Werden Hunde durch zu viel Körperkontakt distanzlos?

Fioni

Super Knochen
Ausgehend davon:

WELT ONLINE: Was ist der häufigste Fehler der Hundebesitzer?

Rütter: Zu wenige Regeln. Die sind gerührt von den süßen Welpen und erlauben ihnen alles. Es muss jedoch von Anfang an klare Regeln und Tabus für den Hund geben. Oft suchen die Besitzer viel zu viel Körperkontakt, streicheln und kuscheln ständig. Die Leute wollen der Kumpel ihres Hundes sein. Hunde missverstehen das und werden dann ihrerseits distanzlos.

stell ich mir die Frage, wie ihr das seht? Oder den Satz interpretiert...

Für mich persönlich sind es zwei verschiedene Dinge: bei uns gibts es sehr wohl klare Regeln und Tabus. Aber: es gibt auch streicheln und kuscheln und Körperkontakt ohne Ende..nicht weil ich hingehe und abtapsche..sondern weil mein Hund ihn sucht - und ich finde das wunderschön.

Allerdings ist mein Hund bis jetzt nicht distanzlos dadurch geworden. Das würde sie, wenn die Regeln und Tabus nicht eingehalten werden würden..aber bei uns hat das nichts mit dem Körperkontakt zu tun.

Was ich mir noch vorstellen kann, ist, dass es eher mit Rangeleien einher gehen kann..dh wenn ich zb sehr körperbetont mit meinem Hund spiele und mitrangele...aber durch kuscheln und streicheln?

Würde mich interessieren, wie ihr das seht oder den Satz vom Rütter interpretiert.

lg
fiona
 
ich denke auch, dass hunde schon von klein an regeln und tabus kennen lernen sollten und wenn das nicht der fall ist, kann ich mir auch vorstellen, dass die hunde distanzlos werden.... (alle hunde einer freundin von mir sind extrem distanzlos - menschen gegenüber - und kennen null regeln)

ABER das hat nichts mit körperkontakt zu tun! (mmn.) ich halte körperkontakt für extrem wichtig und mir tun hunde, die keinen bekommen, weil im zwinger o.ä. gehalten unglaublich leid!
meine hunde bekommen genau so viel kontakt und schmuse-einheiten, wie sie es brauchen. :)
 
Ich denke der Rütter meint eher diesen sinnlosen körperkontakt, wo man den Hund (zwar mit den besten Absichten) bedrängt, abgrabbelt, drückt und herzt - solang bis die körperliche Nähe zur nervigen Routine für den Hund wird. Und DANN kann ich mir vorstellen dass die Distanz (bzw. eher der gegenseitige Respekt) sich verringert.

Nachdem meine Hündin eine Diva ist und unheimlich genervt kucken kann wenn ich meine Schmuseanfälle hab, stelle ich es ihr frei dass sie von sich aus kommt und Kontakt beantragt. Meistens ist mir da auch sehr danach :) Ab und zu muss die Püppi aber einfach die Zähne zusammenbeißen und es über sich ergehen lassen.

Und ich hab bewusst eine geringe Distanz zwischen ihr und mir herbeigeführt weil sie ja auch freudig auf meinen Rücken usw. springen soll - da kann ichs nicht brauchen dass sie erst 10 Minuten lang beschwichtigt und dann vllt nur mit den Vorderpfoten mal drauftatscht. Respektlos ist sie aber deswegen nicht.
 
Ich denke der Rütter meint eher diesen sinnlosen körperkontakt, wo man den Hund (zwar mit den besten Absichten) bedrängt, abgrabbelt, drückt und herzt - solang bis die körperliche Nähe zur nervigen Routine für den Hund wird. Und DANN kann ich mir vorstellen dass die Distanz (bzw. eher der gegenseitige Respekt) sich verringert.

ja so hab ich es auch verstanden. Wo der hund nichtmal mehr seine ruhephasen hat weil der mensch immer meint er muss drauf rumknutschen. Sieht man dann eh bei manchen welpen die ihre besi dermaßen schon wegbeissen nur weil sie mal ihre ruhe haben möchte. Ein gutes mittelmaß sollte schon da sein
nat. ist körperkontakt wichtig aber die Hu-Mutter ist auch nicht jede sekunde anwesend u leckt die zwerge ab...
 
Ich denke der Rütter meint eher diesen sinnlosen körperkontakt, wo man den Hund (zwar mit den besten Absichten) bedrängt, abgrabbelt, drückt und herzt - solang bis die körperliche Nähe zur nervigen Routine für den Hund wird. Und DANN kann ich mir vorstellen dass die Distanz (bzw. eher der gegenseitige Respekt) sich verringert.

Ist auch meine Meinung:)
 
schließe mich meinen Vorschreibern an und halte fest, daß 6 Leut' einer Meinung sind


ein Wunder ist geschehen !!!:D
 
:D:D 8 :D:D

Meiner muss ganz selten mal für eine Schmuseattacke herhalten - aber nur kurz - ich leide unter seinem "lass mas halt das Dummerl, wenns sas braucht" Blick.

Ich erlaub mir solche Blicke nie, wenn er einen auf Schoßhund macht, glaubt dass seine Vorbeine Arme sind und mir die Luft abdrückt.

Die Schmuserangordnung ist bei uns völlig klar.:D
 
Gibts leider auch andersrum- meiner würd sich am liebsten ununterbrochen bestreicheln und kraulen lassen, einfach schrecklich. Inzwischen hat er gelernt, daß das einfach nicht dauernd geht...er bekommt seine Kuscheleinheit in der Früh, und abends beim Bürsten....dazwischen nur bei akuten "Anfällen"

Dafür ist er schrecklich aufdringlich, wenn ich ihn zu meiner Freundin mitnehme, da sitzt er dann den ganzen Abend auf ihrem Schoß, oder in der U-Bahn, er lauert auf jedes Lächeln, und er findet auch wirklich fast immer ein williges Opfer.
 
also ich interpretiers a bissi anders... (aba i bin der gleichen meinung dass ma in hund seine ruhepausen gönnen muss und ihn net immer drücken und knuddeln soll)
ich glaub er meint dass eher so, dass man einen hund zwar grenzen und tabus zeigen will, aba dass die meisten menschen einfach im falschen moment den hund streicheln, ihn also für was belohnen, was der hund eigentlich gar nicht tun soll...somit kannst an hund auch keine grenzen zeigen, weilst ihn ja die ganze zeit "unnötig belohnst"...
 
Wunder 9 :D:D:D:D

Die meisten HH betrachten ihren Hund eben als gleichwertigen Partner und stellen ihn (vielleicht unbewußt) auf die selbe Stufe wie sich selbst. Das das in die Hose geht, in bekannt.

Viele texten ihren Hund auch regelrecht zu. Wie soll der denn wissen, wann zwischen dem ganzen Blabla mal ein Befehl kommt? Ist wie bei nem Ehepaaar. Wenn die Frau die ganze Zeit redet, dann hört der Gatte irgendwann nicht mehr hin. Und Frau beschwert sich dann, weil der Gatte nicht zuhört. :rolleyes:

Wir kuscheln auch viel, aber trotzdem gibt es klare Regeln, die eben einzuhalten sind. Und es gibt sicher auch Tage, da bin ich nicht gut drauf und die Kuscheleinheiten fallen flach. Sie sterben nicht davon.
 
Zitat:
WELT ONLINE: Was ist der häufigste Fehler der Hundebesitzer?

Rütter: Zu wenige Regeln. Die sind gerührt von den süßen Welpen und erlauben ihnen alles. Es muss jedoch von Anfang an klare Regeln und Tabus für den Hund geben. Oft suchen die Besitzer viel zu viel Körperkontakt, streicheln und kuscheln ständig. Die Leute wollen der Kumpel ihres Hundes sein. Hunde missverstehen das und werden dann ihrerseits distanzlos.

Ich sehe es wie " Fioni " mit ihrer Aussage .

Bei den ersten beiden Sätzen gebe ich Rütter schon Recht .
MMn gibt es kein zuviel an Körperkontackt , beim Hund . Und ich , lese aus diesem Rütter - Satz auch keine Zwangsbeglückung heraus .
Und was seinen letzten Satz anbelangt .
Dies kann auch passieren , wenn der Hund zu wenig Körperkontakt hat .

Josef
 
Ausgehend davon:



stell ich mir die Frage, wie ihr das seht? Oder den Satz interpretiert...

Für mich persönlich sind es zwei verschiedene Dinge: bei uns gibts es sehr wohl klare Regeln und Tabus. Aber: es gibt auch streicheln und kuscheln und Körperkontakt ohne Ende..nicht weil ich hingehe und abtapsche..sondern weil mein Hund ihn sucht - und ich finde das wunderschön.

Allerdings ist mein Hund bis jetzt nicht distanzlos dadurch geworden. Das würde sie, wenn die Regeln und Tabus nicht eingehalten werden würden..aber bei uns hat das nichts mit dem Körperkontakt zu tun.

Was ich mir noch vorstellen kann, ist, dass es eher mit Rangeleien einher gehen kann..dh wenn ich zb sehr körperbetont mit meinem Hund spiele und mitrangele...aber durch kuscheln und streicheln?

Würde mich interessieren, wie ihr das seht oder den Satz vom Rütter interpretiert.

lg
fiona

Ich würde sagen ich sehe es ähnlich wie Du - klare Regeln und Körperkontakt sind zwei Paar Schuhe. Ich kann mit meinem Hund 24 Stunden am Tag kuscheln wenn wir das beide brauchen und trotzdem gibts klare Regeln an die wir uns beide halten. Wobei ich denke Rütter hat es mit 1001 doofen HH zu tun und hat mittlerweile die Nerven weggeschmissen einem solchen HH zu erklären dass Kuscheln ja OK ist aber nur weil man mit dem Hund kuschelt darf man nicht übersehen dass Erziehung und Regeln trotzdem notwendig sind für ein gutes Zusammenleben. Ich interpretiere daher dass Rütter einfach aufgrund seiner Erfahrungen als Trainer den Kunden lieber zu Distanz rät weil er meint dass es schwierig ist beizubringen dass Kuscheln nicht die Erziehung ersetzt. Weiters würde ich sogar interpretieren dass Rütter mit distanzlosen Verhalten nicht unbedingt Kuscheln im Kopf hat - sondern vermutlich eher meint dass man es eben nicht süß finden soll wenn Welpi auf die Hand hinfährt und herzhaft reinbeisst weil Welpi spielen will und HH das eben bei Welpi supersüß findet.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich finde die 9 weltwunder haben schon auch recht in ihrer interpretation. ich hätte nur den zusammenhang zwischen den sätzen anders gesehen. also so, dass die menschen eben so lieb sind und kumpel sein wollen und die hunde dadurch distanzlos werden.

wobei ich eben nicht ganz weiss, was mit distanzlos gemeint ist. wegschnappen oder ungehorsam?

meine hündin zb. bei mir alles kein problem. mein freund war eben genau dieser kumpeltyp für sie..hat ihr nie grenzen gezeigt anfangs..dh auch mal vom sofa runtergeschickt, wenns grad nicht gepasst hat. schönes beispiel ist bei uns an der tür. bei mir weiss sie, dass sie sitzen muss und warten muss, bis ich begrüsst hab, wenn besuch kommt. nicht weil ich wichtiger oder was auch immer bin..aber weil bei uns die leute direkt vor der tür stehen (keine gegensprechanleige) und ich erst mal schaue wer da ist bzw die leute erst mal ganz reinkommen sollen, wegen den katzen. ist da eine hundnase sofort in der tür mit irgendeinem trum im maul und singt vor lauter freude extrem laut, wird das zum chaos. bei meinem freund klappt das nicht. weil sie ihn nicht wirklich ernst nimmt (wobei er jetzt zu üben anfängt mit ihr). und so ein verhalten wäre für mich auch distanzlos..also keine regeln oder grenzen von jemanden aktzeptieren, weil der eh immer sooo lieb is. hmm schwierig auszudrücken, aber ich hoffe es ist verständlich. und meine zwangesbekuschelungsanfälle sind aber sicher mehr als seine.
 
Soweit ich Rütter aus seinen Sendungen kenne würde ich interpretieren er meint mit distanzlos einen Hund der schnappt, von seiner Seite her aufdringlich wird, zB an der Tür ungehorsam ist usw ...
 
Wir erleben im Training immer wieder Hunde, die haben im wahrsten Sinne des Wortes "GENUG" von ihren Menschen. Die sind froh, wenn sie sich draußen mal eine "AUSZEIT" von ihrem Menschen nehmen können.

Ich denke, man muss ein Gefühl dafür entwickeln, wann und wieviel Köperkontakt für beide gut ist.

- Muss ich meinen Hund zwingen, bei mir zu bleiben und sich streicheln zu lassen?
- Erzwingt mein Hund Streicheleinheiten?
- Erträgt mein Hund keine noch so kurze Trennung von mir, auch nicht innerhalb der Wohnung?
- Klebt mein Hund permanent an mir dran, wenn wir draußen unterwegs sind?
- Erzwingt er draußen permanent meine Aufmerksamkeit und meine Bespaßung?
- Kennt er mich draußen nicht mehr und ich renne eigentlich permanent nur hinter ihm her, muss ständig nach ihm rufen, kriege ihn nur, wenn ich mich mit Leberwurst bewaffne??

All das wären Anhaltspunkte für eine ungesunde soziale beziehung.
 
Ich glaub so ganz funktionieren diese Fragen nicht - Serenita ist zu Hause auch immer auf mir geklebt aber das hatte nix mit distanzlos zu tun - wir beide haben die Nähe genossen ...

Ich glaube dass es unheimlich schwer ist dieses Verhalten in einen starren Katalog zu verpacken - es kommt auf das Wie und Warum an ...
 
Luna wollte als Welpe schon nicht so viel Körperkontakt.Auch wenn sich eine Katze zu ihr legte, stand sie sofort auf und das ist noch bis heute so.Sie lässt sich streicheln gibt auch einen Schmatz aber das wars auch schon.Was sie gerne macht ,sie streicht um die Beine wie eine Katze,das hat sie sich wahrscheinlich auch abgeschaut.
Ich denke,das es ihr immer viel zu warm ist,ist es unangenehm.
Aber es wird so wie bei allen Lebewesen sein,die einen suchen viel Nähe usw.sehe ich auch jetzt bei meinen Katzen :Stella kommt ab und zu zum Streicheln und Messi ist immer um uns und sucht die Streicheleinheiten:)
 
Ich glaub so ganz funktionieren diese Fragen nicht - Serenita ist zu Hause auch immer auf mir geklebt aber das hatte nix mit distanzlos zu tun - wir beide haben die Nähe genossen ...

Ich glaube dass es unheimlich schwer ist dieses Verhalten in einen starren Katalog zu verpacken - es kommt auf das Wie und Warum an ...

So war das mit den Fragen nicht gemeint!!
Das sind alles Fragen, die man sich stellen sollte, wenn man das gefühl hat, der hund wäre einem gegenüber distanzlos.
Oder die man als Trainer hinterfragt, wenn man einen Hund als seinem Besitzer gegenüber distanzlos empfindet.

Distanzlosigkeit erlebe ich viel häufiger von Hunden anderen hunden oder Menschen gegenüber:

der hund, der jeden fremden menschen anspringt und abschlabbert
der Hund, der ohne auf die jeweilige Körpersprache zu achten, frontal auf jeden fremden Hund zurennt (um sich dann dort eine Watsche zu holen!)
 
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