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Therapiehunde
Tiere helfen Menschen – Tiere lassen Menschen länger und besser leben – Tiere schenken Menschen mehr Lebensqualität – solche Äusserungen hört man immer öfters. Deshalb wurde nun eine Idee verwirklicht und der «Therapiehund» wurde ins Leben gerufen.
Wie beim Blindenhund sind die Anforderungen hoch; sicheres Wesen, Nervenfestigkeit. Für die Ausbildung sind Unterordnung und Appell nötig. Nach erfolgter Prüfung durch den Leiter können die Hunde ihre Einsätze beginnen. Einsatzorte sind meistens Alters-und Pflegheime. Es ist unglaublich zuzusehen, wie Hunde auf ältere, an Rollstühle gebundene und behinderte Menschen ganz ungezwungen zugehen. Diesen Menschen gibt der Hund das Gefühl, dass das Leben für einen kurzen Moment wieder lebenswert ist.
Therapiehund Rocco - Rottweiler im gemeinnützigen Einsatz
Rottweiler sind als Therapiehunde im Einsatz
Bereits im Jahre 2003 konnten wir über Rottweilerhündin Lara (Besitzerin Brigitte Baur, Mümliswil) berichten. Frau Baur hat ihre Hündin zum Therapiehund ausgebildet und kann zwischenzeitlich wöchentliche «Einsätze» in diversen Altersheimen ausweisen. Inzwischen ist dieses Therapiehundeteam ein fester Bestandteil im Heimalltag von älteren Menschen geworden, die Lara nicht mehr vermissen wollen.
Von einem weiteren SRC-Mitglied - Daniela Biedermann, Krankenschwester 2565 Jens - wurde mir kürzlich mitgeteilt, dass sie mit ihrem ca. 4-jährigen Rottweilerrüden Rocco ebenfalls die grosse Herausforderung «Therapiehund» geschafft hat. Nach längerer und sehr intensiver Ausbildung von Meisterin und Hund hat das Team den Eignungstest beim Schweizerischen Schäferhund-Club SC mit anschliessender Ausbildung bestanden. Die Ausbildung zum Therapiehundeteam beansprucht Zwei- und Vierbeiner gleichermassen. Die Beziehung Hundeführer-Hund ist ein wichtiges Kriterium. Der Hund muss sich an unsanfte Berührungen sowie ungewohnte Bewegungsmuster und Laute gewöhnen. Das Team ist im Wohn- und Pflegeheim Frienisberg, nahe Seedorf BE, im Einsatz. Die Heimbewohner freuen sich jede Woche erneut auf den Besuch des pelzigen Therapeuten Rocco. Rocco ist in kurzer Zeit ein guter Freund aller Insassen geworden. Fällt einmal die Visite aus, ist die Enttäuschung der älteren und zum Teil gebrechlichen Leute sehr gross. Der Heimleiter Jürg Fuhrer hat schon lange gespürt, dass die Anwesenheit eines Therapiehundes den Bewohnern sicher gut tun würde. Jürg Fuhrer hat auch festgestellt, dass sonst eher in sich gekehrte Heimbewohner beim Auftauchen von Rocco aufblühen und den Hund mit ihren Augen anblinzeln und mit zittrigen Händen über den Kopf und über das weiche Fell von Rocco streicheln. Aufgrund dieser Tatsachen hat er sich schnell entschlossen, das Team Daniela/Rocco einzustellen und das Projekt zu realisieren. Was heisst einstellen: Die Arbeit von Daniela und Rocco wird unentgeltlich ausgeführt, dies zum Wohle der Heimbewohner und um der Bevölkerung aufzuzeigen, dass Rottweilerhunde auch in solchen Diensten gute Arbeit leisten. Er, Rocco, der 45 kg wiegt, ist nicht nur ein Schmusekumpan, nein er arbeitet konzentriert mit Menschen im letzten Lebensabschnitt und bringt diesen sehr viel Freude und Lebensqualität.
Grundsätzlich eignen sich fast alle Hunderassen als Therapiehunde. Entscheidend ist der gute Charakter. Das Tier muss menschenbezogen, verschmust, ruhig, sicher, wesensfest und «normal» im Kopf d. h. nervenfest und wenn möglich verfressen sein.
Wüsste Rocco wie heilsam seine Medizin bei diesen alten Leuten ist, würde er dafür wohl ein horrendes Honorar verlangen; er ist aber nach getaner Arbeit zufrieden mit einem Spiel mit seiner Hundeführerin und mit einem gefüllten Fressnapf.
Corinne Gosetti, Öffentlichkeitsarbeit - Schweiz. Rottweilerhunde-Club SRC
Therapiehund im Kindergarten: Deutscher Schäfer zum Anfassen
Die kleine Sarah hat sich eng an die Kindergärtnerin geschlungen. Draia, eine sechsjährige Schäferhündin, steht in der Mitte, darum herum 20 Kinder des Kindergartens Sutz. Sie sind gleich alt wie das braun-schwarze Tier. Mit gespannten Blicken warten die Schützlinge, was jetzt geschieht. Draias Frauchen, Nicole Kopp, verteilt allen Kindern ein Hundebiscuit, das sie nacheinander dem Hund füttern. Nur Sarah will nicht. Draia und Kopp sind ein ausgebildetes Therapiehundeteam (siehe Kasten).
«Wer ist grösser? Der kleine Nils oder Draia?», fragt Kopp in die Runde. Die Antwort ist einstimmig: «Nils!» Draia springt hoch und stützt sich mit den Tatzen auf Kopps Schultern ab. «Wer ist jetzt grösser?» Im Chor: «Draia.»
Ein grosses Tier mit grossen Zähnen und langen Krallen: Es muss mit Respekt behandelt werden. Staunend und etwas ängstlich begutachten die Kinder Draias Gebiss. Ist es möglich, dass dieser Hund, der sich so brav streicheln lässt, plötzlich zuschnappt? «Nein, er beisst nicht», versichert Kopp.
Auf dem Rasenplatz vor dem Schulhaus in Sutz wird herumgetobt. Doch etwas ist heute anders als sonst: Ein Hund ist mit dabei. Dies ist besonders den Schülerinnen und Schülern in den Klassenzimmern aufgefallen. Sie kleben nun alle am Fenster und schauen dem Wettrennen zwischen Draia und den Kindern zu. Die Hündin gewinnt immer- ausser wenn sie den Start verpasst.
Die Kinder drängeln. Alle wollen mindestens zwei Mal gegen Draia antreten. Alle ausser Sarah. Sie sitzt immer noch abseits und hält einen Sicherheitsabstand zum Hund ein. «Ich habe Angst vor den Hunden, weil sie bellen», sagt sie. Die Hundetherapie soll unter anderem dazu beitragen, den Kindern die Angst vor Hunden zu nehmen.
Draia ist offensichtlich erschöpft, nachdem sie zehn Mal das Spielzeug apportiert und damit «Seilziehen» mit den Kindern gespielt hat. Sie liegt auf dem Boden und keucht. «Was machen wir, wenn wir heiss haben?», fragt Kopp. Zehn Hände jagen in die Höhe. Ein kleiner Junge gibt zur Antwort: «Wir ziehen unsere Kleider aus.» Da ein Hund aber keine Kleider ausziehen kann und nicht durch sein Fell schwitzt, mache er dies durch die Tatzen und die Zunge, erklärt Kopp.
Wer will Draia bürsten? Sarah will nicht, auch nicht mit der Kindergärtnerin zusammen. Zwei andere Mädchen übernehmen den Job. Alle wollen den Hund nochmals anfassen. Auf einmal steht auch Sarah auf, geht auf Draia zu und berührt sie. Überglücklich geht sie in die Runde zurück. Sie hat zum ersten Mal in ihrem Leben einen Hund berührt.
Judith Schmid
Nicole Kopp und ihre Hündin Draia
jus. Nicole Kopp und ihre Schäferhündin Draia sind seit einem Jahr im Einsatz. «Ich bin durch Ueli Luginbühl vom Schweizerischen Schäferhund-Club darauf gekommen», sagt Kopp. Luginbühl ist Präsident des Ausschusses «Therapiehundeteam». Bevor Kopp mit der Ausbildung zum Team beginnen konnte, wurde Draia geprüft. «Die Therapiehunde dürfen auf keine Weise Aggressionen zeigen», erklärt sie, sonst seien sie eine Gefahr für die zu therapierenden Menschen. Draia bestand den Test und die Ausbildung konnte beginnen. Kopp besuchte mit ihrem Hund ein Wochenseminar im Tirol. Die Ausbildung kann aber auch in Nachmittagsseminaren absolviert werden. Diese finden in Zürich statt.
Bis jetzt waren Kopp und Draia in einem Altersheim, in Kindergärten und Schulen im Einsatz. «Entweder geht es darum, Kindern die Angst vor dem Hund zu nehmen oder durch das Tier an eine Person heranzukommen», sagt Kopp. «Viele Leute werden durch Draias Anwesenheit auch getröstet». Im Krankenheim Mett zum Beispiel betreuten die zwei eine alte, blinde Frau. Sie wollte Draia immer berühren und ihr Fell spüren. «Wenn sie weinte und Draia in ihre Nähe kam, hat sie aufgehört», erzählt Kopp.
Die Therapiehundeteams werden zudem in der Psychiatrie, in Gefängnissen, Sonderklassen und mit Behinderten eingesetzt.
Quelle: Bieler Tagblatt - Text: Judith Schmid, Foto: Olivier Gresset
http://www.therapiehunde.ch/DOG_2_2008.pdf und noch ein Link...
Egal welche Hunderasse, es kommt auf den Halter an, ob der Hund sich gut entwickelt...es kommt auf die Prägung an, auf die Sozialisierung und Erziehung..