Meine Hunde bekommen sehr wohl viel Kontakt zu Artgenossen, aber täglich auf die Hundewiese fahre ich nicht (das hat allerdings andere Gründe). Meine dürfen durchaus auch mit anderen Spielen, dennoch habe ich versucht, immer das interessanteste für den Hund zu sein, ganz einfach deshalb, weil es die Erziehung unter Ablenkung viel einfacher macht (z.B. ein Abrufen aus dem Spiel, Abrufen draußen generell...). Lässt man einen Hund mit jedem Hund spielen der einem entgegen kommt (gut, für die Wiener eh nicht möglich, die treffen eh zu viele in der Stadt an denen sie vorbei müssen) - dann läuft man gefahr, dass man einen Hund hat, der die Ohren gegenüber dem Menschen ganz fest zu macht wenn er einen anderen Hund sieht und ein Spiel wittert.
Und ich halte es auch für am wichtigsten, dass die Hunde in erster Linie an mich gebunden sind und erst in zweiter Linie untereinander. Ich bin mit Nando sehr, sehr lange, eigentlich bis er knapp 6 Monate alt war, mehr oder minder nur alleine unterwegs gewesen. Zwar nicht immer, aber in 80% der Fälle schon (eine mathematische Gleichung habe ich dafür aber nicht

). Und auch heute, wenn wir z.B. in Gelände fahren zum trainieren wird immer einzeln trainiert. Einfach weil der Hund die Zeit, die er ganz alleine bekommt, genießt - und weil beide so narrisch auf's Dummy sind, dass ich mir nur jammer Probleme einhandle wenn sie ruhig zuschauen müssen.
Am Anfang hat sich das alleine Spazieren gehen sowieso ergeben da Nando ja ohnedies nicht lange spazieren gehen durfte und ich mit Tinca gesondert unterwegs war. Mittlerweile gehe ich nicht mehr getrennt spazieren, außer eben zum Dummytraining - sonst sind wir im Trio unterwegs. Dennoch bin ich froh, dass Nando sich immer in erster Linie an mir orientiert. Er geht schonmal Tinca nach und so, aber er ist 99% abrufbar. Und bei Tinca's Durchzugsohren auch nicht gerade unpraktisch. Hin und wieder üben wir auch zusammen was, wenn es sich grade ergibt bzw. ich übe mit einem wenn auch der andere dabei ist.
Bei meinem ersten Pärchen, Tinca und Peanut, war ich eigentlich nie alleine mit Peanut unterwegs. Und Peanut hat sich so sehr auf Tinca orientiert, dass sie beinahe unabrufbar war, wenn Tinca grade in die andere Richtung ging oder nicht zuhörte. Mit zunehmenden Alter ist das zwar besser geworden, aber es war ungeheuer nervig und hat seine Wirkung nie verloren.
Bei unserem zweiten Pärchen wusste ich dann was das angeht schon Bescheid und ich war viel mit der kleinen Chelsea gesondert unterwegs. Und obwohl sie Tincas Tochter war, hatte sie nie die Prägung auf ihre Mama wie sie Peanut gehabt hatte.
Und bei Sombra und Nando konnte ich es nochmal verstärken, was nun auch die gemeinsamen Spaziergänge sehr angenehm macht.