Vom richtigen Zeitpunkt oder dem Recht auf Leben

Lebensqualität bedeutet NICHT, bis zum bitteren Ende in einer Ecke zu vegetieren und von anderen bemuttert zu werden. Das wäre so in etwa das Schlimmste, was es gibt - für Tier und Mensch.


Das hat auch niemand gesagt hier, dass in einer Ecke dahinvegetieren noch Lebensqualität ist und ja das ist das Schlimmste wohl, sowohl für Mensch, als auch fürs Tier. Dem Menschen darf man da ja nicht helfen, dass er leichter hinüber gehen kann, dem Tier zum Glück schon. Es ist aber auch beim Tier die Aufgabe des Menschen, gemeinsam mit dem TA zu entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt fürs hinübergehen des Tieres ist.




Ein Hund ist ein LAUFTIER und zur Erhaltung seiner körperlichen und geistigen Gesundheit ist regelmäßige, ausgiebige Bewegung unerläßlich.

Eine Stunde zügige Bewegung am Stück ist das absolute tägliche Minimum - und wenn ein Hund <10Jahre das dauerhaft nicht mehr bringen kann, zweifle ich daran, dass er sich wohl fühlt.

Also das mit dem Lauftier bezweifle ich schon, denn wenn ich mir so die Straßenhunde ansehe, dann sehe ich, dass die vielleicht sich 2-3 Stunden am Tag aktiv bewegen und ansonsten irgendwo rumlungern und dösen und schlafen. Genau so wie ältere gebrechliche Menschen sich eben nicht mehr so viel bewegen und dies auch nicht können, so ist es auch bei den Hunden, dass sie dann eben nicht mehr so viel gehen und laufen möchten, sondern eher den gemütlichen Platz daheim bevorzugen, egal bei welchem Wetter.

Wenn für Dich ein Hund sich keine Stunde mehr zügig bewegen kann, dann wäre er für Dich ein Kandidat für die Spritze.... na servas, da bin ich ja direkt froh, dass es keine Euthanasie beim Menschen gibt bzw. nicht erlaubt ist..... weiter mag ich gar nicht schreiben, denken kann ich mir, was ich möchte und ich denke mir dabei schon so einiges....


Ich weiß, dass mein Hund Lebensqualität bis zum letzten Tag hatte, obwohl sie todkrank war, jedoch mit Medikamenten gut eingestellt war. Und ich weiß und wusste auch, wenn mein Hund - damit meine ich die verstorbene Gina - Schmerzen hatte, hätte ich Purzelbäume schlagen können, die wäre ums Verrecken nicht mit mir eine Stunde in der Pampa rumgelaufen. Hätte ich auch niemals verlangt von ihr, denn es gehört auch ein wenig Respekt und Achtung vor dem anderen Lebewesen dazu, dass man weiß, was gut und was nicht gut ist.


Irgendwie klingt das von Dir so wie, was nicht der Norm entspricht, wird "weggeräumt", was belastend ist, wird entfernt.
 
Jeder HH interpretiert in seinen Hund hinein, was er selbst für richtig erachtet ...

Es gibt übrigens auch junge gebrechliche Menschen/Hunde und alte Menschen/Hunde die nicht gebrechlich sind, Chester ist als großer Hund mit 14 definitiv alt, aber in keinster Weise gebrechlich und düst zuweilen herum , dass einem "Angst und Bang" werden könnte, andere "fürsorgliche" HH meinten , ich solle ihn in dem Alter nicht mehr springen und galoppieren lassen, ihn nicht mehr zu anderen Hunden lassen - wegen der Verletzungsgefahr :eek: und dass man Hunde in dem Alter schonen sollte und nur mehr an der Leine führen sollte - ist nicht mein Zugang zum Älter werden , wenn das darauf reduziert wird länger am Leben erhalten zu werden ....
 
Wie viele Menschen sitzen im Rollstuhl - können auch keine langen Wanderungen machen oder sind sonstwie gehandicapt?
Vergleichst Du da tatsächlich Deinen Hund in Windeln oder ein anderes Tier mit einem Menschen im Rollstuhl???? Und was hat Leid mit Rollstuhl zu tun? Du schreibst auch nur, damit Du irgend etwas schreibst! Ein Rollstuhl ist ein absolut geniales Gefährt, das den Lebensradius wieder gewaltig erweitert. Glaubst Du allen Ernstes, jeder Rollifahrer ist nur ein leidendes Bündel Mensch?
 
Keiner meiner Hunde geht zügig eine Stunde. Jacky war ein begeisterter Läufer. Das war auch gut so denn ich selbst war sehr aktiv. Jetzt habe ich Hunde die weniger aktiv sind. Die sind ok mit Spielen, kleinen langsamen Spaziergängen und UO.
Ich selbst kann nicht mal eine Stunde zügig gehen oder Fahrrad fahren.
Gino kann maximal 2 Kilometer gehen, Kimba etwas weiter und Zoe schafft an die 5 Kilometer. Dabei gehen wir langsam also in Spazierschritt. An meinen schlechten Tagen wird nur eine kleine Runde gemacht und der Rest ist halt herumtollen in Garten. Alle drei haben aktive kurze Zeiten dann wollen sie schlafen. Wenn ich mich nicht bewegen kann fahren Gino und ich mit dem Auto. Er fährt gern spazieren. Sitzt am Beifahrersitz und glurrt vorne raus.
Im Sommer rennt niemand und geht auch niemand herum. Da werden die Pools aufgestellt und die Hunde gehen baden aber das wars auch schon. Legen sich in ihre gebuddelten Löcher und schauen wie die Menschen blöd herum. 40 Grad in Schatten mit 100% Luftfeuchtigkeit macht jeden zum Faulsack.
 
Ein Hund ist ein LAUFTIER und zur Erhaltung seiner körperlichen und geistigen Gesundheit ist regelmäßige, ausgiebige Bewegung unerläßlich.

Eine Stunde zügige Bewegung am Stück ist das absolute tägliche Minimum - und wenn ein Hund <10Jahre das dauerhaft nicht mehr bringen kann, zweifle ich daran, dass er sich wohl fühlt.



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soviel stumpfsin hab ich ja schon lange nicht mehr gelesen...
glaubst du wirklich, in der natur gehen die tiere stundenweise zügig
durch den wald, steppe, wüste, arktis usw... zum spaß spazieren...??

tiere setzten sich in bewegung wenn sie auf narungsuche sind
oder beim revieren!
sollte es nachwuchs geben sind sie natürlich damit beschäftigt
diese zu versorgen...

aber ansonsten ....*puuuuuuh*
 
;-) So ganz nebenbei ist auch der Mensch ein "Lauftier" und profitiert gesundheitlich vom Bewegungsdrang seiner Hunde. Und dies trifft auch und ganz besonders auf Menschen mit Einschränkungen zu.




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Freut mich, dass du das auch noch dazugesagt hast, denn das wollte ich schon einwerfen. Aber auch unter uns Menschen gibt es eben "Lauftiere" und eher passive - denen es aber guttut, einen Hund zu haben, denn dann müssen sie raus und runter von der Couch ....

Ob es für einen Hund keine Lebensqualität mehr ist, wenn er nicht mehr so laufen kann wie früher, kann man aber auch nur am einzelnen Hund erkennen. Manche sind von sich aus eher faul und schon immer gewesen, und das ist nicht unbedingt von der Rasse abhängig. Ich kenne sogar auch faule Nordische ....
Es ist eine sehr schwierige Frage, eine allgemeine Lösung oder "Checkliste" gibt es aber nicht.
Man kennt ja aber sein Tier und weiß es auch, wann es soweit ist - so gerne man die Augen davor verschließen möchte. Eine gewisse Absicherung für ev. Entscheidungen aus relativ objektiver Perspektive habe ich aber auch bei meinem Tierarzt.

Als Mensch hätte ich es auch gerne selbst in der Hand, zu entscheiden, wenn es unerträglich wird, so lange es möglich ist. Rollstuhl allein gehört aber noch nicht dazu.
 
Nein, bitte denk nicht so! Ich glaube, dass Lykaon das einfach sehr realistisch sieht und nur etwas hart ausdrückt.
Ist auch ein gewisser Selbstschutz.


Also ich kenne ja ihre Aussage schon länger und sie bestätigt es immer wieder..... für mich ist das alles sehr kaltherzig, denn ich bin mir sicher, sie hätte meine Gina bei der Diagnose eingeschläfert, wo sie eben schon Cortison bekommen hat und es ihr gut ging damit. Ginas Geschichte ist hier im Forum nachzulesen, der ganze Verlauf von der Diagnose bis zum Ende. Ich weiß nur, dass ich ihr - meinem Seelenhund - Lebensqualität geboten habe und sie hat es dankend angenommen. Ich kann immer wieder nur sagen - und wäre sie ein Mensch, so bin ich mir sicher, sie würde genau das Gleiche sagen - dass diese 3,5 Monate unsere innigsten waren und weder sie noch ich darauf je hätten verzichten wollen.

Mein erster Gedanke war auch bei der Diagnose, wie soll ich mir das leisten, wie soll ich das finanzieren, wo ich doch selbst kaum genug zum Leben hatte, dass ich sie gehen lasse. Ich hatte dann einen Weg gefunden und ich bin heute noch dankbar dafür den Menschen, die uns unterstützt haben, die uns geholfen hatten, dass ich dies finanzieren konnte. Ich denke, Du kannst Dich sicherlich erinnern Angie52 :)
 
Nein, bitte denk nicht so! Ich glaube, dass Lykaon das einfach sehr realistisch sieht und nur etwas hart ausdrückt.
Ist auch ein gewisser Selbstschutz.

Ich glaub das auch nicht, was nicht der Norm entspricht wird einfach entsorgt?
Na danke, das hatten wir ja schon mal in der Geschichte, das wollen wir doch nicht noch einmal erleben?
Da hätte ich meinen Leopold schon vor 4 Jahren "entsorgen" müssen.
Er hatte nach einer schweren Verletzung 8 Wochen einen externen Fixateur, von laufen war da keine Rede, konnte nur in den Garten um sein Geschäft zu machen.
Danach haben wir 6 Monate darum gekämpft, dass er wieder gehen konnte. Das war ein harter und auch teurer Weg, aber er hatte Lebensqualität und wollte leben, er konnte halt als "Lauftier" nicht laufen.
Auch die restlichen Jahre konnte er einfach keine 2 Stunden am Stück mehr zügig laufen, machte nichts, gingen wir eben gemütlich spazieren, schwimmen und passten uns seiner Gehweise an.
Er hat das aber auch genossen, wir haben unsere Spaziergänge geplant und er hatte seinen Spaß.
Niemals hätte ich ihn aufgegeben und ihn erlöst, nur damit ich es einfacher habe.
LG Ingrid
 
Also ich kenne ja ihre Aussage schon länger und sie bestätigt es immer wieder..... für mich ist das alles sehr kaltherzig, denn ich bin mir sicher, sie hätte meine Gina bei der Diagnose eingeschläfert, wo sie eben schon Cortison bekommen hat und es ihr gut ging damit. Ginas Geschichte ist hier im Forum nachzulesen, der ganze Verlauf von der Diagnose bis zum Ende. Ich weiß nur, dass ich ihr - meinem Seelenhund - Lebensqualität geboten habe und sie hat es dankend angenommen. Ich kann immer wieder nur sagen - und wäre sie ein Mensch, so bin ich mir sicher, sie würde genau das Gleiche sagen - dass diese 3,5 Monate unsere innigsten waren und weder sie noch ich darauf je hätten verzichten wollen.

Mein erster Gedanke war auch bei der Diagnose, wie soll ich mir das leisten, wie soll ich das finanzieren, wo ich doch selbst kaum genug zum Leben hatte, dass ich sie gehen lasse. Ich hatte dann einen Weg gefunden und ich bin heute noch dankbar dafür den Menschen, die uns unterstützt haben, die uns geholfen hatten, dass ich dies finanzieren konnte. Ich denke, Du kannst Dich sicherlich erinnern Angie52 :)

Bei allem Respekt für deinen Verlust und deine noch immer anhaltende tiefe Trauer , glaubst du nicht dass der Umkehrschluss etwas zu weit geht, dass jeder der in so einer Situation nicht sämtliche finanziellen/medizinischen Mittel ausschöpft um 3,5 Monaste Lebenszeit zu "gewinnen" kaltherzig ist, seinen Hund nicht liebt oder whatever .... Für dich mag es richtig und wichtig gewesen sein ...
 
Freut mich, dass du das auch noch dazugesagt hast, denn das wollte ich schon einwerfen. Aber auch unter uns Menschen gibt es eben "Lauftiere" und eher passive - denen es aber guttut, einen Hund zu haben, denn dann müssen sie raus und runter von der Couch ....

Ob es für einen Hund keine Lebensqualität mehr ist, wenn er nicht mehr so laufen kann wie früher, kann man aber auch nur am einzelnen Hund erkennen. Manche sind von sich aus eher faul und schon immer gewesen, und das ist nicht unbedingt von der Rasse abhängig. Ich kenne sogar auch faule Nordische ....
Es ist eine sehr schwierige Frage, eine allgemeine Lösung oder "Checkliste" gibt es aber nicht.
Man kennt ja aber sein Tier und weiß es auch, wann es soweit ist - so gerne man die Augen davor verschließen möchte. Eine gewisse Absicherung für ev. Entscheidungen aus relativ objektiver Perspektive habe ich aber auch bei meinem Tierarzt.

Als Mensch hätte ich es auch gerne selbst in der Hand, zu entscheiden, wenn es unerträglich wird, so lange es möglich ist. Rollstuhl allein gehört aber noch nicht dazu.

So hatte ich das auch gemeint.

Es gibt eben Hunde, die mit 12 Jahren (großer Hund) unter Spaziergang nicht springen, toben, mit Artgenossen fetzen, suchen und und und , 6 Stunden wandern, verstehen,

die haben eben Lebensqualität wenn kürzere Gänge sind, die genießen es eben, auf der Couch geknuddelt zu werden.....

und es gibt Hunde, die brauchen zum Wohlbefinden ihre gewohnten Tätigkeiten, ihren Radius.....
 
Also ich kenne ja ihre Aussage schon länger und sie bestätigt es immer wieder..... für mich ist das alles sehr kaltherzig, denn ich bin mir sicher, sie hätte meine Gina bei der Diagnose eingeschläfert, wo sie eben schon Cortison bekommen hat und es ihr gut ging damit. :)

Das denke ich nicht.

Ihre Art sich auszudrücken ist wirklich nicht meine - muss sie ja auch nicht sein -

aber ich bin mir sicher, dass sie kein Tier einschläfern lassen würde, dem es gut geht. Meiner Meinung nach, machen ihre Beiträge sehr deutlich, dass sie zu 100% für das Wohlergehen ihrer Hunde sorgt.....

So rein gefühlsmäßig würde ich eher sagen: sie sieht das wie ich, nur die Ausdrucksweise ist anders

Mein Hund hätte noch länger leben können, aber ich habe mich dagegen entschieden, weil ich - nach bestem Wissen und Gewissen - der Meinung war - und bin -, dass es sich nicht wohl fühlte.....
 
Ich denke, Du kannst Dich sicherlich erinnern Angie52 :)
Natürlich kann ich mich erinnern. Auch an die letzten Fotos mit euch beiden gemeinsam. :)

Aber es ist eben so, dass jeder seine Trauer anders und individuell verarbeitet.
Genauso kann auch jeder nur für sich selbst entscheiden, was für sein Tier das Richtige ist, weil er die Situation am besten kennt.
 
Das denke ich nicht.

Ihre Art sich auszudrücken ist wirklich nicht meine - muss sie ja auch nicht sein -

aber ich bin mir sicher, dass sie kein Tier einschläfern lassen würde, dem es gut geht. Meiner Meinung nach, machen ihre Beiträge sehr deutlich, dass sie zu 100% für das Wohlergehen ihrer Hunde sorgt.....

So rein gefühlsmäßig würde ich eher sagen: sie sieht das wie ich, nur die Ausdrucksweise ist anders

Mein Hund hätte noch länger leben können, aber ich habe mich dagegen entschieden, weil ich - nach bestem Wissen und Gewissen - der Meinung war - und bin -, dass es sich nicht wohl fühlte.....
Genauso habe ich das auch verstanden. Lykaon ist wsl. insgeheim ein Weichei :D und kaschiert das gut. Provokation macht eindeutig auch mehr Spaß.

Bei meiner Kischa war es ähnlich. Es wäre sicher noch einiges "gegangen" (Bestrahlungen, Windel, Rolli f. Hunde etc.) ich habe mich aber ihr zuliebe dagegen entschieden. Sie hatte ein Recht auf Würde und Wohlbefinden.
 
also ich seh das ähnlich wie Tamino, Lykaon, Kischa...

helfen wenn möglich, aber nicht um jeden Preis.

Kischa schrieb:
Sie hatte ein Recht auf Würde und Wohlbefinden.

genau das finde ich sehr wichtig. Würde und Wohlbefinden. und das ist eben auch von Hund zu Hund unterschiedlich, ebenso wie die "Lebensqualität". Für meine Hündin bedeutet das was gaaanz anderes als für meinen Rüden. Meine Hündin würde sicherlich auch mit kleineren Runden klar kommen wenn sie dafür dann "Fr. Hausmeister" spielen darf-also stundenlang im Garten sitzen und von einer -am besten erhöhten- Position alles beobachten. Für meinen Rüden wär das nix, der würde klar leiden wäre seine Bewegungsmöglichkeit über ein gewissen Mass hinaus eingeschränkt, er ist halt eine Rennsemmel...so ist es halt individuell zu entscheiden was machbar ist. Meine Hündin könnte zb wahrscheinlich mit einem amputierten Beinchen klarkommen, mein Rüde nicht....

Auch zb die Sache mit den Windeln-gibt Hunde die stört das nicht wenn sie nachts mal wg Inkontinenz eine Windel tragen müssen und es gibt welche die wären damit totunglücklich.

Und daran muss man es -wenn es jetzt rein ums Tier geht- festmachen. Wieviel von dem was Hund gern macht bleibt, wieviel unangenehmes muss ich zumuten.

Darüberhinaus finde ich es nicht verwerflich wenn auch der Besitzer drüber nachdenkt was für ihn selbst zumutbar ist. Nicht jeder kann 24/7 für seinen Hund da sein, nicht jeder kann sich eine viele tausend Euro teure Behandlung leisten. Deswegen ist er/sie kein schlechterer HH. Und es bringt auch gar nichts wenn jemand seinen Hund bis zur Selbstaufgabe pflegt-unsere Hunde sind ja nicht dumm-die bekommen schon auch mit wenn sie eine Belastung für uns sind. Ich find es daher sehr kritisch wenn hier dann Worte fallen wie "was nicht passt, wird weggeräumt"..... (zumal wenn das einer Userin nachgesagt wird, die wie hier nachzulesen ist ihre alte Hündin ordentlich pflegt und alle Wehwechen ärztlich versorgen lässt-hätte sie ja längst "wegräumen" lassen können, "funktioniert" ja nimmer richtig....:( )
 
Lykaon widerspricht sich ja selbst. In ihr sind die Gedanken des "Starken", "Leistungsfähigen" - der, der das alles nicht bringt... da muss man doch über "Lebensqualität" nachdenken.. Ich verstehe Helga - hatte ja im Prinzip ähnliche Gedanken. War auch der Grund, weshalb ich das mit dem Rollstuhl gebracht habe. Da steckt ein Denken dahinter - welches leider nicht auszurotten ist.
Andererseits.. sie schreibt von einem Leben ohne Sinn, sie kritisiert mich, die ich im Leben, in dem, was so passiert, einen Sinn sieht... und dann lässt sie die Echse so lange am Leben, pflegt sie - um ihr grünes Gras und den Himmel zu zeigen. Tja, wenn alles so "sinnlos" ist - warum dann nur? Wär ja im Grunde genommen egal, wann die Echse ums Leben gebracht wird.
Ich weiß, warum Helga so schrieb - und ich vermute, woher so eine Grundeinstellung kommt - dieses "Auf Leistung Schauen". Dieses scheinbare Ideal des Gesunden, Starken - dem man selbst trotz aller Beeinträchtigungen nachzueifern versucht. Friedrich Nietsche lässt grüßen.
Lykaon... man wünscht ja zum Jahreswechsel immer was Gutes...
für dich (Musik bitte selbst dazu denken)...

von Balu der Bär


"Probier's mal - mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit jagst du den Alltag und die Sorgen weg.." :)
 
Bei allem Respekt für deinen Verlust und deine noch immer anhaltende tiefe Trauer , glaubst du nicht dass der Umkehrschluss etwas zu weit geht, dass jeder der in so einer Situation nicht sämtliche finanziellen/medizinischen Mittel ausschöpft um 3,5 Monaste Lebenszeit zu "gewinnen" kaltherzig ist, seinen Hund nicht liebt oder whatever .... Für dich mag es richtig und wichtig gewesen sein ...

Aber umgekehrt soll es richtig sein? Der Hund, der nicht mehr als "Lauftier" unterwegs sein kann - der hat keine Lebensqualität mehr? Wovon hängt bei dir "Lebensqualität" ab?

Weil Helga vom richtigen Zeitpunkt - speziell bei ihrer Gina -schrieb - ja, es ist sicher von Hund zu Hund unterschiedlich. ABER... auch von Mensch zu Mensch.
Überhaupt - von Mensch-Hund-Gespann zu Mensch-und-Gespann.

Bei Helga und Gina hat es total gepasst. Und so sollte es auch sein.
 
Aber umgekehrt soll es richtig sein? Der Hund, der nicht mehr als "Lauftier" unterwegs sein kann - der hat keine Lebensqualität mehr? Wovon hängt bei dir "Lebensqualität" ab?

Weil Helga vom richtigen Zeitpunkt - speziell bei ihrer Gina -schrieb - ja, es ist sicher von Hund zu Hund unterschiedlich. ABER... auch von Mensch zu Mensch.
Überhaupt - von Mensch-Hund-Gespann zu Mensch-und-Gespann.

Bei Helga und Gina hat es total gepasst. Und so sollte es auch sein.

Was willst eigentlich von mir ? Was genau verstehst du an folgendem Satz, den ich geschrieben hab, nicht ???

Für dich mag es richtig und wichtig gewesen sein ...
 
Es gibt nicht viele Länder auf diesem Planeten, die einen dermaßen hohen Standard , dermaßen viele Möglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen, für alte Menschen, für "nicht leistungsfähige" Menschen bietet. Es gibt auch nicht viele Länder auf diesem Planeten die Veterinärmedizin für Haustiere und diese auf so hohem Standard anbieten.

Keine Ahnung wie man darauf kommen kann, dass hierzulande "alles was nicht leistungsfähig ist" entsorgt wird ..


Und weil hier jemand geschrieben hat, dass nicht jeder sich teure Behandlungen für sein Haustier leisten kann, ich bin nicht der Meinung dass man ein Tier nur weil man sich sündteure möglicherweise lebensverlängernde Behandlungen/Operationen mit allem was medizinisch heutzutage machbar ist (ich könnte vielleicht eine Nierentransplantation bei meinem Oldie andenken) auch moralisch vertretbar ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss mich über einige Standpunkte wundern.

Wir sind uns hoffentlich alle einig, dass ein Mensch, egal ob fit oder faul, so viel Bewegung wie irgend möglich machen sollte.
Je eingesperrter und untätiger ein Mensch ist, desto mehr verfällt er in Depressionen.

Ich persönlich finde Sportausübende, welche in knalligen Dressen ihren Arsch sexy durch die Lande schwenken und dabei ihr sportliches Leiden sichtlich genießen (und nach Deo stinken), hochgradig peinlich. Keine zehn Rösser bringen mich dazu, sowas zu tun.
Aber gerade ich bin jemand, der den ganzen Tag auf den Beinen ist, auch und gerade mit Atembeschwerden, und Bewegung für unerläßlich hält. (Aber man darf sich dabei gern dezent anziehen, auf Naturzerstörung verzichten und seinen Hintern nicht wie ein brünstiger Mandrill präsentieren...)

Für unsere Tiere müssen wir uns folgendes vor Augen halten, das - bis zur Entwicklung moderner Medizin hängend am Verbrauch fossiler Rohstoffe - auch für Menschen gegolten hat: Man stirbt NICHT an Altersschwäche.

Man stirbt von Natur aus an Jagdunfällen oder durch Raubtiere, an Geburtsproblemen, brandig gewordenen Verletzungen, ansteckenden Krankheiten, an schlechten Zähnen oder am Blinddarm, an innerartlichen aggressiven Auseinendersetzungen (insbes. Menschen), an irgendwelchen Unfällen.

Die Chance, ein Greis jenseits der 80 zu werden, war jahrtausendelang gleich Null.
Deswegen besitzt unser Körper auch keine Strategien zur Erneuerung in hohem Alter. Diese Fähigkeit ist für uns - und unsere Haustiere - im Rahmen der Evolution verloren gegangen, weil sie angesichts des üblichen gewaltsamen Todes keinen Vorteil bringt.

Bewegung = Leben.
Bewegung IST ein Kennzeichen des Lebens und ein Lebewesen, das sich nicht mehr nach eigenem Wunsch bewegen kann, beginnt zu leiden.

Meine Oma, die ein sehr hohes Alter erreichte, äußerte im letzten Jahr - auch gegenüber Ärzten - wiederholt die Bitte um Euthanasie.
Sie empfand es als qualvoll, fast blind, fast taub zu sein, ohne Rollator keinen Schritt tun zu können (Arthrose und Osteoporose in dem Alter natürlich nicht mehr zur Schmerzfreiheit behandelbar), inkontinent zu sein, papierdünne Haut zu haben - und dabei noch geistig klar zu sein.
Da hilft auch die Gemeinschaft in der Familie und die Unterstützung durch Pflegekräfte nicht mehr, die sie ja die ganze Zeit hatte.

Meine Hündin musste heuer nach der OP eines Hauttumors 10 Tage eine Schiene tragen. Eine furchtbare Zeit für das Tier. Sie versuchte letztendlich, mit der Schiene spazieren zu gehen und wirkte schwer depressiv, weil sie es nicht konnte.
Man konnte ihr nicht sagen: wenn du Glück hast, ist das Ding in 10 Tagen weg und du behältst nur eine kleine Narbe.

Dasselbe Spiel bei Loki mit der Krallenverletzung - er spinnt bis heute, wenn es um Verbände an den Pfoten geht.

Und Merlin mit dem Biko-Expander. Never ever hätte ich ihm das Teil länger als 14 Tage durchgehend angetan.
Kurzzeitig zum Auftrainieren, ok. Aber dazwischen musste er lange Zeit ein normaler Hund sein, der drei Stunden unbeschwert durch den Wald rennen kann.

Monatelanger "Kampf" gegen ein hoffnungsloses Krebsleiden beim Tier... Für mich undenkbar, ein Zeichen großer menschlicher Schwäche.
Den Verdacht auf Mastzelltumor hatte Maya ja heuer im Frühjahr - und wäre der Hautknoten so ein Ding gewesen, hätte ich sie rasch gehen lassen. Auf keinen Fall hätte ich monatelang zugelassen, dass ihr Körper mit Reizstoffen überflutet wird.

Ich hätte persönlich an dem Nachbarsbeagle keine argen Schmerzen gesehen, als er das letzte Mal zum TA ging. Nur der Hals war stark verdickt, sonst schien der Hund recht munter. Die Leute sagten aber, ihr Tier würde nun leiden - und haben sich vernünftigerweise gegen eine aufwendige "Therapie" des Lymphsarkoms entschieden.

Ich würde auch keinen Hund lebenslänglich an einen Rolli binden oder eine ständige, stark einschränkende Erkrankung dauerbehandeln.

Solange es längere Phasen der Normalität gibt - gut.
Aber nicht, wenn Dauerzustände eintreten, alle paar Tage irgendwelche Anfälle ohne Aussicht auf beschwerdefreie Monate, Unfähigkeit zum artgemäßen Laufen usw.

Und auch nicht, wenn Behandlungen und Tierarztbesuche zur täglichen Routine werden. Es muss dazwischen einfach lange Zeiten geben, wo NICHT am Körper des Tieres hantiert wird.
Es hat immer Angst davor, es braucht Abstand und - bei aller gegenseitigen Zuneigung - eine gewisse Distanz zum Menschen.
Es will nicht dauer-analysiert und dauer-therapiert werden.

Geht es nicht mehr, dass das Tier ein normales und seiner Art entsprechendes Leben führt, dann schulde ich es dem Tier, dass ich es als Tier respektiere und gehen lasse.

Calimero, ich glaube nicht, dass du deinen Hund überhaupt als Hund wahrnimmst, der eben KEIN Mensch ist und anders als ein Mensch behandelt werden muss. Das ist keine Abwertung des Tieres, sondern ein Fakt.
 
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