pinkSogg
Super Knochen
@pinkSogg
...ich kann einige deiner Fragen mal aus meiner Sicht und den für mich geltenden Sachverhalten heraus beantworten.
Zu mir:
...meine Eltern hatten schon immer darunter zu leiden das ich einen faibel dafür hatte ,mich von Tieren finden zu lassen,die keiner mehr haben wollte.
Bzw nen hang zu Problemtieren hatte.
Ich finde jeder kann sich einen Hund beim züchter oder im Heim aussuchen.
Jeder wird versuchen den Hund zu bekommen,mit dem er am besten kann und der ihm am geeignetsten erscheint.
Ich tue das nicht. Meine Hunde habe ich immer durch Zufälle bekommen.
Das waren halt immer Hunde die älter waren und keine so sehr gute Herkunft/Vergangenheit hatten...
Ich bezeichne mich mit 33 selber als Hundemensch (andere tun das schon länger),da ich sehr oft erlebt habe,das grade Leute die mich vor Ihren Hunden gewarnt haben,sich immer sehr gewundert haben,das ich mit selbigen sehr schnell,sehr gut zurecht gekommen bin.
Zu Wotan (jetziger Hund):
Ein tauber JR Rüde der vom Züchter an die Erstbesitzer verschenkt wurde,mit den Worten...den kann ich nicht verkaufen...ich lasse Ihn einschläfern,wenn ihn keine so nimmt!
Die Erstbesitzer haben angeblich Nachwuchs bekommen,der gegen Hundeharr alergisch war...und haben Ihn nach einem Jahr (also mit 1) dann weiterverschenkt...und 5 oder 6 mal hat man Ihnen Wotan zurrückgebracht...jedesmal noch verstörter als vorher.
Als ich Ihn mitnahm,lebte er bereits seit 3 Monaten in einem 2mal 3 Meter großem,ausgemusterten Hühnerschuppen...24 Std am Tag. War abgemagert,hatte Rattenbisse an Ohren und Pfötchen...hatte bis dato noch nie eine Impfung oder Wurmkur gesehen...war 0 Erzogen,nicht stubenrein,konnte nicht aleine bleiben _bitte hier lesen:
http://www.wuff-online.com/forum/showthread.php?t=77598
Hatte kein Sozialverhalten gegenüber anderen Hunden,war agressiv und ist bei jeder plötzlichen Handbewegung sofort zusammen gezuckt...
und das ist nur ein kleiner Auszug an Auffälligkeiten.
Zeitetappen ab Tag 1 bei mir/später Uns:
3 Monate: Stubenrein
1 Jahr bis er mal ne Nacht durchschlafen konnte ,ohne Angstatacken und Ausraster...
2 Jahre bis eine Form von Vertrauen und bemerkbarem Bezug zu mir aufgebaut war...
3 Jahre bis man überhaupt an ein aleine lassen in der Wohnung denken konnte
4 Jahre bis Zeichensprache als Weg gefunden und eingeübt war,ganz klar war,das ich seine erste Bezugsperson bin und eine gemeinsame Sprache im Bezug auf Körpersprache,Mimik und Zeichensprache gefunden war.
Wir sind jetzt in Jahr 5 und heute kann er 8 Std aleine bleiben,ohne alles zu zerstören,hat kaum noch Angstatacken,reagiert bei Nici und mir auf Körper und Zeichensprache gleichermassen und immer...daheim und bei anderen in der Wohnung...
ist Leinenführig und soweit sozialisiert das er keine "fremden und Kinder" mehr anhöppelt oder schnappen will (bei Uns oder Ihnen daheim und auf der Strasse)...er hat kaum noch Kontrollzwang und führt in unsererm Umfeld ein ruhig und ausgeglichen wirkendes "eigenleben"...sprich- er erkennt und nutzt seine Rückzugsgebiete (Körbchen ind SZ und WZ) ,ist auch mal in der Lage sich mit sich selber zu beschäftige und zu spielen,wenn wir es trotz anwesenheit nicht können...(lernen,kochen etc)...
Wenn wir Ihm um ca 21 Uhr abends noch zu "aktiv" sind,geht er zB "genervt wirkend" in sein Körbchen in dem Raum,in dem wir uns nicht aufhalten...weil er pennen will. Das wäre in den ersten 2 Jahren ein Ding der Unmöglichkeit gewesen...
Und jetzt mal algemein:
Haben nicht auch solche Tiere ein Recht auf ein "schönes" Leben?
Ist es kein "Tierschutz" sich eines solchen Wesens anzunehmen?
Muss es nicht auch menschen geben,die es sich zur Aufgabe machen -
das wieder hinzubiegen und auszubügeln - was andere Menschen vor Ihnen ordentlichst versaut haben?
Alle meine Tiere (ob Hund ,Aquarien oder Terrarien) sind "gesellschaftliche Ausschussware"...
Lebewesen die sich MENSCHEN unbedacht angeschafft haben und die aus mangelndem Interesse,mangel an Geld oder Zeit "abgeschafft" werden sollten...
Und es geht Ihnen allen gut bei mir...egal wieviel Einschnitte in mein Leben oder in meinen Geldbeutel die bedeutet/bedeutet hat...
Was ich für ein Mensch bin? Beantworte du es mir!
Es ehrt dich, dich eines solchen Tieres anzunehmen. Ich pflichte der Methode eines kurzen "Fixieren" bei, das mach ich bei meiner auch - eben weil meine ein ziemlicher Besen sein kann und dann auf garnix mehr hört (egal ob "heititeiti" oder wütendes Gebrülle). Ich glaube dir ja auch, dass es in deiner Situation, so wie du das "Auf den Rücken drehen" beschreibst, durchaus eine Option sein kann.
Aber all jene die sich hier mit der "Dominanzgeste" wichtig machen und erklären dass es eben die vielgepriesenen Gebrauchshunde sind, die man so erziehen muss (wie ich dieses Diktat liebe...), bestätigen für mich nur das Bild, das ich von Rotti-Haltern, Dobi-Haltern, Schäferhundehaltern usw. habe. Und darum wollte ich (bis vor "kurzem") nur Katzen und mit Hunden nichts zu tun haben.
So wie Milano schreibt, isses genau das Bild das ich von 90% der Halter der von ihm genannten Rasse habe. Und ich frage mich, ob das mit Tierschutz oder artgerechter Hundehaltung vereinbar ist (wo doch gerade diese Leute immer betonen wie "Artgerecht" und "Hündisch korrekt" ihr Verhalten ist).
Letztlich muss eh jeder machen was er meint und die, die sich über den Leinenruck mim Stachelhalsband freuen, werden das auch immer noch tun wenn ich mich dagegen ausspreche. Es ist mir auch herzlich egal. Aber die Ignoranz mit der eben diese Hundehalter jede kynologische Sachkenntnis übergehen, nur um "Hart" sein zu können und "voller Gehorsam", ist direkt schockierend und bestätigt eben das von mir genannte Bild. Härte, Strenge, Gehorsam - vollkommen unerheblich dass das Ding da an der Leine auch eine Psyche hat.