Auch wenns hier keiner hören will: Der Mann ist gut. Und das mache ich nicht an dem hier eposteten Video fest. Würde es mehr Trainer wie ihn geben, gebe es auch weniger Probleme mit Hunden.
So, ich versuch einmal sachlich zu bleiben:
1) Stimmt, die Welt ist teilweise alles andere als rosa.
2) Wenn man Hunden menschliche Denkweisen zuspricht, meint sie könnten menschliche "Spielregeln" und ethische Überlegungen verstehen, meint ihre Bedürfnisse wären in allen Bereichen mit denen des Menschen identisch - also Hunde "vermenschlicht", dann können sich erhebliche Probleme ergeben. Ein Hund muß ein Hund bleiben dürfen, er ist kein "Mensch auf 4 Pfoten mit Fell".
3) Hunde brauchen Bewegung, geistige Beschäftigung, wollen ihre Nase einsetzen können - stimmt auch.
In diesen Bereichen hat C.M. recht - nur hat er das nicht "erfunden", das wissen jede Menge anderer Trainer, die einen fairen und freundlichen Umgang mit Hunden pflegen, auch.
Eines scheint C.M. aber nicht so wirklich zu verstehen. Ein Hund ist ein Heimtier, er WILL mit dem Menschen zusammenleben und kooperieren, er WILL sich an seinen Menschen orientieren können und er ist für sein emotionales Wohlbefinden darauf angewiesen seinen Menschen VERTRAUEN zu können. Der Mensch ist der SOZIALPARTNER des Hundes - nicht sein Feind. Vertrauen kann man aber nie mit Gewalt erreichen - im Gegenteil man zerstört es damit. Probleme mit Hunden kann man nicht mit Gewalt lösen, sondern zuallererst indem man versucht die Ursachen zu verstehen, Vertrauen aufzubauen, dem Hund zu vermitteln, daß es gut für ihn ist, sich an seinem Menschen zu orientieren.
Und von all dem scheint C.M. leider keine Ahnung zu haben. Drum kann er noch so "beeindruckende Erfolge " vorweisen, an meinen Hund käm er nicht einmal auf 30 Meter ran.
Würde es mehr solche Trainer wie ihn geben, dann würde es mehr Hunde geben, die aus ANGST vor dem Menschen gehorchen und sich dabei durchaus tip-top benehmen können. Solche Hunde sind aber "tickende Zeitbomben", weil sie den Menschen eben NICHT als vertrauenswürdigen, Sicherheit gebenden Sozialpartner erfahren. Auf Erziehungsmethoden, die das Vertrauen zerstören anstatt es zu fördern, kann man getrost verzichten.