eine schöne geschichte:
meine yenn und ich haben ja des öfteren unsere "auseinandersetzungen" ... aber es kam ein tag, wo ich wusste, wie sehr ich ihr vertrauen kann ...
es war ein kalter wintertag, wir sattelten die pferde und wollten einen kleinen ausritt machen. mein ex und ich ritten zu einem befreundeten stall wo wir zwei freunde abholten und tja die eine bildete sich ein, unbedingt zu ihren eltern zu reiten. ich gab meinen bedenken ausdruck, weil es im winter schnell finster wird und ich wusste, dass diese ortschaft schwer zu erreichen ist, du hast vielen stark befahrenen straßen (nicht zuletzt der S 31) auszuweichen bzw. auch zu queren. naja, sie setzte sich durch. es war schon der horror als wir in eine gasse kamen, die steil bergab ging, die seeeeehr schmal war, die spiegelglatt war und wo kinder mit ihren schlitten hinunterrauschten, wo links und rechts fenster und türen aufgingen, weil die pferde gehört wurden. ich konnte nicht mal absteigen, es war so glatt ich hätte mich nicht auf den beinen halten können ... yenn war leader-pferd, sie war souverän, cool und achtete auf jeden schritt ... sie trug nicht nur mich sicher hinunter, sie führte auch die anderen hinunter. endlich bei den eltern der kollegin angekommen, öffnete sich der himmel und frau holle schüttelte dicke flocken herunter, man sah nix mehr vor lauter weiss. ich ließ den anderen nur noch schnell den tee austrinken und wir waren sofort wieder unterwegs: die dunkelheit kündigte sich an, wir waren nicht beleuchtet und die schneedecke wuchs mit erschreckender geschwindigkeit.
dann meinte einer noch, er kennt eine abkürzung durch den wald (ich weigerte mich unbeleuchtet auf der straße zu reiten) ... die führte uns geradewegs in einen sumpf, ich schrie nur mehr zurück die anderen sollen so schnell wie möglich umdrehen, schnappte mir den nächsten ast, damit ich vom pferd kam, ayenne tat sich leichter, ohne mich am buckel aus der misere rauszukommen - als das vorbei war, ging ich eine strecke zu fuss, damit sie sich erholen konnte, aber sie war einfach cool, es wurde dunkel, man sah nix mehr - ausser die weisse schneedecke, wir wussten nicht wo wir waren, wir wussten nicht, wo der weg ist, wir wussten nicht, was unter der schneedecke ist ... doch meine früheren einsamen touren durch das gesamte umliegende gebiet hatten mich geschult und ich fand anhaltspunkte, ich gab ayenne nur mehr die richtung und sie suchte sich den weg selbst .... genauso souverän schritt sie voran, ohren aufmerksam gespitzt und cool und die anderen hinter ihr nach .... und wir erreichten eine ortschaft, von da an kannten wir den weg nach hause haargenau ... es war seeeehr spät, als wir zum heimatlichen stall kamen und als wir auf die straße kamen (nur 50 m mehr zum stall) waren wir eingeschneit: die reiter und die pferde hatten eine dicke schneedecke über sich, die leute in den autos sahen uns an, als ob yeti persönlich dahergeritten käme ...
zu hause gabs natürlich extra ration, dicke einstreu, trockenrubbeln und verwöhnen .... und ich sagte danke!
ich liebe diesen geruch, die geräusche und das szenario, wenn nach einem ritt die pferde im stall stehen, zufrieden ihr futter kauen ... es gibt nichts friedlicheres und heimlicheres für mich!