Du hältst wohl wirklich alle anderen Hundehalter für Vollidioten.
Wenn Luckynori der Meinung ist, dass ihr Hund was von Kontakt an der Leine hat, musst du ihr/ihm - ohne die Umstände zu kennen - unbedingst beweisen, dass er/sie ganz sicher falsch liegt. Was geht dich das eigentlich an? Traust du Luckynori nicht zu, dass sie ihren Hund einschätzen kann? ... Nein, mich wundert es immer weniger, dass Hunde in der Öffentlichkeit so negativ gesehen werden.
Ich halte sicher nicht alle Hundehalter für Vollidioten und würde das auch nie schreiben. Und ohne die Umstände genauer zu kennen, kann ich weder voll zustimmen zu dem was sie schrieb - noch dem voll wiedersprechen, deshalb schrieb ich: , dass es sein KANN - und nicht, es IST sicher so....
Ich kenne sehr viele HH, die sich total verschätzen und erlebe es sehr oft, wie sich das Verhalten von scheinbarer Freude langsam in Frust steigert durch das nicht ausleben können der "freudigen Erregung" , weil sie ja an der Leine weiter mitgenommen, anstatt losgelassen werden. Dann noch ein paar ungute Begegnungen und so entstehen manche Leinenaggressionen.
Durch beschnuppert werden oder schnuppern lassen ganz sicher nicht. Mag sein, dass meine Hunde nicht mehr Nutzen davon haben, als zu lernen, entspannt und angemessen damit umzugehen.
Entweder sie können es oder nicht. Du schreibst selbst, dass sie kein Problem damit haben, oder? Dann passt aber das "den Nutzen haben, zu lernen, entspannt und angemesen damit umzugehen" nicht.
Dass Hunde an der Leine keinen Kontakt mehr haben dürfen ist ein ziemlich neumodisches Phänomen: Bis vor 10/15 Jahren war es selbstverständlich, dass Hundebesitzer Zeit genug für einen höflichen Austausch der Visitenkarten ihrer Hunde hatten. Leinenaggressive Hunde gab's damals äußerst selten
Wer schreibt denn, dass sie das nicht mehr haben dürfen?
Es geht nicht darum, JEDEN Leinenkontakt zu unterbinden, sondern RÜCKSICHT zu nehmen, auf Hunde, die NICHT gelassen sind, die ein Problem damit haben, aus welchem Grund auch immer und darum, vernünftig damit umzugehen. Nicht jeden Pöbler hinlassen, nicht einem möglicherweise körperlich eingeschränkten Hund, der vielleicht Schmerzen hat, zuzumuten, angesprungen und bedrängt zu werden oder einem Hund, der an der Leine schon mehrfach gebissen wurde oder auch fremden Hundehaltern, die gerade üben, dass ihr Hund lernt, nicht bei jeder Hundesichtung unkontrolliert loszustürmen, einen Strich durch die Rechnung zu machen - nur weil man selbst auf seiner Meinung beharrt und sie dem fremden HH aufzwingt, indem man seine eigenen Hunde einfach nicht sichern mag.
Meine Hunde haben gelernt (bzw. wieder lernen dürfen), solchen Hunden aus dem Weg zu gehen oder ihnen zu kommunizieren, dass sie nicht streiten wollen. Nicht mal der "böse" Nachbarhund, der durchaus einige Hunde ernsthaft verletzt hat, hat meine Hunde je ernsthaft verletzt.
Wie jetzt?
Aus dem Weg zu gehen - oder zu kommunizieren?
Aus dem Weg gehen, wie Hund das vielleicht selbst entscheiden würde GEHT AN DER LEINE NICHT! Und auch Kommunikation ist ander Leine nur sehr minimal möglich, denn da gehört unter Umständen vielleicht ein groooooßer Bogen zur Kommunikation und das ist unmöglich neben befahrenen Strassen, ebenso wie Spielaufforderungen zu Rennspielen.
Der "böse" Nachbarhund hat Deine nie ernsthaft verletzt - aber leicht schon?
Meine werden gar nicht verletzt, dafür sorg ich.
Sprichst du von Wölfen oder Haushunden? Und nicht mal Wölfe suchen die Konfrontation. ... Oder sollte CM doch recht haben? Aber wenn man natürlich unangemessene Aggression oder erlernte Hilflosigkeit für artgerecht hält...
Hab ich in diesem Zusammenhang was von unangemessener Aggression oder erlernter Hilflosigkeit als artgerecht geschrieben???? DU interpretierst da was in meine Beiträge, was nicht drinsteht.
Wo genug Raum vorhanden ist, wird Konfrontation vermieden. Wo es zu beengt wird, wird gerauft - aus dem Grund, weil der MENSCH den Lebensraum zu sehr einschränkt und damit Aggressionen fördert. Von "natürlichem Verhalten" kann man in diesem Zusammenhang nicht sprechen.
sebulba, Ich vertrete die Ansicht, zum Wohle der einzelnen Hunde (nicht nur meiner eigenen), sollten wir HH gegenseitige Rücksichtnahme pflegen.
Da können wir uns sehr schön ein Beispiel an den Wölfen in freier Natur nehmen - oder auch an sozial kompetenten Hunden, die konfliktvermeidend einen großen Bogen um andere Hunde machen würden, sofern sie sich nicht in "ihrem eigenen Revier" befinden und/oder angeleint sind.
Doch leider ist aus Hundesicht die Gegend, in der man regelmässig unterwegs ist, für viele Hunde aus ihrer Sicht "ihr Revier" und das kollodiert mit dem Revierempfinden vieler anderer Hunde.
Da nehme ich meine Verantwortung wahr, meine Hunde so zu führen, dass wir konfliktvermeidend und nicht Revier verteidigend unterwegs sind.
Nicht nur im Bezug auf meine Hunde, sondern auch im Bezug auf HH mit ihren Hunden.
Konfliktvermeidend aus HUNDESICHT ist es NICHT, zu jedem direkt hinzulaufen, der an der Leine hängt.
Da frag ich mich gerade: Wie empfindet es zB ein Hund, wie EvaJen ihre Hündin beschreibt, die freiwillig NIEMALS zu einem fremden Hund hingehen würde, wenn sie angeleint ist, keinen Bogen laufen und die begegnung vermeiden kann - wie geht`s dabei dieser Hündin, wenn sie auf einem Spaziergang ständig an der Leine bedrängt und konfrontiert wird?
Früher gabs weniger Leinenaggressionen meinst Du?
Früher gabs weniger Hunde, die sich ein Revier teilen mussten. Da gabs demenstprechend auch weniger Konfliktsituationen - weniger Stress - weniger Situationen, in denen Hunde bedrängt wurden - also auch weniger Leinenagro, klar.
Aber früher ist früher und heute ist heute. Ich bin im Hier und jetzt unterwegs. nicht im früher, wie man es sich vielleicht wieder wünschen würde.
Und mit dem HEUTE müssen meine Hunde zuerechtkommen. Die haben nur dieses eine Leben und das sollen sie so gut wie möglich leben. Jeden einzelnen Tag.
Und das sieht so aus, dass wir angeleint durch die Siedlung gehen, wenn wir nicht mit dem Auto rausfahren, um ins Gelände zu kommen, wo sie freilaufend ihren Spaß haben, ihre Triebe artgerecht ausleben dürfen (zB Jagdersatzspiele), und wo wir als geschlossene 4erGruppe miteinander unterwegs sind.
Denkst Du, die haben es nötig, mit anderen Hunden "zu spielen", um sich als Hund fühlen zu können?
Klar gibts immer wieder zufällige Treffen, in denen sie mit anderen direkten Kontakt haben, aber sie beenden Spiele ziemlich schnell mit Desinteresse, weils ihnen lieber ist, wenn wir weiter ziehen und uns miteinander beschäftigen und sie ungestört schnüffeln, markieren und "jagen" dürfen.
Jeder von ihnen KANN bei Leinenkontakten vollkommen ruhig und gelassen bleiben, der Terrier noch nicht so, denn der möchte rennen und toben und JA, spielen. Wobei sehr deutlich ist, dass er im Spiel seine und die Grenzen des anderen feststellen will - nicht einfach nur aus Spaß. Der kann sich da richtig reinsteigern. Der war NICHT sozialisiert, als er hier ankam, aber dafür kann er nichts und ich auch nicht. Er hat viel dazugelernt, nämlich, wie man konfliktvermeidend agieren kann, anstatt, wie es anfangs seine Wahl war, konfrontativ kämpfend mit Artgenossen umzugehen.
Auch alle drei KÖNNEN gleichzeitig an der Leine ruhig bleiben und sich beschnüffeln lassen.
ABER, ich weiß nicht, ob Dir das Wort Rudeldynamik etwas sagt - das kann unter Umständen für die rankommenden Hunde Konflikt bedeuteten - und drei gegen Einen wäre nicht fair.
Also nehme ich als Verantwortlicher die Gestaltung solcher Situationen in die Hand und tue das, was in der Natur das verantwortliche, erfahrene Tier tun würde: Ich kläre auf konfliktvermeidende Art und Weise und lasse es nicht zu, dass es zu Beißereien kommt - auch nicht zu solchen, wo sie "nur leicht verletzt" werden..