Ui ui ui...darf ich mal von der Hütehundefront ja?
gut...
Optimal! ist es, wenn man sich vor der Anschaffung eines Hundes darüber klar wird, welchen Anforderungen er stellen wird und könnte, sowohl die allgemeinen als auch die rassespezifischen. Nach dem Bewusstwerden dieser möglichen Anforderungen muss man dann erkennen, welche Bedürfnisse der eigene, individuelle Hund dann tatsächlich entwickelt und diesen gerecht werden, die Mühen und Kosten, die das mit sich bringt, muss man, da vorher gewusst, eben auch bereit sein, einzugehen.
Wann ein Hund zufrieden oder unzufrieden, ausgelastet oder unausgelastet, verhaltensauffällig oder ganz normal an den Alltag angepasst ist, kann man nur an jedem einzelnen individuellen Hund beurteilen. Dies kann einerseits oft der Besitzer (manchmal leider eben auch nicht, dann entstehen eben die Probleme) oder Hilfe (Hundetrainer, Nachbarn, Freunde usw usw.).
Entscheidend ist, dass dem nicht ausgelasteten oder verhaltensauffälligen Hund eine vernünftige Alternative geboten wird, die dem Hund das Leben in er menschlichen Gemeinschaft ermöglicht, ohne unangenehm aufzufallen, denn sonst gäbe es bald gar keine Hund mehr
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Ich persönlich arbeite mit meinen Australian Shepherd Rüden regelmäßig an Schafen und Enten, besuche Hüteseminare. Ausserdem machen wir Agility für den Spass und die Führung und Obedience für die Kopfarbeit.
Natürlich hätte ich gernen einen Hof mit einer Schafsherde wo meine Hunde täglich das tun könnten, wozu sie einmal gezüchtet wurden und weshalb ihre faszinierende Rasse entstanden ist, aber wenn nur diese Menschen einen Aussie haben dürften, gäbe es die Rasse schlichtweg nicht mehr, wie viele andere auch. Fakt ist aber auch, dass viele viele Aussies in der Nothilfe und in Tierheimen landen, weil ihre ehemaligen Besitzer mit ihren rassetypischen Eigentschaften nicht zurecht kommen. Ich wage aber zu unterstellen, dass das am Menschen lag und nicht am Hund, da ich der Meinung bin, dass auch rassetypisches Verhalten immer gelenkt geschehen sollte. Bin ich als Mensch dazu nicht in der Lage, entwickelt sich ein Problem.
Es gibt Eigenschaften, von denen man vorher weiss, die schwer in den Alltag integrierbar sind, bei meinen Hunden wäre dies z.B. der Schutztrieb.
Da meine Hunde ihn nur gemäßigt zeigen (sie schlagen an bzw. melden, holen Rückmeldung bei mir ob alles ok ist und ziehen sich dann zurück) kann ich nicht von Problemen sprechen. ABER wenn jemand einen Hund z.B. mit einem stark ausgebildeten Trieb hat und nicht in der Lage ist ihm eine Führung anzubieten, kann jeder Hund zum Problemfall mutieren.
Für welche Aufgaben unsere Hund auch gezüchtet wurden, sie hatten ihre Aufgabe an der Seite des Menschen und mussten sich auch damals von diesen lenken lassen, und nichts anderes erwarte ich heute von meinen Hunden. Sie dürfen ihre Eigenschaften zeigen und teilweise ausleben, unter meiner Leitung und somit risikofrei.
Fakt ist, dass es oft unmöglich ist, ihnen heute noch zu bieten was sie damals hatten, aber es gibt Alternativen.
Deshalb muss jeder für sich einen Weg finden, sein Tier glücklich zu machen und seine rassetypischen Eigenschaften in seinen Alltag zu integrieren, ohne jemanden zu gefährden.
Soweit zu meiner bescheidenen Meinung
liebe Grüße Anne und die roten Rabauken