..... Während mein Onkel sich offenbar aufgeführt hat wie sieben nackte Wilde, denn ich wurde gleich an der Rezeption vom Herrn Institutsleiter abgefangen und zu einem Gespräch gebeten, bei dem es um Benehmen an Sterbebetten ging. Der Onkel hat, wie es scheint, keinen guten Eindruck hinterlassen. Was kann ich dafür, ich bin doch nicht seine Mutter.
Noch viel mehr kotzt mich an, dass meine HUNDE begeistert am Krankenbett hochgesprungen sind und dem Vater das Gesicht abgeschleckt haben. (Dürfen sie, denn es ist jetzt egal, ob er 5 Stunden früher oder später geht.) Der Vater hat sich sehr gefreut.
Während mein Herr Bruder den Weg dorthin bisher nicht fand und vermutlich nicht mehr finden wird.
Ist ja das Allerletzte.
Was kann ein alter Mensch dafür, wenn er sein Sinne nicht mehr beisammen hat und sich daneben benimmt! Dich deswegen zu einem Gespräch zu zitieren, ist eine Frechheit!
Dass dich dein Bruder allein lässt und nicht unterstützt bei der Betreuung, tut mir sehr Leid. Männer sind manchmal diesbezüglich sehr schwach .... Der Vater hätte sich wohl sehr gern auch von ihm verabschiedet.
Alles, was ihm jetzt noch Freude bereitet, ist ok, von ein paar Hundebussis wird er nicht sterben. Und wenn ....
Meine Schwester hat mich zuletzt auch nicht sonderlich unterstützt, aber sie wohnt eben weiter entfernt.
Meine Mutter konnte in den letzten Wochen nicht mehr sprechen, aber ich habe genau verstanden, dass sie nur mehr sterben wollte. Ich konnte ihr nicht helfen, mich nur verabschieden und bedanken, hoffen, dass sie gehen kann.
Für mich selbst wünsche ich mir, Vorbereitungen treffen zu können, solange ich noch dazu fähig bin.
Aber wenn dich ein Schlaganfall plötzlich trifft, kannst du gar nix mehr.
Ich bin und war froh, als meine Mutter sterben konnte, aber sie fehlt immer noch