solange meiner Ansicht nach ein Tier weder Schmerzen hat, noch sich punkto Atmung abquält, hat es ein Recht auf Leben.
Ich frage mich, wie du beurteilen willst, ob ein Tier Schmerzen hat. Schmerz ist höchst subjektiv.
Wesentlich zutreffender als der Begriff "Schmerz" scheint mir der Begriff "Leid".
Leiden besteht nicht nur dann, wenn ein Lebewesen schreit und sich windet.
Ich gehe davon aus, dass meine 12jährige Hündin derzeit nicht restlos schmerzfrei ist und auch in Zukunft immer wieder Schmerzphasen durchleben wird. Sie wird nicht jünger und hat eben Abnützungen am Bewegungsapparat, die - so wie bei alten Menschen auch - sie eben nicht mehr schmerzfrei sein lassen.
Solche Schmerzen verstecken die Tiere ganz ausgezeichnet. Merlin sprang über einen Baum,spielte mit einer Hündin, lief zum Auto, sprang hinein - und hatte am Nachmittag im rechten Hinterbein so furchtbare Krebsschmerzen, dass er es nach diesem Spaziergang nie wieder aufgesetzt hat.
10 Tage bis zur richtigen Diagnose, dann sofort einschläfern.
Ob er wirklich schmerzfrei war an jenem scheinbar verspielten Dreikönigs-Vormittag?
Ich bezweifle das sehr stark....
Wie sieht diese Echse für dich aus? Unternehmungslustig? Glücklich?
Als dieses Bild gemacht wurde, füllten ihre gigantisch vergrößerten Nieren die untere Körperhälfte. Die von Dr. Hochleithner prophezeite Rest-Lebenserwartung von 6 Monaten hat das Tier noch um 5 Monate übertroffen, wobei es monatliche Kosten verursachte wie ein Schulkind und ich dreimal täglich neben Dienst und Hunden in eine fremde Wohnung rannte, um die Medikamente zu geben.
Aber nach der Sommersonnenwende war es höchste Zeit, das arme Vieh gehen zu lassen: Abgemagert, ohne Appetit, vergiftet durch die zusammenbrechende Nierenfunktion.
Und wäre es nicht eine erbärmliche Affenschande, so ein Tier sein Leben lang in einen Glaskasten zu sperren .... Etwas, was nur völlig gefühllose und für Tierhaltung absolut ungeeignete Personen reinen Gewissens tun können ...
Hätte ich nicht dauernd das Gefühl gehabt, ich müsste mich für die Spezies Mensch bei diesem Tier entschuldigen... Und hätte ich nicht gedacht, sie soll doch wenigstens EINMAL im Leben die Sommersonne auf der Haut spüren und den Wind riechen und den Himmel sehen ..Bitte lebe bis zum Sommer und sieh die Sonne, Tier.. Stirb nicht als Glaskasten-Dekorartikel für Deppen...
Ich hätte sie, wenn sie ein würdiges Leben gehabt hätte, schon früher einschläfern lassen, denn schleichendes Nierenversagen ist schlimm.
Sie hatte Glück mit dem Wetter, ein heißer April und Mai. Sie hat sogar noch einen Ausbruch gewagt und an einem guten Tag freiwillig Kapuzinerkresse-Blüten gefressen.
Schwiegerpapa (wird bald 88 Jahre alt) hat eine alte Katze. Ist schon schwer nierenkrank, dürfte aber keine Schmerzen haben.
Du solltest Schwiegerpapa schonend darauf vorbereiten, dass das Ende plötzlich und unschön kommen kann. So war es bei der 19jährigen, nierenkranken Katze einer Freundin.
Sie schläft halt viel, trinkt viel und frißt sehr unregelmäßig. Mäkelig ist sie obendrein.
Zu deiner Info: Man verliert bei einer fortgeschrittenen Nierenerkrankung den Appetit.
Da hier ja die unselige Diskussion über das Streicheln fremder Hunde lief, wo so mancher User sein Tier als rechtmäßiges Eigentum samt totaler Verfügungsgewalt darüber ansah, Sätze sinngemäß wie "Wenn der Hund nicht mehr 5 Stunden laufen kann, wenn seine Erkrankung nicht mit meiner Berufstätigkeit einhergeht, wird er eingeschläfert." usw. fielen
Ich empfinde meinen Thread durch nicht als "unselig" und weise dich nochmals darauf hin, dass ein Tier als fremdes Eigentum gilt und dass jegliches Füttern und Berühren der Zustimmung des Besitzers bedarf.
Ansonsten kann man es sich als nicht berufstätige Vollzeit-Hundsmutter vielleicht nicht vorstellen, aber eine Menge Tiere werden dann eingeschläfert, wenn ihre Besitzer die umfangreiche Betreuung neben dem Beruf nicht mehr schaffen.
Dein Aaron ist ein Paradebeispiel: 7x täglich Brei kochen, epileptische Anfälle alle paar Tage betreuen, Windeln wechseln - unmöglich neben der Erwerbstätigkeit.
Und ob es wünschenswert ist für das Tier, so zu leben?
Meine Alte ist heute beim TA sehr gequält worden: im Vorfeld 12 Stunden nüchtern, dann Venenzugang legen, Inulin spritzen, 2 Stunden flotter Spaziergang, Blutabnahme aus dem anderen Bein, dann noch eine Quaddelsession weil wir schon mal da waren. Alles in allem über 3 Stunden Aufregung und Anstregung. (@Caro, jetzt halt mir bloß die Daumen, dass dies Paket trotz DPD-Versand und Feiertagen intakt am Bodensee ankommt...Und dass der Befund gut ist. Danke für den Tipp, der nierenkranke Sibirier-Kater einer Freundin wird de Test auch machen.)
Daheim hatte die alte Schachtel HUNGER und wollte ruhen, ist aber inzwischen wieder munter. Solange sie trotz Belastung normal am Leben teilnehmen kann, wird sie die nötige medizinische Unterstützung erhalten.
Wenn sie nur mehr zuhause "krankes Kind" sein könnte, sich nicht mehr rein halten kann und mit dem Rudel nicht mehr mithält, wird sie gehen dürfen. Dies schulde ich meinen Tieren.
Jetzt frage ich mich, wie ginge es dem mittelalten Aaron, falls er 15 Stunden nüchtern bleiben müsste, Blut verlöre, ungefähr 20 Nadelstiche einstecken müsste und dazwischen noch flott spazieren gehen sollte?
Hält er das durch?
Oder hat er die Fitness eines 12jährigen Hundes bereits nicht mehr?
Und was alte Menschen betrifft:
Die Mutter eines guten Freundes, 75, in Heimdialyse. Wir sind froh, dass sie derzeit isst. Der Leberspezialist sorgt sich um ihre verbliebene Niere, den Nephrologen regen die Leberwerte auf. Der Zusammenbruch wird grauslich sein, aber immerhin schnell gehen.
Mein Vater kann seit dem 23.12. plötzlich nicht mehr ohne Krücke gehen. Diagnosen gibts erst nach Weihnachten, aber wir wissen, er hat Knochenmetastasen im Kreuz, und wir denken alle an den Merlin.
Dem Merlin haben Tramaltropfen und Morphium-Pflaster gleichzeitig nicht gegen die Schmerzen im Knochen geholfen.
Für den Vater wird es kein "Schläfern Sie ihn jetzt ein!" geben, leider.
Ich denke, er wäre froh über diese Option. Gäbe es sie, ich denke, wir würden darüber reden.
Er würde mit Sicherheit gehen wollen, bevor er Selbstbestimmung und Würde verliert. Er hasst Spitäler und Hilflosigkeit und Dahinvegetieren.
Für den Merlin war es merklbar in dem Moment vorbei, als er begriff, dass er nie wieder stundenlang spazieren gehen wird.
Das war beim Häuserl am Roan, drei Tage vor seinem Tod.
Ich hoffte da noch auf einen Irrtum und die CT.
Aber der Hund hat es gewusst und hat von da an Futter verweigert.
Das CT ergab übrigens noch keine sichtbaren Metastasen im übrigen Körper. (Waren aber sicher schon da.)
Er starb am Beginn einer Osteosarkom-Erkrankung - und alles andere wäre böser Egoismus meinerseits gewesen.
Gerade heute in der internationalen Welsh Terrier Facebookgruppe .. ein Fall, wo eine ältere nierenkranke Hündin von den bisherigen Haltern eingeschläfert werden sollte - sie ist nun sichtlich in einem Tierheim und es werden neue Halter gesucht.
"Nierenkrank" kann alles sein zwischen beginnender CNI, die bei gutem Befinden durch Zufall entdeckt wird - und einem appetitschwachen, von innen vergifteten Tier, das sich langsam zu Tode quält. Ein Besitzerwechsel in letzterem Fall wäre reine Tierquälerei, da wäre einschläfern viel besser.
Liebe, beste Calimero, heißt, dass man ein Lebewesen auch loslassen kann.
Es endlos zu "pflegen", trotz sehr eingeschränkter Lebensqualität, dient nur dem eigenen Wohlbefinden und nicht dem des Tieres.
Was meint ihr?[/QUOTE]