Meine Überlegung war-wenn der HFS erst nächstes Jahr aktuell wird, solang gilt ja die Übergangsfrist, warum entsorge ich jetzt den Hund?
weil das "problemklientel" absolut keine ahnung hat, wie das mit dem hfs überhaupt läuft. ein ziemlich hoher prozentsatz von "normalen" hundebesitzern hat schon nicht die geringste ahnung, dass es eine chip- und versicherungspflicht gibt, auch für "normale" hunde. nur muss für einen "normalen" hund bei der behörde kein nachweis erbracht werden, dass der hund gechipt, versichert und steuerlich gemeldet ist. den hund anmelden und chippen ist schon mindestens 50% aller wiener hundehalter zu teuer. frag mal dezent nach, wer denn aller seinen "normalen" hund versichert hat. die antworten sind ernüchternd.
gerade in den gemeindebauten sitzen eine ganze menger junger leute mit "solchen" hunden (und beileibe nicht alle, die einen "solchen" hund haben und womöglich in die kategorie: sozial bedürftig fallen, sind weniger befähigt, einen hund zu halten, als andere. sondern genauso gut oder schlecht, wie alle anderen) die absolut nicht wissen, was auf sie zukommt.
die nicht wissen, wo man den hafs absolvieren kann, bis wann, die kennen die "gassiegeherregelungen" nicht, die sind genauso gut oder besser schlecht informiert, welche gesetzlichen vorgaben ein hundebesitzer hätte, wie alle anderen auch.
mit dem unterschied, dass "nicht um die gesetzeslage bescheid wissen" für alle anderen keine konsequenzen hat, während die polizei jetzt schon ein paar leut rausfischt, die ihnen halt nicht gut zu gesicht stehen. oder hundebesitzer und nachbarn plötzlich anfangen, zu fragen "hams denn den hfs schon?", wenn nicht, könnt man ja ein bisserl anzeigen.
- wie bereits erwähnt, 10 polizisten, die einen mann und zwei hunde in der hundezone stellen, den kleinhund zum kampfhund erklären und nun wollen, dass mit diesem kleinhund der verpflichtende hfs absolviert wird. (die genauen daten dazu hab ich noch nicht) - passt wem dein hund nicht und irgendwer findet, du bist ein bisschen asozial, kann dir jederzeit dein hund zum "kampfhund" erklärt werden. das gegenteil zu beweisen liegt bei dir.
wirklich lustig wird`s erst werden, wenn die übergangsfrist vorbei ist. wenn klar wird, dass es nix nutzt, den hund halt als labradormischling zu bezeichnen (oder wenn ein paar labradorbesitzer draufkommen, dass labrador haben nicht vor "das könnt ein kampfhund sein" schützt) und wenn den leuten klar wird, welche zusatzkosten zum hfs auf sie zukommen (eben weil so wenige hunde wirklich gechipt und versichert sind) wenn das gesetz so bestehen bleibt und in simascher "wir tun jetzt so, als täten wir was wichtiges" manier auch durchgegriffen wird, werden auch "nicht-listenhund"-besitzer alle 5 meter blöd angemacht.
es reicht, einen etwas bulligeren hund zu haben, einen gestromten hund zu haben (gestromt ist für die herren polizisten mit ihrem "wie erkenn ich einen kampfhund"-bilderbuch nämlich das untrüglichste merkmal eines "kampfhundes". wobei ich ganz froh bin, dass bei der wiener exekutive doch recht viele polizisten sind, die dieses gesetz selber ziemlich bescheuert finden.) oder einen hund zu haben, den irgendwer irgendwie so komisch findet - man hat ja auch regelmäßig so langhaarige kampfhunde in den bissstatistiken, also denen, die nicht frei erfunden sind, sondern die ganz normal unsolide geführt werden.
klar sind es idioten, die jetzt schon ihre hunde loswerden wollen. (deshalb wär auch ein verpflichtender hfs für alle in wahrheit eine katastrophe)
Ergo nicht wegen dem HFS. Es bleibt natürlich gleich schlimm-nur den HFS als Grund für alles hinzustellen, das funktioniert mE nach nicht. Solche schlimmen Fälle gabs ja leider vorher auch schon
der hfs ist nicht schuld, er macht nur absolut nix besser. es wird auch weiterhin zu schweren bissen kommen. nur dass die art, wie der hfs vermarktet wurde, vorgaukeln soll, es würde sich was ändern. wird es aber nicht.
wenn man europaweit schwere bissvorfälle verfolgt, wird klar: ein großteil aller hunde, die jemals menschen wirklich schwer verletzt haben, sind nicht "aus dem nichts heraus ausgetickt", hatten keinen unerklärlichen blutrausch, sondern wurden vorher schon durch kleinigkeiten auffällig, waren teilweise schon amtsbekannt (oder der besitzer) - d.h. der biss hat sich lange davor angekündigt, für den der`s sehen hätte wollen. und - was auch auffällt: sehr viele dieser hunde kommen aus extrem schlechter haltung, hatten kaum kontakt zu menschen oder schlechte erfahrungen mit menschen gemacht.
die quasi präzedenzfälle schlechthin - hamburg 2000, der tod des jungen volkan, der getöte junge in oberglatt in der schweiz 2005, das waren die fälle, die "anlasshundegesetze" nach sich zogen - in beiden fällen (und überdurchschnittlich vielen anderen auch) waren die hunde bereits auffällig geworden, hatten aber noch nie massiv gebissen. die "eskalationskette" hätte von amtlicher seite unterbrochen werden können, gerade der fall in hamburg ist NICHT aus dem nichts heraus passiert, kam NICHT überraschend und hätte verhindert werden können.
und stattdessen gaukelt die stadt wien mit wischiwaschi-hfs eine sicherheit vor, um die sie sich selbst nicht schert.