Hi, kenne besagten "Herrn" nur vom Hörensagen, aus Berichten und Foren. Gundsätzlich stößt er auf breite Ablehnung.
Meine Erfahring bei div. Hundeschulen ist war nicht so krass, doch Leinenruck und Co gibts nach wie vor. Leider. Natürlich ist nicht jeder Hund mit sanftem Zuspruch und Engelsgeduld und ständigem Verteilen von Leckerlies zu einem angenehmen Hausgenossen zu überreden. Meine Erfahrung ist aber auch, dass ZUERST die Besitzer lernen müssen, dann erst der Hund. Wie Massa richtig geschrieben hat, gehen oftmals die Besitzer erst dann zu Hundeschulen, wenn die K... am dampfen ist. Und erwarten sofortige Erfolg, die der Trainer zuwege bringt. Was natürlich nicht möglich ist, wenn sich der Besitzer und sein Verhalten, nicht ebenfalls sofort ändert!
Meine Erfahrung ist, dass die Hundebesitzer zuerst in Augenschein genommen werden müssten, ein langes Gespräch über Tagesablauf, Verhalten gegenüber dem Hund, bisherige "Erziehungserfolge" etc. geführt werden muss. D.h. zuerst müsste der Besitzer Anweisungen bekommen, was er an seinem Verhalten ändern muss, um überhaupt dem Hund etwas lernen zu können! Was allerdings fast schon wieder den Besuch eines psychologischen Semesters der Trainer erforderlich machen würde.
(was ich auch verlangen tät, denn es müssen ja immer Besitzer UND Hund "funktionieren" und meist krankt es am Besitzer, der falsche Vorstellungen hat, der falschen Ehrgeiz hat, der sich mit seinem Hund an Selbstbewusstsein stärken will, der einen Befehlsausführer braucht, der mitunter leider auch ganz einfach sadistisch veranlagt sein kann, etc.)
Glücklicherweise gibt es ja mittlerweile zig verschiedene Hundeschulen mit verschiedenen Herangehensweisen. Was mir bei allen abgeht, ist ein vertrauliches Gespräch mit dem Besitzer (Problemhundebesitzer die zu den entsprechenden, gut ausgebildeten Trainern gehen, ausgenommen).
Ich selbst habe einige Hundeschulen ausprobiert, mit einem nicht ganz alltäglichen Hund, der sensibler Erziehung bedarf und entsprechend unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
Die eine war ganz offensichtlich nach "alter" Methode, die andere extrem liberal.
Die eine hatte hauptsächlich Gebrauchshunde, die war neu, der Platz in meiner nähe, sah einfach schön aus. Meine kleiner Windhund war da mehr als fehl am Platz. Will mal, auch wenns langweilt
, die 2xlige Begegnung schildern. Ich war absoluter Neuling, dachte, es wäre gut, die Grundkommandos zu lernen und andere Hunde kennenzulernen. Hatte ja keine Ahnung und dachte, ich vertraue mal den erfahrenen Trainern. Dazu muss ich sagen, dass ich darauf pochte, dass mein Hund einer sensibleren Methode bedarf und auch in den Pausen spielen durfte, um ihre Sozialkontakte zu haben. Wurde mir zugesagt!
In der Welpengruppe war kein Platz mehr, also kam sie zu den Junghunden.
Was mir da an Besitzern und Hunden begegnete.... bedarf eines anderen Themas. Rotti, Dobi, Schäfer und co waren da vertreten, allesamt ihrer Hunde sichtlich nicht Herr. Alle, auch ich, standen in Reih und Glied, der Trainer gab Anweisungen, manche befolgten es. Manche nicht. Die wurden teils auf den Rücken gelegt, teils mit Leinenruck "bezwungen". Manche vom Besitzer selbst (nach Anweisung des Trainers), manche vom Trainer selbst. War meine Hündin zu Beginn noch offen und interessiert, sah sie dass innerhalb kürzester Zeit völlig anders, obwohl der Trainer noch gar nicht bei ihr war! Sie sah einfach die anderen Besitzer und Hunde und hatte schlichtweg Schiss! Dann waren wir an der Reihe, der Trainer kam tatsächlich wie ausgewechselt zu uns, offen, freundlich, ruhig, mit sanftem Ton... meine Hündin machte alles das, was sie zuvor gesehen hatte. Sitz, Platz, Steh. Sie zitterte am ganzen Leib, ich staunte über ihr Verhalten. Der Trainer, der jeden Hund anfasste, traute sich bei ihr nicht!
Das musste ich ihm zugute halten, er sah sofort, dass diese Hündin nicht reinpasste, ins "harte" Training, berührte sie nicht, meinte nur, die ist wirklich anders. Pause. Ich wartete auf die Spielminuten. Doch es gab Anweisung, die Hunde in den Zwinger zu sperren, kein Spiel untereinander.
Ich beschwerte mich, wollte sie nicht einsperren, doch er meinte, dass müsse jeder Hund, auch ein Windhund lernen. Die anderen Hundebesitzer machten sich lustig über die Tussie und ihren Hund... also probierte ich es kurz aus, sperrte sie in einen Holzkobel. Großes Geheul brach aus, wie ich mir dachte. Ich schaffte es nicht, nahm sie raus, ging spazieren mit ihr. (Wie gesagt, mein erster Hund!) Nächste Einheit folgte, gleiches Chema, gleiches Verhalten meines Hundes. Sie machte alles, was sie sah, dass von den anderen gefordert wurde. Ich ging mit mehr als gemischten Gefühlen nach Hause, mein Hund war nicht mehr ansprechbar, zitterte nur noch. Doch ich wollte es noch einmal versuchen. Meine Kleine wollte (schon beim ersten mal ) wieder nicht hineingehen, sträubte sich aus Leibeskräften.
Nach der ersten Übung brach ich ab, verabschiedete mich, stritt noch mit den anderen Besitzern, die mir weißsagten, dass aus meiner, niemals ein richtiger Hund werden wird, wenn ich nicht hart durchgreife. Der Trainer verstand mich zwar, behielt aber seinen Kadaverdrill (mit Ausnahme meiner Hündin) bei.
Ich wollte dennoch eine Hundeschule besuchen, weil ich mich für Erziehung für zu unerfahren hielt. Also diesmal genau das Gegenteil. Ausschließlich mit positiver Bestärkung. Ich fand eine, ging hin, erzählte von dem Erlebniss. Ich war gespannt, ob sie sich ebenfalls sträubte hinein zu gehen. Anfangs schon, doch nach ein paar Minuten begrüßte sie die anderen Hunde, spielte, leif Agilityparcours, mischte alle Hunde auf. 3x war ich dort (ohne Bezahlung, die wollten einfach, dass sie wieder Vertrauen fasst, ich war begeistert), meine Hündin kam sofort in die erfahrenere Gruppe, weil sie alles machte, was verlangt wurde, doch auch diese verließ ich. Hier war zwar der Umgang mit den Hunden ein ganz anderer, auch gemeinsame Spielpausen gabs, doch da wurde mir zu wenig auf Besitzer und Hunde geachtet. Soll heißen, die Besitzer waren irgendwo, hatten keine Sicht auf ihre Hunde, die Trainer plauderten ungezwungen mit den Besitzern, hatten kein Auge auf die Hunde. Was zu Rauferein und Bissen führte. Nicht bei meinem Hund. Eine weitere besuchte ich ebenfalls, mit ähnlchem Gebaren. So entschloss ich mich, fortan mich selbst um die Erziehung zu kümmern und fuhr gut damit. Auch bei meiner zweiten Hündin, gibts keine Hundeschule mehr. Ich möchte ja nur Grundgehorsam, dass ich sie abrufen kann. (gelang bei meiner ersten Hündin nicht, denn sie jagte alles, was man vermeintlich jagen kann! Möchte nicht wissen, wie sie sich verhalten hätte, wären Enten, Hasen, etc. in ihrer Nähe gewesen...) Meine zweite Hündin ist ein anderes Naturell, sehr leichtführig, nicht übertrieben jagdtriebrig, lässt sich wunderbar abrufen. Und für soziale Kontakte ist immer gesorgt.
Was ich damit sagen will? Entweder es gibt Huschu, die nach der alten Methode, also Kadavergehorsam ohne soziale Kontakte zwischendurch, gehen oder dermaßen liberale, die nix bemerken. Vielleicht brauchen Windhunde aber auch eine ganz eigene Erziehung und diese Marktkücke ist noch nicht entdeckt worden.
Nunja, mittlwerweile trau ich mir das selbst zu, mit für mich, gutem Erfolg und ich würde mehr auf mein Bauchgefühl, jedenfalls auf das meines Hundes hören. Bei Ansicht eines Schlegeltrainings würden wir wohl beide eine sofortige Kehrtwendung vollziehen (ich aber sicher nicht unwidersprochen, bin ja schon geeicht.)
lg Heidi