" wäre
wäre es in meinen augen -nur mal so als mensch- massenmord und nebenbei suizid, weil nein...keiner kann das recht/die macht an sich reissen, "nur" weil es ihm schlecht geht, das leben anderer menschen, vieler kinder, gar zwei babies darunter, aus zu löschen.
da ist erweiterter suizid ein viel zu sanftmütiger fachbegriff
(wenn er nicht wahnvorstellungen hatte...)
 
Nach dem Germanwings-Absturz stand für die Ermittler schon nach 48 Stunden fest, was an Bord geschah. Doch die Behörden hatten nur unvollständige Informationen - und ließen sich offenbar zu Aussagen drängen.

Der Ablauf widerspricht allen Regularien einer neutralen Aufklärung eines Flugzeugabsturzes.
Bei anderen Abstürzen oder Zwischenfällen verstreichen Monate, bis erste Untersuchungsergebnisse veröffentlicht werden und teilweise Jahre bis zum Abschlussbericht. :idea:

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panorama/d/6383982/darum-sollte-man-skeptisch-sein.html
 
Nebst Mord und fahrlässiger Tötung gibt es auch noch den Totschlag !

Und ich versteh nicht wieso das so unwahrscheinlich erscheint, dass der regelmäßig geatmet hat, vielleicht hat er ja auch was eingeworfen ?
 
Nach dem Germanwings-Absturz stand für die Ermittler schon nach 48 Stunden fest, was an Bord geschah. Doch die Behörden hatten nur unvollständige Informationen - und ließen sich offenbar zu Aussagen drängen.

Der Ablauf widerspricht allen Regularien einer neutralen Aufklärung eines Flugzeugabsturzes.
Bei anderen Abstürzen oder Zwischenfällen verstreichen Monate, bis erste Untersuchungsergebnisse veröffentlicht werden und teilweise Jahre bis zum Abschlussbericht. :idea:

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panorama/d/6383982/darum-sollte-man-skeptisch-sein.html

Unsinn, für die Ermittler steht noch gar nichts fest. Der französische Staatsanwalt gab die PK, weil Informationen an die amerikanische Presse weitergespielt wurden. In F ist dazu das System ganz anders als bei uns-dieses Statement ist ganz klar erst der Anfang langer Ermittlungen. :rolleyes:
 
auch wenn der juristisch korrekte begriff bei bewusster vorgehensweise "erweiterter suizid" wäre
wäre es in meinen augen -nur mal so als mensch- massenmord und nebenbei suizid, weil nein...keiner kann das recht/die macht an sich reissen, "nur" weil es ihm schlecht geht, das leben anderer menschen, vieler kinder, gar zwei babies darunter, aus zu löschen.
da ist erweiterter suizid ein viel zu sanftmütiger fachbegriff
(wenn er nicht wahnvorstellungen hatte...)

So etwa meinte ich das. Selbstmord ist mir zu sanft, und ungerecht gegenüber all denjenigen, die bei ihrem Suizid nicht so rücksichtslos vorgehen.

Immer vorausgesetzt, es war wirklich ungefähr so, wie jetzt berichtet wird!

Auch eine plötzlich sich verschlimmernde Psychose ist eigentlich keine Entschuldigung. Zwischendurch ist man auch als Schizophrener zb durchaus klar und krankheitseinsichtig, und das immer wieder bzw über längere Zeit. Eine Person, die sich verantwortungsvoll gegenüber ihrer Umwelt verhält, würde in so einer Phase dann dem Arbeitgeber gegenüber zugeben, was Sache ist, damit der dann dafür sorgt, dass man nichts mehr anstellen kann.

Also bleibt scheinbar nur mehr, es war ihm entweder egal, was schon schlimm genug ist, oder er wollte es sogar so?

Wie gesagt, vorausgesetzt die Berichte stimmen mit dem tatsächlichen Ablauf überein. Ich täte mir wünschen, dass es nicht so war.
 
Psychische Krankheiten bringen aber oft mit sich, dass jemand nicht krankheitseinsichtig ist bzw. er glaubt er bekommt das selbst in den Griff. Und wenn einem z.B. eine Stimme suggeriert du musst in den Berg fliegen, sagt die Stimme nicht dazu übrigens da hinten sitzen noch 149 andere und berücksichtige das bitte bei deinem Handeln ....


Das einzige was mich an dem ganzen irritiert - soferne alles so stimmt wie bis dato berichtet - ist , dass es in Europa die 2 Personen-Regel im Cockpit nicht gibt. Da hat einer der "Experten" gemeint, das bringe nichts weil wenn einer was anstellen will schaltet er den zweiten aus, durchaus richtig :rolleyes:, aber dann kann er auch gleich den Piloten ausschalten und muss nicht warten bis ein anderes Crew-Mitglied im Cockpit ist.
 
Auch eine plötzlich sich verschlimmernde Psychose ist eigentlich keine Entschuldigung. Zwischendurch ist man auch als Schizophrener zb durchaus klar und krankheitseinsichtig, und das immer wieder bzw über längere Zeit. Eine Person, die sich verantwortungsvoll gegenüber ihrer Umwelt verhält, würde in so einer Phase dann dem Arbeitgeber gegenüber zugeben, was Sache ist, damit der dann dafür sorgt, dass man nichts mehr anstellen kann.

naja, nicht sicher, wenn er stimmen bzw befehle glaubte gehört zu haben bzw zu bekommen. da kann es leicht passieren dass er glaubt, er führt den teufel an bord und rettet die welt wenn er das flugzeug mitsamt der weltbedrohung zum absturz führt...die anderen als kollateralschaden empfindet.
also schizophrenie würde mord relativieren...
er könnte die krankenschreibung auch darum zerrissen haben, weil er die diagnose nicht glaubt sondern an einen höheren auftrag...
schizophrenie wäre wirklich ein sonderfall, damit wäre er kein mörder, nichtmal selbstmörder sondern definitiv unzurechnungsfähig.
 
Psychische Krankheiten bringen aber oft mit sich, dass jemand nicht krankheitseinsichtig ist bzw. er glaubt er bekommt das selbst in den Griff. Und wenn einem z.B. eine Stimme suggeriert du musst in den Berg fliegen, sagt die Stimme nicht dazu übrigens da hinten sitzen noch 149 andere und berücksichtige das bitte bei deinem Handeln ....


Das einzige was mich an dem ganzen irritiert - soferne alles so stimmt wie bis dato berichtet - ist , dass es in Europa die 2 Personen-Regel im Cockpit nicht gibt. Da hat einer der "Experten" gemeint, das bringe nichts weil wenn einer was anstellen will schaltet er den zweiten aus, durchaus richtig :rolleyes:, aber dann kann er auch gleich den Piloten ausschalten und muss nicht warten bis ein anderes Crew-Mitglied im Cockpit ist.

Die 2 Personenregel gibt es aber doch nicht deshalb, weil man befürchtet hat, daß ein Pilot ausrasten könnte, sondern deshalb, weil es eine ganze Menge Flugzeuge gibt, die nicht mit einer Kamera vor der Kanzeltür ausgerüstet sind. Da soll die 2. Person dann durchs Guckloch schauen, ob wirklich nur der Richtige wieder rein will.
 
@ newt, in einer akuten Phase natürlich nicht. Aber dazwischen, irgendwann dazwischen, da könnte man Einsicht zeigen und den Pilotenschein abgeben. Zumindest wünsche ich mir das, und die meisten Menschen werden es auch so halten.
 
@ newt, in einer akuten Phase natürlich nicht. Aber dazwischen, irgendwann dazwischen, da könnte man Einsicht zeigen und den Pilotenschein abgeben. Zumindest wünsche ich mir das, und die meisten Menschen werden es auch so halten.

Piloten müssen eine starke Persönlichkeit und Selbstkontrolle mitbringen , sonst würden sie weder Auswahlverfahren noch Ausbildung schaffen , und starke Persönlichkeiten sind tunlichst dazu angehalten keine Schwäche zu zeigen.

Tatsache ist dass menschliches und technisches Versagen unser ganzes Leben begleiten, meistens gehts gut, manchmal nicht ...
 
@ newt, in einer akuten Phase natürlich nicht. Aber dazwischen, irgendwann dazwischen, da könnte man Einsicht zeigen und den Pilotenschein abgeben. Zumindest wünsche ich mir das, und die meisten Menschen werden es auch so halten.


ein schizophrener akzeptiert eine derartige diagnose gleichermaßen bereitwillig wie du.
er hat seine ganz eigene realität.
die frau von der ich erzählt habe, die "vom obama anweisungen über youtube-musikvideos bekommt" akzeptiert die diagnose seit 3-4 jahren nicht. sie glaubt es sind alle zu dumm und erkennen ihre wahrheit bzw die wichtigkeit ihrer höheren aufträge nicht...
 
Ich komm noch aus einer Zeit wo die Cockpittüre während des gesamten Fluges offen war , wo Passagiere auch durchaus mal ins Cockpit kommen durften um sich das alles mal anzuschauen ...

Es gibt keine Sicherheit , jedes Sicherheitssystem eröffnet andere Sicherheitsrisiken ....
 
Was wäre gewesen, wenn der Pilot nicht pinkeln hätte müssen? Was, wenn früher oder später? Oder war es fix, dass er 20 - 30 Minuten nach dem Start sofort pinkeln gehen muss? Das wäre aber die Voraussetzung für die Planung.
Und dass das alles nur Zufall war? (Regel Nr. 39!)

Der eine geht pinkeln, der andere denkt sich "hey cool, bring ich mal schnell uns alle um"?

Was wenn die Türe nur aufgemacht wurde, weil Kaffee geliefert wurde und eh beide ev. betäubt im Cockpit waren? Die Flugbegleiter merken den Sinkflug - denke das merkt man in der Kabine - und versuchen ins Cockpit zu kommen..... Erst zögerlich, dann vehement...
Dafür spricht mMn, dass so lange keine Panik herrschte.

Wenns so war. Ich glaub das alles nicht so, wie es derzeit dargestellt wird.


Zu den verschiedenen Tötungsdelikten (juristisch):

erweiterter Suizid
Körperverletzung mit Todesfolge
fahrlässige Tötung
Totschlag
Tötung auf Verlangen
Mordversuch
Mord
 
Zuletzt bearbeitet:
Der eine geht pinkeln, der andere denkt sich "hey cool, bring ich mal schnell uns alle um"?

"Hey cool" wird er sicher nicht gedacht haben. Eher "Jetzt oder nie!"
Möglich, dass er aufgrund der Erkrankung oder des ärztlichen Befundes schon längere Zeit Suizidgedanken hatte. Dass aber dann - gerade als der Pilot pinkeln ging - DIE Gelegenheit sah - und da eher nicht an all die Menschen hinter ihm dachte - das kann ich mir bei derartigen Erkrankungen vorstellen.
Das ist dann innerhalb der Erkrankung ein Spontanentschluss - einhergehend mit einer Art "Erleichterung" - von daher würd ich die ruhige Atmung sehen.

Dass er in so einer Situation nicht an die Menschen hinter ihm denkt - ich glaube, in diesem Moment gibt es nur ihn und seine Erkrankung, bzw. die Folgen, die die Erkrankung mit sich bringt (Flugverbot).
 
Ein guter Artikel dazu heute im Spiegel:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/...rden-in-der-branche-verdraengt-a-1025983.html

"Mord" ist anders. Was aber tatsächlich ist... das System ist krank.
Nicht nur in der Luftfahrt. Psychische Erkrankungen sind noch immer tabu. Dazu gehört die Furcht vor dem Geächtetwerden der Umwelt, des beruflichen Umfeldes. Der Jobverlust (der junge Pilot hätte vielleicht nie wieder fliegen dürfen....wie geht man denn damit um?).

Und ja - die Betroffenen können ihre Erkrankung oft super vor den Mitmenschen verbergen. Gestern war irgendwo im Fernsehen eine Psychiaterin zu hören... die Umwelt bekommt meist gar nichts mit. Außer die nächsten Angehörigen.
Möglicherweise wussten Freundin und Eltern von den Problemen des jungen Mannes. Nur - wie verhalten? Sein Leben zerstören? (denn das hätte bei dem Flugzeugfreak wohl so ausgesehen) Hätten sie die Dienststelle des jungen Mannes informieren sollen?

Ich denke, wenn sie es wussten, vermuteten, waren sie in einem inneren Konflikt. Melden oder nicht melden? Seinen Lebenstraum zerstören oder hoffen, dass eh nix passiert?

Ich glaube, DAS ist das Dilemma - und hier wäre unsere gesamte Gesellschaft gefordert. Diese Menschen - samt den Erkrankten - nicht im Regen stehen lassen.

Es liegt die Schuld nicht nur an EINEM Menschen (hier der junge Co-Pilot) sondern an einem gesamten System.
 
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