Ok, ein klares "Nein".
Jetzt aber...wie sieht das aus? Hier wurde schon viel aufgezählt, von Stimme, Körperhaltung, "Klapse", Ohrumdrehen, Schepperdings werfen usw.
Was aber passt nun für den speziellen Hund? Muss man ausprobieren? Was wirkt? Und kann dieses Ausprobieren nicht in die Hose gehen?
***Brigitte .... wenn DU diese Frage stellst, muss ICH Dich fragen, wann DU Deinen Hund kennegelernt hast, angefangen hast, IHN zu "sehen", wahrzunehmen, was in dem kleinen Stöpslchen, das er in seiner Welpenzeit und Jugend war ... und da beginnt man, wenn man das Glück hat, einen Welpen zu bekommen, eigentlich sofort, den Welpen zu beobachten, zu analysieren (klingt überheblich, ist es aber nicht!), welchen Charakter er hat, was ihn anspricht, was er nicht mag, was ihn ängstigt oder/und doch auch neugierig macht. HIER sehe ich dann ein Wesen, das komplex ist und letztendlich doch relativ einfach zu durchschauen - bei Beobachtung OHNE massive Einwirkung, Einmischung. Und auf diesen sich entwickelnden Charakter, seine Jugend-Unarten kann ich die Erziehung, die er genießen wird, aufbauen. Auch der Züchter, wenn er gut ist, wird die Welpen einzeln beobachten, selektieren, die Charaktere einstufen und auf die zukünftigen Welpen-Eltern zu"schneiden", wenn er weiß, was die tatsächlichen und ehrlichen Interessenten an seinen Welpen haben wollen. Wer das verabsäumt, steht vor einem gänzlich fremden Wesen und muss sich erst mit diesem zusammen-"raufen", das geht manchmal gut und manchmal passen Topf und Deckel eben nicht zusammen. Häufig ist aber der Fehler des neuen Halters, dass er nur seine "Bedüfrnisse" sieht und nicht die des Hundes, sondern meint, mit krampfhaften Erziehungsversuchen an dem für ihn (noch) relativ unbekanntem Charakter wäre alles getan. Funzt der Hund nicht, wird das dann entweder mit "aversiven" Mitteln bekämpft, mit viel Krampf, Unverständnis, oft auch mit falschen Beschwichtigungs-Versuchen oder eben mit Resignation hingenommen. Fazit: "Das Kind (Hund) ist in den Brunnen gefallen!"
Schalt doch Dein Hirn ein, bevor und wenn Du den Welpen bekommst! Beobachte, nimm wahr, überlege, und versuche richtig zu agieren!
Falls Du ein Beispiel brauchst: Primo ist mein erster Kurzhaar, noch dazu ein Italiener, noch dazu aus einer Zucht, in der es bei weitem anders zugeht, auch in der Aufzucht, als bei uns und hiesigen guten Züchtern. Bislang hatte ich Setter, die meisten stammten aus Ö-Zuchten, Rodin ist mein erster Auslands-Hund - und der ist schon sehr anders, nicht nur optisch, sondern sehr wohl auch vom Charakter, als meine bisherigen. Primo ist im Charakter ein so hoher Unterschied, dass ich in vieler Hinsicht vor gänzlich (immer wieder) neue Tatsachen gestellt werde! Um zu erkennen, wie er später - abgesehen von meinen nach wie vor eher "dürftigen" Kenntnissen der Rasse im Vergleich zum Irish- und Gordon Setter - sein, agieren wird, muss ich sehr viel beobachten, ich kann zwar einschreiten, um ihm dieses und jenes zu "vermiesen", ihn in bestimmte Richtungen zu lenken, Aversionen sanft - oder auch strikter - zu umgehen, ihm Zeit zu lassen, wenn ICH dass Gefühl hab, dass dafür auch noch Zeit ist, man das auch später ausräumen kann, er sich da bis dahin wieder - auch wesensmäßig verändert haben wird. Und hier baue ich auf, auf der Kenntnis, ob der Jungmann soviel mentale Poser, Durchsetzungsvermögen, psychische Robustheit hat, hartnäckig auch schärfere "Neins, Pfuis und Aus´" ignoriert, oder ob es reicht, ihn an der Leine sanft heranzuziehen und ihm z. B. irgendwelchen Müll aus dem Mäulchen zu fischen, ihm einen guten Tausch anzubieten (@ Danke Shonka!
), oder ob da auch mal ein Klapps auf den Hintern notwendig ist, der sich trotzdem noch Himmel-weit von "Dreschen" mit der Leine unterscheidet! Jeder Hund agiert unterschiedlich, aber wie in nahezu allen Lebenslagen: Die Wurzeln des Guten und des "Übels" werden in der Welpen- und Junghund-Zeit gelegt, und wenn ich MEINE Arbeit in dieser Zeit versäume, dann hab ich einen Hund, der sich auch querstellt, mit dem dann unendlich viel Arbeit, Mühe, Trübsal und Ärgernisse auf mich zukommen (könnten)! Und, ich muss durchaus auch berücksichtigen, OHNE Eigenlob und OHNE Selbstmitleid, dass ich auch nur ein Mensch mit auch schlechten Tagen bin,, an denen ich auch Fehler mache!!!
Liebe Grüße
Gini, Rodin & Primo