Liebe Natalie,
ich verstehe den Sinn des Postings und natürlich finde ich es WICHTIG die falschen Aussagen/Vermutungen zu kommentieren...aber...
...aber es gibt schon ein paar Kleinigkeiten die man nicht einfach so unter den Teppich kehren darf, weil das tatsächlich als "schönreden" zu sehen ist und zu Problemen führen kann.
Unsere "Kampfis" haben anderen Hunden gegenüber gewaltige Vorzüge, aber wo Licht ist, ist auch Schatten und mir ist es ein ehrliches Anliegen, den Leuten (mögliche Ersthundehalter, die auf unsere Aussagen vertrauen) die GANZE Wahrheit zu sagen.
Nur wer mit den Schattenseiten unserer Hunde gut leben kann, kann auch ein guter und verantwortungsbewusster Hundehalter sein.
Was ich hier von mir gebe ist meine ganz persönliche Erfahrung und Sichtweise, sie weicht ganz sicher von der Erfahrung vieler anderer "Kampfi"-Halter ab....
VORSICHT - solche Aussagen werden oft mit "stärker als andere Hunde" gleichgesetzt!
Im Vergleich mit den meisten anderen Hunden der jeweils GLEICHEN GRÖSSE stimmt das sogar, was aber oft vergessen wird ist, dass selbst der stärkste Staffordshire Bullterrier nicht annähernd an die Kraft eines wesentlich grösseren Hundes wie z.B. Landseer herankommen kann.
Staffordshire Bullterrier mit etwa 14-18kg bei ca. 40cm Schulterhöhe vs. Landseer mit etwa 60-70kg bei ca. 75cm Schulterhöhe
Wer von den beiden Hunden "stärker" ist dürfte klar sein.
Diese Aussage stimmt zu 100% für American Pit Bull Terrier, nicht aber für American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier.
Der
American Pit Bull Terrier wurde (und wird teilweise noch immer) für den Hundekampf gezüchtet - was das bedeutet ist nicht in ein paar Sätzen zu beschreiben, aber wir können gerne "später" oder in einem anderen Thread darüber diskutieren.
American Staffordshire Terrier entstanden, weil Fans des American Pit Bull Terrier sich von den Hundekämpfern distanzieren wollten .... mit dem American Staffordshire Terrier wurden somit auch geschichtlich gesehen KEINE Hundekämpfe durchgeführt, es gab NIE eine Selektion auf entsprechende Verhaltensmuster.
Der American Staffordshire Terrier wurde als Showhund, Familienhund und einige Zeit auch als Arbeitshund gezüchtet - NIE als Kampfhund!
Der
Staffordshire Bullterrier wurde erst 1935 offiziell als Rasse anerkannt
(also 100 Jahre nach dem Verbot von Hundekämpfen!!!) und hatte von der ersten Minute an einen Job als Familien- und Showhund...gekämpft hat allerdings sein Vorfahre, der "Bull and Terrier".
Dieser "Bull and Terrier" sah nicht nur anders aus als sein moderner Nachfahre, das Zuchtziel "Kampfhund" existiert beim Staffordshire Bullterrier seit mehr als 150 Jahren nicht mehr...das sind grob geschätzt 40 bis 50 Generationen!!!
Gemessen an der Menschheit wäre es als ob wir uns mit unseren Vorfahren zur Zeit der Kreuzzüge vergleichen würden...
Bullterrier entstanden ebenfalls erst NACH dem Verbot von Hundekämpfen, die Anerkennung als Rasse kam 1887, seine Vorfahren sind "Bull and Terrier" (wie beim Staffordshire Bullterrier), English White Terrier und Dalmatiner (Bilder und Berichte von "alten" Bullterriern zeigen deutlich, dass sich die Rasse seit dieser Zeit GEWALTIG verändert hat...Aussehen UND Wesen!).
Der Bullterrier ist von den als "Kampfhund" bekannten Rassen der mit dem geringsten Anteil an echten Kampfhund-Vorfahren.
Genauer gesagt 1835 (England - andere Länder sind in diesem Zusammenhang nicht interessant da alle "typischen" Kampfhunderassen aus England stammen)
Leider bedeutet das nicht, dass damit alle Hundekämpfe beendet wurden...
ja es gibt sie noch immer, allerdings würden die "echten" Hundekämpfer niemals einen AmStaff, Bullterrier oder StaffBull als Kampfhund bezeichnen, da sie nunmal NICHT die Eignung für den Kampf für die Zucht mitbringem müssen, sondern ausschließlich als Show- und Familienhunde gezüchtet werden.
Richtig - einen bestimmten Kraft-Wert kann man niemals einer gesamten Rasse andichten.
Kraft ist abhängig von vielen Faktoren (nicht zuletzt Trainigszustand) und variiert innerhalb einer Rasse so stark, dass eine Reihung von Hunderassen mit dem Parameter "Beisskraft" niemals möglich wäre.
Wir haben es in diesem Forum schon oft genug gepostet - eine der wenigen seriösen Studien ergab, dass der stärkste getestete Hund eine geringere Beisskraft aufwies als der getestete MENSCH....ich vermisse die Maulkorbpflicht für Menschen, da gäbe es schon ein paar denen das gut tun könnte
...anders wäre es so richtig blöd, denn der erste Kauknochen würde schon bedeuten, dass die Gebisssperre einsetzt und das arme Tier verhungern müsste...
Stimmt alles, ABER...
Wieder so ein "aber" - NATÜRLICH sind Hunde wie z.B. Staffordshire Bullterrier (auch anderen Hunden gegenüber) prinzipiell nicht aggressiver als andere Hunde, aber man sollte schon klar sagen, dass raufende Staffs doch etwas heftiger und mit ihrer ganzen Energie "ans Werk" gehen...das gilt allerdings für VIELE Terrier-Rassen...
Obwohl ich selbst eine (sehr kontrollierte) "Rudelhaltung" habe, bin ich kein Freund gemeinsam gehaltenen, nicht permanent beaufsichtigter Pits, Staffs und Bullis...
Eine Minute allein und schon kann aus friedlichen Staffies eine sich gegenseitig beissende Kugel aus mehreren Hunden werden...das darf man bei aller Liebe zu diesen wunderbaren Familienhunden nicht vergessen und schon gar nicht absichtlich verschweigen, sonst passieren Unfälle oder diese Hunde landen als angeblich "abnormale" Hunde im Tierheim.
Ganz klar...wer seinen Hund "lesen" kann, wird immer sehen was der Hund gerade vor hat!
Wichtig ist halt, dass man darauf auch achtet und schon handelt BEVOR der Hund zum handeln kommt!
Ein grosses JEIN - aber das ist auch wieder eine Sache die man extra diskutieren/besprechen sollte, weil es hier zu weit führen würde!
Sie SIND bei entsprechender Aufzucht/Erziehung/Haltung verträglich, wenn ein anderer Hund es aber "wissen will", dann sagen die meisten auch nicht "nein"
Stimmt natürlich, aber es gibt einfach zu viele Idioten mit Hund...
Import aus den Nachbarländern (Stichwort Billighunde) und Vermehrer...DAS Übel Nr. 1!!!
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