Trotzdem ein paar Überlegungen. Falls ich mich irre, bitte mich zu korregieren. Die Einhaltung von Vertragsinhalten kann man zivielrechtlich einklagen. Gut und schön. Wenn sich ein TH aber bei der Vergabe eine Tieres tatsächlich in dem Halter sehr getäuscht hat und dieser das Tier quält, verwahrlosen läßt, ihm TÄ-Behandlung vorenthält etc. macht es ja keinen Sinn eine zivilrechtliche Klage anzustreben und darauf zu hoffen, daß man nach Monaten "Recht bekommt", sondern dann liegt ja ein Straftatbestand gegen das Tierschutzgesetz vor und es besteht sofortiger Handlungsbedarf. Heißt also: Anzeige, Information des ATA etc., damit dem TIer SOFORT und nicht nach einem langen Prozeß geholfen wird. Dafür braucht man allerdings überhaupt keinen Schutzvertrag. Denn das Gesetz gilt für alle Tiere, egal ob sie vom Züchter, vom TH oder vom nächsten "Bauernhof-Hoppala" stammen.
Ich gehe also davon aus, daß sich zivilrechtliche Klagen, für die man dann eben einen Schutzvertrag braucht, auf Vertragsinhalte beziehen, die über das Tierschutzgesetz hinausreichen. Also z.B. Barfen, Verpflichtung zur Kastration bis zu einem bestimmten Zeitpunkt etc. Ich kann schon verstehen, daß auch Vereinbarungen, die über die gesetzmäßigen Verpflichtungen hinausgehen für ein TIer sinnvoll und wichtig sein können. (Ich glaube z.B., wenn ich Tiere vergeben würde, wäre es mir sehr wichtig, daß Katzen keinen ungesicherten Freigang bekommen und dann ein paar Monate nach Vergabe überfahren am Straßenrand liegen).
Nur glaube ich halt trotzdem, daß Tierschutz dann am besten "betrieben" werden kann, wenn man die neuen Tierhalter nicht als "potentielle Feinde" sieht, gegen die man sich rechtlich optimal absichert, sondern als Partner für das Wohlergehen des Tieres. Ein Tierhalter der weiß, daß er von der vergebenden Organistation nicht "mißtrauisch kontrolliert" wird, sondern als Partner gesehen wird, der im Fall des Falles auch Rat und Hilfe findet, wird sich auch viel eher freiwillig an die Organisation wenden, wenn es Probleme gibt oder er unsicher ist, ob er bei der Haltung des Tieres alles richtig macht. Und das erscheint mir persönlich als Schutz für das Tier wertvoller als Klagsmöglichkeiten.
Liebe Grüße, Conny