naja, dann gliedere ich mich auch mal ein. die pferdeliebe ist ein "erbgut". es gibt eine linie in unserer familie, die sind durch die bank vom pferdevirus infiziert. meine mutter und mein stiefvater hatten mit tieren überhaupt nix am hut und vom reiten wollten sie nix wissen.
im urlaub (da war ich so ca. 10), wurde ich dann auf einen haflinger gesetzt und auf diesem mit einer gruppe in die prärie geschickt!
es war eine katastrophe ... da beschloss ich, reiten zu lernen. naja, ich kam in einen pseudo-reitstall (es gab damals keine möglichkeiten bei uns), okay so grundbegriffe ... aber sonst. der stall war voll mit ausrangierten schulpferden, die kamen und gingen - je nach gesundheitszustand ... ich lernte vielleicht nicht reiten, aber ich lernte viel über diese tiere und ich lernte sie über alles schätzen und habe dann sehr viel dazu beigetragen, dass die pferde in diesem stall ihre ordnung hatten und ein viel lebenswerteres leben. es gab aufeinmal stundenweisen koppelgang, es wurde täglich ausgemistet, es wurden tränken installiert, ich ließ unbekannte und auch so manche bekannte nicht mehr allein ausreiten, ich investierte meine gesamte freizeit (hatte ja noch einen job) in diesen stall und verliebte mich in ein pferd, das ich laska genannt hatte. alt, hässlich ... aber so viel persönlichkeit, es dauerte so lange, bis sie mir ein zeichen der zuneigung eingestand, sie war ein pferd, das resiginiert hatte, okay heute da morgen dort, heute du morgen ein anderer ...
ich hätte sehr viel geld bezahlt, aber sie wurde mir nicht verkauft, weil sie mittlerweile zu wertvoll für den stall war, ich war selber schuld, ich hatte aus laska ein gutes pferd gemacht ... es kam irgendwann zu einem riesenstreit und ich musste gehen ... am selben tag fand ich meine kim - ohne zu suchen. eine schwarze traberstute und der teufel persönlich, nicht angreifen, nicht putzen - sie hat gebissen, geschlagen, aufsatteln war jedesmal lebensgefährlich ... aber kaum war sattel und trensenzaum oben, war es vorbei! viel zeit zog ins land und kim und ich wir haben uns "zusammengestritten", sie war für mich eine großartige lehrmeisterin - nicht nur was pferde anbelangt, sondern für das leben: ich lernte gegenseitiges akzeptieren, lernte, dass veränderungen nur durch liebe und geduld geschehen und dass alles seine zeit braucht. sie ist ein großartiges pferd, welches mir zwei fohlen geboren hat. leider konnte ich durch einen persönlichen umstand keine drei pferde mehr halten und schweren herzens verkaufte ich ihre beiden töchter kismet und ginger. kismet habe ich leider aus den augen verloren, ginger ist mit zwei an einer schlundverstopfung gestorben ...
laska besuchte ich trotz des streites heimlich, sie wurde ausgenutzt und ich konnte nix dagegen machen. eines tages fand ich sie "zusammengeritten" im stall vor, ein bild des elends, das pferd wusste nicht mal wie es stehen sollte, so taten ihr die füsse weh, ich heulte, vor allem weil sie mir vertraut hat und ich sie im stich lassen musste - was man einem pferd nicht erklären kann. ich pflegte sie, aber sie war ausrangiert und als sie dann zum schlachtpreis verkauft wurde, konnte ich sie nicht kaufen, weil ich mir die erhaltung nicht leisten konnte.
mit kim hatte ich viele schöne jahre, viele wunderschöne ausritte und mehrtägige wanderritte und es war genau das, was dieses pferd auch wollte. vierecke jeglicher art, waren ihr verhasst, das pferd erstarrte zur salzsäule. doch irgendwann kam auch die zeit, wo ich kim in pension schickte, die alterswehwehchen begannen und mit ca. 25 ging sie in den ruhestand.
ich kaufte ayenne, eine schwarze araber-warmblutmischlingsstute (ich glaub, irgendwo ist auch noch ein pony drin
).
sie war dreijährig und hatte bereits ein fohlen bei fuss
und sie war schwerz verletzt. ich kaufte nur sie, ließ sie operieren, mit vier wurde sie von einem trainer westernausgebildet ... sie hat tolle gangarten und alles, aber sie war nicht kim, ich gab dem pferd keine chance ... oft ritt ich auf kleineren runden oder offiziellen anlässen auf kim ... ich hörte auf zu reiten, ich heiratete, dann ritt mein inzwischen ex-mann auf ihr, ... ich war orientierungslos ... irgendwann raffte ich mich auf, schickte ayenne nochmals zu einem trainer und nahm dann lange privatunterricht bei einer trainerin ... sie schaffte es, dass ich ayenne doch vertrauen lernte und dass wir beide einen konsens finden konnten ... dann wurde ich krank, ich hatte mit mir selbst zu kämpfen, ich war nicht fit, ich war steif ... und ich stellte das reiten wieder mal ein ... ayenne ist sehr intelligent, freut sich über jede beschäftigung, aber sie will auch immer ihren willen durchsetzen und die heftigkeit, mit der sie das versucht, das kann schon manchen abschrecken.
milo hat sie auf dem kurs mit viktor samwald erlebt.
wenn jemand mit ihr umgehen kann und auch dran bleibt, der hat ein wahnsinns-pferd unterm allerwertesten, aber wer ihr unterlegen ist, dessen verderben ist sie. das ist der grund, warum ich sie nicht verkaufen will/kann und warum ich auch keine passende reiterin finde.
so geniesst sie mehr oder minder ihre "frührente" und kim (die nun auch körperlich schon sehr alt ist) leistet ihr gesellschaft.
aber noch geb ich die hoffnung nicht auf, eines tages wieder so fit zu sein, dass ich wieder reiten kann.
hab ich schon wieder einen roman verfasst!