Astrid...
...wennst einmal ein Buch schreibst, melde ich mich jetzt schon für den Kauf an
Die Hundewelt ist besser als jedes Kabarett - da muss man nix erfinden, sondern einfach nur schauen und erzählen.
Ein Buch liesse sich mittlerweile sicher füllen mit strangen HHler-Geschichten oder Situationen mit und rund um HHler.
Und ja, schon klar, dass hier jetzt keiner ist, auf den das völlig zutrifft. Ich selbst bin übrigens mehr oder weniger jung, mag Blingbling durchaus (am liebsten rosa blindbling
), fotografier (auch und v.a. meine Hunde) gern, war schon auf Ausstellungen und hab an Prüfungen/Turnieren teilgenommen und mich selbstverständlich gefreut, wenn wir gut abgeschnitten haben. Besonders amüsant fand ich, mit Wolfhund (wos mocht ma mit sowos - des is jo ka gscheider Hund nicht) mit pinker Kette und pinker Leine zu einer Prüfung anzutreten.
(Trotzdem: das war und ist nur für mich und für mein Ego - dem Wolfhund is´ schnurz, ob irgendeinem alten Saufbold mit Methoden aus dem Jahre Schnee die Augen aus dem Kopf fallen, weil auch ein solcher Hund noch dazu in rosa (!!!
) gute Leistungen bringen kann. Die hat was von den 10, 15 Minuten Zusammenarbeit mit mir, der abnormal großen Belohnung danach und maximal noch von der Aufmerksamkeit, die ihr zuteil wird, weil im Mittelpunkt steht sie ja gerne. Aber beweisen muss sie die nix. Ok... vielleicht plöhten Artgenossen, dass sie die Queen ist und alle anderen nur die Hofdiener, aber das ist eine andere Gschicht´...
)
Natürlich gibts ganz viele Beispiele, auf die das eine oder andere zwar schon, aber nur in gemässigterer Form zutrifft und dann auch völlig in Ordnung ist. Ich schwöre aber hoch und heilig, dass meine Beispiele nicht aus der Luft gegriffen sind, sondern es zu jedem mindestens einen Namen gibt - sprich: ich hatte dabei ganz konkrete Leute im Kopf.
Ich glaube, man vergisst oft, dass auch einfach "nur" funktionierender Begleithund sein für den Hund was "zu tun" ist. Unsere Welt ist für den Hund ja nicht auch automatisch seine Welt. Für uns mag auf der Mariahilferstraße schlendern "nix sein" (ok für mich schon - ich hasse diese zuppelnden, schleichenden, permanent im Weg stehenden Menschenmassen), aber für einen Hund kann es durchaus anstrengend sein, da ohne zu ziehen brav durchzulatschen. Der hat ja nicht nur eine Fülle an optischen und akustischen Eindrücken dabei, sondern wsl Millionen und Abermillionen geruchliche Eindrücke zu verarbeiten. Meine sind jedenfalls gut müde, wenn wir mal im städtischen Bereich unterwegs waren.
Und ich denke sehr wohl, dass es einen Unterschied macht, ob ich einen Mops oder einen Border Collie hab. Die Ansprüche sind natürlich verschieden. Sonst bräucht man ja keine gut 300 anerkannten Hunderassen, wenn eh alle gleich wären und das gleiche bräuchten. Ein Sportler der sich einen Basset nimmt und ihn zu 40km Läufen und/oder größeren Biketouren mitschleppt, hat sich definitiv für die falsche Rasse entschieden. Ebenso wie ein Couchpotatoe, dessen Bewegungsradius sich in der Freizeit auf Bett, Klo, Küche und Couch beschränkt, keinen Husky halten sollte. Weiters hängt es sicher vom einzelnen hundlichen Individuum ab (im Gegensatz zu vielen anderen WSS ist der Meine ein riesiger Temperamentbolzen - im Vergleich zu einem z.B. Hollandse Herder zwar keine Schlaftablette, aber eher angenehm und gemässigt) und davon, was der Hund gewohnt ist. Meine sind gewohnt, nahezu jede Tag spazieren/laufen/biken zu gehen und mehrmals die Woche auch geistig ein bissl was zu machen. Bekommen sie´s über längere Zeit nicht, sind sie schon unausgelastet. Würden sie´s nicht kennen, würds ihnen wohl auch nicht abgehen.
Aber der Trend - man muss unbedingt etwas und eigentlich auch möglichst viel und möglichst intensiv mit dem Hund machen, die Ansicht, dass Hundeschule/verein bzw. Hundesport ein "Muss" sind, das Geringschätzen von "nur" Begleithunden, sowie die mit bestimmten Aktivitäten verbundene Identifikation mit bestimmten Werten, Verhalten, Kleidung ect. ist längst nicht mehr zum Wohle des 4-Beiners, sondern für den 2-Beiner. Um sich zu profilieren, um in zu sein, um wo dazu zu gehören, um ein bestimmtes Gefühl zu leben...
P.S: es fehlt das "ohne". D.h. stets ohne Leine. Sie kommen mit Sack und Pack, machen den Kofferraum auf und heraus springt ein Schippel Hunde, der dann ohne Leine herum rennt.