Seniorenclub, Heinz Conrads und Löwingerbühne kenn ich auch. Hab ich aber mehr "zwangsweise" gesehen. Meine Favoriten waren eben doch "Spotlight" und "Ohne Maulkorb". Überhaupt war "Spotlight" ein Highlight für mich und meine Freundlinnen. Am nächsten Tag konnte man dann mit ihnen über die Musik oder Stars diskutieren. Und wir haben uns jeweils bei irgendjemanden zu Hause getroffen, um miteinander die "neuesten" Platten zu hören. Die alten 45 Scheiben, wo nur die A-Seite interessant war. Oder der "Mundl". War das eine Aufregung. Dass man sowas im Fernsehen zeigen konnte.
Im Radio gabs "Autofahrer unterwegs" und für uns "jungen" eben Ö3. Nur Samstag abend wechselten wir auf, ich glaub, Ö Regional. Da gabs "Tanzmusik auf Bestellung". Da konnte man eine Postkarte hinschicken mit einem Musikwunsch und seine/n Liebste/n grüßen lassen.
In der Schule haben wir auch am Anfang und am Schluß gebetet und natürlich hing ein Kreuz an der Wand. Und es war selbstverständlich, dass wir aufstanden, wenn der Lehrer ins Zimmer kam. Und es war auch selbstverständlich, dass man tat, was der Lehrer sagte. Außerdem hatte er "immer" recht. In der Volksschule durften wir nur mit Füllfeder schreiben und die ersten Tintenkiller die es gab, musste man noch mit Spucke befeuchten und wir durften sie eigentlich nicht verwenden. Und auch ich hab noch Steno und Maschinschreiben gelernt. Taschenrechner durften wir erst in der Berufsschule verwenden. Sehr viel früher gabs die noch gar nicht.
Gespielt haben wir alles mögliche. Gummihüpfen,Tempelhupfen, Ball, "Versteinern" oder "Mit welcher Farbe darf ich rübergehen" oder so ähnlich. Mein erstes Fahrrad hatte auch ein Trittbrett und mein zweites war ein Klapprad. Rollschuhe hatte ich natürlich auch und die dazugehörigen aufgeschlagenen Knie. Kein Mensch kannte damals Knie-, Ellbogen- und Handgelenksschutz. Auch Fahrradhelme waren unbekannt.
Da ich immer schon ein bissl wie ein "Bub" war, hab ich irrsinnig gern mit Autos und Cowboy und Indianer gespielt. Und mein Held war Zorro.
In Urlaub waren wir im damaligen Jugoslawien oder in Jesolo. Überhaupt Italien war ein Traum für mich. All die süßen Italiener. Ich war ganz verliebt in einen Kellner namens "Antonio". Der hat sich sicher abgehaut über mich damals 12jährige und ich hab eine Zeit lang fast nur Adriano Celentano Lieder gehört.
Als ich noch kleiner war, war mein erster Schwarm Heintje. Ich war überzeugt, dass ich den einmal heiraten werde. Und ich kannte all seine Lieder auswendig, denn gesungen hab ich immer schon gern.
Das Buch "Wickie, Slime und Paiper" besitze ich natürlich auch.
Als Helmi kam, war ich schon älter. Auch bei Dschi Dschei Wischer. Und Nutella hab ich ebenfalls geliebt. Das hat sich bis heute nicht geändert. Ebenfalls zur Lieblingsnascherei zählten die Besdorp Schokolade und Manner Schnitten. Die mag ich übrigens auch heute noch sehr gern.
Meine ersten Zigaretten waren ehrlich gesagt die heimlich "gestohlenen" von meiner Oma. Ich glaub, das waren Falk oder so. Die ersten gekauften waren "Milde Sorte". Ich weiß heute noch, dass die damals 11,- Schilling gekostet haben.
Autos hatten wir verschiedene. Am meisten kann ich mich an Opel Caravan, Ford Taunus und einem VW Bus erinnern. Ich saß damals sogar vorne. Ohne Sicherheitsgurt. Die gab es ja noch gar nicht. Wenn wir in Urlaub fuhren lag ich immer auf der Rückbank und hatte geschlafen. Ebenfalls ungesichert.
Ach ja, der Russischkurs im Fernsehen. Die Dame mit der strengen Frisur und sehr dominanten Stimme. Hatte mir sogar die Unterlagen dazu besorgt und sogar ein paar Brocken russisch gelernt. Das selbe dann bei italienisch.
Und natürlich die Sendung mit Vivi Bach. Wie hieß die doch gleich. Wünsch Dir was oder so? Und wie hieß er? Mein Gedächtnis lässt mich schön langsam in Stich. Ich weiß nur, dass diese Sendung auch manchmal von Skandalen behaftet waren. Ich erinnere mich noch an die komplett durchsichtige Bluse der einen Teilnehmerin und an das Auto, welches samt Familie in einem Pool versenkt wurde und die sich befreien mussten. Da war ich mit meinen Eltern live als Zuschauer dabei.
Und der "Goldene Schuss" mit Vico Torriani und die legendären: "der Kandidat hat 99 Punkte". "Dalli, Dalli" kam erst etwas später.
Und nicht zu vergessen die "Sisi" - Filme. Da schmolz ich dahin.
Panoptikum war immer sehr interessant und es gab auch eine Sendung mit Vorschau auf Kinofilmen mit Frank Hoffmann. Ich glaub, die hat "Trailer" geheissen. Überhaupt sind früher die Filme in den Kinos viel länger gelaufen, als heute. Die Stars waren damals Paul Newman, Alain Delon, Jean Paul Belmondo, Steve Mc Queen, Dustin Hoffmann, Charlton Heston, Robert De Niro, Faye Dunaway, Jane und Peter Fonda, Robert Redford, Sean Connery, Roger Moore, Marlon Brando usw.
Horrorfilme hab ich auch schon immer geliebt. Z.B. ""Der Exorzist", "Suspiria" usw. Mein erster Horrorfilm im Kino war ein Zombiefilm. Ich glaub der hieß "Vodoo-die Schreckensinsel". Da hab ich mich sogar mit 18 oder so noch gefürchtet und die Schreckensszene mit dem Auge und dem Holzstück ging mir nie mehr aus dem Sinn. (Die, die ihn kennen, wissen vermutlich, was ich meine).
Einkaufen gingen wir anfags auch zum Greißler, Milchmann oder Fleischhauer. Und es wurde täglich nur das gekauft, was man brauchte. Rahm und Schlagobers musste man beim Greißler einen Tag vorher bestellen. Und die gabs nur in kleinen, braunen Flascherln. Und Fru Fru gabs auch manchmal. Auch in diesen Flascherln. Zum Trinken gabs manchmal Himbeersaft, ansonsten Leitungswasser. Deswegen trink ich das heute noch am liebsten gegen den Durst. Obst und Gemüse gabs nur zur Saison und nicht wie heute, wo man immer alles bekommt. Dafür haben z.B. die Erdbeeren wirlich noch als solche geschmeckt. Und Kirschen, Äpfel, Birnen und Zwetschken und Co. vom Baum im Garten, den wir zum Glück hatten. Es wurden noch Marmeladen und Obst eingekocht, selbst Schnaps gebrannt und es gab auch "Hollerkoch". Und wie schon erwähnt "einbrennte Hund", Erdäpfelgulasch, oft Suppen, Grieskoch und Sonntags den legendären Schweinsbraten oder Schnitzel. Die Geschäfte sperrten um 18 h, samstags um 12 h und hatte man was vergessen, gabs sonntags keine Möglichkeit, sich was zu holen. Auch nicht an Tankstellen. Auch Pizzaservice oder sowas gabs natürlich nicht. Meine erste Pizza hab ich sowieso erst so mit 18 oder 20 gegessen. Vorher kannte man die gar nicht bei uns.
1977 eröffnete der erste McDonalds am Schwarzenbergplatz. Das war eine Sensation, dass es "sowas von Amerika" nun auch bei uns gab.
Bald gabs bei uns so in der Art, einen kleinen "Supermarkt", wo man manche Sachen schon in Selbstbedienung nehmen konnte. Als dann der erste Billa kam, wo alles schon abgepackt war, musste man sich erst daran gewöhnen.
Die Eiskästen, in denen man das Eis in die unterste Lade geben musste, damit der Kasten gekühlt wurde, kenne ich nicht mehr, aber meine Mama hat mir öfter davon erzählt.
Als ich klein war, musste die Wäsche auch noch von Hand ausgekocht und auf der Waschrumpel gewaschen werden. Sehr mühsam. Dafür hat man das Gewand aber auch öfter angezogen. Irgendwann hatte meine Oma dann eine Waschmaschine, die aber noch nicht schleudern konnte. Dazu hatte sie eine "Zentrifuge". So ein tonnenförmiges Ding, wo man die klatschnasse Wäsche reingab, den Deckel mit einem Hebel zumachte und dann wurde die Wäsche da drinnen "geschleudert". Das hat mir immer so gut gefallen, weil das Ding dabei so herumgehüpft ist.
Ich hatte das Glück, dass ich schon mit Telefon, Radio, Plattenspieler, Magnetofonband (ob das junge Leute noch kennen?) und Fernseher aufgewachsen bin. Meine Oma jedoch hatte noch ein riesiges schwarzes Telefon, das an der Wand hing. Fernseher gabs zuerst natürlich nur in schwarz/weiß und wenn man ein-, aus-, umschalten oder lauter drehen wollte, musste man natürlich aufstehen, weil es natürlich keine Fernsteuerung gab. Und Senderausfälle und Störungen gab es immer wieder mal.
Auch Stromausfälle. Bei Gewittern oder auch ohne ersichtlichen Grund. Die Erwachsenen hat es immer geärgert und ich hab mich gefreut, wenn überall Kerzen herumstanden, damit man was sieht.
Die "Extrem-Miniröcke" sind mir auch sehr wohl bekannt. Mein Opa hat mich immer gefragt, was ich da für einen Gürtel anhabe. Einen hab ich mir sogar aufgehoben und ich pass auch heut noch hinein. *stolzbin*, würde ihn aber natürlich nie mehr anziehen.
Fernsehsendungen wie Dallas und Denver Clan und Austo Popper wie Falco, Fendrich und Co kamen erst so in den 80ern. In meiner Jugend waren das eher Wolfgang Ambros, Georg Danzer, Peter Cornelius, Arik Brauer, Heinrich Walcher, Drahdiwaberl, Schmetterlinge usw.
Ach ja, eine "Nachteule" war ich immer schon.
lg desertrose