Eben, und wenn der NUR die Trainerprüfung hat und sonst nix und ich möchte ernsthaft Agility trainieren um auf Turnieren zu starten, dann geh ich dort net hin.
Irrtum, Du gehst von falschen Voraussetzungen aus. Eine gute Ausbildung hat nix damit zu tun, ob man später mal auf Turniere gehen will. Denn gerade im Anfängerbereich passieren immer die größten Schei*aktionen mit den Hunden.
Jeder Hund und jeder Hundeführer haben das Recht auf die bestmögliche Grundausbildung - und jeder Hundeführer sollte diese Maxime auch als Verpflichtung seinem Hund gegenüber ansehen.
Denn nichts ist schlimmer, als zu sehen, wie verzweifelt Hunde oft versuchen, entweder den völlig unzureichenden bzw oft widersprüchlichen Anweisungen ihrer Hundeführer nachzukommen, oder wie oft sie sich ins Übersprungs- bzw. Beschwichtigungsverhalten flüchten, weil sie die duch die fehlerhafte Ausbildung enstandenen Konflikte nicht mehr bewältigen können.
Zu mir kommen immer wieder Leute, deren Hunde sogar von sogenannten "geprüften Trainern" ausgebildet wurden und die rein gar nichts mehr machen, weil sie so abgestochen wurden.
Da werden tolle Hunde verunsichert und so verpfuscht, daß man dann mindestens ein Jahr braucht, um den Mist, den ein Ahnungsloser in den Hund hineingearbeitet hat, wieder herauszubringen (und eine Restunsicherheit bleibt Dir für das ganze weitere Hundeleben erhalten
).
Wie will Dir denn ein "Trainer" ein Problem bei der Slalomausbildung lösen helfen, der selbst nie einem Hund den Slalom beigebracht hat? Das ist einfach nur lächerlich. Kann Dir jemand das Reiten korrekt beibringen, der nie auf einem Pferd gesessen hat? Ein geprüfter Reitlehrer wird - so nehme ich jedenfalls an - zumindest selber Reiten können müssen, oder? Ob er jetzt am Audi-GP teilnimmt oder nicht, ist dabei nicht wichtig. Wichtig ist aber eine gute Basisausbildung, auf man später eventuell aufbauen kann.
Und in Deinem speziellen Fall: die Agility-Ausbildung für Teams, bei denen der Hundeführer ein Handicap hat, erfordert sicher einiges an Erfahrung. Denn in so einem Fall muß tatsächlich der Trainer in der Lage sein, sehr viele Hilfestellungen zu geben.
Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ich zu einer "Prüfung" mit einem fix und fertig ausgebildeten Hund antrete, dem ich niemals die verschiedenen Hindernisse beibringen mußte (von der richtigen Führung in verschiedenen Sequenzen ganz zu schweigen, denn Agility ist weit mehr, als nur geradeaus zu laufen), oder ob ich mit einem selbst ausgebildeten Hund antrete, dem ich alles selbst von der Pike auf beigebracht habe - und mir auch bei auftretenden Problemen die Lösungen selbst erarbeiten mußte.
So gscheit sollte jeder Hundehalter sein um mal zu fragen wie es mit Turniererfolgen etc aussieht.
Einzelne Turniererfolge sind gar nicht das Thema, aber ein Trainer, der diesen Namen auch verdient, sollte zumindest nachweisen können, daß er mit einem selbst ausgebildeten Hund in der Klasse 2 regelmäßig fehlerfreie und einigermaßen flotte Läufe zusammenbringt.
Keine Prüfung macht einen guten Trainer. Zumindestens nicht die Prüfungen so wie sie jetzt sind.
Da hast Du recht. Aber Erfahrung ist ein wichtiger Baustein, ja ein Teil des Fundaments, über das ein Trainer verfügen sollte.
Ich würd wirklich gerne wissen WARUM das bei der Agility Prüfung anders gehandhabt wird. Kanns sein das man Agility als Hundesport noch immer nicht ernst nimmt? So nach dem Motto "is eh wurscht obs der Trainer selber kann, über Hürden hüpfen kann eh jeder Hund".
Die Beantwortung dieser Frage würde ein seeeeeeeeeehr langes Posting erfordern.
LG, Andy