Was tun bei tauben Ohren im Jagdfieber?

Zum Thema Brustgeschirr sage ich in diesem Zusammenhang lieber nichts, das würde wahrscheinlich zu einer mehr als lebhaften Diskussion führen.
Hast du damit aber trotzdem. :D Denkst du denn, die Schleppleine geht auch am Halsband? Und ein Hund, der in so einer Situation aus dem Brustgeschirr rausschlüpft, kann das nicht aus dem Halsband noch viel besser?
 
Blöde Frage, ist im Wald nicht eigentlich sowieso immer Leinenpflicht?
Auch bei einem nicht jagenden Hund besteht doch immer die Gefahr das ein Jäger meint schießen zu müssen wenn er einen freilaufenden Hund sieht.
Da hätte ich schon Angst, und selbst mein Maltesermix jagt davonlaufenden Kleintieren hinterher, da vergißt sie alles um sich herum.
Tut ihnen nix, aber hetzen reicht ja schon.

In NÖ darf ein Maltesermix eigentlich nicht mal dann geschossen werden, wenn er tatsächlich gerade hetzt.
„ Das Recht zur Tötung besteht auch nicht gegenüber Hunden, die aufgrund ihrer Rasse, ihrer Größe oder ihrer Schnelligkeit erkennbar für das freilebende Wild keine Gefahr darstellen.“
Falls er sich nahe beim HF am Weg aufhält, und weil immer noch gerne Fallen aufgestellt werden, würde ich im Wald bei jedem Hund darauf bestehen, speziell aber bei kleinen Hunden! - muss er nicht an der Leine sein.

Und zum Thema Bindung: die wird ohnehin oft ganz falsch verstanden. Ein Hund, der mir am sprichwörtlichen Rockzipfel (in meinem Fall Hosenbein) hängt, und am liebsten bis auf die Toilette mitgehen würde, hat keine besonders enge Bindung, sondern eine besonders unsichere Bindung.
Ein Hund mit einer sicheren Bindung dagegen, kann auch viel eher mal alleine losziehen, oder eben jagen gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du damit aber trotzdem. :D Denkst du denn, die Schleppleine geht auch am Halsband? Und ein Hund, der in so einer Situation aus dem Brustgeschirr rausschlüpft, kann das nicht aus dem Halsband noch viel besser?
Warum sollte Schleppleine nicht auch am Halsband gehen? Würgefunktion ist natürlich bei Kette und Halsband tabu! Da Hund nahezu immer dem Wild nachläuft, verstehe ich nicht, wie er da aus einer Halsung, die gut sitzt, herauskommen könnte. Frage würde sich, so weit ich das überblicke, nur stellen, wenn man Hund vom Wild wegzerrt oder sich Hund gegen das Weggehen vom Wild stemmt..
 
Wenn ein lossprintender Hund an der Schleppleine in der plötzlich gespannten Leine hängt ist ein Halsband meiner Meinung nach nicht günstig, nicht dass das mit einem BG so angenehm wäre aber immer noch besser. Am günstigsten ist , wenn es gar nicht soweit kommt.

Meine Hunde gingen ein Leben lang fast ausschließlich mit Kette (praktisch weil leicht zum an- und ausziehen und zum sauber halten), weil sie nicht an der Leine gezogen haben und sehr oft Freilauf hatten, aber in der Phase des Antijagdtrainings an der Schleppleine hatte meine Hündin ein Brustgeschirr oben und ja da ist es anfangs leider passiert dass se mit voller Wucht in die Schleppleine gerannt ist. Ich hatte bis dahin auch keinerlei Erfahrung mit jagenden Hunden und Schleppleinen.

Übrigens habe ich das ganz klassisch gemacht mit Schleppi und Leckerli, meine Hündin war halt auch sehr verfressen und ein Leckerli im Magen hat ihr mehr bedeutet als eine Jagd mit ungewissem Ausgang, nach einiger Zeit habe ich die Schleppi weggelassen und nach ein paar Monaten dann auch die Leckerli.
 
Bruja Du hast keinen Grund zu Selbstvorwürfen. In der von Dir geschilderten Situation habe ich in 50 Jahren mit Hunden keinen erlebt, der da nicht abgesprungen wäre. Nicht einmal meine Yane, die 99% wildsicher war, hätte das ausgehalten. Zum Thema Brustgeschirr sage ich in diesem Zusammenhang lieber nichts, das würde wahrscheinlich zu einer mehr als lebhaften Diskussion führen. Froh kannst Du sein, dass Du offensichtlich eine starke Bindung zu Deinem Hund bzw. er zu Dir hast - sobald er in dieser Situation wieder klar im Kopf ist, wird er Dich suchen. Daher lohnt es sich, wenns schon passiert ist, am Platz des Unglücks zu bleiben, DU findest den Hund höchstwahrscheinlich sowieso nicht, ER Dich sicherlich! In Sachen Bindung teile ich übrigens Taminos Ansicht.
Also mich würde es schon interessieren, was du zu sagen hast. Und lebhafte Diskussionen sind doch nicht schlecht, oder?
 
Lieber Sali, ein richtig schnell hetzender Hund mit Schleppleine am BG, das ist schon gefährlich genug. Aber eine 10-20 Meter Leine am HB dran, das ist nicht nur theoretisch lebensgefährlich für den Hund. Die Dinger haben es nämlich so an sich, gerne mal irgendwo hängen zu bleiben:mad:
 
Lieber Sali, ein richtig schnell hetzender Hund mit Schleppleine am BG, das ist schon gefährlich genug. Aber eine 10-20 Meter Leine am HB dran, das ist nicht nur theoretisch lebensgefährlich für den Hund. Die Dinger haben es nämlich so an sich, gerne mal irgendwo hängen zu bleiben:mad:
Das Problem ist wohl, wie ich eine lange Schleppleine benutze. Ich persönlich gar nicht, in heiklen Gebieten gehen und gingen meine Hunde an einer 8m -flex. Das gibt genügend Spielraum, zumal wenn ein erzogener Hund dort, wo es "ungefährlich" ist frei laufen kann. Ist auch nicht ideal - ich hab es erlebt, dass meine vorige Hündin, die nur sehr bedingt wildsicher war, so vehement nach einem Bock abgesprungen ist, dass sie mir die Flex aus der Hand gerissen hat. Und dann mit dem Griff der flex an einem Ast hängen geblieben ist. Auch nicht ohne, blieb aber folgenlos. Einen Hund im Wald an einer 20m Leine laufen lassen ist in Punkto handling ebenfalls problematisch. Ja und was die Gefährlichkeit der Kette anlangt. Du bist ja auch schon Jahrzehnte dabei und wirst Dich vielleicht erinnern, wie das in den Siebziger Jahren noch gehandhabt wurde. Brustgeschirr war bestenfalls beim Fährten oder Ziehen und - selten- im Schutztraining überhaupt ein Thema. Ansonsten nur Kette, meist auf Zug. Gewaltige Leinenrucks alltäglich - heute natürlich ein nogo. Auswirkungen auf die Gesundheit der Hunde? Ich kenne keine Statistiken von seinerzeit, weiß aber, das das überhaupt kein Thema war. Von meinen damaligen Hunden kann ich nur sagen, dass sie 11 bis 14 Jahre wurden und keiner an Schäden, die durch Kettenhalsung entstanden wären, gelitten hat oder verstorben ist. Heute sieht man das natürlich ganz anders und es hat sich, u.a. durch neue Ausbildungsmethoden, alles zum Besseren gewendet. Und das ist auch gut so. Extreme - in welcher Richtung immer - sind abzulehnen, ansonst muss jede/r seinen Weg finden.
 
Schleppleinentraining macht man ja, um mit den nicht ganz hoffnungslosen Fällen Freilauf allgemein und womöglich auch Abrufbarkeit bei Wildsichtung zu üben. Da kann es dann auch vorkommen, dass die Leine tatsächlich fallen gelassen und nachgeschleppt wird. Die dann am Halsband festzumachen, ist ungefähr so absurd und gefährlich, wie wenn ein Bergsteiger sich am Hals sichern würde, leicht überspitzt ausgedrückt. Für mich eigentlich völlig klar.

Halsband geht nur mit 3 - maximal 5 m Leine, und die nicht als Schleppleine eingesetzt, sondern gehalten, und im Ernstfall vorausblickend kürzer genommen, damit der Hund eben nicht ungebremst ins Ende brettert. So oder ähnlich wirst du das wsl gehandhabt haben und somit auch Schäden bei deinen Hunden vermieden haben.
 
Ich wollte nur einmal über den momentanen Stand der Dinge mit einem Beispiel berichten:
Am Mittwoch war ich auf einem Feldweg Richtung Wald unterwegs, meine Hündin war nicht angeleint wie üblich in den letzten Wochen. Kurz vor dem Wald hat sie plötzlich mehr als deutlich angezeigt, dass sie Rehe bemerkt hat (die sind dort immer in der Gegend). Natürlich war sie aufgeregt und sehr interessiert.
Ich habe sie angesprochen, allerdings kein "Hier" oder sonstiges Kommando, sondern nur den Namen, ein "Magst?" und einen Stock geworfen. Hund hinterher, Stock gebracht, dann haben wir gemeinsam den restlichen Rehen zugesehen, wie sie im Wald verschwunden sind.
Danach habe ich sie angeleint (wäre nicht nötig gewesen, aber schadet ja auch nicht) und wir sind die paar Meter durch das Waldstück gegangen (das sind vielleicht 200 Meter). Anschließend den völlig entspannten Spaziergang ohne Leine fortgesetzt.

Dass ich darüber, dass sie wieder frei gehen kann und sowas von gehorsam, angenehm und verlässlich ist, extremst begeistert bin, muss ich wohl nicht dazuschreiben, oder? :D
 
Ich wollte nur einmal über den momentanen Stand der Dinge mit einem Beispiel berichten:
Am Mittwoch war ich auf einem Feldweg Richtung Wald unterwegs, meine Hündin war nicht angeleint wie üblich in den letzten Wochen. Kurz vor dem Wald hat sie plötzlich mehr als deutlich angezeigt, dass sie Rehe bemerkt hat (die sind dort immer in der Gegend). Natürlich war sie aufgeregt und sehr interessiert.
Ich habe sie angesprochen, allerdings kein "Hier" oder sonstiges Kommando, sondern nur den Namen, ein "Magst?" und einen Stock geworfen. Hund hinterher, Stock gebracht, dann haben wir gemeinsam den restlichen Rehen zugesehen, wie sie im Wald verschwunden sind.
Danach habe ich sie angeleint (wäre nicht nötig gewesen, aber schadet ja auch nicht) und wir sind die paar Meter durch das Waldstück gegangen (das sind vielleicht 200 Meter). Anschließend den völlig entspannten Spaziergang ohne Leine fortgesetzt.

Dass ich darüber, dass sie wieder frei gehen kann und sowas von gehorsam, angenehm und verlässlich ist, extremst begeistert bin, muss ich wohl nicht dazuschreiben, oder? :D

Schau:

"Nur wenn ihr Jagdbares unterkommt, stellt sie völlig auf Durchzug und ist nicht mehr ansprechbar, geschweige denn aufzuhalten."

das war am 27.10.2019

Und grad mal 4,5 Monate später.......

Einfach toll....da zieh ich meinen virtuellen Hut :daisy:
 
@ Dojo Nur weil deine Rottweiler und Am.Staffs nie gejagt haben, heiß das nicht, du ihnen das mit deinen Methoden abtrainiert hast. Oder hattest du Probleme mit ihrem Jagdtrieb?


ES IST SCHWER ZU ERKLÄREN :

Die Anzeichen zum Hetzen /Anzeichen zum JAGEN haben Rottweiler und
AMIS auch anfangs gezeigt . Aber das war schnell vorbei , den sie hatten/haben
dadurch keine positive Erfahrung sammeln können .
Jetzt abgesehen das sie , die Hunde , vor dem Freilauf fast alles an der
Leine lernen

Bei Hasen und Rehe hab ich sie soweit, dass sie stehen bleibt und ich sie abholen kann.

Ist doch tolll . Da hast du schon gewonnen .

Daumen Hoch .
.
 
Lieber Sali, ein richtig schnell hetzender Hund mit Schleppleine am BG, das ist schon gefährlich genug. Aber eine 10-20 Meter Leine am HB dran, das ist nicht nur theoretisch lebensgefährlich für den Hund. Die Dinger haben es nämlich so an sich, gerne mal irgendwo hängen zu bleiben:mad:


Ich kann es nur immer wieder sagen , es liegt nicht unbedingt an irgend
einer Veranlagung des Hundes , sondern waß bringt man dem Hund bei .

Da meine Hunde keine Prüfung brauchen , tragen sie ein breites
Lederhalsband .
Es ist vollkommen egal , wie groß/lang eine Leine ist . Lange Leine , soll
ja nicht bedeuten , mehr Bewegungsfreiheit . Bewegungsfreiheit sollte
es nur geben , wenn HUND ÜBER Stimme oder Leine agiert/AUSFÜHRT .
Sind 10 Meter-Laufleine mehr als genug - !!!!
.
 
Ich kann es nur immer wieder sagen , es liegt nicht unbedingt an irgend
einer Veranlagung des Hundes , sondern waß bringt man dem Hund bei .


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Meinst du nicht, dass Jagdhunde im Durchschnitt mehr Jagdtrieb haben als z.B. Hütehunde oder oder Herdenschutzhunde? Dass die Veranlagung, die Zucht hin auf ein bestimmtes Ziel nicht doch zumindest einen klitzekleinen Einfluss haben könnte? Ich denke, dass sich ein Jäger seinen Hund sehr bewusst aussucht, je nachdem, für was er ihn braucht. Ebenso ein Schafhirte in Schottland, der wird sich wohl kaum einen Großpudel nehmen. Ebenso wird sich der Zoll zum Kofferbeschnüffeln kaum einen Berger de Brie nehmen. Wie gesagt, Ausnahmen gibts immer, ich rede vom Durchschnitt.
 
Hallo

Du hast schon Recht , teilweise zumindest .

Bei der Entstehung der HUNDERASSEN , wurden Hunde für alles verwendet .
Da wurde nicht so ein Kult betrieben , da hatten Hunde einfach ihre
Aufgaben zu erfüllen .
Bei den Urvölkern ist es ja nach wie vor so .

Hunde mögen schon viele Veranlagungen haben , aber es ist bei weitem nicht
gesagt das er diese VERANLAGUNGEN ausleben muss .

Noch einmal zur 10 Meter Schleppleine .
Aber dass dies wirklich funktioniert , setzt es einiges voraus .
Vor allem ein Kommunizieren mit dem Hund über die LEINE und das der HUND
lernt zwischendurch auf seinen Besitzer zu achten .

.
 
Ich habe mich heute wieder einmal dermaßen über meine Hündin gefreut, dass ich es gerne mit euch teilen möchte.
Spaziergang 8ohne Leine), Waldrand, Frau Hund hat einen Tobeanfall vom Feinsten. Mitten im Vollgas-Modus sieht sie zwei Rehe nicht allzu weit entfernt. Ich werfe einen Stock, Hund saust hin, ist aber zu abgelenkt, um ihn zu bringen. Sie stürmt los in Richtung Rehe und ich ... mache gar nichts.
Hund rennt ein paar Meter, Rehe sind noch zu sehen, dreht um und rennt zu mir.
Sie rennt zu mir!!! :heart::heart::heart:

Wenn mir das jemand im Herbst gesagt hätte, hätte ich es nie und nimmer geglaubt!
 
Ich habe mich heute wieder einmal dermaßen über meine Hündin gefreut, dass ich es gerne mit euch teilen möchte.
Spaziergang 8ohne Leine), Waldrand, Frau Hund hat einen Tobeanfall vom Feinsten. Mitten im Vollgas-Modus sieht sie zwei Rehe nicht allzu weit entfernt. Ich werfe einen Stock, Hund saust hin, ist aber zu abgelenkt, um ihn zu bringen. Sie stürmt los in Richtung Rehe und ich ... mache gar nichts.
Hund rennt ein paar Meter, Rehe sind noch zu sehen, dreht um und rennt zu mir.
Sie rennt zu mir!!! :heart::heart::heart:

Wenn mir das jemand im Herbst gesagt hätte, hätte ich es nie und nimmer geglaubt!

Großartig, ich gratuliere dir und Frau Hund zum Erfolg!
 
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