Wien - Pflichtkurs für Hundehalter?

Gegen eine Prüfung vor Anschaffung eines Hundes hätte ich eher wenig einzuwenden (allerdings sollte keine weitere Prüfungsgebühr anfallen - dafür könnte ja die Hundesteuer "zweckgewidmet" werden, wäre sowieso an der Zeit). Wobei ich mir schon die Frage stelle, wozu...
Was mir persönlich gewaltig gegen den Strich ginge, wär ein verpflichtender Kurs für Hundehalter. In meinem Studium besteht sehr viel Anwesenheitspflicht, aber leider keine Informationspflicht für Vortragende. Das führt dazu, daß ich mir Sachverhalte zu Gemüte führen darf, die eigentlich schon im ersten Semester klar sein sollten (und bei 99% der Studenten sind - der Rest ist dann sowieso lernresistent), bloß daß der Kurs mit Studenten aus dem 11. Semester gefüllt ist. Und beim allerbesten Willen kann ich mir nicht vorstellen, daß ein 10-stündiger Kurs mir irgendetwas über Hunde näherbringen könnte. Ich könnte nicht zählen, wie viele Stunden ich mit Lektüre über Hundeerziehung verbracht habe, aber ich kann mit Überzeugung feststellen, daß ich immer noch Fehler mache. Wichtiger wäre es, die Bereitschaft zur Weiterbildung zu fördern (ja, klar, ich habe auch keine Ahnung, wie das funktionieren soll). Aber ich bezweifle ernsthaft, daß ein verpflichtender Hundeführerschein in der Realität irgendetwas ändern würde.

Dein Zweifel ist gar nicht so unberechtigt; aber wenn seitens der Politik schon Alibihandlungen gesetzt werden, dann wengistens solche, die nicht gänzlich dumm sind.
 
genau!

ich bin der letzte der sagt, dass mehr informationen schlecht sind.
nur schaut man sich verpflichtende weiterbildungsseminare im berufsleben an, dann sieht man schon wieviel man aus solchen seminaren "mit nimmt".

da würde es mich mehr freuen wenn die ganze diskussion weg von der reglementierung von hh und deren hunden geht, sondern mehr hin zu einer ernstgemeinten diskussion und stärkung von tierschutz im allgemeinen.

Das fände ich auch sehr wichtig ... und v.a. eine Diskussion was der Hintergrund von Beissvorfällen tatsächlich ist - das würde zur Vermeidung beitragen.

Da dies im Wiener Gemeinderat ein Thema ist, denke ich daher, dass der Wiener Hundeführschein dafür die Basis bilden wird. Es gibt da ein gutes Handbuch dazu, wenn man das aufmerksam liest, dann kann man auch die Fragen aus dem Fragenkatalog beantworten.

Wenn in Wien eben der Wiener Hundeführschein dafür die Basis ist, dann sehe ich das nicht als einen Griff ins Klo, sondern einen Schritt in die richtige Richtung und viele Otto-Normal-Hundehalter beginnen vielleicht ein wenig zu denken und viele nehmen von der Anschaffung eines Hundes abstand, wenn der Theorieteil VOR der Anschaffung des Hundes abzulegen ist.

Der Praxisteil des Wiener HFS ist auch für Tierschutzhunde zu bestehen, denn hier wird ja überprüft, wie der Halter seinen Hund durch gewisse Situationen führt. Wenn ich weiß, mein Hund reagiert in bestimmten Situationen so, dann werde ich es so lösen, dass eben niemand belästigt wird oder gar zu Schaden kommt. Das ist eben das Schöne, dass es hier keine fixen Vorgaben gibt, die nach Prüfungsreglement zu erfüllen sind, sondern wirklich darauf Wert gelegt wird, wie der Halter seinen Hund im Alltag führt.

Daher glaube ich, dass eben der Wiener HFS ein guter Ansatzpunkt ist, für diesen "Pflichtkurs" und ich - obwohl ich auch einen Hund aus dem Tierschutz habe - diesen jederzeit absolvieren werde bzw. habe ich sowieso vor, diesen HFS heuer noch zu machen.

HFS finde ich prinzipiell sehr gut - werden wir vermutlich auch machen. Nur es wird das aktuelle Problem nicht lösen. Wenn ich mir die Hintergründe der Bissvorfälle anschaue die zu dieser Forderung der Grünen geführt haben. Ich finde HFS und Vermeidung solcher Vorfälle sind zwei Paar Schuhe und brauchen unterschiedliche Ansätze.
 
Ich finde das eine reine Zumutung, jeder sollte selbst entscheiden, besser wäre keine Elternschulung, oder bin ich in der Lage ein Kind zu erhalten und zu erziehen, geschweige mehrere, also Elternführerschein, Kindestestung, und sonstiges.....bevor auf den armen Hund losgegangen wird. Beziehungsweise überprüfung und Kontrolle von jeweiligen Partnern und Fähigkeit diese in die Welt zu setzen...also kein Hundeführerschein, sondern Elternfähigkeitsnachweis und sonstiges....vielleicht bei Auffälligkeiten, oder gesamter Unfähigkeit...
 
Jaaa, jeder SOLLTE selbst entscheiden können. Die Praxis zeigt aber dass sehr viele Leute keine vernünftige Entscheidung fällen können, sonst würden net so viele Hunde im Tierheim hocken. :rolleyes:

Ich finde das ist ein guter Ansatz und endlich mal an der richtigen Stelle! Die Frage ist halt nur wie und ob das überhaupt kontrolliert wird. :( Wenn das so kontrolliert wird wie die Hundesteuer, na dann gute Nacht. *seufz* Müßten halt öfters mal Polizisten die so unterwegs sind Hundehalter aufhalten und den "Schein" kontrollieren. Planquadrate in den Hundezonen. *lach*

Ich denk mir halt noch immer das ein generelles Verkaufsverbot von Tieren besser wäre und auch einfacher zum kontrollieren. Klar wirds Schwarzhandel geben, aber wenn man keine Anzeigen usw mehr schalten darf würds schon um zig Ecken besser sein.
 
... aber wenn man keine Anzeigen usw mehr schalten darf würds schon um zig Ecken besser sein.

Darf man ja nicht mher laut neuem Tierschutzgesetzt, das öffentliche feilbieten von Welpen ist nur mehr registrierten Züchtern, Tierschutzorgas und Händlern erlaubt, dies schliest Inserate im Internet und Zeitung auch mit ein.

Erst kürzlich hatte ich mit dem Betreiber der Plattform tieranzeigen.at eine telefonische Disskusion, nachdem ich ihn darauf hingewiesen habe das er gegen das Tierschutzgesetzt verstösst.
Seine Aussage darauf: Nein nein das gilt nur für ausländische Hunde und die Hundehändler, aber sicher nicht für die Hoppalawürfe....
Aja Pitbull-Mix-welpen mitten aus Wien zum x-ten mal sind Hoppalawürfe? ganz was neues... :mad:
 
Oben