VOX - Am Ende der Leine

So, ich poste es jetzt hier mal:
1. Trainingsabend
So, dann werde ich mal berichten von meinem ersten Abend bei der Tierpsychologin. Sie sagt, in einem Hunde- oder Wolfsrudel gibt es eine Rangordnung. Wenn 6 fremde Hunde in einen Raum kommen, ist sofort klar, wer an Platz 1, 2, 3, 4, 5 und 6 ist. Es kann natürlich vorkommen, dass um einen Platz gestritten wird, aber dann ist es geklärt. Der ranghöchste liegt auf einem Machtplatz in der Nähe der Tür, damit er alles im Auge behalten kann. Auch wenn das Alphatier auf steht, wird sich niemand auf diesen Platz legen, weil sich keiner der Hunde traut und wenn doch, wird ihn das Alphatier zurecht weisen. Das Alphatier jedoch kann sich überall hinlegen, wo er will und auch die rangniederen vertreiben. Es gibt in einem Rudel den Chef und die Rudelmitglieder und wir sollen erreichen, dass wir dazwischen stehen! Es sollte einen Rudelführer geben, entweder mein Mann oder ich und wenn wir beide da sind, dann spricht nur der Rudelführer. Wenn wir also mit den Hunden spazieren gehen, spreche nur ich mit den Hunden, da es ansonsten für sie so aussehen würde, als hätte es zwischen meinem Mann und mir einen Machtwechsel gegeben. Sollte aber der Rangerste nicht da sein, ist der andere der Rangerste. Sie sagt, wir sollen den Hunden einen Nichtmachtplatz zuteilen, auf den wir sie schicken können und wo sie zu bleiben haben. Es geht nicht, dass sich der Hund in der ganzen Wohnung auf Machtplätze legt, wo er alles im Blick hat, weil ich der Chef bin und ich eh alles im Blick habe. Sie sagt, es funktioniert nicht, dass sie daheim alles tun dürfen und quasi der Chef sind und draussen müssen sie gehorchen, das können sie nicht unterscheiden. Entweder steht die Ranordnung fest oder nicht. Der Rudelführer bestimmt auch, wann gejagt wird. Das gibts in der freien Wildbahn nicht, dass die Rudelmitglieder jagen und der Rudelführer bleibt alleine zurück. Der Rudelführer beginnt die jagt und beendet sie wieder! Der Rudelführer bestimmt, wann es Leckerlies gibt und wann gestreichelt wird. Wenn Luna weg gelaufen und wieder gekommen ist, dann bin ich auf sie zugegangen und hab sie anfangs gelobt und belohnt, als das nicht geholfen hat, hab ich sie geschimpft oder einmal im Nacken gepackt. Es wird ja immer gesagt, man soll auf sie zugehen, denn ansonsten schimpft man sie fürs herankommen. Im Rudel ist es so, dass der Rangnieder auf den Ranghöheren zu geht, also bin ich in dem Moment, wo ich auf sie zu gehe, der rangniedere.
Sie ist auch der Meinung, dass der Hund hinter einem durch die Tür gehen soll. Besonders jetzt am Anfang bei uns ist es wichtig, dass wir uns daran halten, wenn die Rangordnung stimmt, dann kann man da mal eine Ausnahme machen, aber generell sollte es so sein, dass der ranghöhere als erstes geht. Auch dürfen sie nach wie vor auf die Couch, aber nur, wenn ich sie rufe und es ihnen gestatte - das wird mir am schwersten fallen, denn ich liebe es ja, mit ihnen zu kuscheln. Streicheln ist gleich zu setzen mit Fellpflege und sollte nicht in Dauerstreicheln ausarten.
Wenn man einen Befehl gibt, dann soll man den unbedingt durchsetzen, denn sonst würde ich meine Autorität untergraben. Auch wenn man spazieren geht und man hat schon das Gefühl, dass der Hund weg rennt, dann soll man ihn gar nicht von der Leine lassen. Man muss 100 % davon überzeugt sein, dass er gehorcht, dass legt man dann automatisch in die Stimme und in die Ausstrahlung und der Hund wird auch gehorchen.
So, das wars mal fürs erste, es fallen mir bestimmt noch hundert Dinge ein, die sie gesagt hat, aber jetzt seid erst mal ihr an der Reihe. Was haltet ihr davon und ich will sachliche Kommentare und keine Angriffe oder kein festbohren an einem Wort, dass Euch nicht gefällt. Es geht um die Sinnhaftigkeit und nicht um den Ausdruck. Sollte der Thread in einer Streitdiskussion ausarten, war dies mein letztes Post in dem Thread und ich lasse ihn sofort schließen.

Mir kommt das alles ziemlich logisch vor, wenns mir auch schwer fallen wird, einige Sachen umzusetzen.

2. Trainingsabend
Erst heute hab ich die Erlebnisse vom letzten Donnerstag so weit verarbeitet, dass ich Euch berichten kann!! Wie beim letzten Mal kam ich total verstört und mit einem Stein in der Magengrube nach Hause und konnte meinem Mann erst Freitag nachmittag erzählen, was im Kurs passiert war!!
Wir kamen also am Donnerstag um 18 Uhr hin und eigentlich sollten wir die Hunde im Auto lassen. Da es aber noch so heiß war, hab ich sie "ausgeladen". Die anderen Kursteilnehmer meinten, ob ich sie mitnehmen, da die Trainerin ja gesagt hat, dass wir sie im Auto lassen sollen. Ich hab gesagt, dass ich sie bei dieser Hitze ganz bestimmt nicht im Auto lasse und dann haben nach und nach alle Besitzer ihre Hunde aus dem Auto geholt! Wir gingen also hoch zur Trainerin und sie machte ein etwas angesäuertes Gesicht und meinte, wenn wir die Hunde jetzt schon alle da haben, dann gehen wir spazieren. Wir haben und auf einem Platz im Schatten im Kreis herum aufgestellt und wir mussten die Hunde ablegen. Bei einigen hat das noch nicht funktioniert und es hat ewig lange gedauert. Ein Dobermann wollte sich gar nicht hinlegen und hat rumgespielt. Ich glaube er ist gerade in der Pupertät und halt ein Flegel, zumindest hat es so ausgesehen. Naja, auf jeden Fall meinte die Trainerin, ob sie ihn mal nehmen kann und die Besitzerin stimmte zu! Sie hat ihn genommen, hat ihn an der Leine herumgezerrt, ihn mit dem Knie abgewehrt als er hoch springen wollte und es hat keine 30 sec. Gedauert ist er Platz gelegen und nicht mehr aufgestanden. Eine Besitzerin mit einer verängstigten Hündin hatte auch ein Problem mit dem ablegen und die Trainerin meinte, wenn sie nicht gehorcht, dann soll man ihr mit der Leinenschlaufe eine auf den Hintern oder auf die Schnauze geben!! Die Besitzerin meint, dass sie ihren Hund doch nicht schlagen kann, wenn sie eh so verängstigt ist und sich an sie drückt und den Schwanz einkneift. Die Trainerin meinte, dass das mit Angst nichts zu tun hat. Den Schwanz kneift sie ein, weil sie verunsichtert ist und "an einen drücken" ist ein Dominanzverhalten! Also hat die Besitzerin mit der Leinenschlaufe den Hund auf den Hintern gehauen, zuerst leicht, aber das hat nicht funktioniert. Die Trainerin meinte, 30 mal leicht reicht nicht, es müsste schon einmal fest sein damit es was bringt!
Meinen Beiden hat das dann alles zu lange gedauert und sind wieder aufgestanden. Ich habe versucht sie wieder abzulegen, aber sie haben nicht mehr gehorcht. Ich hab sicher 30 mal "Platz" gesagt, aber Luna wollte einfach net! Ich hab die Trainerin gefragt, was man da machen soll und sie meinte: Leinenschlaufe! Ich hab ihr erklärt, dass ich meine Hunde sicher net schlagen will und dass das auch anders gehen muss. Sie meinte, dass ich sie auch mit zwei Finger auf die Schnauze hauen kann. So, dann hab ich das also probiert, hab Luna mit zwei Fingern auf die Nase getippt (nicht geschlagen), aber das hat auch nichts genutzt, sie hat sich trotzdem nicht hin gelegt und die Trainerin meinte, dass ich fester hinhauen muss. Ich hab ihr gesagt, dass ich das weder leicht noch fest machen will, alles sträubt sich in mir meinen Hund, wenns auch nur leicht ist zu schlagen! Ich war daraufhin wo wütend, dass ich Luna ein ordentlich Platz zugeschrien (also nicht geschrien sonder mehr laut und fest gesagt) hab und sie ist Platz gegangen. Ich hab dann überlegt, ob ich gleich wieder heim fahren soll, oder ob ich mir das noch weiter antun soll. Hab mich für das letztere entschieden, weil ich sowieso noch mit den Mäusen spazieren gehen musst. Also sind wir spazieren gegangen, alle bei Fuss. Bei uns hat das recht gut geklappt, sie hat mir allerdings den Tipp gegeben nicht beide auf einer Seite zu nehmen, sondern anfangs eine links und eine rechts gehen zu lassen. Sie meinte, die Geschirre wären nicht gut, weil sie einen sehr muskulösen Brustkorb bekommen und den Leinenruck nicht richtig spüren würden. Ich meinte, besser als eine geschädigte Halswirbelsäule zu haben. Sie sagte nichts dazu!
Der Dobermann ging natürlich nicht Fuss sondern wollte zu jedem einzelnen Hund hin und auf einen hatte er es ganz besonders abgesehen. Die Besitzerin wusste sich nicht zu helfen und bat die Trainerin um Hilfe! Sie nahm ihr den Dobermann ab und meinte, ich zeige Euch mal wie man das macht. Sie nahm den Dobermann an sich und wollte los gehen. Er ging nicht Fuss und sie meinte, der erste Schritt wäre ihm so viele Leinenrucker zu verpassen, bis er einen Schritt rückwärts geht, da das eine Demutsgeste ist. Der zweite Schritt ist im Nacken packen und der nächste Wäre dann schütteln. Eine Mutter würde ihre Welpen auch schütteln, wenn sie ungezogen waren. Ich habe gesagt: Nein, eine Hündin schüttelt ihre Welpen nicht. Wölfe schütteln ihre Beute tot! Sie meinte doch, dass ist so, das kann man sogar beobacht. Ich meinte, ich habe schon mit mehreren Züchtern darüber gesprochen und keiner hat je gesehen, dass die Mutter ihre Welpen im Genick packt und schüttelt!! Sie machen den Schnauzengriff und packen sie am Nacken! Dazu hat sie nichts mehr gesagt.
Also, sie ging weiter mit dem Dobermann, der immer noch nicht Fuss ging. Die Trainerin ging über in den nächsten Schritt, welcher war: Den Hund mit dem Innenrist des Fusses gegen den Brustkorb zu treten. Sie meinte, dass tut dem Hund nicht weh, man darf es allerdings nicht mit der Fusspitze machen! Der Hund hat bei jedem Tritt aufgejault und wir haben alle reglos da gestanden. Ich musst mich kneifen, weil ich nicht mehr wusste in welchem Film ich jetzt bin. Eine Frau die neben mir stand fragte mich, ob mir schon um das Geld leid ist und ich hab ihr gesagt, dass es mir letztes Mal schon leid drum war und ich heute das letzte Mal da war. Sie meinte, dass ihr auch leid ums Geld ist, sie wird aber wiederkommen weil sie nicht 140 Euro beim Fenster raus werden würde. Ich meinte, ich werfe lieber 140 Euro beim Fenster raus, als meine Beziehung zu den Hunden totalt zu zerstören und sie zu verängstigen!
Als die Trainerin mit dem Dobermann wieder zurück kam, ging er schön bei Fuss, hatte den Schwanz eingekniffen und schielte ängstlich nach oben! Sie meinte, sehr ihr, so geht das. Ich meinte, ja mag schon sein, aber unter welcher Voraussetzung und jetzt ist der Hund total verängstigt!! Sie sagte das wäre keine Angst, sondern Unsicherheit. Eine andere Besitzerin hatte auch Schwierigkeiten mit ihrem Hund und die Trainerin machte mit diesem das gleich nochmal. Auch dieser Hund hat bei jedem Fusstritt aufgejault. Ich hab zur Besitzerin gesagt: Tut Dir dabei das Herz nicht weh? Warum lässt Du das zu? Sie antwortete: Die ist Tierpsychologin, die wird schon wissen was sie tut. Ich hab ihr gesagt und wenn sie verlangt, dass Du einen Handstand machst, dann machst Du ihn?? Sie hat dann nichts mehr gesagt. Wir sind dann alle in der Gruppe weiter gegangen. Ich hab mich im Hintergrund gehalten und am Ende hab ich mich verabschiedet und wusste, dass ich nicht wieder kommen würde.

http://www.wuff-online.com/forum/showthread.php?t=37013&page=9
 
Jutta: Hab jetzt nur das Wort Rangordnung gelesen (den Rest les ich am Abend).

Dazu erst mal zwei Buchtips:

http://www.amazon.de/Dominanz-Tatsa...ullview_prodimg_4/302-0480141-9916036?ie=UTF8

http://www.amazon.de/Dominanztheori...llview_prodimg_14/302-0480141-9916036?ie=UTF8

... und ein privater: Vergiß den Käse mir der Rangordnung. Du bist nicht der Rudelführer Deines Hundes, kannst es aus vielen Gründen gar nicht sein. :)

LG, Andy

PS: Auszug von der Homepage des Günther Bloch:
Fünf Jahre Verhaltensbeobachtungen an drei Wolfsfamilien zur Bewertung des so genannten Alpha-Status und der im Hundeerziehungsbereich gebräuchlichen Begriffe Rudelführer und Dominanz (Gesamttext: 11 Seiten, Januar 2006).

Wann und wo auch immer Diskussionen zum Thema moderne Hundeerziehung geführt werden, ist alsbald auch von DEM Alphawolf die Rede. Der Alphawolf dominiert (angeblich) alle anderen Rudelmitglieder nach Belieben und verhält sich ansonsten völlig willkürlich. Die in diesem Bericht veröffentlichten Untersuchungsergebnisse basieren auf unserer eigenen Themenwahl und der Hypothese, dass in einer Wolfsfamilie eine starre, vordergründig dominante Hierarchie schwerlich beobachtbar ist und das wölfische Eltern-Nachwuchs-Verhältnis in freier Wildbahn nicht vom Ausgang regelmäßig stattfindender Kampfhandlungen geprägt ist. Wir führten fünf Jahre lang von Anfang November 2000 bis Anfang April 2005 als Zweierteam intensive Verhaltensbeobachtungen an drei Wolfsfamilien durch. Im Zentrum unserer Arbeit stand das Protokollieren von aussagekräftigen Interaktionen (inklusive der Beschreibung der Körpersprache von Wolfseltern bei Annäherung ihres Nachwuchses ab einem Alter von sechs Monaten). Unsere Erkenntnisse basieren auf 1158 Interaktionen zwischen Wolfseltern und Jungwölfen. Aus den für unsere Fragestellung relevanten Interaktionen errechnen sich insgesamt 165 elterliche Verhaltensreaktionen mit Imponier/Drohverhalten und 993 elterliche Verhaltensreaktionen ohne Imponier/Drohverhalten. Daraus ergibt sich zunächst die generelle Feststellung, dass die Wolfseltern eine Annäherung ihres Nachwuchses nur in 14.25 % aller Fälle mit Imponier/Drohverhalten beantworten und sich zu 85.75 % entweder ignorant oder freundlich gestimmt verhielten. Fazit: Die "Macht" von Wolfseltern beruht auf Wissensvorsprung und einem ausgeprägten Sinn für Gemeinsamkeit. Die bislang in der Hundeszene oft missverständlich verwandten Begriffe Alphawolf und Dominanz sollten alleine schon deshalb zur Disposition stehen, weil sie fälschlicherweise nur den Leitrüden als Zentralfigur einer Wolfsfamilie hervorheben und somit der wichtigen Sozialfunktion des Leitweibchens nicht in gebührende Beachtung zukommt.


Abstrakt 2:
Langzeituntersuchungen zum Führungsverhalten von zwei Wolfsfamilien in Banff Nationalpark (Gesamttext: 12 Seiten, Januar 2006).

Basierend auf unseren Erfahrungen aus einem langjährigen Gedankenaustausch mit Hundehaltern verbinden viele Menschen den Begriff "Führerschaft" offensichtlich mit einem ganz bestimmten Individuum, das eine Gruppe alleine wegen seines höchsten Sozialstatus generell anführt. Mittlerweile verknüpfen einige Hundetrainer sogar ganze Ausbildungsphilosophien mit dem Führungsverhalten eines Alphawolfes. Wir stellen in diesem Zusammenhang die These auf, dass die Führung einer Wolfsfamilie noch lange nicht pauschal dem Alpharüden obliegt, sondern die Tiere vielmehr individuell je nach Motivationslage handeln. Aus diesem Grund haben wir das Führungsverhalten von zwei Wolfsfamilien während vier Wintersaisons zwischen November 2000 und April 2005 und 3 Sommersaisons zwischen Ende Mai 2001 und Mitte Juli 2005 untersucht. In dieser Zeit protokollierten wir insgesamt 563 direkte Wolfssichtungen mit deutlichem Führungscharakter. In Beantwortung unserer Fragestellung halten wir fest, dass die von uns beobachteten Wolfseltern beider Gruppen generell nur in 66.79 % der Fälle Führungsverhalten zeigten, der Nachwuchs aber immerhin noch in 33.21 % der Fälle. Fazit: Die Führung einer Wolfsfamilie ändert sich je nach Umstand (Altersverteilung, Jahreszeit, Revierstandort, Gefahrenquelle, Lebenserfahrung) ständig, ist deshalb fließend und hoch komplex. Hundetrainer, die ihrer Klientel vermitteln, nur der Alphawolf führe eine Wolfsfamilie und deshalb müsse ein Hund sozusagen aus Kontrollgründen stets hinter dem Menschen herlaufen, handeln nicht nur verantwortungslos, sondern ignorieren (un)bewußt die neuesten Erkenntnisse weltweit anerkannter Feldforscher wie D. Mech oder D. Smith und torpedieren auch unser Mühen um eine sachliche Verhaltensdarstellung gewaltig.


Abstrakt 3:
Kynologische Langzeituntersuchungen an der Bowtal-Wolfsfamilie zur präziseren Bewertung des Begriffs Futterrangordnung (Gesamttext: 12 Seiten, Januar 2005).

In Gesprächen mit Hundehaltern vertraten diese in den letzten Jahren auffällig oft die These, der Mensch müsse beim Füttern seines Hundes jederzeit (nach Vorbild eines Wolfsrudels) die Chefrolle einnehmen, weil der Alphawolf beim Fressen schließlich auch immer seinen höchsten Sozialstatus demonstrieren würde. Wir haben das Fressverhalten einer Wolfsfamilie an insgesamt 19 Tierkadavern über drei Wintersaisons und zwei Sommersaisons zwischen November 2000 und April 2003 untersucht und dabei festgestellt, dass diese Pauschalaussage keinen Sinn macht. Während unserer Langzeituntersuchungen protokollierten wir insgesamt 355 mal die Anwesenheit von Wölfen in 43 unterschiedlichen Konstellationen. In diesem Zusammenhang gilt es zunächst einmal grundsätzlich festzuhalten, dass die Wölfe in 80.85 % der Fälle an Kadavern gemeinsam fraßen und es nur in 19.15 % der Fälle zur Umsetzung von Dominanz an einer Beute kam. Auch wenn man gemeinhin gerne das gegenseitige Drohen und körpersprachig betonte Gerangel von Wölfen an einer Beute (Abgrenzen einer Fressposition) zu einer spektakulären Kampfhandlung hoch stilisiert, spielte eine diesbezügliche Datenerfassung für uns keine Rolle, weil es die Tiere meist eben nicht daran hinderte, schnell wieder zusammen zu fressen. Fazit: Häufig findet in Grundsatzdiskussionen zum Thema Futterrangordnung eine völlige Verallgemeinerung statt, die dann wiederum bei vielen Hundehaltern zu voreiligen und falschen Schlussfolgerungen führt. Uns hat erstaunt, wie oft Wölfe unabhängig von Geschlecht, Alter oder Sozialrang ohne die Umsetzung eines absoluten Dominanzanspruchs eines bestimmten Individuums an einem Kadaver zusammen fraßen. Das Wettbewerbsverhalten zwischen Wolfseltern und ihrem Nachwuchs basiert in der Regel eher auf höchstmöglicher Toleranz, als das es strikt hierarchisch geordnet wäre. Diese Aussage bezieht sich vor allem auch auf das Wettbewerbsverhalten unter Geschwistern, das mehrheitlich von einem völlig unspektakulär ablaufenden, gemeinsamen Fressverhalten gekennzeichnet war.
 
Die ist ja fast noch schlimmer diese Tante als der Typ aussem Fernsehen:eek:
Und sowas schimpft sich Hundpsychologin:eek: Allein die Hunde bei dem Wetter im Auto zulassen ein Glück warst Du wer weiß was sonst passiert wäre!!!
Ich würde die verklagen ehrlich ! Nun auf jedenfall hat du gut getan nie wieder zu der Psychotrulla zu gehen! Aber was man nicht immer macht wenn man verzweifelt ist:(
(Also das soll kein Vorwurf sein)
 
Eine ganz andere Frage: Die gute Frau hat also vor einer Probestunde kassiert? Die wird schon wissen, warum...

BB,
Tanja
 
Könntest du mir dem Link kurz schicken? Auch, wenn ich dann zu spät ins Diplomantenseminar komme :D

BB,
Tanja
 
Das Zitat (sie über sich selbst) finde ich gut:

Ich liebe Menschen und Tiere. Zu Kindern und Tieren hatte und habe ich schon immer eine besondere Verbindung (man sagt mir eine innere Weisheit nach). Es heißt zwar das Tier, ich sehe in Tieren jedoch Lebewesen, keine Sachen.
 
Ich bin gerade voll entsetzt, die ist doch in ganz OÖ bekannt und beworben!

BB,
Tanja

Wenn ich das Geld über hätte, würd ich glatt einen Kurs buchen und mich selber davon überzeugen, wie es dort ist!!
Nicht dass ich dir Jutta nicht traue... aber das muss man ja selber erleben, dass man sowas glauben kann.
 
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