Wattebausch versus Dominanz - gibt es diesen Unterschied wirklich ???

Snuffi

Super Knochen
Nachdem bei gewissen Themen immer wieder diese Thematik auftaucht - ich bin ja noch ziemlich neu - aber auch mir ist das schon aufgefallen... Habe ich dies Frage gestellt. Ich denke dass im Prinzip alle das Selbe wollen - einen gut erzogenen Teampartner Hund mit dem HB gemeinsam durchs Leben gehen kann - mit Vertrauen und Liebe. Wenn nun über die geeignete Methode dorthin zu kommen diskutiert wird kommt immer wieder die Konfrontation Wattebausch versus Dominanz auf - was den Erfolg jeder noch so fruchtbaren Diskussion zunichte macht.

Ich bin jetzt 44 - also alt genug um die "Harten Methoden" von früher noch zu kennen. Ich bin mit Jagdhunden bei Jägern aufgewachsen, ich habe einen DSH als Teenager ausgebildet und mittlerweile bin ich bei Dogos gelandet. Ich habe zB nie persönlich ein Teletak angewendet aber nicht weil es damals ein NONO gewesen wäre sondern weil mir mein Verstand gesagt hat dass das eben nicht funktioniert. Was ich damit sagen will - ich habe die Trendwende vom "Harten" ins "Weiche" miterlebt. Ich bin für mich froh dass es so war denn ich kenne somit die verschiedenen Methoden und dahinterliegenden Theorien. Das hat es mir ermöglicht einen Weg der Mitte zu gehen von dem ich sehr viel halte.

So wie es mir damals wurst war dass man mich für einen Trottel gehalten hat weil ich gesagt habe Teletak, Stachelhalsband, Würger, s.g. Fußkorrekturen usw... funktioniert nicht so ist es mir heute wurst wenn man mich für einen Dominanzler hält wenn ich sage Leckerlis und ausschließlich positive Motivation immer und überall funktioniert nicht. Ich gehe meinen Weg der Mitte und meine Hunde sind der beste Beweis dass dieser Weg funktioniert.

Meiner Meinung ist es für jeden HB ratsam möglichst viele Methoden und Mittel zu kennen - denn nur was ich kenne kann ich ablehnen oder befürworten. Je mehr Methoden ein HB kennt umso besser wird er auf die jeweilige Situation in der Sekunde richtig reagieren können. Wissen um Verhalten und Sprache des Hundes mal vorausgesetzt.

Ich würde mir halt wünschen dass man in Diskussionen dieses "was ist besser" etwas offener und wertfreier diskutiert. Jeder hat seinen Weg und jeder kann lernen. Wenn aber nun sofort mal in Schubladen eingeteilt wird erübrigt sich jede Diskussion. Wenn jemand nun der Meinung ist dass die vom HB im Posting angesprochene Methode nicht die richtige ist würde ich mir wünschen dass dann nicht "Totschlagargumente" ala der arme Hund, das arme Wesen, Dominanz usw... auftauchen. Wenn man etwas nicht richtig findet sollte man durchargumentieren warum nicht und eine andere Lösung anbieten.

zB wenn mich jemand fragen würde - um ein absolutes Reizbeispiel zu verwenden - "Bringt mir der Einsatz von einem Teletak etwas" dann würde ich ihn schon deswegen nicht gleich niedermachen weil ich ja nicht will dass er am Hund ein Teletak verwendet. Also muss er mir zuhören - nur dann habe ich die Chance ihn von etwas besseren zu überzeugen. Ich würde ihm mal darauf aufmerksam machen dass es verboten ist, aber v.a. dass ihm nichts bringt. - und das ist ja wohl nicht so schwer durchzuargumentieren....

Diskussionen fahren sich fest wenn die Beteiligten falsche Bilder im Kopf haben oder auch wenn "verurteilt" und "niedergemacht" wird - ein schlechtes Gewissen eingeredet wird - mit dem Verweis - schau mal ich machs aber besser und das was Du machst ist "Pfui".

Vielleicht würde das bei manchen Diskussionen helfen - ich weiß ja nicht ob es möglich ist - aber man könnte es doch mal ausprobieren ....
 
So wie es mir damals wurst war dass man mich für einen Trottel gehalten hat weil ich gesagt habe Teletak, Stachelhalsband, Würger, s.g. Fußkorrekturen usw... funktioniert nicht so ist es mir heute wurst wenn man mich für einen Dominanzler hält wenn ich sage Leckerlis und ausschließlich positive Motivation immer und überall funktioniert nicht.

das problem dieser diskussion ist dass sie sehr emotional und ohne bedacht auf die grundregeln des lernens geführt wird.

jeder hund (und jedes andre lebewesen) lernt auf der basis von klassischer und operanter konditionierung.
wenn du sagst teletakt funktioniert nicht, ist das so nicht richtig; es ist positive strafe genauso wie ein stachel oder auch ein zu boden drücken; pos strafe hat viele nachteile aber sie kann funktionieren; die frage die sich stellt ist ob man erstens all ihre nachteile in kauf nehmen will und ob man es ethisch vertreten kann; die antwort für mich ist: nein

wenn du sagst positive motivation funtioniert nicht immer haben wir zuerst mal ein definitionsproblem; wenn du mit positiver motivation positive verstärkung meinst, geb ich dir recht, dass training nicht nur darauf aufgebaut werden kann. ich setze auch negative strafe ein.
außerdem ensteht anscheinend oft der trugschluß positive verstärkung = leckerli; einen hund mit keksi vor der nase irgendwohin zu locken ist für mich nicht zielführend, da der hund dabei nichts lernt außer einem keks nachzugehen.

mein weg der mitte bedeutet die diversen erziehungsmaßnahmen zuzuorden und dann zu überlegen ob ich sie einsetzen möchte. mir reicht es nicht zu sagen das oder jenes funtioniert - ich möchte wissen warum.
 
das problem dieser diskussion ist dass sie sehr emotional und ohne bedacht auf die grundregeln des lernens geführt wird.

Gebe ich Dir völlug recht - deswegen habe ich ja diesen Thread aufgemacht

jeder hund (und jedes andre lebewesen) lernt auf der basis von klassischer und operanter konditionierung.
wenn du sagst teletakt funktioniert nicht, ist das so nicht richtig; es ist positive strafe genauso wie ein stachel oder auch ein zu boden drücken; pos strafe hat viele nachteile aber sie kann funktionieren; die frage die sich stellt ist ob man erstens all ihre nachteile in kauf nehmen will und ob man es ethisch vertreten kann; die antwort für mich ist: nein

Ethisch vertretbar ist auch bei mir ein klares NEIN - aber auch pragmatisch betrachtet funktioniert es nicht. Was wenn Hund kein Teletak oben hat - Hund ist doch nicht blöd. Wenn ich Hund so trainiere dass er nur durch positive Strafe lernt funktioniert das schon deswegen nicht weil ich als HB diese positive Strafe nicht immer und überall anwenden kann - rein technisch geht das schon nicht - wenn mich mein Hund meidet weil er Angst hat dann bin ich nie schnell genug dort. Wenn ich meinen Hund breche weil ich ihn mißhandle wird der Hund einfach kaputt sein und vielleicht irgendwann auch aggressiv - welche Leistung sollte er dann noch bringen und was für ein Zusammenleben sollte das dann noch sein...

wenn du sagst positive motivation funtioniert nicht immer haben wir zuerst mal ein definitionsproblem; wenn du mit positiver motivation positive verstärkung meinst, geb ich dir recht, dass training nicht nur darauf aufgebaut werden kann. ich setze auch negative strafe ein.
außerdem ensteht anscheinend oft der trugschluß positive verstärkung = leckerli; einen hund mit keksi vor der nase irgendwohin zu locken ist für mich nicht zielführend, da der hund dabei nichts lernt außer einem keks nachzugehen.

Sei mir nicht böse aber manchmal liest es sich einfach so .... als ob Keksi ein Allheilmittel wäre. Was verstehst Du genau unter negativer Strafe bevor ich es falsch verstehe ....

mein weg der mitte bedeutet die diversen erziehungsmaßnahmen zuzuorden und dann zu überlegen ob ich sie einsetzen möchte. mir reicht es nicht zu sagen das oder jenes funtioniert - ich möchte wissen warum.

Letzten Satz finde ich einen superguten Ansatz - welche Erziehungsmaßnahmen sind in Deinem Weg der Mitte inkludiert ???
 
Um mal die Definitionen klar zu stellen, damit sich alle auskennen

Positive Verstärkung = etwas Angenehmes hinzufügen oder beginnen

Negative Strafe = etwas Angenehmes wegnehmen oder beenden

Positive Strafe = etwas Unangenehmes hinzufügen oder beginnen

Negative Verstärkung = etwas Unangenehmes wegnehmen oder beenden

Zwang = Bestimmung zu einem Tun gegen den eigenen Willen durch physische Gewalteinwirkung oder deren Androhung
 
Sei mir nicht böse aber manchmal liest es sich einfach so .... als ob Keksi ein Allheilmittel wäre. Was verstehst Du genau unter negativer Strafe bevor ich es falsch verstehe ....

Negative Strafe ist es, dem Hund etwas wegzunehmen, bzw. etwas zu verweigern, was er gerne hätte. Wenn ich zu ihm Platz sage und er setzt sich nieder und schaut mich an mit dem Blick "wo bleibt mein Leckerli", und ich geb es ihm nicht, dann ist das negative Strafe.
 
Wenn ich Hund so trainiere dass er nur durch positive Strafe lernt funktioniert das schon deswegen nicht weil ich als HB diese positive Strafe nicht immer und überall anwenden kann ???

pos strafe ist eine von 4 möglichkeiten - sie wird nicht einmal von starkzwangvertretern als alleiniges mittel eingesetzt sondern immer im wechsel mit pos verstärkung;

Was verstehst Du genau unter negativer Strafe bevor ich es falsch verstehe ....???

ich verstehe darunter all das was halt unter die definition neg strafe fällt: etwas für den hund erstrebenswertes wird ihm nicht gegeben; ignorieren wäre ein klassiker: Hund möchte aufmerksamkeit aber bekommt sie nicht solange er zb bellt.


Letzten Satz finde ich einen superguten Ansatz - welche Erziehungsmaßnahmen sind in Deinem Weg der Mitte inkludiert ???

es geht nicht um die maßnahme per se sondern um ihre wirkung; alles was positive strafe ist setze ich nicht ein; ich füge dem hund also nichts unangenehmes zu.

negative verstärkung setze ich nicht absichtlich ein aber sie spielt bei vielen dingen im alltag mit; zB hund ist nicht gerne alleine - ein für ihn unangenehmer zustand; wenn HB nach hause große freude weil der unangehme zustand des alleine seins zu ende ist - also neg verstärkung; wenn HB sich jetzt auch noch eine wilde begrüßungszeremonie macht wird dieser effekt noch verstärkt - hund bleibt also noch weniger gerne allein.

pos verstärkung und neg strafe setze ich aktiv ein.

und wenn es mehr hundetrainer gebe, die erstens willens wären sich diese grundlagen anzueignen und dann zweitens bekanntzugeben nach welchen prinzipien sie in welchem ausmaß arbeiten, dann wäre es wohl auch leichter den passenden trainer zu finden.
und es würde klar machen wie absurd diese geheimniskrämerei und das schützen von ausbildungsarten (Rütter, Lind etc) ist. Alle trainer arbeiten mit klassischer und operanter konditionerung (ob sie es nun wissen oder nicht;)) und das kann man sich nicht schützen lassen da es allgemeines wissen ist (naja vielleicht nicht allgemein genug;))
 
@snuffi
ich finde es gut, dass Du versuchst alle mehr zum zuhören zu motivieren und wünsch Dir viel Erfolg bei diesem Plan. Vielleicht kommen dann auch Beiträge, wo nicht alles pfui ist, was der jeweils andere gesagt hat. Dann kann man viiiiel mehr lernen;)
 
Naja ich erhoffe mir nach diesem Thread eine etwas realere Sichtweise der Hundeerziehung. Was für mich jede Diskussion in den Sumpf führt ist wenn der Hund eigentlich erzogen gehört auf Harmonie zu setzen - Harmonie Eierkuchen ist wunderschön aber etwas einseitig - weil das Leben nicht zu 100% daraus besteht. Wenn Hund zB am Sofa knurrt haben Hund und ich in dem Moment eben nicht Harmonie&Eierkuchen - das heißt ja nicht dass wir uns deswegen nicht lieben oder ich deswegen aversive Methoden verwenden muss. Aber genau an dem Punkt ist Wattebausch versus Dominanz losgegangen - damit wird die Diskussion mal sinnlos.

Um es an dem Beispiel aufzuhängen - wenn Wattebausch mich anknurrt weil ich sage Hund hat auf Sofa nicht zu knurren - muss ich genauso wie beim Hund - reagieren - wenn ich weiter diskutieren will. Da es einfacher ist an Grundproblemen zu arbeiten als jeweils in der eingefahrenen aber nie bearbeiteten Knurr Situation zu reagieren - agiere ich lieber und mache einen Thread auf wo man vielleicht dieses Knurren von Wattebausch bearbeiten kann

Ich glaube aufgrund der bisher gelesenen Postings nicht dass wir echte "Hardliner" im Forum haben - deswegen ist hier eher ein kommunikatives Problem gegeben - nicht unbedingt ein Problem der Einstellung per se.
 
Da geb ich Dir recht, denn manchmal hab ich den Eindruck bei vielen Beteiliten, die agieren: wer nicht für mich und meine Methoden ist (und den einen oder anderen Einwand macht) ist gegen mich. Auch wenn das nicht stimmt.
 
Naja ich erhoffe mir nach diesem Thread eine etwas realere Sichtweise der Hundeerziehung. Was für mich jede Diskussion in den Sumpf führt ist wenn der Hund eigentlich erzogen gehört auf Harmonie zu setzen

ich sehe zB keinerlei unterschied zwischen erziehung und und training; der hund lernt irgendein verhalten und es ist ihm vollkommen egal ob es ein alltagstaugliches an lockerer leine gehen oder eine prüfungsmäßige fußarbeit mit blickkontakt ist; beides muß der hund lernen - unter vielen verschiedenen ablenkungen damit es auch zuverlässig wird (wobei es für 100% nicht gibt). wenn er also knurrt gehört das trainiert - und mit dem training fang ich an wenn der hund aufnahmebereit und nicht gestreßt ist.

Um es an dem Beispiel aufzuhängen - wenn Wattebausch mich anknurrt weil ich sage Hund hat auf Sofa nicht zu knurren -

ich denke was man bei aller diskussionskultur nicht vergessen sollte, dass jeder von aus einfach eine gewisse lebenseinstellung mitbringt, die sich natürlich auch auf unsren umgang mit dem hund auswirkt.

die formulierung "der hund hat nicht xy zu tun" stellt mit zB die haare auf; georg hat grad in einem andren thread geschrieben "...dass man sich ja auch im job unterzuordnen hat" - das sind einfach aussagen mit denen ich mir persönlich schwer tue;) ich denke schon dass die freiheit die jeder einzelne für sich selbst in anspruch nimmt auch in seinen beziehungen (zu hund und mensch) zu finden ist.
is jetzt halt ein bisserl philosophisch:)
 
Also ich weiß ja nicht, mit welchen Hunden Du arbeitest und welche Mentalität die jeweiligen Hunde haben. Bei meinem Boxermädel hätte ich Dir sofort recht gegeben. Mein Rottimix war da schon einanderes Kaliber. Der wollte zwar auch nicht mit Härte behandelt werden, konnte aber mit "Verhandlungen" nix anfangen. Und wenn in bestimmten Situationen nicht ein dementsprechendes, sehr bestimmtes (ist bestimmt nicht gleich dominant?) "nein" oder "aus" gekommen wäre, hätte er mich nicht ernst genommen und das gemacht was ihn, mich oder andere in Gefahr gebracht hätte. Das kann doch keiner brauchen. Oder? Ich habe meinen Hund trotzdem keinen Schrecken eingejagdt oder ihn gar gebrochen und mehr gelobt als Druck gemacht. Habe auch mit Leckerlis gearbeitet oder mit seinem heißgeliebten Ball.
 
ich sehe zB keinerlei unterschied zwischen erziehung und und training; der hund lernt irgendein verhalten und es ist ihm vollkommen egal ob es ein alltagstaugliches an lockerer leine gehen oder eine prüfungsmäßige fußarbeit mit blickkontakt ist; beides muß der hund lernen - unter vielen verschiedenen ablenkungen damit es auch zuverlässig wird (wobei es für 100% nicht gibt). wenn er also knurrt gehört das trainiert - und mit dem training fang ich an wenn der hund aufnahmebereit und nicht gestreßt ist.

Ich würde sogar so weit gehen um zu sagen der Hund lernt einfach in jeder Sekunde seines Lebens - außer er pennt gerade ;) Aber wenn ich merke dass mein Hund falsche Dinge lernt dann muss ich gegensteuern.

ich denke was man bei aller diskussionskultur nicht vergessen sollte, dass jeder von aus einfach eine gewisse lebenseinstellung mitbringt, die sich natürlich auch auf unsren umgang mit dem hund auswirkt.

Das ist klar - wir sind wie eine bunt gemixte Meute - jeder mit seinen Eigenarten und wunden Punkten. Deswegen wäre ja eine funktionierende Forensprache wichtig. Sonst endet es einfach oft in einer Beisserei. Das blöde ist nur dass dann auch echt gute Aussagen untergehen ....

die formulierung "der hund hat nicht xy zu tun" stellt mit zB die haare auf; georg hat grad in einem andren thread geschrieben "...dass man sich ja auch im job unterzuordnen hat" - das sind einfach aussagen mit denen ich mir persönlich schwer tue;) ich denke schon dass die freiheit die jeder einzelne für sich selbst in anspruch nimmt auch in seinen beziehungen (zu hund und mensch) zu finden ist. is jetzt halt ein bisserl philosophisch:)

Kann ich gut verstehen - ich werde zB immer verrückt wenn jemand sagt na das muss man halt akzeptieren das ist halt nicht perfekt aber ich kann meinem Putzi das nicht antun weil ... zB die Harmonie gestört wird ... Ich habe halt wieder gelernt dass Harmonie nicht immer möglich ist sondern dass gerade Konfrontation eher dazu angetan ist Harmonie wieder herzustellen. Mit UO habe ich kein Problem - nicht weil ich mich so gerne unterordne sondern weil ich es sehr selten tue - nur dann wenn ich mein Gegenüber wirklich respektiere und dann tue ich es freiwillig. Ich beanspruche für mich maximale Freiheit also gebe ich auch meinem Hund maximale Freiheit - ich weiß aber dass Freiheit nur funktioniert wenn man die dafür nötigen Regeln kennt - also vermittle ich meinem Hund diese Regeln.

Natürlich beeinflußt die persönliche Einstellung die Art wie man mit seinem Hund umgeht und natürlich auch die Art wie man das eine oder andere Posting auffasst.
 
Ohne jetzt auf den Inhalt deiner Beiträge einzugehen, finde ich es bewundernswert, dass du dich um eine ordentliche Diskussionskultur bemühst und sachlich und höflich bleibst, auch wenn es andere nicht sind. Das verdient auf jeden Fall Respekt.

Aber eine Sache ist mir in deinen Beiträgen jetzt schon ein paar Mal aufgefallen:

Ich gehe meinen Weg der Mitte und meine Hunde sind der beste Beweis dass dieser Weg funktioniert.

mir kommt vor, dass du etwas zu sehr von deinen Hunden ausgehst.

Ich bin mit einem DSH aufgewachsen, hatte dann einen Border-Collie-Mix und jetzt einen Weißen Schäferhund und eine Tschechoslowakische Wolfshündin. Und alle 4 Hunde waren vom Charakter her sowas von grundverschieden, dass jeglicher Vergleich praktisch unmöglich ist. Während der DSH knallhart war und sich jeder Situation stellte, war der BC-Mix ein kuschelbedürftiges Übersensibelchen; für den Weißen gilt "harte Schale weicher Kern" und er überdreht innerhalb von Sekunden; die Graue wiederum ist eine absolute Persönlichkeit und durch und durch Charakterhund und mit Sicherheit eines der anspruchsvollsten Tiere, die mir je begegnet sind (dafür aber auch eines der faszinierendsten und dasjenige, zu dem ich die innigste Beziehung habe). So unterschiedlich alle 4 vom Charakter her waren, so unterschiedlich musste man auch in Erziehung und Ausbildung auf sie eingehen (by the way - der BC-Mix wäre durchaus rein über Wattebäuschchen zu erziehen gewesen - im Grunde genommen war er die Sorte Hund, die sich quasi von selbst erzieht, ohne das man dazu großartig etwas beitragen müsste) - was für den einen richtig war und funktionierte, wäre beim nächsten genau das Verkehrte gewesen.

Jeder Hund ist ein Individuum und verlangt daher nach individueller Behandlung in Sachen Ausbildung und Erziehung. Dazu kommt weiters, dass jeder Hundeführer genauso ein Individuum ist - womit der eine gut zurecht kommt, kann beim nächsten kläglich scheitern.

Und genau aus diesem Grund kann ich zwar darüber berichten, worauf meine Hunde ansprechen, sollte aber nie davon ausgehen, dass meine Methode auch bei allen anderen Hunden und ihren Menschen funktioniert...
 
Ohne jetzt auf den Inhalt deiner Beiträge einzugehen, finde ich es bewundernswert, dass du dich um eine ordentliche Diskussionskultur bemühst und sachlich und höflich bleibst, auch wenn es andere nicht sind. Das verdient auf jeden Fall Respekt.

Aber eine Sache ist mir in deinen Beiträgen jetzt schon ein paar Mal aufgefallen:



mir kommt vor, dass du etwas zu sehr von deinen Hunden ausgehst.

Ich bin mit einem DSH aufgewachsen, hatte dann einen Border-Collie-Mix und jetzt einen Weißen Schäferhund und eine Tschechoslowakische Wolfshündin. Und alle 4 Hunde waren vom Charakter her sowas von grundverschieden, dass jeglicher Vergleich praktisch unmöglich ist. Während der DSH knallhart war und sich jeder Situation stellte, war der BC-Mix ein kuschelbedürftiges Übersensibelchen; für den Weißen gilt "harte Schale weicher Kern" und er überdreht innerhalb von Sekunden; die Graue wiederum ist eine absolute Persönlichkeit und durch und durch Charakterhund und mit Sicherheit eines der anspruchsvollsten Tiere, die mir je begegnet sind (dafür aber auch eines der faszinierendsten und dasjenige, zu dem ich die innigste Beziehung habe). So unterschiedlich alle 4 vom Charakter her waren, so unterschiedlich musste man auch in Erziehung und Ausbildung auf sie eingehen (by the way - der BC-Mix wäre durchaus rein über Wattebäuschchen zu erziehen gewesen - im Grunde genommen war er die Sorte Hund, die sich quasi von selbst erzieht, ohne das man dazu großartig etwas beitragen müsste) - was für den einen richtig war und funktionierte, wäre beim nächsten genau das Verkehrte gewesen.

Jeder Hund ist ein Individuum und verlangt daher nach individueller Behandlung in Sachen Ausbildung und Erziehung. Dazu kommt weiters, dass jeder Hundeführer genauso ein Individuum ist - womit der eine gut zurecht kommt, kann beim nächsten kläglich scheitern.

Und genau aus diesem Grund kann ich zwar darüber berichten, worauf meine Hunde ansprechen, sollte aber nie davon ausgehen, dass meine Methode auch bei allen anderen Hunden und ihren Menschen funktioniert...

Danke für dieses Posting :)
...genau aus diesem Grund schreibe ich in diesen Threads äusserst selten. Man kanns nicht übers Inet "klären" , weil keine Methode auf jeden Hund passt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber wenn ich merke dass mein Hund falsche Dinge lernt dann muss ich gegensteuern.

da bin ich voll bei dir; aber du gehst davon aus dass der hund schon was falsches lernt wenn ich einmal sein knurren ignoriere während ich denke dass dieses eine mal nicht schlimm ist, wenn ich danach daran arbeite.
für mich beginnt das gegensteuern einfach nicht mitten in der situation sondern erst danach;
 
Ohne jetzt auf den Inhalt deiner Beiträge einzugehen, finde ich es bewundernswert, dass du dich um eine ordentliche Diskussionskultur bemühst und sachlich und höflich bleibst, auch wenn es andere nicht sind. Das verdient auf jeden Fall Respekt.

Danke :)

Aber eine Sache ist mir in deinen Beiträgen jetzt schon ein paar Mal aufgefallen: mir kommt vor, dass du etwas zu sehr von deinen Hunden ausgehst.

Da hast Du sehr recht - das tue ich und das ist ein Fehler wenn man jemand anderen rät. Ich bemühe mich zwar mich selbst zu kontrollieren aber es gelingt mäßig oft. Mein zweiter Fehler ist meine eigenen Hunde als Maßstab zu nehmen. Es gelingt mir nicht immer diese Fehler zu vermeiden aber immer öfter...

Ich bin mit einem DSH aufgewachsen, hatte dann einen Border-Collie-Mix und jetzt einen Weißen Schäferhund und eine Tschechoslowakische Wolfshündin. Und alle 4 Hunde waren vom Charakter her sowas von grundverschieden, dass jeglicher Vergleich praktisch unmöglich ist. Während der DSH knallhart war und sich jeder Situation stellte, war der BC-Mix ein kuschelbedürftiges Übersensibelchen; für den Weißen gilt "harte Schale weicher Kern" und er überdreht innerhalb von Sekunden; die Graue wiederum ist eine absolute Persönlichkeit und durch und durch Charakterhund und mit Sicherheit eines der anspruchsvollsten Tiere, die mir je begegnet sind (dafür aber auch eines der faszinierendsten und dasjenige, zu dem ich die innigste Beziehung habe). So unterschiedlich alle 4 vom Charakter her waren, so unterschiedlich musste man auch in Erziehung und Ausbildung auf sie eingehen (by the way - der BC-Mix wäre durchaus rein über Wattebäuschchen zu erziehen gewesen - im Grunde genommen war er die Sorte Hund, die sich quasi von selbst erzieht, ohne das man dazu großartig etwas beitragen müsste) - was für den einen richtig war und funktionierte, wäre beim nächsten genau das Verkehrte gewesen.

Ich habe mit Wolfshund gehen gelernt, bin mit 2 Jgdhunden aufgewachsten, hatte einen DSH als Teenager einen Airdale Terrier auf der Basis Dogsharing, einen Staff 1 Jahr mit einem Freund, jetzt meine Dogos und manchmal Pflegehunde. Jeder von diesen Hunden war eine ganz eigene Persönlichkeit und jeder war anders zu erziehen - wobei mit Hundeerziehung habe ich erst mit dem DSH begonnen - die Jagdhunde haben eher mich erzogen.

Jeder Hund ist ein Individuum und verlangt daher nach individueller Behandlung in Sachen Ausbildung und Erziehung. Dazu kommt weiters, dass jeder Hundeführer genauso ein Individuum ist - womit der eine gut zurecht kommt, kann beim nächsten kläglich scheitern.

Das ist für mich der beste Satz unter vielen Guten in Deinem Posting.

Und genau aus diesem Grund kann ich zwar darüber berichten, worauf meine Hunde ansprechen, sollte aber nie davon ausgehen, dass meine Methode auch bei allen anderen Hunden und ihren Menschen funktioniert...

Ich glaube man kann in einem Posting nur Möglichkeiten aufzählen die in der betreffenden Situation greifen könnten - die richtige Wahl muss der User selbst treffen - was für ihn und für seinen Hund paßt

Was man sicher in einem Thread kann - Methoden per se diskutieren - man soll nicht alles ungeprüft übernehmen - selbst wenn es ein Experte sagt - aber man sollte darüber nachdenken. Ich habe selbst am meisten gelernt indem ich zugehört oder gelesen habe - das Wissen habe sickern lassen bis ich es begriffen hatte und dann habe ich gewertet ob es für mich und meine Hunde paßt. Ich habe gelernt indem ich meine Hunde beobachtet habe und natürlich lerne ich auch von anderen HB's ....
 
da bin ich voll bei dir; aber du gehst davon aus dass der hund schon was falsches lernt wenn ich einmal sein knurren ignoriere während ich denke dass dieses eine mal nicht schlimm ist, wenn ich danach daran arbeite.
für mich beginnt das gegensteuern einfach nicht mitten in der situation sondern erst danach;

Stimmt - das ist genau der Punkt wo wir nicht übereinstimmen - für mich ist es (Anspruch an mich selbst) ein MUSS entweder etwas vorherzusehen oder wenn mir das schon nicht gelingt im Moment wo es passiert zu handeln.
 
Stimmt - das ist genau der Punkt wo wir nicht übereinstimmen - für mich ist es (Anspruch an mich selbst) ein MUSS entweder etwas vorherzusehen oder wenn mir das schon nicht gelingt im Moment wo es passiert zu handeln.

im ganzen leben ist keine situation gleich - daher ist auch agieren immer anders:);)- auch für den hund
 
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