Aber Fettsucht hat doch immer einen Anfang, und dort sollte angesetzt werden und nicht erst wenn es zu spät ist mit xy kg zu viel an den Rippe.
Da habe ich leider Gottes noch kein Verständnis dafür.. dafür, dass man zu spät eingreift. Aber ich bin auch noch nie in einer Suchtsituation gewesen..
Ich würde von mir behaupten, ich war/bin süchtig nach essen.
Das gefühl, mir eine Leberkässemmel oder Pizza zu holen war unvergleichlich. Der gedanke an die Befriedigung quasi. Bekam ich das nicht, war ich unzufrieden. Ich habe mich aber oft geschämt dafür, also für das kaufen einer Leberkässemmel. Auch vor meiner Freundin. Es war mir angenehmer, wenn sie (nicht übergewichtig) auch eine Leberkässemmel isst, als wenn ich alleine eine esse. Habe ich dann verzichtet, nur weil sie keine/nichts wollte.. das fühlte sich so schlimm an??
Habe ich diesen Hunger mit was gesundem zu stillen versucht, änderte sich meistens mein gemütszustand. Ich muss aber auch ehrlich gestehen: ich habe nicht oft ernsthaft versucht, das zu tun.
Ein Apfel oder ein Joghurt konnte mir das nicht geben.
Sowas ist furchtbar und ich verstehe, wenn jedem das verständnis dazu fehlt, warum man nicht einfach obst/gemüse/joghurt essen kann statt irgendwas fettigem.
Ich verstehe es selbst nicht so richtig.
Bei Sachen wie Pizza und Burger konnte ich oft erst aufhören, wenn mein Magen sooo voll war dass ich mich nichtmal mehr rühren konnte.
Ich mochte das gefühl nicht und habe es immer bereut.
Es gibt da ganz große unterschiede zwischen Dicken Menschen.
Heute habe ich das noch immer, dass ich eigentlich Pizza, schnitzel usw WILL, ich aber meistens widerstehe. Das gefühl der leere dann, bzw diese bloße gier auf das zeug, ersetzt sich nun nach und nach mit stolz wenn ich widerstehe.
Ich hab jetzt irgendwie im Kopf, dass ich das zeug kenne, zu genüge gegessen habe, dass andere Sachen meinen Bauch auch füllen und mich zufrieden machen können.
Es gibt tage, da denk ich mir, meine Güte, wieso nicht schon früher? Es ist so einfach. Ich trinke wasser und tee, ganz selten gönn ich mir ein Glas Cola zum essen, mich stört bereits die viele Kohlensäure, ausserdem macht Cola/Limo so durstig, dass ich mindestens einen viertel Liter wasser darauf noch brauche, also total unnötig. Meine Ernährung habe ich komplett umgekrempelt. Es kommt mir so leicht plötzlich vor, ich habe nicht das gefühl ich MUSS verzichten, ich habe das gefühl, ich tue das freiwillig und so ist es auch.
Dann gibts aber wieder tage wo ich mnir denke, geh bitte, wozu mach ich das? Mein Körper wird nie wieder schön sein. Ob ich fett und hässlich bin oder meine haut hängt und ich unter 100 Kilo wiege ist aber auch schon egal... Solche gedanken lasse ich einfach nicht mehr zu. Ja, ich bereue es dass ich nicht früher die reißleine gezogen hab. Mein Körper ist jetzt ein Mahnmal quasi, bzw ich mache ihn zu dem. Vielleicht kann ich dem irgendwann einmal etwas gutes abgewinnen.
Wenn es nicht so schwierig wäre, eine Therapie machen zu können, würde ich diese möglichkeit in anspruch nehmen. Ihc weiß, dass mein Gewicht mit meiner Psyche zu tun hatund ich hoffe einfach, dass ich da selbst herauskommen kann.
EDIT:
ICh habe/hatte mit 2 Süchten in meinem Leben zu kämpfen. Zigarettensucht und eben diese Essucht.
Ich habe die erfahrung gemacht, für mich persönlich, dass man am ehesten dran bleibt, wenn man möglichst vielen leuten davon erzählt. Wenn man die richtigen LEute dafür wählt, sagen die dann nicht "was willst du? abnehmen? schaffst du nicht" sonder "super, viel erfolg.." "und? wie siehts bei dir uas, hast du was erreicht?" "toll, jetzt sieht man es schon." "mach dir keinen Kopf darüber dass du 2 KG zugenommen hast, du schaffst das!" das tut einfach nur gut