Ich hab ehrlich gesagt nicht alles nachgelesen, aber im Zusammenhang mit dem Regime des zweiten Weltkrieges sind ja auch andere Symbole (allen voran die
Swastika) in Verruf geraten UND ihre Verwendung bis heute verboten worden (die Ausnahmeregelungen sind im Link zu finden).
Wenn man sich die ursprüngliche Bedeutung dieser Zeichen überlegt, ist das eigentlich sehr schade, aber ihre Bedeutung hat sich traurigerweise durch die einschlägige Verwendung einfach zu sehr gewandelt und hat eine gänzlich andere Sparte und Ideologie "besetzt" und ruft so heute ganz andere Empfindungen und Erinnerungen wach, als ursprünglich beabsichtigt.
Ich persönlich denke, dass das gerade in diesem Bereich so heikel ist, weil der Mensch im Endeffekt aus dieser Zeit bis heute nicht gelernt hat! (Und bitte: ich gehe hier von der Gesamtheit aus!!!) Das schürt auch die Angst und die "Symbolik per se" wird bereits vorsorglich stigmatisiert. "Wer das verwendet, führt böses im Schilde." Eigentlich eine logische Folge...
Die ganze Welt bietet uns auch heute noch Fälle beispielloser Verfolgung und Ausrottung von "Andersdenkenden" und "Andersgläubigen". Minderheiten, die nicht das Glück haben, in einem aufgeklärten und sozial sicheren Kulturkreis zu leben wie wir, werden tagtäglich (Menschen-)Opfer von Verfolgung.
Mit dem Stern, der nun ein - ich sage bewusst - Lebewesen "kennzeichnet", habe ich es genauso empfunden. Es werden immer subjektive Erfahrungen und Empfindungen den Ausschlag darüber geben, ob der einzelne diesen Vergleich gerechtfertigt findet oder nicht.
Ich persönlich finde den Vergleich zwar "passabel-hinkend" (immerhin hat zumindest ein Großteil sofort verstanden, worum es geht - ein gewisser Streuverlust ist nicht zu vermeiden...), aber wie viele andere auch bin ich der Meinung, dass man eine Rasseliste für Hunde nicht mit dem millionenfachen Tod von verfolgten Menschen gleichsetzen sollte. Die Symbolik ist hier einfach noch "zu nah dran"... ich weiß nicht, wie ich das besser beschreiben kann...
Das Thema wäre eine Abhandlung wert - vielleicht kann ich mich einmal aufraffen und das ganze detaillierter und vor allem geordneter niederschreiben...
GLG
VERA
EDIT-PS:
Willentlich "stigmatisieren" darf sich in der Öffentlichkeit aber sehr wohl derjenige, den es betrifft und der das vielleicht zu einem bewusstseinsbildenden Zweck möchte. Warum entwerfen wir nicht ein ganz neues Symbol, das HH (egal welcher Rasse - aber natürlich auch die der betroffenen Hunde, die auf die Liste kommen sollen) und betreiben so Öffentlichkeitsarbeit.
(Wie wärs mit dem roten Zacken-Kreis?)
Aussagen sollte das Symbol
(was mit etwas PR wahrscheinlich nicht mehr bis zum Ablauf der Volksbefragung aber sicher langfristig erreicht werden kann):
"Ich halte einen laut geplanter Liste gefährlichen Hund und bin gerne dazu bereit, Sie mit einem freundlichen Gespräch und anhand meines Hundes vom Gegenteil zu überzeugen."
Überspitzt formuliert:
Wenn ich jemand mit dem neuen "Logo" auf der Jacke sehe, sollte das bedeuten:
"Sprich mit mit uns, wir beide beißen nicht."