Ich nehm jetzt mal ein Beispiel her. Die Sindy mit der Petra. Die beiden werden NIE und WOLLEN nie an einem Turnier teilnehmen. Ihnen machts einfach Spaß gemeinsam als Team etwas zu unternehmen, ganz zwanglos. Die haben beide eine irre Freude daran. Da ist's wurscht!
Es ist nie wurscht. Spaß und Freude werden die auch an einem Training haben, daß System hat und bei dem darauf geachtet wird, daß das Training ordentlich und sicher abläuft.
Bei mir trainieren viele Leute erstmal nur "just for fun". Kaum einer kommt und sagt: "Ich will Weltmeister werden!" Aber: die "zukünftigen Weltmeister" und die "Just for fun"-Leute erhalten dasselbe Basistraining. Plötzlich sind beide in einer fortgeschritteneren Gruppe und sehen, daß da was geht. Und dann sind schon viele "Just for fun" - Leute auf den Geschmack gekommen - und haben später selber Wettkämpfe gewonnen.
Ich hab selber mit Diabolo an den Agility Geräten herumgegurkt. Der hat irren Spaß daran gehabt. Durch den Reifen springen, ein paar Hürden... Dafür hab ich keinen Trainer gebraucht.
Das ist aber noch lange kein Agility, sondern Spaßhüpfen über Hürden. Agility ist es erst dann, wenn man in der Lage ist einen Hund flüssig und möglichst fehlerfrei über einen Parcours zu führen.
Grundsätzlich halte ich die Arbeit an Geräten für Anfänger ohne Trainer für bedenklich. Was machtst man denn als Anfänger, wenn einem der Hund vom Steg oder von der Wippe fliegt? Nicht nur die Verletzungsgefahr, auch das (theoretische und praktische) Wissen um mögliche Überlastungen des Hundes und auch darüber, wie man verschiedenen Individuen von Hunden etwas beibringt, bzw. wie man Probleme (z.B. der Hund macht etwas nicht oder nicht mehr, der Hund hat Angst usw.) löst, gehören zur Arbeit am Agility-Parcours.
Ein Trainer für die Schutzarbeit muß 3 Sparten beherrschen und einen selbst ausgebildeten Hund in die höchste Klasse gebracht haben, beim Agilitytrainer reichen zwei Seminare (wobei ein Teil des dort vermittelten Wissens sich um Verbandsstrukturen dreht, was dem ÖKV scheinbar viel wichtiger ist, als eine möglichst umfangreiche praktische und theoretische Ausbildung) und das Bestehen einer kleinen Prüfung (im eigenen, dem Hund bestens bekannten Gelände, mit einem Richter, der meist speziell für solche Veranstaltungen eingeladen wird und der möglicherweise auch noch das eine oder andere Hindernis (z.B. Wippe oder Slalom - natürlich nach unauffälliger Vorabinformation durch den Veranstalter) wegläßt, weil ein bestimmter Hund damit Probleme hat usw.) mit einem fertigen Hund.
Meiner Ansicht nach müßte eine
Mindestanforderung an den Agilitytrainer lauten, einen selbst ausgebildeten Hund mehrfach in der Klasse 2 fehlerfrei geführt zu haben, natürlich die entsprechende theoretische und praktische Aubildung absolviert UND zusätzlich die Ausbildung zum Unterordnungstrainer gemacht zu haben!!! Denn der Agilitytrainer muß auch in der Lage sein, an Defiziten im Grundgehorsam des Hundes zu arbeiten, bzw Lösungsmöglichkeiten für auftretende Probleme parat zu haben.
Weiters gehören für mich noch dazu: Ausbildung im Bereich Ausdrucksverhalten und Triebverhalten, Wissen über Lerntheorie, usw, und so fort.
Vergleich mit Pferde: wenn ich nur ausreiten möchte auf einem sehr ruhigen, geländesicheren altem Pferd, dann reichts wenn ich die absoluten Grund Basics (Parade am linken Zügel, rechts mit dem Schenkel zeichen geben) kann damit ich das Pferd lenke. Bei einem Dressurreiter mußt da net ausgebildet werden dafür. Solangst halbwegs oben sitzen kannst, passt das. Du mußt das Pferd ja net durch nen Military Track schleifen, sondern hoppelst einfach durch die Gegend damit.
Das wäre dann vergleichbar mit Alltagshandling eines Hundes, maximal BGH 1, aber sicher nicht mit Agility - da würde der Vergleich mit Springreitern oder Military Reitern besser passen.
LG, Andy