Lykaon... ich habe geschrieben, dass natürlich ein Hund kein Mensch ist - aber... dass die Beziehung zu einem Hund einer Eltern-Kind Beziehung gleichkommen sollte.
Verstehst du es wirklich nicht?
Ein Hund ist kein Kind.
Eine Mensch-Hund-Beziehung ist keine Mensch-Kind-Beziehung und soll dieser auch nicht gleichkommen.
Kapierst du es vielleicht über den Umkehrschluß?!
Eine Mutter-Kind-Beziehung ist super, wenn sie wie eine Hundebesitzer-Hund-Beziehung ist?!
Gehts dir gut?
Wer seinen Hund als eine Art Kind ansieht, tut dem Tier damit nichts Gutes.
Außerdem werden andere Menschen eine solche Person als nicht ganz normal empfinden, eben weil ein Hund kein Kind ist.
Die gleiche Verantwortung - aber auch das Gleiche... ich lass ihn nun, da es passt, einmal selbständig entscheiden. Natürlich muss es passen. Sowohl für Mensch als auch für Hund.
Weißt, bei einem Kind muss ich ziemlich früh an den Tag denken, da es erwachsen und berufsfähig sein wird. Die Liste der bis dahin zu erwerbenden Kompetenzen ist lang.
Von einem Hund erwartet hoffentlich keiner (außer dir?), dass er irgendweche Kompetenzen erwirbt, die über Fuß und Sitz hinaus gehen. Er darf an Bäume pinkeln, auf den Küchenboden sabbern und fürchterliche Tischmanieren an den Tag legen, weil er ein dummes Vieh ist und es nicht besser wissen kann.
Dasselbe Verhalten wirkt bei einem Sechsjährigen SEHR befremdlich. Menschenkinder sind keine Hunde.
Mich hat der Anfang dieses Threads nicht gestört - im Gegenteil - hier bin ich der gleichen Ansicht. Ich bin erst eingestiegen, als die Ansicht kam, dass der Hund prinzipiell - weil "Eigentum" - Vergleich Handtasche (wurde ja in einem Atemzug genannt) keine freien Entscheidungen zu treffen hätte. Hier bin ich anderer Ansicht - wenn es passt (auf beiden Seiten!) darf auch Hund freie Entscheidungen treffen.
DEIN Hund hängt doch dauernd an der Leine!
Wo ist da seine Entscheidungsfreiheit?
Deine Handtasche ist vermutlich öfter von dir befreit und lebt eigenständiger als dieser Hund.
Du behütest ihn pausenlos, siehst ihn als (armes, krankes) Kind an, wünscht seine Rasse zu verbessern. Er folgt dir nicht ordentlich und hängt andauernd an der Schleppleine. Du ziehst ihm Windeln an, massierst ihn, kochst ihm Babybrei - gerade Aaron ist kein freier Hund, sondern eine Art Babypuppe.
Aber selbst mir wurde schon "geraten", meinen Hund doch einschläfern zu lassen und mir einen neuen zu nehmen....
Ja, zum Beispiel von mir.
Ich bin nämlich nicht der Meinung, dass ein mittelalter Hund, der
- sieben Mal täglich einen frisch gekochten Babybrei benötigt,
- seit langem inkontinent ist und Windeln braucht,
- keine 5-Stunden-Wanderung auf den eigenen Beinen schafft,
- und alle paar Tage epileptische Anfälle hat
noch sonderlich viel Lebensqualität besitzt.
Einen solchen Hund müsste ich (bzw. du tust es ja), so ununterbrochen der minimalen Freiheiten eines Hundelebens berauben, dass mir das Vieh von Herzen leid täte.
Und was mich noch sehr interessieren würde:
Nehmen wir an, du entdeckt fremde Berührungen als Auslöser für epileptische Anfälle.
Ist es dann weiterhin ok für dich, wenn Fremde deinen Hund, dein Eigentum, einfach ohne fragen anfassen?