Europa und die EU

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Der Putsch dürfte laut Nachrichten aufgehalten worden sein.
Die Menschenleben, die er gefordert hat und vielleicht noch kosten wird ... Hinrichtungen? ... sind ein Wahnsinn!

Aber es ist alles so unüberschaubar. Weiß jemand über die genauen Beweggründe des Aufstandes Bescheid?

Dass das Regime unter Erdogan zu kritisieren ist, ist ja keine Frage, aber sowas?
Ja, die Welt ist nun doch ein wenig komplexer als schwarz-weiß, und die Grenzlinie zwischen gut und böse nicht immer zwischen verschiedenen Seiten und Interessenvertretern zu ziehen.

Erdogan nicht gut zu finden (was übrigens auch immer mehr Türken tun) heißt nicht, dass man einen Militärputsch begrüßen oder Gülen oder die Aktionen der PKK gut finden muss. - All das scheint mir auch eher dem Wunsch nach einer Vereinfachung geschuldet, oder ist (je nach dem, wer es äußert, ebenfalls der Ausdruck politischer Interessen.

Das Gerücht Erdogan, würde sich nach Deutschland absetzen wollen, wurde übrigens von Al-Arabiyya gestreut (dem Medienhaus der Familie Saud - nur damit man das besser einordnen kann). Entsprechend begrüßt wurde der Putsch von den Regimes in Ägypten und Syrien. - Die arabischen Regimes "mögen" Erdogan aus denselben Gründen nicht so gern, wie viele Europäer: weil er sich auf das osmanische Reich beruft, das in der kollektiven Erinnerung vieler, als "besser" als die englisch-französische Kolonialisation, und auch "besser" als gegenwärtige Zustände tradiert wird.

Erdogan selbst scheint (aus einem mittlerweile fast schon typischen Reflex heraus) Gülen für den Militärputsch verantwortlich zu machen (wollen). - Deshalb die Entlassung von Richtern und Staatsanwälten. Bevor man aber dessen Partei ergreift, sollte man aber bedenken, dass seine Organisation strukturell (wenn auch ideologisch nicht so konservativ) mit den Muslimbrüdern zu vergleichen ist. - Es wäre (oder muss man gar schon sagen: ist?) also wahrscheinlich falsch, die jetzt in den Untergrund zu drängen (wie man es in Ägypten jahrzehntelang mit den Muslimbrüdern gemacht hat - mit den bekannten Folgen).

(Die Quaida agiert übrigens im Jemen ähnlich: sie "unterstützt" die notleidende Bevölkerung - vermutlich nicht aus einem humanistischen Impetus heraus.)

Das war ja nicht der erste Militärputsch in der Türkei, dass die Bevölkerung, den nicht will, hat vielleicht gar nicht soviel mit Erdogan zu tun (er wird ja auch von den Oppositionsparteien abgelehnt).
 
Conny, dass der IS nun behauptet, der Täter wär einer der Seinen gewesen ..... no na net. Was Besseres kann ihm ja gar nicht passieren. Denn - was ereignet sich denn jetzt? Sofort springen nicht nur französische Politiker auf den Zug auf - dass es sich um eine Tat im Namen des Terrorismus handelte - und wie gefährlich der IS und ähnliche Gruppen denn nicht seien. Das, was IS und Konsorten wollen... Unsicherheit erzeugen, Stärke demonstrieren ("Seht her, wir sind noch immer stark und gefährlich!") - das gelingt ihnen somit. Obwohl dieser - möglicherweise reine Amoklauf - gar nicht unter islamistischen Einflüssen stattfand.
Natürlich ist es vom IS "klug", das nun auf die eigenen Fahnen zu heften. Damit kann er wunderbar Unsicherheit, Angst des Westen vor dem IS, verbreiten. Hat erreicht, was er wollte... weitere Verunsicherung (wie ist das nun in Frankreich mit dem Aufruf zum Reservistendienst?)....jeder Muslim wird nun noch viel rascher unter "Generalverdacht" sein ("Man kann ja nie wissen - wie man sieht, kann sich auch unter Leuten, die bisher nicht im Verdacht standen, zum IS zu gehören, so einer befinden und als Terrorist entpuppen...")

Genau das will der IS ja. Darum ist es SEHR klug von ihm, nun diese Tat auf seine Fahnen zu heften....
 
Ja, die Welt ist nun doch ein wenig komplexer als schwarz-weiß, und die Grenzlinie zwischen gut und böse nicht immer zwischen verschiedenen Seiten und Interessenvertretern zu ziehen.

Erdogan nicht gut zu finden (was übrigens auch immer mehr Türken tun) heißt nicht, dass man einen Militärputsch begrüßen oder Gülen oder die Aktionen der PKK gut finden muss. - All das scheint mir auch eher dem Wunsch nach einer Vereinfachung geschuldet, oder ist (je nach dem, wer es äußert, ebenfalls der Ausdruck politischer Interessen.

Das mag auch so sein, mir zieht´s trotzdem alles zsamm, wenn vom Regierungschef bis zum einfachen Bürger die Worte "Demokratie" und "Erdogan" im gleichen Atemzug genannt werden....dieser "Putsch" war derart dilettantisch...immerhin hat die Türkei eines der am besten ausgerüsteten Militärs...dass sogar Türkeikenner verblüfft reagieren und nicht gross dazu Stellung nehmen wollen.

Erschreckend ist für mich auch, wie einfach Erdogan die Leute auf die Strasse rufen konnte...selbst die Auslandstürken sind seinem "Ruf" gefolgt, was völlig unverständlich ist, da sie nicht in der Türkei leben. Diese ganze Vorgehensweise erinnert schon sehr frappant an unser braunes Manderl von einst....auch damals gingen viele mit, obwohl sie nicht überzeugt waren...und jeder weiss, wie es ausging.

Die Türkei gehört nicht zur EU, und ich hoffe ganz stark, dass das auch so bleibt.
 
Das mag auch so sein, mir zieht´s trotzdem alles zsamm, wenn vom Regierungschef bis zum einfachen Bürger die Worte "Demokratie" und "Erdogan" im gleichen Atemzug genannt werden....dieser "Putsch" war derart dilettantisch...immerhin hat die Türkei eines der am besten ausgerüsteten Militärs...dass sogar Türkeikenner verblüfft reagieren und nicht gross dazu Stellung nehmen wollen.

Erschreckend ist für mich auch, wie einfach Erdogan die Leute auf die Strasse rufen konnte...selbst die Auslandstürken sind seinem "Ruf" gefolgt, was völlig unverständlich ist, da sie nicht in der Türkei leben. Diese ganze Vorgehensweise erinnert schon sehr frappant an unser braunes Manderl von einst....auch damals gingen viele mit, obwohl sie nicht überzeugt waren...und jeder weiss, wie es ausging.

Die Türkei gehört nicht zur EU, und ich hoffe ganz stark, dass das auch so bleibt.

das sehe ich auch so...abgesehen davon finde ich auch, das es sehr erstaunlich ist, wie unfähig dieser Putschversuch durchgeführt wurde....das gibt schon sehr zu denken....
 
Der Putsch dürfte laut Nachrichten aufgehalten worden sein.
Die Menschenleben, die er gefordert hat und vielleicht noch kosten wird ... Hinrichtungen? ... sind ein Wahnsinn!

Aber es ist alles so unüberschaubar. Weiß jemand über die genauen Beweggründe des Aufstandes Bescheid?

Dass das Regime unter Erdogan zu kritisieren ist, ist ja keine Frage, aber sowas?

Das Militär in der Türkei gilt als "Wächter" damit die Trennung von Staat und Religion bestehen bleibt...Erdogan betreibt ja genau das Gegenteil...und will die Türkei wieder islamisieren, deshalb gibt es ja so viele Gegner in der Armee und auch bei Richtern und Journalisten...die kann Erdogan jetzt sehr bequem abservieren...ich bin ja kein Fan von Verschwörungstheorien, aber das was da als Putschversuch gelaufen ist, ist so auffällig unfähig, das ich mich echt frage..wer da wirklich dahinter steckt..und vor allem...wie schnell Erdogan die Schuldigen verhaften lies...ist noch auffällliger...

Für mich sieht das wirklich nach Inszenierung aus...Gute Nacht Türkei...kann man da nur sagen..
 
Die Türkei gehört nicht zur EU, und ich hoffe ganz stark, dass das auch so bleibt.


nichts desto trotz hat die türkei immens starken einfluss auf die EU, denn wenn der erdogan die 2 millionen? flüchtlinge rausschmeisst dann ähm öäääh, tjoa...
der kann sie auf schiffe setzen und alle in die EU entsenden -ja kann er
drum auch stehen alle ganz stramm hinter ihm

man darf aber nicht außer acht lassen dass er gewählt ist,gewählt ist gewählt ist gewählt, sein volk will ihn
wenn menschen die demokratie demokratisch abwählen dann staunen wir sehr, aber eine andere kultur ist eben eine andere kultur

fakt aber ist, ein bürgerkrieg in der türkei hätte fatale folgen für europa
es wurden viele diktatoren getötet und ihre länder ins chaos gestürzt

dass soldaten geköpft wurden, finde ich erkenntnisreich
ebenso dass wenn erdogan sagt auf die straße mit euch, dies auch in wien geschieht
hmmmm...
 
Von Demokratie weit entfernt
Zu den Gerüchten, wonach der türkische Präsident Erdogan den inzwischen niedergeschlagenen Putsch inszeniert habe, kann Özkaraca nichts sagen. "Aber das ist alles sehr merkwürdig. Aus der Historie betrachtet, wäre das Militär nicht so dilettantisch vorgegangen." Diese Aktion, die eine relativ kleine Gruppe angezettelt habe, habe keine Aussicht auf Erfolg gehabt. Auch habe der Geheimdienst von nichts gewusst. Für den 52-jährigen Politiker ist klar: "Für Erdogan ist die Wirkung positiv. Das war gewissermaßen sein Reichstagsbrand, der seine Macht stärkt." Dem Ziel eines Präsidialsystems sei er näher gekommen.
Özkaraca ist tief erschüttert über die Ereignisse. "Ich bin sehr traurig über die Opfer und für das Land", sagt er. Die Türkei sei vor 15 Jahren auf einem so guten Weg gewesen. "Jetzt hat sie sich von Demokratie und Rechtsstaat weit entfernt. Die Türkei strebt nicht mehr in den Westen." Er fürchtet, dass die gegenwärtige Situation einen Krieg auslösen könnte.
Obwohl wir wissen das die Türkei KEIN RECHTSSTAAT IST, finde ich es umso ungeheuerlicher wie die westlichen Länder immer wieder suggerieren das die Türkei unter Erdogan ein Rechtsstaat ist und diese auch wieder herzustellen sei.

http://www.berliner-zeitung.de/poli...m/&originalReferrer=https://www.facebook.com/

Es wird immer deutlicher wie die EU in jeglicher Hinsicht versagt, es ist ein verlogener Haufen. Ich möchte so gerne verstehen, warum? Warum hält die EU an Erdogan fest? Der Flüchtlingsdeal kann es nicht sein, denn diese Rückendeckung läuft lange vor dieser Krise.
 
Die EU braucht die Türkei , oder willst die Millionen Flüchtlinge, die in der Türkei sind, in der EU haben ? Oder willst dass es dort auch kracht und dazu noch Millionen Türken in die EU strömen ? Glaubst die EU ist glücklich darüber dass sie von einer Türkei unter Erdogan gewissermaßen abhängig ist ?
 
Die EU braucht die Türkei , oder willst die Millionen Flüchtlinge, die in der Türkei sind, in der EU haben ? Oder willst dass es dort auch kracht und dazu noch Millionen Türken in die EU strömen ? Glaubst die EU ist glücklich darüber dass sie von einer Türkei unter Erdogan gewissermaßen abhängig ist ?

NEIN, die EU braucht die Türkei NICHT. Nur weil uns suggeriert wird, wir müssen wegen der Flüchtlinge gegenüber Erdogan loyal sein, man hätte gar nicht erst dazu kommen lassen sollen, man hätte es NUR WOLLEN müssen. Grenzen zur Türkei zu Punkt
 
Umgedreht wird ein Schuh daraus. Sowohl die USA als auch die EU liefern Waffen an Diktatoren wie Erdogan.
Die Türkei unter Erdogan seine Fittiche ist quasi ein IS Staat und das die Amis solche Gruppierungen schon immer unterstützt hat, ist bekannt. Auch das solche Leute von der CIA ausgebildet werden, hat sich lange herumgesprochen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im übrigen hätte Europa schon vor 1492 dicht machen sollen, keiner kommt rein, keiner geht raus, dann wären uns auch die bösen Amerikaner erspart geblieben .... ich bin mir allerdings nicht sicher ob Europa dann überhaupt noch von Europäern besiedelt wäre ...
 
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