das was allgemein als "einsatz aversiver methoden" bezeichnet wird ist die sogenannte positive strafe in rahmen der operanten konditionierung; dh etwas dem hund unangenehmes (das kann von psychischem druck bis zu schmerzhaften körperlichen manipulationen alles mögliche sein) wird als konsequenz auf ein bestimmtes verhalten angewendet; der hund soll lernen, diese verhalten in zukunft seltener zu zeigen; damit der hund das auch lernt, muß die strafe folgende voraussetzungen erfüllen:
a.Sie muss umgehend erfolgen. Präzises Timing ist notwendig.
b.Die Bestrafung muss so stark sein, dass sie das Verhalten sofort beendet.
c.Strafe muss ausnahmslos bei jedem falschen Verhalten erteilt werden.
d. Damit Bestrafung eine eindeutige Aussage hat, darf sie der Hund nur mit dem einen Verhalten assoziieren, das wir meinen
Da va punkt d nicht vorhersehbar ist und auch die anderen punkte selten eingehalten werden, ist pos strafe nicht unbedingt zielführend.
wenn man glück hat, verknüpft der hund die strafe richtig - im schlimmsten fall wird sie mit dem HH verknüpft; dieses risiko würde ich nicht eingehen wollen.
das ist die rein sachliche argumentationslinie....
Ich finde das ist eine ausgesprochen gute Erklärung

wobei mir das fett hervorgehobene am wichtigsten Erscheint. Das erklärt warum aversive Mittel also positive Strafe keine gute Strategie in der Hundeerziehung ist aber warum trotzdem manche Menschen damit in der Hundeerziehung weiterkommen. Aber auch warum manche dieser Handlungen als äußerstes Mittel im Moment wirksam sein können und ihre Berechtigung haben (Hund ist zB in Gefahr)
Wenn man aber in die Lage kommt positive Strafe einsetzen zu müssen - dann hat man vorher etwas übersehen oder man hat den Hund nicht so erzogen wie es sein sollte.
Wenn ich meinen Hund gut erziehe - d.h. jeden Tag aufmerksam bin, ihn brav lese und damit sein Verhalten verstehe, immer konsequent bin, vorausschauend Gassi gehe und die richigen NOGO's setze sollte ich eigentlich nie in die Verlegenheit kommen positive Strafe anwenden zu müssen. Da es den immer Perfekten HF kaum gibt wird das nicht immer erfüllt werden und Hund reagiert darauf - und damit fängt das Problem an.
Leinenaggression entsteht ja nicht über Nacht - da gibt es eine ganze Serie von Faktoren die zusammenspielen mit den Fehlern die der HF gemacht hat bevor der Hund wild pöbelnd in der Leine hängt.
Das ist bei jedem Fehlverhalte der Fall - es gibt immer eine Ursache-Wirkung Kette - das ist was ich unter Bestandsaufnahme verstehe - denn die muss zB ein Trainer kennen wenn der Hund zu ihm kommt und er etwas verändern soll.
Ich würde sagen der schlechteste und gefährlichste HB ist jener der glaubt alles mit Liebe machen zu können und mehr braucht er nicht. Das ist die beste Versicherung mit einem Problemhund beim Hundetrainer zu landen. Wenn man sich etwas vertraut macht übernimmt man dafür die Verantwortung und die endet nicht damit dass man seinem Hund den Pelz runterstreichelt und ihm jeden Tag das Futter vor die Nase stellt. Wenn ich einen Hund habe und behaupte ihn zu lieben dan bedeutet dass das ich über sein Wesen, seine Ansprüche, seine Bedürfnisse Bescheid weiß, ihn also lesen und verstehen kann. Es bedeutet dass ich ihn erziehen muss so dass er keine Gefahr für sich oder andere darstellt weil ich ihm damit die größtmögliche Freiheit geben kann.
Ich lese doch immer wieder - ich liebe meinen Hund und das reicht - entweder der User der diesen Schwachsinn schreibt erzieht seinen Hund ohne dass es ihm bewußt ist bzw auffällt oder er hat einen selbsterziehenden Hund (den es mM aber nicht gibt) oder er hat einen Hund der eben unerzogen ist wo er sich vermutlich jeden Tag 20x entschudigen muss warum sein Hund genau das tut. Oder der Hund ist mit Leine und anderen netten Dingen verpackt dass er überhaupt außer Haus gehen kann.
Ich glaube mal nicht dass es für einen Hund spaßig ist wenn er wie ein Muli in der Leine hängt und seinen Besitzer hinterher zieht, ich denke es ist für den Hund auch nicht witzig wenn er pöbelnd in der Leine hängt sich dabei halb erwürgt und Stress ohne Ende aufbaut und und - ich glaube das was wir als Fehlverhalten beim Hund bezeichnen sind alles Dinge die dem Hund keinen Spaß machen und so liegt es in der Verantwortung des HB's diese Dinge nicht passieren zu lassen wenn er seinen Hund liebt.
Die ganze Mittel wie Teletak, Stachler, Sprühhalsbänder, Rütteldosen, Haltis, Würger und was der Mensch so alles erfunden hat - sind eine Bankrotterklärung was die Fähigkeit des HB's betrifft. Den sie werden eingesetzt um Fehler die der HB - icht der Hund - gemacht hat wieder auszubügeln. Es mag sein dass der richtige Einsatz dem Hund nicht schadet - aber der Einsatz trifft für mich in jedem Fall die Aussage - der HB ist kein guter HF er hat einiges verbockt.
Auisnahmefälle mögen sein wenn man einen Hund der schon von mehreren Händen verdorben wurde übernimmt. Aber auch da kommt man mM ohne Hilfsmittel aus.
Das sollte man immer bedenken bevor man sich für die eine oder andere Erziehungshilfe entscheidet
Bevor man schreibt sollt man ab und zu innehalten und einen Moment nachdenken

Das was Du hier ansprichst hat keiner hier geschrieben.