Ähm ... jein.
In der Tat stellt sie nicht zu Ende gedachte Thesen in den Raum und lädt zum Diskutieren ein. Was an und für sich ja kein Problem ist, es auch dann nicht wäre wenn das hier ein auf das jeweilige Thema zugeschnittenes Forum wäre.
Sehr wohl ein Problem ist der Umstand, dass sie ihre Sichtweise so gut wie nie anpasst / überarbeitet. Sobald man sie auf etwaige Denkfehler hinweist, war es "nicht so gemeint", die Theorie wird gleichbleibend weitergesponnen, bis sie wieder - vermeintlich - stimmig ist.
Tritt wieder ein Denkfehler auf, und wird dieser angesprochen, war auch das "nicht so gemeint", und das Spiel geht von Vorne los.
Nimmt jemand an einer Aussage Anstoß, so ist diese Aussage nachträglich "nicht wertend" gemeint, in der irrsinnigen Annahme, davon würde sie weniger heikel.
Für jede Ungereimtheit wird eine Ausrede gefunden, wieso es sich eben NICHT um eine Ungereimtheit handelt. Es ist fast schon beeindruckend, mit welcher Inbrunst daran gearbeitet wird, das Konstrukt zu erhalten. Welchem Zweck das dient, werde ich wohl nie verstehen, aber es muss sich wohl um ein sehr dringendes Anliegen halten, anders kann ich mir die Emsigkeit kaum erklären.
Ich erinnere an "nochmals rund um Epigenetik", an die resilienten Juden und die Afghanen, die ihre Kinder nicht wertschätzen, an das Klima der Gewalt in den Genen der Syrer, das Gutheißen der Saualm und last but certainly not least das selbstherrliche Entschuldigen von Fehlern, die man anderen selbst angedichtet hat, ganz wertfrei natürlich. Von Seite zu Seite mehr entartet, bis man es kaum noch lesen wollte, so grauslich ist es geworden.
In letzter Instanz hat Brigitte - für sich - immer Recht. Ihre Urtheorie ist stets korrekt, sie ist nur falsch formuliert oder, aus diversen Gründen, missverstanden worden, wobei gerne unterschwellig das oft zitierte, aber deswegen nicht weniger falsche "Ich bin nur verantwortlich für das, was ich sage, nicht für das, was du verstehst", bemüht wird; seltener räumt sie ein, sich wirr ausgedrückt zu haben, aber so gut wie nie habe ich gelesen, dass sie zugibt, mit etwas falsch gelegen zu haben. Mitunter hat man das Gefühl, diese Möglichkeit ist für sie völlig ausgeschlossen.
Ich hab keine Ahnung, wie man so etwas bezeichnet, aber es ist definitiv keine Diskussion. Es ist vielmehr das, was eine solche unnötig bis unmöglich macht.